Anne-Laure Daux-Combaudon - Kurze Formen in der Sprache / Formes brèves de la langue

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Bei der sprachlichen Kürze handelt es sich nicht um einen wissenschaftlich klar abgegrenzten Begriff, durchaus aber um ein Thema sprachkritischer, normativer sowie grammatischer Diskurse. Als kurz kann etwa ein verbloser Satz betrachtet werden. Besonders kurze, nicht zerlegbare sprachliche Einheiten erhalten als «Partikeln» eine Sonderstellung in der Sprachbeschreibung.
Kurz sind aber auch in der modernen Kommunikation Textformate wie Tweets, Wahlplakate und verschiedenste Kommunikationsangebote im öffentlichen Raum. In diesem Sammelband werden – hauptsächlich an deutschen und französischen Beispielen und anhand von zahlreichen unterschiedlichen Korpora (sprachtheoretische Texte, Literatur, Comics, gesprochene Sprache, SMS, soziale Medien, Wahlslogans, Verkehrsschilder) – vielfältige Erscheinungen und Aspekte sprachlicher Kürze beleuchtet
sowie grundlegende Fragestellungen rund um Ellipse,
Satzbegriff und Bedeutungskonstitution untersucht.

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Mustapha Krazeminteressiert sich für nicht-sprachliche kurze Formen im gesprochenen und geschriebenen Sprachgebrauch bzw. für nicht-sprachliche Zeichen wie Gesten, Typographie, Interpunktion usw., die er insofern für kompakt hält, als sie Inhalte aggregieren, deren verbaler Ausdruck mehrere Wörter verlangen würden. Er vertritt die Idee, dass das sprachwissenschaftliche Material nicht ausschließlich aus Wörtern besteht, und schlägt vor, „Wörter und Grimassen gleichzusetzen“ und Wörter und nicht-sprachliche Zeichen in einem einheitlichen theoretischen und deskriptiven Rahmen zu behandeln. Er zeigt, dass sich Milners Theorie der syntaktischen Positionen auf nicht-sprachliche Zeichen anwenden lässt, da die kategorielle Zugehörigkeit eines sprachlichen Zeichens für dessen Zugang zur Syntax ausreicht. So belegt Krazem, dass das Bild nominale Eigenschaften hat, die Grimasse verbale, der Smiley interjektive und die markierte Typographie adverbiale.

Angelika Reddernimmt eine handlungsanalytische Klassifizierung von verblosen kurzen Formen „hinsichtlich ihrer Suffizienz im Verständigungshandeln zwischen Sprecher und Hörer“ vor. Sie unterscheidet zwischen partikularem, suffizient prozeduralem und musterspezifisch positioniertem prozeduralen Handeln. Das suffizient prozedurale Handeln, das von der Funktionalen Pragmatik als ‚Prozedur‘ bestimmt wurde, entspricht einer nicht-elliptischen, „elementaren Form“ sprachlichen Handelns, die weder prädikativ ist, noch als Operator fungiert. Partikulares sprachliches Handeln kommt im Kontext moderner narrativer Texte vor. Seine Formen erscheinen vornehmlich als „Ketten“ und sind „in ihrer Komplexität zwischen der Prozedur und der Sprechhandlung angesiedelt“. In ihren pragmatischen Funktionen erstrecken sie sich vom koperzeptiven Reportieren zum rekonstruktiven konstellativen Schildern. Der letzte Typ, das musterspezifische positionierte prozedurale Handeln, stellt dagegen keine eigene Handlungsform dar, sondern reiht sich an bestimmten sequentiellen Positionen in Handlungsmuster ein.

Die Verblosigkeit hat eine besondere Stellung in der Diskussion um kurze Formen in der Sprache, wie die Beiträge von Friederike Spitzl-Dupic, Mikhail Kotin / Monika Schönher und Angelika Redder zeigen. Die Beiträge im zweiten Teil des Bandes gehen noch einmal auf das Verhältnis von Verblosigkeit und Kürze bzw. auf die besonderen Merkmale verbloser Satzstrukturen ein. Dabei wird davon ausgegangen, dass verblose Sätze an sich sowohl kurz als auch lang sein können, dass sie aber eine Disposition zur Kürze zeigen, die unmittelbar mit textsortenbestimmenden, ästhetischen und kommunikativen Eigenschaften korreliert.

Hervé Quintingeht der Frage nach, inwiefern verblose Sätze als ‚kurze Formen‘ charakterisiert werden können. Eigentlich kann ein verbloser Satz genauso lang sein wie auch ein Satz mit Verb kurz sein kann. Doch verblose Sätze beruhen tatsächlich oft auf relativ einfachen syntaktischen Mustern und werden diskurspragmatisch in Kontexte eingesetzt (Schilder, Hinweise…), die eine minimalistische Syntax bedingen. So vertritt Quintin die These, dass die Kürze verbloser Strukturen weniger als intrinsisches Merkmal denn als kontextuelle Bestimmung solcher Strukturen anzusehen ist, die aber auf einem eigenen Potential beruht: Verblose Sätze eignen sich besonders gut, einen Bruch im Text zu markieren, sie sind ein Indiz der Alterität.

Die Alterität verbloser Sätze manifestiert sich auch in literarischen Erzählungen, in der verblose Sätze auf mehrere Stimmen gleichzeitig zu verweisen vermögen. Daniel Holzhackerzeigt am Beispiel des Lenz von Büchner, dass „Ellipsen“ dadurch, dass sie kein finites Verb enthalten und kein Tempus aufweisen, über keine klare Origo verfügen und eine Ununterscheidbarkeit der Stimme des Erzählers von der der Figur hervorrufen, wobei der Effekt entsteht, dass der Leser in eine ähnlich prekäre Lage bezüglich des Erkennens der ,realenʻ Welt des Textes versetzt wird wie die Figur selbst.

