Francis Nenik - Tagebuch eines Hilflosen

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Literarische Zeitgeschichtsschreibung, die uns alle angeht: vier Jahre lang begleitete Francis Nenik die Präsidentschaft Donald Trumps. Ein genialer Seismograf, dessen Fühler bis ins Epizentrum der Macht reichen.
Am 20. Januar 2017, dem Tag von Donald Trumps Inauguration, beginnt Francis Nenik ein einzigartiges Schreibvorhaben. Er will diese bizarre Präsidentschaft in seinem Tagebuch begleiten. Genau vier Jahre später werden es 1461 Einträge sein: einer für jeden Tag dieser Amtszeit.
Nenik geht es aber nicht nur um Donald Trump. Er nimmt die gesamte Administration in den Blick, um die politischen Veränderungen in den USA zu analysieren und die schrittweise Transformation des Landes genau zu beschreiben. Immer wieder widmet er sich deshalb auch scheinbar abseitigen Themen, geht auf wenig bekannte historische Ereignisse ein und scheut sich bei aller Kritik an Trump auch nicht, die politische Kultur auf der anderen Seite des Spektrums kritisch zu hinterfragen.
Durch die täglichen Tagebucheinträge entsteht zugleich eine Poetologie, die die Geschichte nicht von ihrem Ende her erzählt, sondern während sie geschieht. Nenik nutzt dabei die Möglichkeiten des Schriftstellers, arbeitet mit Aphorismen und Alliterationen und verfasst literarische Essays zu politischen Entscheidungen. Zugleich bedient er sich auch wissenschaftlicher und journalistischer Mittel und Formen, arbeitet mit Behördendokumenten, Studien und Archivmaterial. Nenik gelingt es so, das Kaleidoskop einer Ära zu zeichnen. Ein Buch, das uns im Rückblick dabei helfen wird, zu verstehen, was vor unser aller Augen passiert ist.

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»A lot of people are going to be angry that they are not a priority, but that’s okay.« (28. Februar 2017 anlässlich der Unterzeichnung eines Präsidialerlasses, der eine Vergrößerung des Budgets für die Historically Black Colleges and Universities vorsieht.)

Aber die Worte funktionieren auch als Punchline ganz gut: »You know, in the old days, when I made this speech I got paid a lot of money. Now I have to do it for nothing. Not a good deal, but that’s okay.« (17. Februar 2017 anlässlich einer Rede im Boeing-Werk in North Charleston/South Carolina.)

Die Worte fungieren aber auch als eine Art sprachliches Schulterzucken, dem die übliche Selbststilisierung zum Opfer innewohnt. Die Worte sind dann meist an seine politischen Gegner gerichtet, deren Handlungen Trump nicht weiter kümmern …

»I haven’t been treated properly. And that’s okay …« (Interview mit Fox News am 27. Februar 2017.)

Aber ich schreibe das hier nicht auf, um eine Analyse der Trump’schen Rhetorik zu unternehmen. Dafür ist später noch Zeit, zumal die Menge des Materials dann um einiges größer und die Ausbeute ergiebiger sein wird. Nein, ich schreibe es auf, weil mich das Wörtchen »okay« interessiert, schließlich hat es heute vor 178 Jahren zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt, schwarz aufscheinend in der Boston Morning Post auf der zweiten Seite, in der zweiten Spalte, in Form von zwei kursiv gesetzten Kleinbuchstaben – zur Feier des Tages akklamiert von einem Ausrufezeichen: » o. k.! « Direkt dahinter stand auch die Auflösung dieser damals noch unbekannten Abkürzung, und der Leser erfuhr, dass »o. k.« »all correct« bedeutet. Was freilich ein wenig verwunderlich ist, denn in der Abkürzungslogik hätte »all correct« eigentlich »a. c.« ergeben müssen. Aber damals war es schwer in Mode, sich in der Kurzform auf eine falsche Schreibweise zu beziehen. Die Gleichung lautete deshalb: all correct = oll korrect = o. k.

Erfinder der Abkürzung und Verfasser des dazugehörigen Textes war ein gewisser Charles Gordon Greene von der Anti-Bell Ringing Society, einer Vereinigung, die angetreten war, das allgemeine Klingelstreichwesen zurückzudrängen und als Freizeitbeschäftigung stattdessen das Umbuchstabieren bekannter Wörter propagierte. Greenes Absicht war es, die Verschreiber samt echt falscher Abkürzung in die Zeitung zu bringen, schließlich wünschten er und seine New-Speller sich nichts mehr, als dass ihr neu ausgedachtes Kürzel »zwischen den schwarzen Lettern Funken schlagen, die Köpfe der Leser in Flammen setzen und ihre Münder entzünden« würde.

Eine ziemlich abgefahrener Wunsch, but that’s okay …

24.03.2017

Der Unterschied zwischen Fake und Fakt ist nicht groß. Bei mir beträgt er gerade mal 3,7 cm.

(Nein, es ist nicht »Na, Sie wissen schon, was«, sondern der Abstand zwischen dem »e« und dem »t« auf der Tastatur des Computers, mit dem ich dieses Tagebuch schreibe.)

