Anne-Laure Daux-Combaudon - Kurze Formen in der Sprache / Formes brèves de la langue

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Bei der sprachlichen Kürze handelt es sich nicht um einen wissenschaftlich klar abgegrenzten Begriff, durchaus aber um ein Thema sprachkritischer, normativer sowie grammatischer Diskurse. Als kurz kann etwa ein verbloser Satz betrachtet werden. Besonders kurze, nicht zerlegbare sprachliche Einheiten erhalten als «Partikeln» eine Sonderstellung in der Sprachbeschreibung.
Kurz sind aber auch in der modernen Kommunikation Textformate wie Tweets, Wahlplakate und verschiedenste Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum. In diesem Sammelband werden – hauptsächlich an deutschen und französischen Beispielen und anhand von zahlreichen unterschiedlichen Korpora (sprachtheoretische Texte, Literatur, Comics, gesprochene Sprache, SMS, soziale Medien, Wahlslogans, Verkehrsschilder) – vielfältige Erscheinungen und Aspekte sprachlicher Kürze beleuchtet
sowie grundlegende Fragestellungen rund um Ellipse,
Satzbegriff und Bedeutungskonstitution untersucht.

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In einem zweiten Zugriff sollen darüber hinaus einige Auffassungen zu unpersönlichen Konstruktionen in der neueren Semantik- und Pragmatikdiskussion dargestellt und diskutiert werden, woran sich einige grundsätzliche Überlegungen zur Kontextbezogenheit von Satzäußerungen anschließen.

1 Die Debatte um die Eingliedrigkeit von Sätzen

Mit Franz Miklosichs Abhandlung über ‚Subjectlose Sätze‘, in zweiter Auflage 1883 erschienen, liegt ein Ansatz vor, der sehr früh in großer Klarheit und Entschiedenheit von der Auffassung der notwendigen Zweigliedrigkeit Abstand nimmt und ‚subjectlose‘ Sätze als vollständige Prädikationen akzeptiert. Maßstab ist dabei das ‚Bewusstsein des Sprechenden‘, letztlich also ein psychologisches Kriterium. Ein großer Teil der Schrift hat die Geschichte der Behandlung subjektloser Sätze im 18. und 19. Jahrhundert zum Gegenstand, wobei gleich zu Beginn eine dezidierte wissenschaftshistorische Position zum Tragen kommt:

[…] der Theil der Abhandlung, der die Geschichte dieser Frage zum Gegenstande hat, dürfte namentlich dadurch von Interesse sein, dass daraus hervorgeht, welcher Scharfsinn vergeblich aufgeboten wurde um eine unhaltbare Theorie zur Geltung zu bringen. (Miklosich 1883: 1)

Dreißig Jahre später wird diese Diagnose von Theodor Siebs bestätigt, der über die Behandlung subjektloser Sätze durch Logiker wie Benno Erdmann schrieb:

Sie berücksichtigen […] mehr das, was ihrer Ansicht nach in der Sprache vorhanden sein sollte, als das, was wirklich vorhanden ist, und suchen mehr das, was nicht gesagt ist, zu erklären, als das, was gesagt ist. (Siebs 1910: 256)

Diese pessimistische Einschätzung hindert weder Miklosich noch späterhin Siebs daran, sich ausführlich mit den inkriminierten Theorien auseinanderzusetzen. Miklosich geht es dabei zunächst um das Vorbringen von Gründen, die gegen die etablierte Auffassung der Zweigliedrigkeit sprechen. Verbunden damit ist eine terminologische Entscheidung, die schon in sich programmatischen Stellenwert hat. Zur Auffassung der notwendigen Zweigliedrigkeit schreibt Miklosich: „Diese Ansicht ist in der Sprache nicht begründet, indem es Sätze gibt, denen das Subject fehlt. Dergleichen Sätze nennen wir subjectlos […]“ ( ebd. ). Der Begriff des ‚subjectlosen Satzes‘ wird gegenüber dem der ‚Impersonalia‘ bevorzugt, um auf diese Weise die mögliche Eingliedrigkeit noch einmal hervorzuheben.

Selbst wenn man sich versuchshalber auf die Sichtweise einlässt, subjektlose Sätze seien unvollständig und benötigten zur Vervollständigung ein weiteres Element, dann stellt sich sogleich die Relevanzfrage, denn die einzig mögliche Ergänzung ist eben das Subjekt. Daraus folgt: „Ist aber das mangelnde das Subject, so muss das vorhandene das Prädicat sein; man kann demnach dergleichen Sätze auch Prädicatsätze nennen“ (Miklosich 1883: 3).

In der Auseinandersetzung mit Anhängern der Zweigliedrigkeit geht Miklosich unter anderem auf Heyman Steinthal (1860) sowie Jacob und Wilhelm Grimm (1962) ein. Ersterer wendet gegen die Idee der Subjektlosigkeit ein, dass in der Personalform des Verbs grundsätzlich das Subjekt des Satzes aufgehoben sei. Dieser Auffassung stellt Miklosich ein Redundanzargument entgegen, indem er darauf hinweist, dass die mit einer Personalform versehenen Verben durchaus mit einem Subjekt verwendet werden können, woraus sich eine Doppelmarkierung ergäbe. Das Subjekt könne deshalb nicht inhärent im Verb liegen.

