Órgiva: Mit gut 5000 Einwohnern bildet Órgiva, auch Órjiva geschrieben, den Hauptort der Alpujarra granadina. Die Siedlung ist ein recht lebendiges Marktstädtchen und Versorgungszentrum für diesen Bereich der Berge, deshalb auch regelmäßiger Treffpunkt der teilweise recht farbenprächtig gewandeten Aussteiger, die in der Umgebung wohnen. Gleichzeitig bildet Órgiva einen - wenn auch bescheidenen - Verkehrsknotenpunkt: Hier trennen sich die Wege in die Alpujarra Alta und Baja.
Einkaufen Straßenmarkt, zu dem die halbe Alpujarra-Bevölkerung inklusive der eingewanderten (Hippie-) Residenten kommt, jeden Donnerstag.
Feste Fiesta del Cristo de la Expiración, am vorletzten Freitag vor Karfreitag. In der Dämmerung große Prozession mit permanentem Feuerwerk.
Fiestas Patronales, das Patronatsfest Ende September, Anfang Oktober.
Übernachten *** Hotel Taray Botánico €€-€€€, das Tophotel von Órgiva, etwas außerhalb an der Landstraße nach Süden gelegen. Komfortabel und solide ausgestattet, hübscher Swimmingpool, Garten, Reitmöglichkeit. Das zugehörige Restaurant ist gut und günstig, Leser lobten zum Beispiel die Forelle. Ganzjährig geöffnet. Carretera A-348, km 18; Tel. 958 784525, www.hoteltaray.es.
** Hotel Puerta Nazarí €-€€, vom Zentrum aus gesehen noch jenseits der Flussbrücke, bei der Kreuzung nach Pampaneira. Zimmer-Dekoration teilweise vielleicht etwas bunt, der Standard aber insgesamt absolut okay, freundliche Führung. Restaurant-Cafetería angeschlossen. Ctra. A-348, km 15,9; Tel. 958 784667, www.hotelpuertanazari.com.
Camping Órgiva €€, 2. Kat., südlich knapp außerhalb des Ortes, Nähe Hotel Taray. Nicht sehr groß, aber ganz ordentlich ausgestattet. Kleiner Pool, das Restaurant wurde von Lesern gelobt. Ganzjährig. Tel. 958 784307, www.campingorgiva.com.
Carataunas: In dem kleinen Dörfchen, etwas unterhalb der Straße gelegen, die sich von Órgiva hinauf in die Alpujarra Alta windet, hält sich der Fremdenverkehr noch in sehr engen Grenzen. Kaum ein paar Dutzend traditionell gebaute Häuser sowie eine Handvoll Neubauten säumen die Gassen, Hunde verbellen wütend etwaige Eindringlinge. Der Weiler muss jedoch schon zu Zeiten der Mauren besiedelt gewesen sein: Die hiesige Kirche ist über den Resten einer Moschee errichtet worden.
Valle del Poqueira
Das sonnige, mehr als tausend Meter hoch gelegene und von der markanten Felsnase des Veleta überragte Tal von Poqueira bildet mit seinen drei Ortschaften eine der reizvollsten Regionen der Alpujarras.
Pampaneira, Bubión und Capileira, allesamt sehr hübsche und auch durch ihre Architektur interessante Dörfer, sind gut auf Touristen eingestellt. Das tief eingeschnittene, wasserreiche und mit Terrassengärten, Kastanien-, Obst- und Nussbäumen üppig begrünte Hochtal von Poqueira ist nämlich ein beliebtes Wandergebiet. Allerdings ist das Geflecht der zahlreichen Maultierwege und Pflastersteige, das die drei Dörfer des Tals untereinander verbindet, nicht überall markiert, und so manche Abzweigung endet vor einem Bauernhof oder einem Feld. Da die Dörfer aber meistens in Sichtweite liegen, fällt die Orientierung letztlich doch nicht allzu schwer.
