Alfred Edmund - Reisen im Sudan
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Auf dieser erhob sich ein Heidenlärm. Ein ganzer Haufen von Männern bewaffnete sich mit Knütteln und verfolgte, längs des Ufers hinlaufend, unser Schiff mit Wutgeschrei und Rachedrohungen. Man hätte sie für nordamerikanische Wilde halten können. Sie waren ganz nackt, der glattgeschorene Kopf zeigte nur die Skalpierlocke am Scheitel, ihre Farbe war so dunkel, daß sie der der Rothäute wohl ziemlich ähnlich sein konnte. Wir luden unserer Gewehre mit Kugeln, holten die Büchsen herbei und bereiteten uns ernstlich zu einem etwaigen zweiten Angriff vor. Wirklich schienen sie diesen zu beabsichtigen. Nach einiger Zeit bemächtigten sie sich einer kleinen Barke und steuerten zu uns herüber. Allein die ernstliche, ihnen durch den Dolmetscher zugerufene Drohung, dass wir sie niederschießen würden, wenn sie noch näher kämen, hielt sie zurück; sie ließen von ihrer Verfolgung ab und kehrten auf ihr Schiff zurück.
Nur unsere gänzliche Unkenntnis des Landes und seiner Bewohner konnte unser Verfahren entschuldigen. Zwei Jahre später würde ich jene Matrosen mit der Peitsche und nicht mit dem Säbel verjagt haben. Die armen, von uns so sehr verkannten Burschen hatten keineswegs die Absicht gehabt, uns anzugreifen, sondern wollten sich von unserem Kapitän nur die Entschädigung für das ihnen zerbrochene Steuer zahlen lassen. Dass die Leute bei dieser Expedition aus vollem Halse schrien und anderweitigen Lärm zu verursachen bemüht waren, hätte einen mit ihren Sitten Vertrauten nicht beunruhigt, weil er gewusst haben würde, dass die Araber bei jeder Gelegenheit schreien und lärmen, aber es war uns ebensowenig zu verargen, dass wir nach den falschen Vorspiegelungen des Reïs auf der Hut waren. Die Schändlichkeit des Letzteren hätte leicht einige Menschenleben kosten und uns große Unannehmlichkeiten zuziehen können.
Bei diesem Handgemenge war der Hut des Barons vom Wind entführt worden, und auch er trug in wenigen Minuten einen Sonnenstich davon, welcher schon am nächsten Morgen Delirium herbeiführte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, und legte zuletzt dem in der Fieberhitze Glühenden ohne Unterbrechung nasse Umschläge auf den Kopf, obgleich ich selbst so krank war, dass ich mich kaum aufrecht halten konnte. Erst in der Fremde und auf Reisen sieht man ein, wie notwendig ein Mensch den anderen braucht. Wir waren beide krank und genötigt, uns gegenseitig zu pflegen; der Baron musste sich selbst eine Ader öffnen.
In sehr gedrückter Stimmung sahen wir am 5. August die Zeugen längst vergangener Größe am Horizont aufsteigen. Über das flache Land ragten die Pyramiden empor »und jene ewigen Bauwunder zeichneten ihre kolossalen Dreiecke in den klaren Äther zum Zeichen, dass es in allem Wandel und Fluss der irdischen Dinge und Zeiten doch schon hinieden ein Festes und Unwandelbares geben darf und soll *.« Wir waren von diesem Schauspiel, von ungefähr denselben Gedanken tief ergriffen. Das dem Knaben durch sein Bilderbuch, dem Schüler durch seine Lehrer Altbekannte lag hier als früher nur geahntes Original vor uns. Mir war, als ob ich träumte. Hundert Mal habe ich die Pyramiden später gesehen, viele Male vor ihnen gestanden, niemals ihre Größe erfassen können, aber sie haben den hocherhebenden Eindruck, den sie in mir vom ersten Sichtbarwerden zurückließen, nie wieder auf mich gemacht. Und der wird in mir fest und unwandelbar bleiben wie jene hehren Denksteine eines großen altberühmten Volkes. Jener Autor hat wahr gesprochen, wenn er sagt, dass es auch schon hienieden etwas Festes und Unwandelbares geben darf.
