Optimierung des Menschen

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Die «Optimierung des Menschen» ist ein Topos, der sich in der Menschheitsgeschichte schon lange zurückverfolgen lässt. Viele Werke in Literatur und Kunst, Religion, Politik und Wissenschaft setzen sich mit diesem alten Traum des Menschen von der Verbesserung seiner Substanz und seines Wesens auseinander. Waren in der Vergangenheit viele Ziele einer «Optimierung» in weiter Ferne und bloße Utopie, so scheint nun eine biologische und technische «Verbesserung» des Menschen in greifbare Nähe gerückt zu sein. Machbarkeitsfantasien, ein gesellschaftlicher Druck zur ständigen (Selbst-)Optimierung und neue Möglichkeiten im biomedizinischen und digitalen Bereich stellen uns heute vor große ethische und soziale Herausforderungen.
Der vorliegende Band versammelt die Beiträge der 5. Internationalen Hartheim Konferenz, die sich der «Optimierung des Menschen» widmete. Elf Autorinnen und Autoren setzen sich anhand unterschiedlicher Zugänge und Perspektiven mit der Thematik auseinander und stellen Fragen nach Sinn und Nutzen, nach Problemen und Folgen aktueller Optimierungsprojekte.

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Gott hat nun gewusst, die Erkenntnis der Nacktheit kann nur erfolgen, weil er vom Baum der Erkenntnis gegessen hat und da hat dann eben Gott wieder an Michael den Befehl gegeben – ich war mit meiner Mutter da in Konflikt, ich sag’s Ihnen ganz ehrlich. Ich hab gesagt: „Wieso hast du mich nach dem Rausschmeißer im Paradies genannt? Es hätte den Gabriel auch noch gegeben, wenn’s schon unbedingt ein Erzengel sein muss.“ Meine Mutter hat gesagt: „Das verstehst du dann, wenn du erwachsen bist.“ Ich hab’ dann vergessen, sie später zu fragen, als ich erwachsen war. Jedenfalls hat auch der Michael Adam und Eva aus dem Paradies hinausgeführt. Und draußen sind die Nächte kalt und die Tage sind heiß und Gott sagt zum Adam: „Du musst dein Brot im Schweiß deines Angesichtes essen.“ Und zu Eva sagt er: „Weil du das getan hast, musst du die Kinder in Schmerzen auf die Welt bringen.“ Das verstehen wir alles noch. Interessant ist, was er zur Schlange sagt. Er sagt zur Schlange: „Weil du die beiden verführt hast, sollst du von nun an im Staube kriechen.“ Haben Sie sich da nie gedacht, was hat die denn vorher getan? Also von nun an sollst du im Staube kriechen? Was war denn die vorher? Eben diese Frage haben sich auch die Rabbiner gestellt und da hab’ ich eine Stelle gefunden, wo ganz klar bewiesen wird: Die Schlange war vorher ein Kamel. Die war ein Kamel und Gott hat ihr die Beine abgeschnitten, hat ihr das Fell abgezogen, hat sie in die Länge gezogen, die Zunge genommen, auseinander gerissen, die Zunge gespalten und dann war sie eine Schlange. Anders ist das nicht zu erklären, die Frage. Ja, nun ist das Paradies zu Ende. Seitdem sind wir eben hier und nicht mehr im Paradies. Und nun bitte ich meinen Freund Konrad Paul Liessmann, sich die Gedanken drüber zu machen, die mir verwehrt sind, dass ich sie drüber mache, weil ich kann nur erzählen. Dankeschön!

