… Georii.
Gb. 6/6, fol. 19 v.
8301434 Mai 14, Wien
Der Bäcker Hans Progentel (Pragentel) und seine Frau Katharina nehmen für zehn Jahre eine Mühle und zwei Weingärten von den Verwesern des Pilgerhauses (pilgreimhaus) in der Johannesgasse (sand Johannsstrass) , Meister Peter von Pirawarth (Pirchenwart) , Lehrer der Heiligen Schrift, Bürgermeister und Kellermeister Hans Steger und Wenzel Neunhofer (Newnhover) anstelle des Hubmeisters Berthold von Mangen, auf zehn Jahre in Bestand. Die Mühle, Angermühle (Angermül) genannt, liegt in Gumpendorf, oberhalb der Mühle von Hesl (Heͣslein) . Die Aussteller verpflichten sich, die Mühle mit Dächern, Rinnen (fludern) , Rädern, Mahlboden und Wegen, Einfriedungen und Zäunen sowie Wehranlagen instand zu halten und die Weingärten entsprechend zu bewirtschaften sowie ihr Vieh so zu halten, dass Mühle und Weingärten keine Schäden entstehen. Die auf den Objekten liegenden Abgaben werden vom Pilgerhaus, die Zehente von den Bestandnehmern geleistet. Dem Pilgerhaus sind zu Michaeli, Weihnachten und Georgi jeweils sechs Pfund Wiener Pfennig zu bezahlen. Bei Nichteinhaltung all dieser Verpflichtungen kann nach Aussage der zuständigen Vierer das Pilgerhaus Mühle und Weingärten sofort einziehen und die Bestandnehmer haftbar machen. Nach Ablauf der zehn Jahre sind die Bestandnehmer aller Verpflichtungen ledig. Aussteller und Verweser verfügen wechselweise über Dokumente (zedeln) zu diesen Vereinbarungen.
Siegler: Stadtschreiber Ulrich Hirschauer (Hirssaweͣr) , Hans Friedberger (Fridberger) , Bürger von Wien.
Wienn, an freytag vor dem heiligen phingsttag.
Or., Urk. Nr. 538, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 831.
8311434 Mai 14, Wien
Meister Peter von Pirawarth (Pirchenwart) , Lehrer der Heiligen Schrift, Bürgermeister und Kellermeister Johann Steger und Wenzel Neunhofer (Wenczlab Newnhofer) anstelle des Hubmeisters Berthold von Mangen, die Verweser des Pilgerhauses (pilgreimhauss), beurkunden, dass der Bäcker Hans Progentel (Pragentel) , Bürger von Wien, und seine Frau Katharina eine Mühle des Pilgerhauses, Angermühle (Angermul) genannt, und zwei Weingärten auf zehn Jahre in Bestand nehmen. Die Mühle liegt in Gumpendorf oberhalb der Mühle von Hesl (Heͣslein) .
Siegler: die Aussteller.
Wienn, an freytag vor dem heiligen phingsttag.
Or., Urk. Nr. 539, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Reg. 830. Beide Urkunden sind von einer Hand geschrieben und stimmen weitgehend wörtlich überein.
8321434 Oktober 13, —
Leonhard Mühlleiter (Mullewteͣr) und seine Frau Elisabeth von Döbling (Tobling) nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Viertelweingarten in Döbling am Krottenbach (Krotenbach) auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind alljährlich zu Michaeli fünf Schilling Pfennig zu entrichten.
… an sand Kolmans tag.
Gb. 6/6, fol. 19 v. Nach der Datierung: Item hat an Chleczenperg zwen weingerten, des drew sind virtail zunagst Nyclasen des Nielsen weingarten, davon er dint drew phunt phening Jori und Michael, ut littera sonat.
8331434 Oktober 14, —
Hans Preisinger, Chorherr zu Freising und oberster Kaplan der Georgskapelle im Dompropsthof (Tůmbbrobsthove) beurkundet unter Berufung auf die Anordnung Herzog Rudolfs IV. die Ablöse eines Burgrechts von einem Pfund Wiener Pfennig mit acht Pfund, die die Kapelle auf dem Bürgerspital innegehabt hatte, durch den Spitalmeister Hans Perman. Das Geld wurde im Interesse der Kapelle wieder angelegt.
Siegler: Georgskapelle.
Wien, an phincztag nach sand Kolmans tag.
Or., Urk. Nr. 540, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).
