Über den Author
Adolf Erik Nordenskiöld(1832 – 1901) entstammt einem alten schwedisch-finnischen Adelsgeschlecht. 1849 beginnt er in Helsinki Naturwissenschaften zu studieren. Sieben Jahre später muss er sich aus politischen Gründen nach Schweden absetzen. An der Stockholmer Universität macht er rasch Karriere und nimmt von 1859 bis 1864 an mehreren wissenschaftlichen Expeditionen nach Spitzbergen teil. Nachdem eine Nordpolexpedition gescheitert ist, orientiert sich Nordenskiöld nach Nordosten. Nach seiner Rückkehr aus dem Polarmeer wird er in den Freiherrenstand erhoben und findet schließlich in Dalbyö seinen letzten Wohnsitz, wo er sich hauptsächlich kartographischen Studien widmet.
Dr. Hans-Joachim Aubert(geb. 1942) lebt in Bonn und ist Wirtschaftsgeograph, Reisejournalist sowie Verfasser und Herausgeber zahlreicher entdeckungshistorischer und länderkundlicher Berichte.
Zum Buch
»(…) die glücklichste und brillanteste Polarreise die jemals durchgeführt wurde!« Sven Hedin
Die waghalsige Expedition in arktische Gefilde war hervorragend geplant, und beinahe wäre Adolf Erik Nordenskiöld als erstem Menschen in der Entdeckergeschichte die Durchquerung der Nord-Ost-Passage gelungen. Doch nur wenige Kilometer vor den eisfreien Gewässern der Beringstraße werden die Vega und ihre Mannschaft vom arktischen Winter überrascht und stecken im meterdicken Eis fest. Erst ein gutes Jahr später, am 18. Juli 1879, gelingt den Finnen nach der lebensbedrohlichen Überwinterung die erfolgreiche Beendigung der Expedition, die Nordenskiöld zahlreiche Ehrungen einträgt.
Es war lange der Traum der seefahrenden Nationen die südlichen Seewege über die arktischen Routen zu erreichen. Doch alle Versuche scheiterten an den scheinbar unüberwindbaren Eisbarrieren des Nordens. Der Erste, dem die Bezwingung der Nord-Ost-Passage und damit die Umrundung Asiens gelingen sollte, war der Finne Adolf Erik Nordenskiöld, der 1878 mit seinem hervorragend ausgerüsteten Hilfssegler Vega in See stach. Als die Expedition kurz vor der Beringstraße vom Eis überrascht wurde, musste die Mannschaft im Polarmeer überwintern. Die Crew freundete sich mit den einheimischen Tschuktschen an und machte die Entdeckung, dass ihre Sprache grundverschieden ist von der der Inuit. Als die Vega am 18. Juli 1879 nach beinahe einem Jahr im Eis endlich freikam, stand der Vollendung der Nord-Ost-Passage nichts mehr im Wege.
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
Adolf Erik Freiherr von Nordenskiöld 1832–1901
ADOLF ERIK NORDENSKIÖLD
DIE ERSTE UMSEGELUNG
ASIENS UND EUROPAS
AUF DER »VEGA« DURCH
DIE NORD-OST-PASSAGE
1878 – 1880
HERAUSGEGEBEN VON
HANS-JOACHIM AUBERT
MIT 44 ORIGINALABBILDUNGEN
UND 2 KARTEN
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.deabrufbar.
Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2012
Der Text wurde behutsam revidiert nach der Edition Erdmann Ausgabe Stuttgart und Wien, 1987
Lektorat: Dietmar Urmes, Bottrop
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH nach der Gestaltung von Nele Schütz Design, München
Bildnachweis: Adolf Erik Nordenskiöld überwintert mit der Vega im Eis, Gemälde von Francis Smitheman aus dem Buch The Marine Paintings of Smitheman, mit freundlicher Genehmigung von Fartygsmagasinet i Stockholm AB, Stockholm, Schweden eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0308-3
www.marixverlag.de/Edition_Erdmann
Einleitung des Herausgebers
Der Lebens.xhtml#eg eines Polarforschers
Die Vega – Schicksal eines Schiffes
Die Geschichte der Nord-Ost-Passage
Die Nord-Ost-Passage heute
Das Reise.xhtml#erk
Nordost.xhtml#ärts
Die erste Umsegelung Asiens und Europas
Aufbruch ins Unbekannte
Bei den Lappen von Chabaro.xhtml#a
Tierleben im Polarmeer
Im »Eiskeller« Sibiriens
Fahrt in den arktischen .XHTML#inter
Die Über.xhtml#interung
Das Volk der Tschuktschen
In der Bering-See
Aufenthalt in Japan
In den Ge.xhtml#ässern Asiens
Die Heimreise
Anhang
Auszüge aus den .xhtml#issenschaftlichen Ergebnissen der Vega -Expedition
Die Reise der Vega
.XHTML#orterklärungen
Literaturangaben
Bildnach.xhtml#eis
EINLEITUNG DES HERAUSGEBERS
DER LEBENSWEG EINES POLARFORSCHERS
Per obstantia pergit intrepidus – Hindernisse überwindet der Unerschrockene. So steht es auf einer Gedenkmünze der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, die 1925, ein Vierteljahrhundert nach dem Tod des großen schwedischen Polarforschers geprägt wurde.
Mit dieser Tugend, die wohl zum Rüstzeug aller Forscher und Entdecker gehört, lässt sich das Verdienst Adolf Erik Nordenskiölds sicherlich kaum erschöpfend beschreiben, wohl aber ein wesentliches Merkmal des erfüllten Lebens dieses Mannes, dem der Erfolg erst nach vielen Fehlschlägen vergönnt war.
Die Reise mit der Vega , von der hier berichtet werden soll, war die Krönung langjähriger Forschertätigkeit, der glückhafte Endpunkt unermüdlicher, nur zu oft tragisch verlaufender Versuche durch Seefahrer vieler Nationen, die Nord-Ost-Passage zu bezwingen. Nordenskiölds Reise um Europa und Asien war ein wagemutiges, keineswegs jedoch ein waghalsiges Unternehmen. Über zwanzig Jahre persönliche Erfahrung in arktischen Gewässern sind in diese Fahrt eingeflossen. Pedantisch genaue Vorbereitungen und das sichere Abwägen von Risiken sicherten schließlich den Erfolg. Darin unterschied er sich von den meisten Polarreisenden seiner Zeit ebenso wie durch die wissenschaftliche Zielsetzung. Obwohl nicht ganz frei von der Verlockung, als Erster den Fuß auf bis dahin nicht betretenes Gebiet zu setzen, trieb ihn weniger Rekordsucht oder das Verlangen nach unvergänglichem Ruhm als der wissenschaftliche Eifer des Mineralogen, Geologen und Historikers.
Als Adolf Erik am 18. November 1832 in Helsingfors, dem heutigen Helsinki, geboren wurde, war ihm zwar nicht der Weg eines Entdeckers vorgezeichnet, wohl aber die Liebe zur Naturwissenschaft in die Wiege gelegt. Der Vater, Nils Gustav Nordenskiöld, war ein bedeutender Mineraloge und Generaldirektor des Bergwerkswesens des unter russischer Oberhoheit stehenden Großfürstentums Finnland. Der Hang zur Wissenschaft hatte lange Tradition in der Ahnenreihe der Nordenskiölds, einer alten Adelsfamilie, die ursprünglich aus der nordschwedischen Provinz Uppland stammte, dann aber an der südfinnischen Küste ansässig wurde, als Finnland noch zum schwedischen Reich gehörte. So ist es kaum verwunderlich, dass sich der junge Adolf Erik bereits in Kindesjahren als eifriger Mineralien- und Insektensammler betätigte, unterstützt und angeleitet von seinem verständnisvollen Vater, den er auf vielen Exkursionen begleiten durfte.
Читать дальше