Wir erreichten nach kurzer Fahrt den ungeteilten Nil. Südöstlich stiegen die schlanken Minaretts auf der Zitadelle der Maheruhseth *am Horizont auf. Reizende Landhäuser zu beiden Seiten des Flusses kündeten die Nähe der Hauptstadt. Um zehn Uhr vormittags landeten wir in Bulakh, dem belebten Hafen Kairos. Mahammed besorgte Esel, auf denen wir langsam, uns nur mit Mühe aufrecht haltend, durch die Straßen der Hafenstadt ritten. Dann gelangten wir in eine schattige Platanenallee, welche uns mit den vielen Kairo umgebenden Gärten den Anblick der herrlichen, im ganzen Orient gepriesenen »Massr el khahi-ra« **noch verschleierte. Wir waren sehr froh, nach halbstündigem Ritt einen der europäischen Gasthöfe Kairos erreicht zu haben.
Unsere Körperkräfte waren so erschöpft, dass wir uns sogleich nach unserer Ankunft zu Bett begeben mussten. Man rief einen italienischen Arzt, um uns zu behandeln, und bestellte einen arabischen Lohnbedienten zu unserer Pflege. Bis zum elften August lagen wir fest darnieder. Die Kopfschmerzen wurden oft so heftig, dass wir von einer Ohnmacht in die andere fielen. Ich erinnere mich nur weniger Tage, an denen wir bei vollem Bewusstsein waren und miteinander sprechen konnten.
Ein solcher war der siebente August. Wir lagen matt und kraftlos auf unseren Betten und klagten über die entsetzliche Schwüle der Luft. Plötzlich vernahmen wir ein donnerähnliches Rollen, Geschrei und Wehklagen auf der Straße, Gebrüll von Tieren und eiliges Laufen auf den Korridoren; unsere Bettgestelle schwankten, die Türen des Zimmers flogen auf und zu, klirrende Fensterscheiben, zerbrechende Gläser stürzten zum Fußboden herab, an einzelnen Stellen des Zimmers löste sich der Mörtel von den Wänden und fiel polternd im Zimmer nieder – wir wussten uns die Erschütterung nicht zu deuten. Ein neuer, stärkerer Stoß folgte dem ersten, wir hörten das Einstürzen von Mauern in unserer Nähe und fühlten, wie unser Haus in seinen Grundfesten schwankte. Da wurde uns das Phänomen entsetzlich klar: ein Erdbeben erschütterte die Hauptstadt. Und ohne Hilfe lagen wir, krank und elend, allein in unseren Betten, kaum fähig, uns zu bewegen, nicht im Stande, gleich den anderen Reisenden hinaus ins Freie zu flüchten; unsere Lage war eine grässliche. Die Naturerscheinung währte kaum eine Minute, uns wurde diese Zeit zu einer Ewigkeit. Ich erinnere mich noch heute sehr wohl der schauderhaften Vorstellung unseres geängstigten Geistes; das Einstürzen des Hauses fürchtend, betrachteten wir mit Todesangst die zersprungenen Mauern und ergaben uns mit verzweifelter Resignation in das bevorstehende Schicksal. Aber unser von Europäern erbautes Haus hielt die starke Erschütterung aus; nach wenigen Minuten verkündigte uns der herbeieilende Diener unsere Rettung. Das Erdbeben begrub in unserer Nähe siebzehn Menschen unter den Trümmern ihrer Wohnungen.
Am achtzehnten Tag meiner Krankheit konnte ich den ersten Ausgang machen. Noch war ich sehr entkräftet, weiß aber noch heute nicht, ob mehr durch die Krankheit selbst oder durch die Behandlung des Quacksalbers, welcher uns in der Kur hatte. Er hatte mir während der kurzen Zeit meines Krankseins durch drei Aderlässe und vierundsechzig Blutegel so viel Blut entzogen, dass ich meine Schwäche billig auf Rechnung einer so infernalischen Heilmethode schieben kann. Um mich gründlich zu kurieren, ließ er mir durch einen arabischen Barbier noch Senfpflaster auf die Waden legen. Dieser vergaß, sie zu rechter Zeit abzunehmen, und dachte erst nach zwölf Stunden an den seiner Pflege Übergebenen. Ich habe von da an ein für allemal an italienischer Unwissenheit, Gewissenlosigkeit und Quacksalberei genug gehabt.