Konrad Paul Liessmann:

Ja, meine Damen und Herren, ich nehme an, dass Michael Köhlmeier diese Geschichte ausgewählt hat – er hat’s an einer Stelle angedeutet – weil sie mit diesem Tagungsthema zu tun hat: Die Optimierung des Menschen. Bevor ich versuche, aus dieser Geschichte vom Paradies, von der Erschaffung des Menschen, einige Überlegungen zu diesem Tagungsthema anzustellen, erlauben Sie mir am Ende dieser Erzählung anzuknüpfen. Die Frage: Was hat die Schlange eigentlich vorher gemacht und wie hat die Schlange vorher ausgesehen? Das ist ja eine Frage, die man gerade an diese Schöpfungsgeschichte, an die Genesis, prinzipiell stellen kann. Ich weiß nicht, ob Sie sich schon einmal diese Frage gestellt haben. Köhlmeier begann ja mit „Irgendwann einmal kommt Gott auf die Idee, ich schaff’ jetzt ein Paradies oder ich schaff’ ein Ebenbild von mir“. Man könnte auch fragen: Was hat Gott eigentlich vorher gemacht? Hat er überhaupt was gemacht? Ja offensichtlich nicht, sonst gäb’s ja noch unzählige andere Welten, von denen wir nichts wissen. Der heilige Augustinus hat diese Frage gekannt. Was hat Gott gemacht bevor er das Paradies und die Erde, den Kosmos, geschaffen hat? Und er hat auch eine Antwort darauf gefunden. Er sagte: „Bevor Gott Himmel und Erde geschaffen hat, hat er die Hölle für diejenigen geschaffen, die solche Fragen stellen.“

Das führt uns aber gleich wieder zurück, zu einigen wirklich interessanten Überlegungen, die man im Anschluss an diese Geschichte stellen kann. Denn es geht ja in der Tat ganz stark um die Frage: Wer darf legitime Fragen stellen? Was heißt es überhaupt, Fragen zu stellen an Gott? Luzifer und Samael scheitern, weil sie unzulässige Fragen stellen. Ich möchte mich jetzt konzentrieren, im Zusammenhang mit unserem Tagungsthema, auf eine Frage, die sich aus diesem Thema ja ergibt und die uns zurückführt auf diese natürlich biblische mythische Geschichte, die uns ein bisschen auch versucht zu erklären, wie’s um uns bestellt ist. Wenn wir von der Optimierung des Menschen sprechen, fragen wir natürlich nach der Verbesserung des Menschen. Man muss sich da natürlich die Frage stellen: Warum wollen wir uns eigentlich verbessern? Die Antwort kann nur sein: Weil wir nicht gut genug sind. Oder weil wir die Möglichkeit haben, uns zu verbessern. Dann kann man sich fragen: Warum und in welcher Weise sind wir nicht gut genug? Und dieser Sündenfall, dieses Paradies, diese Schöpfungsgeschichte, gibt uns eine Antwort in welcher Weise wir nicht gut genug sind. Wenn wir uns diese Geschichte jetzt nochmal vergegenwärtigen und versuchen, aus der Geschichte heraus jene Punkte zu benennen, in denen wir uns Menschen als defizitär, als nicht gut genug empfinden, dann werden Sie sofort sehen, dass das genau dieselben Punkte sind, über die Sie heute und morgen noch diskutieren werden. Nämlich genau über jene Gesichtspunkte, über jene Momente, über Dimensionen an uns, von denen wir glauben, wir könnten uns eigentlich verbessern. Das fängt damit an und das ist eigentlich jetzt nicht der biblische Text, sondern eine apokryphe Tradition, die Michael Köhlmeier ausgegraben und entdeckt hat, vielleicht auch selber etwas dazu beigetragen hat. Das ist ja die Souveränität des Dichters, dass er sich nicht immer an beweisbare Fakten halten muss. Der Dichter ist praktisch das Existenz gewordene postfaktische Wesen, weil heute so viel von postfaktischen Zeiten die Rede ist. Aber er hat eben diese Tradition wieder aufleben lassen, dass Gott den Menschen ursprünglich als wirklich Perfektes, als zweiten Gott geschaffen hat – praktisch wirklich als optimales Wesen – und dann von Michael darauf aufmerksam gemacht worden ist: Das geht nicht. Das kann nicht sein. Das führt zu Verwirrung. Da wirst du selbst in Frage gestellt werden. Mach ihn ein bisschen kleiner.

