Luise Schottroff - Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth

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In diesem Kommentar wird gezeigt, wie Paulus die Tora für Menschen aus den Völkern auslegt: konkret, lebensnah, sensibel und argumentierend. Er sucht nach Bildern für eine Hoffnung, die dem Tod standhält. Er schreibt die Gebete und Lieder auf, die in den messianischen Gemeinden seiner Zeit gesungen wurden. Und: Er widerspricht sich selbst, vor allem in seiner Vorstellung, wie Frauen zu sein hätten, und in seinem faktischen Umgang mit ihnen.
Dass in diesem Brief die berüchtigten, frauenfeindlichen Sätze, die im Namen des Paulus geschrieben wurden, zu finden sind, ist heute oft die erste Assoziation. Darüber hinaus ist der Brief durch die lange und ausgeprägte Auslegungstradition belastet, die Paulus zur Rechtfertigung christlicher Herrschaftspositionen benutzt hat: Die Gestalt des Paulus war die Projektionsfläche für christliche Amtsträger und ihre Herrschaft über das Kirchenvolk. Und – noch verhängnisvoller: Paulus war der Inbegriff einer christlichen Identitätsfindung durch negative Abgrenzung zum Judentum als einer «Gesetzesreligion». – Eine Neuentdeckung des Paulus ist fällig.
Die erste Auflage des Kommentars zum Ersten Brief an die Gemeinde in Korinth ist 2013 erschienen, für die Neuauflage wurde die Literaturliste durch aktuelle Veröffentlichungen ergänzt – im Sinne Luise Schottroffs, der es nie um Vollständigkeit ging, sondern um die Relevanz für eine sozialgeschichtliche, imperiumskritische und geschlechterbewusste Neulektüre des Paulus. Im Text wurden kleinere Fehler korrigiert und wenige Ergänzungen vorgenommen. Die Auslegung ist bleibend aktuell und repräsentiert den gegenwärtigen Stand der internationalen Paulusforschung. Luise Schottroffs Interpretation des Briefes ermöglicht es, verschiedene Perspektiven auf den Text zu entwickeln und für die eigene Weiterarbeit fruchtbar zu machen. Auch fünf Jahre nach ihrem Tod ist sie eine wichtige Lehrerin für diejenigen, die einen eigenen, kritischen und lebensdienlichen Zugang zu Theologie und Exegese suchen.

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„Der Einführung fremder Religionsgebräuche, namentlich der ägyptischen und jüdischen Kulte, gebot er [Tiberius] Einhalt. Er zwang die Leute, die sich zu solchem Aberglauben bekannt hatten, die zu ihrem Gottesdienst gehörigen Kleider samt allem Kultgerät zu verbrennen. Die jungen Juden ließ er als Soldaten zum Kriegsdienst ausheben und unter diesem Vorwand über die Provinzen mit ungesundem Klima verteilen. Die übrigen Angehörigen dieses Volkes und die Anhänger judaisierender Sekten wies er aus Rom aus.“ 60Zwar sind im Jahr 19 n. Chr. die „judaisierenden Sekten“ noch nicht auf Jesus-Messias-Gruppen zu beziehen, doch zeigen sich hier die religionspolitischen und rechtlichen Voraussetzungen, mit denen die Gemeinde in Korinth rechnen musste.