834[1434]
Der Schlosser Hans Heringer, Bürger von Wien, und seine Frau Anna nehmen von Spitalmeister Hermann Perman einen Weingarten von einem Joch in Untersievering (Nidernn Suffering) , Heuklotz (Hewplocheͣr) genannt, auf Lebzeiten in Bestand. Davon sind zu Weihnachten, Georgi und Michaeli jeweils 13 Schilling 10 Pfennig zu entrichten.
Gb. 6/6, fol. 19 v.
8351435 Jänner 31, —
Otto von Maissau, oberster Marschall und oberster Schenk von Österreich stiftet auf Bitten von Wenzel Neunhofer (Newnhofer) von Wien zum Lobe Gottes, Mariens und aller Heiligen und allen Seelen zum Heil dem Pilgerhaus (pillegreym haus) bei St. Johann in der Kärntner Straße (Kerner strasse) einen Hof und eine Gülte von 40 Pfennig auf zwei Hofstätten in Götzendorf (Getzendorf) sowie eine weitere von einem Pfund auf Überländen in Dürnkrut (Duerrenkrude) zu freiem Eigen. Sollten Hof oder Gülten von den Gütern des Pilgerhauses getrennt werden, fiele alles an den Stifter oder seine Nachkommen zurück. Das Stiftungsgut hatte Otto von seiner Muhme Wilburg, der Tochter des verstorbenen Eberhard von Kapellen (herr Eberhart von Kappellen) geerbt, später hatte es Hans Ödenwieser (Ödenwyser) zu Lehen gehabt.
Siegler: der Aussteller.
… am mantag vor unser lieben frawntag der lichtmesse.
Or., Urk. Nr. 541, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).
8361435 Februar 22, Wien
Katharina, Witwe von Nikolaus Schendenmarkt (Schentenmarkht) , verfasst ihr Testament. Die Messstiftung, die sie im Kloster von St. Laurenz (sant Larenczen) am Alten Fleischmarkt (Fleischmarkht) eingerichtet hat, soll aufrecht bleiben. Ihrem Enkel Jakob Ötzesdorfer (Öczestorffer) vermacht sie ihre Fleischbank, gelegen unter den Fleischbänken am Lichtensteg neben der von Peter Stern. Nach seinem Tod soll sie an seine Kinder fallen; falls er keine hat, sollen die Erben nach seiner Mutter zum Zug kommen. Jeder Inhaber der Fleischbank soll alljährlich zu Fronleichnam oder am Freitag danach der Priorin zu St. Laurenz zwei Pfund Wiener Pfennig und ein Pfund Wachs entrichten. Diese soll mit dem Geld zehn Priester bezahlen, die an der Fronleichsnamsprozession teilnehmen und am Freitag danach im Kloster für die Ausstellerin zehn Messen und ein Seelamt mit Kerzen, wofür das Wachs zu verwenden ist, halten sollen. Bei Säumigkeit der Fleischbankinhaber müssten diese dem Kirchmeister von St. Stephan (sant Steffan ) für die Erhaltung der Kirche ein halbes Pfund Pfennig bezahlen, ebenso dem Kloster. Richter und Rat hätten darüber zu wachen. Diese Leistung von zwei Pfund könnte mit 24 Pfund Pfennig, die beim Grundbuch zu erlegen wären, abgelöst werden. Dieses Geld soll ihr Enkel Christoph Ötzesdorfer (Öczestorffer) oder, wenn er nicht mehr lebt, ein anderer Erbe einem frommen Mann, der ein Erbgut auf städtischem Grund hat, gegen die jährliche Verpflichtung an das Kloster überlassen. Dem Priester Peter (her Peter) überlässt sie ihren Fuchspelz, ein Hemd, zwei Leintücher und vier Gulden, der Tochter des Höfling ein Bett und zehn Pfund Pfennig zu ihrer Großjährigkeit. Ihren Enkeln Christoph und Jakob vermacht sie gemeinsam ihren silbernen Pokal (khopph) und zwei silberne Becher. Ihr Gewand und ihre Schleier sollen zugunsten armer Leute verkauft werden. Ihr Enkel Christoph erhält die Fahrhabe, alles Bargeld, Wein, Außenstände und Hausrat. Er soll dafür für ihr Begräbnis sorgen und ihr einen Jahrtag stiften. Ihm vermacht sie auch ihr Haus in der Wollzeile an der Ecke, wie sie schon früher urkundlich festgelegt hat. Christoph wird als Testamentsvollstrecker eingesetzt, doch behält sich die Ausstellerin allfällige Änderungen ihres letzten Willens vor.
Siegler: Markus Rock (Rokh) , Georg Ather, beide Bürger von Wien.
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