Mit steigenden Kräften wuchsen uns auch Lebensmut und Lebenslust wieder. Wir ritten, um uns gleich mit einem Mal so recht ins dichteste Gewühl der »Unvergleichlichen« zu stürzen, durch die belebtesten, volkreichsten Straßen der Hauptstadt nach der Zitadelle. Ich war in einer anderen Welt; ich wusste nicht, ob ich »meiner alten fünf Sinne« noch mächtig war; ich war ein Trunkener, ein von Haschisch *Berauschter, der in seinem Träumen wirre, bunte, fremde Bilder sieht, ohne sich von ihnen einen klaren Begriff machen zu können. Luft, Himmel, Sonne, Wärme, Mensch und Tier, Minarett und Kuppel, Moschee und Haus – alles, alles war mir neu. Gerade diese Momente sind es, welche sich zu dem wunderbaren Ganzen vereinigen. Solch ein Gewimmel, solch Geschrei, solch ein Sich-durcheinander-Drängen war mir nicht einmal im Traum vorgekommen. Ein ewig sich neu verschlingender, unaufhörlich sich auflösender und wieder bildender Knäuel wogt durch die Straßen. Da sieht man Fußgänger und Reiter zu Esel und zu Ross oder hoch oben auf dem Rücken eines Kamels; halbnackte Fellahhihn und beturbante Kaufleute, zerlumpte Soldaten und von Goldstickerei überladene Offiziere, Europäer, Türken, Griechen, Beduinen, Perser und Neger, Handelsleute aus Indien, aus Dahr-Fuhr, Syrien und vom Kaukasus; dichtverschleierte, in schwarzen Seidentaft versteckte orientalische Damen und Fellachenweiber im einfachen blauen Hemd, mit lang herabwallendem Gesichtsschleier; Kamele mit ihren riesigen Lasten, Maultiere mit Waren beladen, Esel vor kreischende Karren gespannt, Droschken mit prächtigem Geschirr und kostbaren Pferden, davor einen in vollem Lauf dahinrennenden, mit mächtiger Peitsche knallenden Sklaven, reichgekleidete, vornehme Türken auf noch reicher gesattelten edlen Rossen, in Begleitung des unerlässlichen Stallknechtes mit dem roten Tuch – dem Zeichen seines Amtes – auf der Schulter; mit Wassergefäßen klingelnde Wasserträger, einen großen, langbehaarten Schlauch oder einen kaum weniger haltenden Tonkrug auf dem Rücken, blinde Bettler, herumwandernde Zuckerbäcker, Fruchthändler, Bäcker, Zuckerrohrverkäufer usw. Das ist ein Lärmen, in dem man sein eigenes Wort nicht hören, das ist ein Gedränge, durch welches man sich nicht hindurchwinden kann. »Oaa ja sihdi, tacherak, ridjlak, jemihnak, djembak, schmalak, rahsak, oaa e l djemmel, el barhele, el humahr, el hossahn, oaa wischak (wodjak), oaa, ja sahtir, tastuhr ja sihdi!« *tönt es ununterbrochen. Jeder Augenblick bringt Neues, jeder macht das vor wenigen Sekunden Gesehene veralten. Denkt man sich hierzu die kühlen, krummen, heimlichen, nach oben zu immer enger werdenden, oft geradezu überdachten und deshalb dunklen Gassen mit den von kunstvollem Schnitzwerk überkleideten Häusern, im Gegensatz zu den zum Himmel strebenden, von der Kraft der ägyptischen Sonne beleuchteten Minaretts und einer hier und da zwischen den Häusern emporwuchernden Palme, denkt man sich hierzu den Zauber des durch die Luken der Straßenbedachung herab schimmernden ewig blauen Himmels, den Genuss der reinen, köstlichen Luft – so hat man ein schwaches Bild einer der Hauptstraßen Kairos, aber nicht das eines Basars, denn dort herrscht wieder ein ganz anderes Leben.
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