Frank Schulz-Nieswandt - Kommunale Pflegepolitik

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Kommunale Pflegepolitik ist die Vision einer sozialraumorientierten kommunalen Steuerung von inklusiven Care-Landschaften in Stadt und Land. Dreh- und Angelpunkt ist normalisiertes Wohnen jenseits von institutionellen Sonderwelten. Wertebasis ist das personalistische Menschenrecht, d. h. die Würde in den Rechtsvorgaben im Völker-, Europa- und Verfassungsrecht. Vor diesem Hintergrund ist die Mutation der Pflegelandschaft als Teil der Sozialpolitik im Rahmen einer neuen Gesellschaftspolitik radikal neu zu denken.

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Der Alltag führt uns an die Reflexion der conditio humana heran. 47Somit an das Wesen des Menschen in seinem Person-sein-Können. Mit der Konjunktivform des »Sein-können« sind wir schon mitten drin in den Tiefen der Umwege. Wichtig ist: Es geht um die Möglichkeitsform. Auch der Begriff der Möglichkeit scheint alltäglicher Gebrauchsnatur zu sein. Ja, auch. Aber Möglichkeit ist zugleich eine Kategorie der Ontologie dynamischer Prozesse, vor allem in kritischer Absicht, wenn es um das Noch-nicht-geworden-Sein des Möglichen geht. Dies deshalb, weil damit der Schmerz und das Leiden beginnt, die die uralte Theodizeeproblematik 48, die das Schweigen über das Leid 49zum Brechen bringt, nun mit Bezug auf das Böse in der Welt 50zur Frage der Selbstverantwortung der Gesellschaft in ihrer Geschichte macht. Gott verschwindet damit und wird zur Chiffre einer Ethik der Miteinanderverantwortung.

Die Differenz des Noch-Nicht zur Welt der Faktizität der sozialen Tatsachen ist die Entfremdung. Faktizität wird erst relevant, wenn sie mit der Fiktionalität konfrontiert, ja, durch die Fiktionalität der konkreten Utopie gefiltert wird. Doch diese Fiktionalität als Idee ist selbst faktisch, Teil der Faktizität, ihre eigene Entelechie, die aber des Gärtnerns bedarf, weil die Teleologie der Geschichte nicht vermischt werden darf mit einem Historischen Materialismus, der in der imperialen Sowjetideologie von der Dialektik getrennt wurde, sich selbst Lügen strafend, da die Gewalt zur Geburtszange des neuen Lebens erklärt wurde.

Es geht also um nicht-selbstverständliche Selbstverständlichkeiten im Leben der Menschen. Und damit geht es um radikales Denken, wenn es als kritisch bezeichnet werden soll. Wir sind schon längst mitten in der Metaphysik der Tiefengrammatik unseres Themas: Es geht um ein Gegebensein von Gegebenheiten, die nicht so entfaltet sind, dass der singuläre Mensch bzw. die Menschen (explizit als Plural gemeint) im Miteinander zur Wahrheit der Existenz im Modus der solidarischen Liebe 51kommt bzw. kommen.

Eine der grundlegenden Voraussetzungen der angemessenen Lektüre der vorliegenden Abhandlung ist das Aufsetzen einer passungsoptimalen Brille. Diese Brille ist nicht in rosa Farbe getaucht. Es geht um die epistemologisch bedeutsame Funktion der Brille im Sinne des verstehenden Durchblicks. Wenn von Liebe die Rede ist, dann im Sinne eines wissenschaftlichen Gebrauchs dieser Kategorie. Weder das flüchtige Verliebtsein noch die Libido als Ökonomik der Begierde ist gemeint. Wir sind eingetaucht in das Symposium von Platon. Es geht um das »Menschsein im Mitsein« 52, also um anthropologische Fragen der Grundlegung des Verstehens des Daseins.

Wahrheit ist hier nicht empiristisch gemeint; oder nur zum Teil. Wahrheit meint hier nicht die Wahrheit der »Es-gibt-Sätze«. Denn das Gegebene kann sowohl gut wie auch böse sein. Es geht um die Wahrheit der Wirklichkeit als Wahr-Geworden-Sein des Möglichen. 53Über die Kategorie der Möglichkeit haben wir ja soeben bereits einige Worte – mehr nicht – »verloren«. Das ganze Problem wird deutlich, wenn man bei der Lektüre der großen Studie »Der Mensch im Widerspruch« von Emil Brunner 54den Untertitel im Blick hält: Die christliche Lehre wird als »Lehre vom wahren und vom wirklichen Menschen« anthropologisch (und damit gegen den dualistischen Supranaturalismus der pseudodialektischen dogmatischen Orthodoxie von Karl Barth 55) entfaltet. Das ist die expressionistische 56Haltung einer existenzialen Wissenschaft von der praktischen Sozialpolitik: Ihr »Schrei« 57ist Ausdruck der Erkenntnis des sozialen Dramas als (nicht zu wörtlich zu nehmende) skalierbare 58Differenz des Nicht-erfüllt-Seins des Lebens.