Pampaneira
„Offenes Tor der alpinen Alpujarra, Balkon zur Küste Granadas. Hoch oben der Schnee des Veleta, am Horizont das Meer von Salobreña ...“ So poetisch preist eine Kachelinschrift am Zugang zum Ortszentrum die bevorzugte Lage Pampaneiras. Zusammen mit Bubión und Capileira zählt Pampaneira zu den touristisch am weitesten entwickelten Siedlungen der Alpujarra, ist aufgrund seiner Nähe zur Hauptstraße auch schon zu einer Art Pflichtstopp für Reisebusse avanciert - was aber nicht besagt, dass das Dorf übererschlossen wäre. Im autofreien Ortskern reihen sich um den gemütlichen Hauptplatz Plaza de la Libertad mehrere Bars und Restaurants, verkauft eine Reihe von Geschäften Kunsthandwerk wie Keramik, Korbwaren und die typischen Teppiche der Region. Beim Bummel durch die Seitengassen stößt man immer wieder auf überraschende Architektur: hier eine Terrasse, die den Fußweg überspannt, dort ein blitzweiß verputzter Treppenweg, der zu einem perfekt erhaltenen Waschhaus führt.
Information Centro de Visitantes Pampaneira, am Hauptplatz. Halbprivate Initiative der Organisation Nevadensis, die neben Auskünften zum Nationalpark Sierra Nevada auch geführte Touren anbietet, Quartiere in Bauernhöfen vermittelt etc. Ausstellung mit Videos und Leuchttafeln zur Alpujarra-Region, Verkauf von Landkarten. Plaza de la Libertad s/n, Tel. 958 763127. Geöffnet täglich 10-14 Uhr, außerhalb der HS Mo/Di und evtl. auch Mi geschlossen. www.nevadensis.com.
Verbindungen Busse der ALSA Richtung Granada, Bubión/Capileira sowie Trevélez 3-mal, weiter bis Alcútar 2-mal täglich.
Feste Cruz de Mayo, Schmücken der Maikreuze, am 3. Mai beziehungsweise dem ersten Wochenende im Monat.
Übernachten * Pensión Pampaneira €, solide Pension nicht weit vom Parkplatz am Ortseingang. Geräumige Zimmer und ordentliche Bäder. Ganzjährig geöffnet. Ein Bar-Restaurant ist angeschlossen, dort fragen. Avenida de la Alpujarra 1, Tel. 958 763002, www.hostalpampaneira.com.
Mein Tipp *** Hotel Rural Estrella de las Nieves €€, sozusagen am Ortsausgang, neben der Straße Richtung Bubión/Capileira und Trevélez, dabei doch nur einen Katzensprung vom Zentrum. Landhotel mit 21 solide möblierten, geräumigen Zimmern, fast alle mit Balkon. Tiefgarage (Gebühr), kleiner Pool. Calle Huerto 21, Tel. 958 763981, www.estrelladelasnieves.com.
Essen & Trinken Bar-Rest. Casa Julio, beim Zugang zum Ortskern, oberhalb der Hauptstraße. Selbe Eigentümer wie das Hotel Estrella de las Nieves, Terrasse. „Mit Liebe gekocht“, so der Slogan des Hauses, schmackhafte Hausmannskost in üppigen Portionen. Günstige Preise, gutes Mittagsmenü. Avenida de la Alpujarra 9, Tel. 958 763322.
Bubión
„Weder ganz oben, noch ganz unten. Hier bleibe ich“ - mit diesem Werbespruch versucht sich Bubión, das mittlere der drei Dörfer des Valle del Poqueira, von den anderen beiden Orten des Tals abzugrenzen. In der Tat sind sowohl Pampaneira als auch Capileira von hier aus recht einfach zu Fuß zu erreichen, siehe hinten im Buch unter Wander ung 2. Bubión liegt bereits auf rund 1300 Meter Höhe. Wie in den Nachbarorten gibt es auch hier Werkstätten, die Keramik und Teppiche produzieren und verkaufen, außerdem einen Reitstall und eine Kunstgalerie. Entlang der Hauptstraße findet sich eine Reihe von Bars und Restaurants, die teilweise sehr schöne Aussicht auf das Tal bieten. Der eigentliche Ortskern des recht ausgedehnten Dorfs erstreckt sich jedoch unterhalb der Straße, ein Labyrinth enger Gassen, weißer Häuser und sprudelnder Brunnen; die unter Denkmalschutz gestellte Kirche San Sebastián aus dem 16. Jh. beinhaltet noch Reste eines maurischen Turms der Nasridenzeit. Ganz in der Nähe liegt die Casa Alpujarreña (tägl. außer Di 11-14 Uhr, Fr/Sa auch 17-19 Uhr, Eintritt ca. 2 €), ein typisches altes Dorfhaus, das restauriert wurde und seitdem als Volkskundemuseum das Alltagsleben vergangener Zeiten veranschaulicht.
Typische Architektur: Gasse in Capileira
Читать дальше