Ansbach
Als eine der ältesten Siedlungen des Rangaus verdankt Ansbach seine Bedeutung als Sitz der mittelfränkischen Regierung den Hohenzollern, die den Ort um die Mitte des 15. Jh. zu ihrer Residenz ausbauten. Vom Markgrafenschloss mit Orangerie und Hofgarten bis hin zur Markgrafengruft in der St.-Gumbertus-Kirche spannt sich der Bogen der fürstlichen Hinterlassenschaften, die Ansbach heute als Sehenswürdigkeiten aufbieten kann. Ein buntes Treiben herrschte einst auf den Plätzen und Gassen der historischen Altstadt, belebte die Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen - heute muss die City mit dem Einkaufszentrum Brücken-Center um das Laufpublikum konkurrieren. Die Rokokofestspiele (Juli) und die Bachwochen (August) ziehen Besucher aus nah und fern an. Und wer sich auf die Spuren des legendenumwobenen Findelkinds Kaspar Hauser begeben möchte, dem sei ein Besuch des Kreis- und Stadtmuseums empfohlen.
♦ Amt für Kultur und Touristik, Johann-Sebastian-Bach-Platz 1, 91522 Ansbach, Tel. 0981-51243, www.ansbach.de.
Dinkelsbühl
Kreuzgang im Kloster Feuchtwangen
Die Stadt ist wie Rothenburg mit einem geschlossenen Mauerring bewehrt. Dort, wo sich an der St.-Georgs-Kirche die vier Hauptstraßenzüge kreuzen, trafen sich die Kaufleute, die von Würzburg nach Regensburg oder von Köln nach Augsburg unterwegs waren. Von Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der Ort im 12. Jh. zur Stadt erhoben. Im Gegensatz zu Rothenburg hat Dinkelsbühl sein mittelalterliches Gesicht bis heute bewahrt: Als frühmittelalterlich gelten die unregelmäßig verlaufenden Sträßchen und Gassen - auch gibt es in Dinkelsbühl kein dominierendes Marktzentrum. Mehrere kleine Märkte, z. B. der Ledermarkt oder der Schweinemarkt, bezeugen den mittelalterlichen Aufbau der Stadt an der Romantischen Straße. Das historische Festspiel Kinderzeche wird zur Erinnerung an die Rettung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg durch Dinkelsbühler Kinder aufgeführt (alljährlich im Juli). Vor den Toren der Stadt erwartet der Hesselberg als geschlossenes Landschaftsgebiet die Besucher.
♦ Touristik-Service, Altrathausplatz 14, 91550 Dinkelsbühl, Tel. 09851-902440, www.dinkelsbuehl.de.
Feuchtwangen
Der Ort ging aus einem Benediktinerkloster hervor, das im Jahr 817 erstmals erwähnt wird. Bis heute bildet das Kloster den Mittelpunkt des kulturellen Lebens, wenn hier alljährlich in den Sommermonaten die berühmten Kreuzgangspiele stattfinden. Wo man sich sonst in die Stille der romanischen Zeit zurückversetzt fühlt, pulsiert in der Festspielzeit das Leben, finden sich namhafte Theaterregisseure ein, die vom „Urfaust“ bis zum „Hamlet“ Klassiker der Weltliteratur auf die Bühne bringen. Der Marktplatz der mittelalterlichen Kleinstadt gilt wegen seiner Geschlossenheit als Festsaal Frankens. Feuchtwangen ist aber auch wegen seines Spielcasinos und seines großzügig ausgestatteten Heimatmuseums beliebt.
♦ Touristinformation, Marktplatz 1, 91555 Feuchtwangen, Tel. 09852-90455, www.feuchtwangen.de.
Leutershausen
Stadtbrunnen und Stadttor
Leutershausen ist die erste fränkische Kleinstadt am Oberlauf der Altmühl, Geburtsort des ersten Motorfliegers der Welt und Sitz einer über die Landesgrenzen hinaus bekannten Töpferei.
Oberes Tor: Das mächtigere der beiden Stadttore von Leutershausen, die durch einen noch weitgehend erhaltenen Mauerring miteinander verbunden sind, wurde im 13. Jh. gebaut und diente als Wachtturm und Stadtgefängnis. Am Turm erinnert das Hans-Schreyer-Denkmal an den Stadtvogt (1588-1605): „Ein Kriegsmann und christlicher Gott, dem Herren, allzeit wohlgefällt, als dieser Schreyer ist gewesen, Herr, laß ihn das Himmelreich genesen.“ Im Unteren Turm befindet sich heute eine bäuerliche Wohnung aus dem 19. Jh. mit landwirtschaftlichen Geräten und Trachten.