25.03.2017

In Kalifornien schlägt sich die Anhängerschaft Trumps mit Gegnern. In Florida schlägt Melania allein auf einem Fundraising-Dinner auf. In Virginia schlägt Donald Trump stundenlang auf Golfbälle ein. Amerika ist in Schläglage geraten.

26.03.2017

Ich suche nach Inspirationen für meinen heutigen Tagebucheintrag, aber alles, was ich finde, ist ein Artikel in der Huffington Post . Titel: »11 praktische Wege, um voll und ganz im Hier und Jetzt zu leben.« Empfehlung Nummer 9 lautet: »Schreiben Sie ein Tagebuch.«

Diese huffnungslosen Typen wissen nicht, wovon sie reden! Mein Hier und Jetzt dauert schon viereinhalb Stunden, und ich habe noch immer keine Idee, was ich schreiben soll. Ich bin ein Hilfloser, der das Tagebuch eines Hilflosen füllen muss. In Punkt 9 heißt es weiter: »Es gibt Tage, an denen es schwer ist, in der Gegenwart zu leben.« Falsch! Es gibt Tage, an denen es schwer ist, die verdammte Gegenwart loszuwerden!

27.03.2017

Ich sitze im Park in der Sonne und lese über somalische Flüchtlinge, die in den USA Asyl beantragt haben und denen das US-Außenministerium daraufhin einen Platz in Alaska zugewiesen hat. Inzwischen gibt es so viele Somalier in Alaska, dass sich dort eine eigenständige somalische Gemeinde etabliert hat.

Es ist das Leben und das Lesen. Es ist die imaginierte Wärme einer Gemeinschaft von Afrikanern im kalten Alaska, während ich im frühlingshaften Leipzig allein in der Sonne sitze und die Haut auf meinem Gesicht langsam verbrennt.

28.03.2017

Manche Menschen suchen in Büchern nach der Lösung des Welträtsels, nach geheimen Bibelcodes und gigantischen Verschwörungskomplotts. Ich dagegen bin ein einfacher Geist, und deshalb frage ich meinen selbstgebauten Anagramm-Generator, was er über Edward Scott Pruitt, den Chef der Umweltschutzbehörde EPA, weiß.

Er sagt, Pruitt sei traurig, höhnisch und korrupt.

sad twitted corrupt

Aber warum?, will ich wissen.

Weil er eine Postkarte ist, auf die alle was draufgemalt haben, lautet die Antwort.

postcard drew tutti

Alle?, frage ich.

Der Anagramm-Generator überlegt, dann sagt er:

dictator stud twerp

»Diktator Zuchthengst Einfaltspinsel?«, übersetze ich’s mir.

»Ganz genau«, bestätigt mein Anagramm-Generator und erklärt mir, dass es Diktator Gelbhaar war, der dem kleinen Scotti eingebläut hat, was er sagen soll. Weil Gelbhaars Vokabular jedoch sehr begrenzt ist, die Karte aber schön voll werden sollte, hatte er all die studierten Zuchthengste, die in seinem ovalen Büro Kreise drehen, dazu animiert, ebenfalls was auf die Karte zu schreiben, und auch sonst durfte jeder Blödmann, der einen Kohlestift in der Hand halten konnte, vorbeikommen und seine Wünsche notieren.

»Das klingt übel«, sage ich.

»Ja«, sagt mein Anagramm-Generator, »dabei hab ich nur ein bisschen mit dem Offensichtlichen gespielt …«

29.03.2017

Der Gesichtsausdruck Trumps nach der Unterzeichnung eines Dekrets ist das verfleischlichte Sinnbild jener Sinn-Entleertheit der Macht, die sich allein ihrer selbst gewiss ist und sich in jener Absolutheit erschöpft, deren eigene Quelle sie ist.

30.03.2017

Make America Great Again

(ein Rückspiegel-Poem)

Größer und größer sollte sein Land werden,

aber es wurde nur wärmer und wärmer,

und die Meere stiegen und stiegen,

und Quadratmeile für Quadratmeile

versank

in verwässerten Zahlen

und aufgeweichten Papieren.

31.03.2017

Habe heute erfahren, dass in der inzwischen aufgelösten Trump University keine Lateinkurse angeboten wurden. Wahrscheinlich ein Akt des Selbstschutzes. Sonst hätte noch einer der Kursteilnehmer gemerkt, dass eine Trump-Universität a priori eine Contradictio in adjecto ist.

01.04.2017

Ein Aprilscherz ist was Schönes. Aber nicht, wenn er sich mithilfe einer Reality-Show auf Dauer gestellt hat und vier Jahre lang Murmeltiertag mit der Ungläubigkeit spielt. Andererseits, die Verwunderung wäre in diesem Fall noch zu ertragen. Wirklich schlimm dagegen ist, dass jeder, auch ich, inzwischen Donald Trump für den amerikanischen Präsidenten hält.

02.04.2017

Seit Trump Präsident ist, werden in den USA weniger Waffen verkauft. Die Einzigen, die seit der Amtseinführung aufrüsten, sind Schwarze und Homosexuelle. Als Obama Präsident war, war es genau andersherum. Der Schwarze im Amt brachte immer mehr weiße, heterosexuelle Männer dazu, sich Knarren zu besorgen.

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