Basisinformation: Verleugnung der Kreuzigung

In 1,18 muss Paulus sich mit Menschen innerhalb der Gemeinde in Korinth auseinandersetzen, die es eine moria / Torheit, Dummheit, Unklugheit finden, von der Kreuzigung Jesu und damit auch von den Kreuzigungen solidarisch zu reden. Der Druck war so groß, dass immer wieder Menschen ihre Zugehörigkeit zu Jesus verleugneten (aparneo oder arneo z. B. Mt 26,34.70). Ein anderes griechisches Wort dafür ist skandalizo / Anstoß nehmen. In der Gestalt des Petrus haben die synoptischen Evangelien dieser Erschütterung und Gefährdung der Solidarität mit Jesus und miteinander ein einfühlsames Denkmal gesetzt. Petrus hat Jesus verraten, obwohl er es nicht wollte. Die Angst war zu groß (Mk 14,66–72 mit Parallelen). Diese Erzählung ist lange nach Jesu Tod aufgeschrieben und weitererzählt worden, nicht weil Petrus als ein schwacher Charakter erinnert werden sollte, sondern weil es Mut machte, dass er der Angst unterlegen war und dann doch wieder aufstand und an der Seite des Auferstandenen zu finden war. In den Evangelien spielt die Gefährdung durch politischen Druck eine große Rolle, s. die Flucht aller Jüngerinnen und Jünger nach Jesu Verhaftung (Mk 14,50) oder auch Mk 4,17; Mk 8,34–38 (mit Parallelen). Diese Traditionen werden nicht mit dem Bewusstsein erzählt: Uns kann das nicht passieren. Die Beteiligten wussten, dass die Angst vor brutalen Hinrichtungen und Folter nicht fern von ihnen war. Wenn Paulus sich mit Menschen in der korinthischen Gemeinde auseinandersetzt, die es töricht oder unklug finden, den Auferstandenen als Gekreuzigten in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, dann hat er nicht „Gegner“ oder Häretiker vor sich, die eine andere Glaubenslehre verfolgen, sondern Menschen, die fragten, ob die Gemeinschaft mit dem Messias nicht auch ohne die politische Gefährdung möglich sei.

Aus den Zeugnissen über Verfolgungen christlicher Gemeinden geht hervor, dass Gläubige im Gerichtsverfahren oder schon vorher abtrünnig wurden und ihre Geschwister dann sogar verraten haben. 61Neben diese Zeugnisse über Ereignisse 64 bzw. ca. 110 n. Chr. treten Berichte über innergemeindliche Diskussionen aus dem 2. Jahrhundert. Hier findet sich auch das Argument, die Gefährdung durch den Gekreuzigten auf sich zu nehmen, sei „dumm“. So berichtet Tertullian, es habe „Gegner des Martyriums“ gegeben, die argumentierten, es sei „zwecklos“, das eigene Leben zu opfern, weil man sich als dem gekreuzigten Messias Jesus zugehörig öffentlich bekennt. „Ach die guten, einfältigen Seelen wissen nicht, was geschrieben steht und wie es gemeint ist, wo, wann und vor wem man das Bekenntnis abzulegen habe – aber leider ist es nicht Einfalt, sondern Dummheit, ja sogar Wahnsinn, für Gott zu sterben, denn dieser will mich ja erretten.“ 62Die „Torheit“, in Korinth von der Kreuzigung zu erzählen, wird aus diesem Text verständlich, auch wenn er aus der Zeit um 200 n. Chr. stammt. „Die Haltung zum Martyrium steht immer in Einklang mit der Interpretation von Christi Leiden und Tod.“ 63

Wenn es so deutlich geworden ist, warum Menschen Christus untreu wurden, ist weiter zu fragen, warum andere es nicht wurden, warum sie dem Druck standhielten. Was haben sie durch ihre Zugehörigkeit zum Messias gewonnen? Die Messiasgemeinschaft hat gemeinsam die Kraft entwickelt, der gesellschaftlich vorgegebenen Lebensweise eine Alternative entgegenzusetzen. So wurden „die Weisheit der Welt“ und die Macht der Gewalten dieser Welt überwunden. Der Christ Justin schreibt über seine Gemeinschaft (vor 165 n. Chr.): „Obwohl wir uns so gut auf Krieg, Mord und alles Böse verstanden hatten, haben wir alle auf der weiten Erde unsere Kriegswaffen umgetauscht, die Schwerter in Pflugscharen […] und züchten Gottesfurcht, Gerechtigkeit, Menschenfreundlichkeit […]. Wenn wir nämlich auch mit dem Schwert hingerichtet, wenn wir gekreuzigt, […] werden, so fallen wir […] doch nicht von unserem Bekenntnisse ab.“ 64Von dem greisen Polykarp (hingerichtet am 22.2.156 n. Chr.) wird legendenhaft erzählt, dass er nach seiner Verhaftung in eine Rennbahn gebracht wurde, in der die wilden Tiere schon darauf warteten, Menschen zu zerreißen. In dieser Situation wird er aufgefordert, seine Haut zu retten: „Schwöre beim Glück des Kaisers! Gehe in dich, sprich: Weg mit den Gottlosen.“ 65Mit den Gottlosen sind die Feinde Roms gemeint, die wegen ihrer Ablehnung der römischen Loyalitätsreligion als atheistisch oder gottlos galten. „Polykarp aber schaute mit finsterer Miene über die ganze Masse der in der Rennbahn versammelten heidnischen Scharen hin, streckte die Hand gegen sie aus, seufzte, sah gen Himmel und sprach ‚Weg mit den Gottlosen‘! Der Prokonsul drang noch mehr in ihn und sprach: Schwöre und ich gebe dich frei, fluche Christo!“ 66Der Prokonsul hat sich also von Polykarps List nicht täuschen lassen. Polykarp konnte ehrlichen Herzens die Menschen in der Rennbahn, die auf das Morden warteten, gottlos nennen. Der Prokonsul jedoch verlangte die Verfluchung Christi, die Distanzierung von Feinden Roms (Gottlose) und die Anerkennung der römischen Loyalitätsreligion. Polykarp ist gestorben; es ging ihm um seine eigene Befreiung von den Gewalten und um die Befreiung seiner Geschwister. 67