St. Peter: Die Stadtkirche wurde in der Zeit des Übergangs von der Gotik zur Renaissance 1432 erbaut. Das Fehlen eines wuchtigen Altaraufbaus verleiht dem Chorraum eine angenehme Leichtigkeit. Der Engelsaltar ist eine moderne Schöpfung des Künstlers J. Traxler aus Kapsdorf. Sehenswert sind auch das alte Kruzifix aus dem 15. Jh. sowie die freigelegten Fresken an den Pfeilern des Langhauses.
Getreidekasten (ehem. Landgericht): Von St. Peter aus gelangt man über den Marktplatz und die Obere Marktgasse zum Plan, dem Platz vor dem Getreidekasten, jenem wuchtigen Gebäude, das die offizielle Denkmalliste nüchtern als „viergeschossiger, massiver Satteldachbau mit dreigeschossigem Giebel und Treppenturm“ beschreibt, dessen Vergangenheit aber umso bunter schillert. Die schwarz-weiße Farbe der Fensterläden deutet auf das Haus Zollern als ehemaligen Besitzer hin. Das einst markgräfliche Schloss wurde 1624 auf dem Platz der Alten Veste errichtet, für die man keine Verwendung mehr hatte. Der Neubau diente den Markgrafen von Ansbach auch zur Lagerung ihres Getreidezehnten, einer Steuer, die die Bevölkerung in Form von Naturalien zahlen musste. Dem Korn folgten die Vogteiregistratur und später das Königlich-Bayerische Amtsgericht. Heute befinden sich in dem traditionsreichen Gebäude das Heimatmuseum, das Handwerkermuseum und das Deutsche Flugpioniermueum ( → Museen).
Gustav-Weißkopf-Denkmal in Leutershausen
Praktische Infos
Information Stadtverwaltung Leutershausen, Am Markt 1-3, 91578 Leutershausen, Tel. 09823-9510, www.leutershausen.de. Stadtführungen auf Anfrage.
Aktivitäten Das Altmühlflussbad in Leutershausen ist eines der letzten Flussbäder. Im Westen der Stadt (linker Hand der Schillingsfürster Straße). Liegewiese, Grillplatz, Kiosk, sanitäre Einrichtungen, Zeltmöglichkeiten für Radler. Auskunft über die Stadtverwaltung, Tel. 09823-9510.
Hallenbad Di 16-19 Uhr, Mi 16-21 Uhr, Do/Fr 16-20 Uhr (in den Sommerferien geschlossen). Alter Postberg 7, Tel. 09823-9269773.
Kutschfahrten: Reitverein, Tel. 09823-8336.
Tennis: 4 Sandplätze und ein Hartplatz am Sportzentrum, Am Lindenhain 10, Tel. 09823-8182.
Angeln Hobbyangler wenden sich an den Fischereiverein, Tel. 0171-8935085. Besatz: Hecht, Karpfen, Schleie, Zander, Barsch, Aal, Weißfische. Tageskarte 15 €, Wochenkarte 60 €. Angelgerät und Zubehör gibt’s im Angelladen und Mühlenladen, Tel. 09823-91100, www.angelmarktballheim.de.
Einkaufen Töpferei Seiler, traditionsreiches Haus mit großem Angebot an schöner und kunstvoller Keramik. Verkauf im „Brennhäusle“ aus dem Jahr 1676. Bahnhofstr. 18, Tel. 09823-296. Montags geschlossen.
Kinder Spielplätze: Im Zwinger, Tobias-Weiß-Straße, Birkenstraße, Am Stadtweiher, Am Himmelreich und am Sportstadium.
Museen Deutsches Flugpioniermuseum mit Heimat- und Handwerkermuseum, Ostern bis Ende Okt. Di-Fr 10-12 Uhr, Mi und So auch 14-16 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung. Handwerk, Zunftwesen, Vereinsgeschichte, Bauernmöbel, landwirtschaftliches Gerät; Schützen- und Schulmuseum sowie Ausstellung über den in Leutershausen geborenen Motorflieger Gustav Weißkopf, der als erster Motorflieger der Welt gilt. Plan 6 (früheres Landgericht), Tel. 09823-9510, www.weisskopf.de.
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