Der Beitrag von Florence Lefeuvrekommt auf das Verhältnis von Verblosigkeit und Kürze zurück. Lefeuvre zeigt, dass verblose Sätze in langen Textformaten auch eine längere Form haben können, dass also Verblosigkeit nicht unbedingt mit ‚Kürze‘ einhergeht: Aufgrund seiner Charakteristika wird der verblose Satz in unterschiedlichen Diskursgattungen genutzt. Lefeuvre untersucht die Rolle von drei Faktoren näher: Um zu veranschaulichen, wie sich verblose Sätze auf die Kommunikationssituation oder den Kontext stützen, erwähnt sie das ‚Für-sich-Schreiben‘ und vergleicht z.B. Formulierungen der Autorin Simone de Beauvoir in Einträgen aus ihrem Kriegstagebuch und in ihren Briefen an Sartre desselben Datums: Im Tagebuch werden bevorzugt verblose Formulierungen gewählt, während in den Briefen verbale Formulierungen vorkommen. Lefeuvre zeigt weiterhin, dass verblose Sätze als Mittel zur Hervorhebung oder auch zur Diskursstrukturierung fungieren. In einem Diskurs mit verbalen Strukturen bilden verblose Sätze einen Bruch, der auf Unerwartetes fokussiert und eine neue Thematik einführen kann. Was die Verwandtschaft zwischen verblosen Sätzen und kurzen Textformaten angeht, so ist diese einerseits auf die räumlichen und zeitlichen Einschränkungen, andererseits auf die enunziativen Muster (s. Vor- und Paratexte) zurückzuführen.

Mathilde Hennigerprobt den Ansatz von Behr / Quintin (1996) an der Segmentierung syntaktischer Einheiten in neuhochdeutschen Texten und diskutiert an authentischen Textbeispielen die Abgrenzung verbloser Sätze von sogenannten ‚Satzrandstrukturen‘ und „nichtsatzförmigen selbständigen Einheiten“. Von der Hypothese ausgehend, verblose Sätze seien „ein Phänomen der Sprache der Nähe“, untersucht sie, inwiefern der Gebrauch verbloser Sätze mit bestimmten Textprofilen korreliert.

Sibylle Sauerwein Spinolawidmet sich der Frage, ob die allgemeinen Kategorien, die Behr / Quintin (1996) für verblose Sätze erstellt haben, auch mit Fragesätzen vereinbar sind. Denn selbst wenn die Autoren Beispiele in Frageform behandeln, wird in ihrer Studie der Fragesatz nicht thematisiert. Darüber hinaus hinterfragt Sauerwein Spinola auch die Klassifizierungen, die es für Fragen gibt. In ihrem Korpus aus mehr als 1.000 Fragesätzen sind 20 % verblose Fragesätze zu finden, darunter sowohl Ergänzungs- als auch Entscheidungsfragesätze oder (auch wenn nur sehr selten) Alternativfragesätze. Alle von Behr / Quintin (1996) ermittelten Kategorien von verblosen Sätzen sind im Korpus vertreten, und es scheint keine neue Klasse nötig zu sein. Verblose Fragesätze sind meistens verblose Sätze mit klarem Linksbezug. Sie haben mehrere mögliche textuelle Funktionen: Sie leiten ein neues Thema ein, strukturieren den Text oder bewirken polyphonische Effekte.

Dass ‚kurze Formen‘ nicht als ‚defizitäre‘ Formen zu analysieren sind, sondern ‚vollwertige‘ Ausdruckmittel mit eigenem kommunikativen Potential darstellen, drückt sich auf eine besondere Weise in kurzen Textformaten aus, in denen sprachliche Kürze räumlich und zeitlich bedingt ist (Behr / Lefeuvre 2019). Mit solchen kurzen Textformaten befasst sich der dritte Teil des Bandes. Die Anzahl und die Größe der Panels in Comics sind begrenzt, Twitter-Beiträge können nicht mehr als 280 Zeichen enthalten, Werbeplakate und Verkehrsschilder sind, institutionell und materiell bedingt, auf wenig Platz beschränkt. In der Untersuchung dieser kurzen Textformate kann der rein sprachliche Teil nicht vom Bild, von der Materialität, vom Kontext, vom Wissen der Gesprächspartner getrennt werden. Hier spielen u.a. Multimodalität, Implizites und Weltwissen eine zentrale Rolle.

Simona Leonardiwirft die Frage auf, welche Formen Kürze in frühen deutschsprachigen Comics annimmt. Da die Textsorte Comic deutlichen Platzbeschränkungen unterliegt, ist sie durch starke Selektion im Text und in den Abbildungen gekennzeichnet. Aus diesem Grund erweist sich Multimodalität bzw. die Verschränkung verschiedener semiotischer Ressourcen als eine Strategie. Außerdem stehen Comics aus den 20er und 30er Jahren stark unter dem Einfluss der damaligen Filmkunst. Eine auffällige Gestik im Panel ahmt übertriebene Gesten im Stummfilm nach. In extremen Formen der Reduktion werden z.B. Buchstaben ausgelassen, oder im Panel bleiben von der Aussage nur die Ausrufe, auch mit Variationen in der Schriftgröße oder in der „Spationierung“. Interjektionen können auch ohne Umrahmung direkt ins Bild gezeichnet sein, was Leonardi als ‚gezeichnetes Sprechen‘ definiert. Damit werden Comics als Rahmen betrachtet, in dem Mimik, Gestik, Sprachzeichen sowie Klang mit Situationen verkoppelt werden. Sie bilden ein sympraktisches Umfeld, das situationsverankerte kurze Formen zulässt.

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