Jacob und Wilhelm Grimm plädieren in ihrem Wörterbuch dafür, das Neutrum des ‚es‘ in ‚es regnet‘ dafür verantwortlich zu machen, dass nur eine eingeschränkte Subjekthaftigkeit vorliegt. Hiermit werde nur eine unbestimmte Entität bezeichnet, die unserer Wahrnehmung nicht zugänglich sein muss:

[…] darum sagt dafür ein leiser unpersönlicher Ausdruck zu, der ganz unterbleiben könnte und in anderen Sprachen unterbleibt. In dem „es“ ist kein leibhaftes Subjekt gegeben, nur der Schein oder das Bild davon. (Grimm / Grimm 1962, Bd. 3, 1112; zit. nach Miklosich 1883: 3)

Obwohl dies als ein Schritt hin zur Loslösung von der unbedingten Subjektvorstellung zu werten ist, plädiert Miklosich gegen die vom Genus Neutrum gestützte Unbestimmtheitsthese. In seinem Gegenargument bezieht er sich auf Sprachen, denen das Genus Neutrum fehlt oder in denen die Genuskategorie als solche nicht vorkommt. Auch diese Sprachen besitzen allerdings Impersonalia oder subjektlose Sätze, so dass diese Eigenschaft nicht auf den unbestimmten Charakter des Genus Neutrum zurückgeführt werden kann.

Eine auch das Terminologische stützende Position findet Miklosich in der von Steinthal posthum herausgegebenen Schrift ‚System der Sprachwissenschaft‘, verfasst von Karl Wilhelm Ludwig Heyse (Berlin 1856). Dieser plädiert vor Miklosich schon für den Terminus ‚subjectlose Verba‘ und begründet dies damit, dass es zeitliche Vorgänge oder Erscheinungen gebe, „[…] die ihrer Natur nach keinem Subjecte angehören: es regnet. Das „es“ nimmt hier nur die vacante Stelle des Subjectes ein, ohne einen wirklichen Gegenstand zu bezeichnen.“ (Heyse 1856: 401; zit. nach Miklosich 1883: 12).

Miklosichs formorientierte Sicht findet nicht überall Zustimmung. Eine Gegenposition zu dieser findet sich bei Wilhelm Wundt, der sowohl an die Grimmsche Unbestimmtheitsthese als auch an Steinthals Theorie der Subjekthaftigkeit der Personalendung anknüpft. Der vom Subjekt ausgedrückte Satzgegenstand ist demnach unzweifelhaft vorhanden, auch wenn er nicht buchstäblich ausgedrückt ist:

In der Endung des Verbums pluit, tonat , oder in unseren neueren Sprachen in dem unbestimmten Pronomen es , in es regnet , es donnert , ist [der Gegenstand] unzweideutig ausgedrückt. […] So ist denn das Impersonale logisch betrachtet nichts anderes als ein ‚unbestimmtes Urteil‘, wenn wir diesen Ausdruck ‚unbestimmt‘ auf das Subjekt desselben beziehen. (Wundt 1904: 225)

Hebt Wundt in seinen Bemerkungen in der Völkerpsychologie noch auf das unpersönliche Pronomen und damit auf die semantische Unbestimmtheit ab, so argumentiert Hermann Paul stärker mit Blick auf den aktuell vollzogenen Sprachgebrauch. Im Sinne der synthetisierenden Funktion des Satzes stellt Paul zunächst einen scheinbaren Widerspruch fest zwischen der Zweigliedrigkeit von Sätzen einerseits und der offenkundigen Tatsache, dass es eingliedrige Sätze gibt, andererseits:

Der Widerspruch löst sich so, dass in diesem Falle das eine Glied, in der Regel das psychologische Subjekt, als selbstverständlich keinen sprachlichen Ausdruck gefunden hat. Insbesondere ist zu beachten, dass es in der Wechselrede sehr häufig den Worten des Anderen zu entnehmen ist. […] In anderen Fällen ist die Anschauung, die vor dem Sprechenden und Hörenden steht, die Situation das psychologische Subjekt, auf welches die Aufmerksamkeit noch durch Gebärden hingelenkt werden kann. (Paul 1920 P: 129, § 90)

Den Einfluss des Situationsbezugs macht Paul auch in seiner Grammatik mehrfach geltend, so beispielsweise in folgender Bemerkung:

Wo keine Anknüpfung an eine vorhergehende sprachliche Äußerung stattfindet, kann ein einzelnes Glied […] nur dadurch zu einer Mitteilung werden, daß es an die Situation angeknüpft wird. (Paul 1920 G: 375)

Am Beispiel des Ausrufs Feuer sowie auch des grammatisch eingliedrigen es brennt macht Hermann Paul klar, wie er sich die Funktion der Anknüpfung genauer vorstellt. Auch hier handelt es sich ja um die Verknüpfung zweier Vorstellungen, die man in diesem Falle als ein Subsumptionsverhältnis konzipieren muss. Die konkrete Erscheinung des Feuers wird unter die „schon in der Seele ruhende Vorstellung von Brennen oder Feuer“ untergeordnet (s. Paul 1920 P: 132). Infolgedessen besteht die Aufgabe eingliedriger Sätze darin, „eine konkrete Anschauung mit einem allgemeinen Begriffe zu vermitteln“ (Paul 1920 P: 133).

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