Es scheint so zu sein, als wüssten wir das intuitiv, dass uns jemand kleiner gemacht hat und dass wir eigentlich größer sein könnten. Dieser Satz, den auch Luzifer sagt „Eigentlich wäre ich wie Gott“ oder „Ich könnte sein wie Gott“, dieser Satz steckt sozusagen als Anspruch und als Frage immer schon ein bisschen in uns. Und das mag vielleicht sein, dass auch Adam und Eva im Paradies – bevor noch die Schlange mit ihrem Verführungswerk begonnen hat – allmählich auf diesen Gedanken gekommen sind. „Wir sind ein Ebenbild Gottes. Wir sind so nah. Uns unterscheidet nicht sehr viel.“ Gerade dieses Wenige, was Gott den Menschen kleiner gemacht hat, schwächer gemacht hat, unansehnlicher gemacht hat. Wenn wir nur ein bisschen an uns arbeiten würden, dann könnten wir doch werden wie Gott. Das heißt also, diese „Gottebenbildlichkeit“ ist nicht nur, wie das die Theologen interpretieren, der Auftrag des Menschen alles zu tun um gleichsam den Willen, die Gebote, die Gesetze Gottes zu erfüllen und ein gottgefälliges Leben zu führen, sondern da steckt auch ein Stachel drinnen. Wenn schon Ebenbild Gottes, warum nicht gleich ganz ein Gott sein? Und ich glaube, dass man mit guten Gründen sagen kann, dass eine ganze Reihe von wissenschaftlichen und technischen Anstrengungen natürlich darauf abzielt, diese Differenz zwischen Gott und seinem Geschöpf wieder auszugleichen. Auf der anderen Seite darf ich aber auch an der Stelle daran erinnern, dass wir auch in dem Sinne begonnen haben, Ebenbild Gottes zu werden oder uns Gott anzunähern, dass wir selber in den Status von einem schaffenden Gott getreten sind. Wir machen jetzt auch unsere eigenen Geschöpfe, die so sein sollen wie wir. Denken Sie an künstliche Intelligenzen, denken Sie an Roboter, denken Sie an hyperintelligente Algorithmen, die alles das können sollen und vielleicht besser können werden als wir es können, Autofahren zum Beispiel. Das ist heute in den Nachrichten zu hören gewesen, dass in Bälde, also im nächsten Jahr auf einigen österreichischen Autobahnen Versuchsstrecken eingerichtet werden für autonom fahrende Automobile. Sollten Sie also demnächst auf der Südautobahn einem Auto begegnen, in dem niemand mehr sitzt, erschrecken Sie nicht, das ist keine Geisterscheinung, sondern das ist tatsächlich eine technische Intelligenz, die hier autofährt und vielleicht besser autofährt als Sie. Sie werden sich natürlich irgendwann fragen müssen: Was tue ich dann eigentlich hier? So wie Gott von Michael plötzlich vor die Frage gestellt wurde: „Du, wenn du jemanden erschaffst, der zumindest genauso gut ist wie du, vielleicht sogar besser ist als du, was tust du dann eigentlich noch da? Eigentlich wäre es Zeit abzutreten.“ Und deshalb sollte man vielleicht diese Geschichte uns auch als Warnung gelten lassen, wenn wir schon etwas schaffen, was ähnlich ist wie wir – ähnlich intelligent, ähnlich dynamisch, ähnlich flexibel, ähnlich kreativ – sollten wir vielleicht nicht doch darauf achten, dass das immer ein bisschen kleiner ist als wir? Ein bisschen weniger intelligent, ein bisschen nicht ganz so wie wir? Denn ansonsten werden wir uns in Bälde die Frage stellen müssen: „Was tun wir eigentlich noch hier?“ Erste Lehre aus dieser Schöpfungsgeschichte.

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