Drama 59ist ein Oberbegriff für Texte mit verteilten Rollen. 60Die Dramatik ist neben der Epik und der Lyrik eine der drei grundlegenden literarischen Gattungen. 61Kennzeichnend sind die Dialoge. Ein Drama kann aber als Epos (in der Antike sodann von der Lyrik abgelöst 62), die »Grundfragen des menschlichen Daseins« 63thematisierend und damit u. a. Menschenbilder 64transportierend, modern als Roman 65nacherzählt werden. Modernität verweist auf die Aktualisierbarkeit faszinierender 66alter Archivvorlagen. Dass das Leben tragische 67und komische Züge trägt, ist evident. Die Akte der Aufführungen auf der Bühne des Lebens mögen die Altersklassen im Lebenslauf sein. Kritische Lebensereignisse, von der Entwicklungs- und Sozialpsychologie breit erforscht, mögen Wendepunkte im Handlungsablauf sein. Ob sich die Katharsis 68einstellt, ist eine Frage der Reifung der Subjekte. 69

Die Poetik 70ist die Lehre von der Dichtkunst, somit Theorie der Dichtung, und als solche setzt sie sich mit dem Wesen der Dichtung 71auseinander, ihrem existenzialen Wert, konkretisiert als ihre Aufgaben (Funktionen), ihren Ausdrucksformen und ihren poetisch fassbaren Gattungen. Die Poetik der kritischen Sozialwissenschaft, die zugleich ihre tiefe Verbundenheit zur Semiotik einerseits und zur Psychoanalyse andererseits offenbart, gehört nun zu den Metaebenen der vorliegenden Abhandlung, die sich »objekttheoretisch« und damit thematisch um den »Kommunalismus« 72(um die Kommunalität; um das Phänomen der communitas 73) der menschlichen Daseinsführung zentriert, aber, um das Ziel in gründlicher Weise zu erreichen, die komplexen Umwege, Seitenpfade, Vertiefungswege, Verästelungen, vielleicht auch einige Abwege des Sich-Verlaufens »in Kauf nehmen«. Kaufen: eine Sprache, die wir eigentlich vermeiden wollen, deren Nutzung aber zugleich deutlich macht, wie sich der zur leiblichen (geistigen, seelischen, körperlichen) gouvernementalen Hegemonie neigende Gegenstand unsere eigene Gefangenschaft in dieser unserer Welt anzeigt. Kritische Theorie muss sich aus den an eine Riesenkrake erinnernden Armen ihres Objekts, das sie analysiert und zu dem sie gehört, hinreichend relativ befreien. Sonst wird sie selbst in das Dunkel der Tiefe 74gezogen. Nicht zufällig gehört die Krake 75zu den Monstern der phantastischen Erzählungen der Menschheit, gerade im Meer, das einerseits die Weite (des Abenteuers [philosophischer: des Wagnis 76] des Lebens) symbolisiert, aber auch die gefährliche dunkle Abgründigkeit 77genau dieses Abenteuers zum emotionalen Ausdruck bringt. Und auch die Leserschaft muss, im analogen, soziolinguistisch verstehbaren Käfig gefangen, »ihren (allerdings doppelten) Preis zahlen«, doppelt, weil die Abhandlung erstens zum Lesen zu beschaffen ist und zweitens im Modus des Lesens sodann verstehend zu verarbeiten ist. Wir müssen die kulturelle Grammatik der sozialen Formen des Miteinanders verstehen, wozu wir eben auch in die Tiefe des Hades 78der psychischen Strukturen absteigen müssen.

Es mussten also Umwege gegangen werden, um an das Ziel zu kommen. Es geht nicht um ein oberflächliches Verständnis von Governance der Sozialpolitik. Es geht nicht um die direkte und unmittelbare Hinwendung zur vielfach diskutierten politikwissenschaftlichen Sicht auf die Steuerung im Kontext vertikaler und horizontaler Politikverflechtung, um soziologische Fragen der Netzwerkbildung 79, um juristische Debatten über das (auch europarechtlich brisante) Prinzip der Subsidiarität 80im Föderalismus, über das Prinzip der Konnexität 81im Finanzföderalismus usw. All das wird aufzugreifen sein. Aber diese Themendimensionen werden kohärent einzubetten sein in einen anthropologisch fundierten Zugriff auf die große Herausforderung, vor der unsere Gesellschaft politisch in Verantwortung steht. Verantwortung meint: Auf die offenen Fragen (vor allem im Modus des Hilferufes) angemessene Antworten geben.

Die Tiefengrammatik des Feldes wird dort deutlich, wo wir in psychodynamische Analysen eintauchen, und auch dort, wo überaus deutlich ausgesprochen werden muss, dass es um hegemoniale Kämpfe 82in der ideologischen Landschaft der (gesellschaftsbezogenen, nicht nur wirtschaftspolitischen) Ordnungspolitik geht.

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