Der logos vom Kreuzist das Erzählen von der Kreuzigung und den Kreuzigungen, von der Gewalt im Alltag der Gesellschaft. Dieses Erzählen macht die Gewalt sichtbar und bezeugt, dass Gott dieser Gewalt ein Ende setzt. Die Auferweckung des Gekreuzigten hat ihn zur Lebensmacht werden lassen. Dadurch dass die Glaubenden des Gekreuzigten gedenken, vollziehen sie Gottes Auferweckungstat neu. Die dynamis 1,18b ist zugleich die Kraft Gottes, die den Messias nicht dem Tod überließ und die diejenigen verwandelt, die sich dem gekreuzigten und auferstandenen Messias anvertrauen. Damit definiert sich nicht eine Gruppe (die Glaubenden) als solche, die schon Gerettete im Sinne des kommenden Gottes und seines Richtens sind. Sie sind vielmehr befreit zum neuen Leben und zugleich Wartende; Auferstehende, die sich nach Gottes Heil für die ganze Erde sehnen (s. Basisinformation vor 1,7.8). Ihr verändertes Leben ist jetzt schon Erfahrung zukünftigen Heiles – darum die präsentische Formulierung (sozomenoi) . 68Es kommt darauf an, die theologische Füllung der paulinischen Rede vom „Wir“ der Gemeinde zu bedenken (s. Basisinformation vor 2,6). Das „Wir“ sind die Menschen, die die real existierende Gemeinde ausmachen und in dieser Realität die Vollkommenheit der Zukunft Gottes erkennbar werden lassen.

Paulus selbst hat die Bedrohung und den Kampf um ihre Überwindung immer wieder am eigenen Leib erlebt (s. 15,30–34; 4,9–13).

1,19–25

19 Denn es steht in der Schrift: Ich zerstöre die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Forschenden setze ich ins Unrecht. 20 Wo sind die Weisen? Wo sind sie, die das Sagen haben? Wo sind die, die in dieser Welt das Wort führen? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als kurzsichtig erwiesen? 21 Umgeben von Gottes Weisheit hat die Welt mit ihrer Weisheit Gott nicht erkannt. Deshalb hat Gott es den Glaubenden geschenkt, sie durch die unkluge Verkündigung zu retten. 22 Es gibt jüdische Menschen, die Zeichen Gottes erbitten, und griechische Menschen, die Weisheit suchen; 23 und wir verkündigen den gekreuzigten Messias. Manche jüdische Menschen halten das für gefährlich, manche aus den Völkern für unvernünftig. 24 Denen, die von Gott gerufen werden, ob jüdisch oder nichtjüdisch, verkörpert der Messias göttliche Macht und göttliche Weisheit. 25 Denn das Unkluge, das zu Gott gehört, ist weiser, als Menschen es sind; und das Schwache, das zu Gott gehört, ist stärker, als Menschen es sind.

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