Richard Wilhelm - Die Seele Chinas

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Aus dem Vorwort des Buches: «In China rechnet man nach Jahrhunderten.» Das war in der Vergangenheit stets die Losung der alten Kolonisten im Fernen Osten. Aber diese Losung ist längst zur Unwahrheit geworden. Heute entwickelt sich das Leben in China in fieberhafter Eile. Jeder Tag bringt neue Ereignisse und Entwicklungen, und hinter den lauten Tagesereignissen und Kämpfen vollzieht sich etwas ganz Großes: das Auftauchen einer neuen Welt. Ganz langsam und allmählich fing es an, aber mit immer wachsender Beschleunigung rollt das Rad des Geschehens weiter, dieses Rad der Wiedergeburt, das Altes, Überlebtes mit sich hinunter nimmt in die Unterwelt des Vergessens und Neues, nie Dagewesenes aus dem Nichts emporhebt. (…). Ich habe das große Glück gehabt, fünfundzwanzig Jahre meines Lebens in China zu verbringen. Ich habe Land und Volk lieben gelernt wie jeder, der lange dort weilte. Aber gerade die jetzt vergangenen fünfundzwanzig Jahre waren besonders wichtig, weil sie es waren, in denen Altes und Neues sich trafen. Ich habe noch das Alte China gesehen, das für die Jahrtausende zu dauern schien. Ich habe seinen Zusammenbruch miterlebt und habe erlebt, wie aus den Trümmern neues Leben blühte. Im Alten wie im Neuen war doch etwas Verwandtes: eben die Seele Chinas, die sich entwickelte, aber die ihre Milde und Ruhe nicht verloren hat und hoffentlich nie verlieren wird. Wenn etwas von dieser Seele Chinas dem Leser offenbar wird, dann ist der Zweck dieses Buches erfüllt."

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Als man nach dem siegreichen Einzug in Peking allmählich sich auf sich selbst besann, bemerkte man, dass die Kaiserin-Witwe weg war. Während schon die fremden Truppen die Straßen durchzogen, verließ sie auf einem chinesischen Reisewagen als chinesische Bäuerin verkleidet die Stadt. Ihr Begleiter, der nachmalige Generalgouverneur Schong Yün, hat mir später manches erzählt von den Beschwerden und Mühsalen dieser Flucht nach Hsianfu.

Für die siegreichen Mächte entstand durch diese Flucht eine große Verlegenheit. Wohl rüstete man unter großem Aufwand Strafexpeditionskorps aus. Wohl ernannte der deutsche Kaiser, der die Sache mit großer Lebhaftigkeit betrieb, Graf Waldersee zum »Weltmarschall«. Aber die Verhältnisse wurden immer schwieriger. Die verschiedenen Expeditionen siegten zwar dauernd im Land umher, zumal da nirgends ernstliche Feinde standen, denn die Boxer waren nach ihrem Zusammenbruch wieder unter der Masse der Bevölkerung verschwunden. Aber immer ernster wurden die inneren Reibungen der Besatzungsarmee. Namentlich der französische Befehlshaber begann die Befehle des Grafen mit geflissentlicher Offenheit zu missachten. Allerlei Unglücksfälle, wie der Brand des feuerfesten Asbesthauses des Grafen Waldersee, bei dem der unersetzliche York von Wartenberg ums Leben kam, machten die Stimmung noch ungemütlicher und schließlich war man froh, als der greise Li Hung Tschang sich opferte, indem er im Namen der chinesischen Regierung sich an den Verhandlungstisch setzte.

Der Friede, der dann zustande kam, ist in allem das getreue Vorbild des Diktats von Versailles gewesen. Man hatte die Einzelheiten in Deutschland nur vergessen, sonst hätte man sich über Versailles nicht so sehr verwundert. In China wunderte sich kein Mensch darüber. Ohne dass man Deutschland für schuldig am Weltkrieg hielt, wusste man doch aus eigener Erfahrung, wie die Friedensschlüsse beschaffen sind, die Kulturnationen besiegten Gegnern zu diktieren pflegen. Auch im chinesischen Krieg spielte die Schuldfrage eine Rolle. Obwohl man während der ganzen Expeditionszeit die Fiktion aufrechterhalten hatte, dass man nicht gegen China, sondern nur gegen die Räuber kämpfe, weil sonst der Krieg unmögliche Dimensionen angenommen hätte, so musste nun doch die Regierung sich für alles verantwortlich halten. Statt dass man gemeinsam mit China Maßregeln beraten hätte, die eine Rückkehr ähnlicher Konvulsionen verhüteten, statt dass man daran gegangen wäre, eine Erschließung der ungeahnten Hilfsquellen Chinas durch sachgemäße Untersuchung zu ermöglichen, wobei alle Teile auf ihre Rechnung gekommen wären, begann zunächst ein widerliches Feilschen um die Köpfe von Großwürdenträgern und Prinzen, die man als Sühneopfer brauchte, wobei denn die groteske Situation sich ergab, dass man oft sogar die falschen Köpfe begehrte, Köpfe von Leuten, die sich für Schutz der Fremden und Mäßigung eingesetzt hatten: so schlecht war man informiert. Ungeheure Entschädigungen mussten bezahlt werden, die zu ihrer Amortisation fantastische Zeiträume brauchten und auf unabsehbare Zeit das große Reich unter die Finanzkontrolle der siegreichen Mächte stellten. Ein kaiserlicher Prinz musste persönlich nach Europa kommen, um sich wegen der Ermordung des deutschen Gesandten zu entschuldigen. Ein Ehrentor musste in der großen Hatamenstraße errichtet werden, auf dem in chinesischer und lateinischer Schrift der Frevel an dem deutschen Gesandten und seine Sühne verzeichnet stand – zum ewigen Andenken.

An der englischen Gesandtschaft aber ließ man ein Stück der von Kugeln durchlöcherten Mauer unberührt stehen und schrieb daran: »Lest we forget!« Diese Worte sind jedoch längst verblasst, und die Mauer ist mit Moos überzogen. Der Weltkrieg hat andere Feinde geschaffen und man ließ nicht nach, bis man China in diesen Krieg der Zivilisation gegen die deutschen Barbaren hineingezogen hatte. Bei der Friedensfeier versuchten betrunkene französische Soldaten den Kettelerbogen umzureißen, was ihnen jedoch misslang. Die chinesische Regierung hat ihn dann an sich genommen. Heute steht er am Eingang des Zentralparks, in dem sich die Jugend Pekings amüsiert und trägt wieder eine lateinische und eine chinesische Inschrift: »Dem Sieg des Rechts«. Man fragt sich im Grunde vergebens, was mit dem Recht gemeint ist, das gesiegt hat. Ist es der Gesandtenmord, der nun nachträglich unter allgemeiner Zustimmung der Alliierten sanktioniert werden soll? Oder sind es die Versprechungen, die man China beim Eintritt in den Krieg gemacht hat und die man bis auf den heutigen Tag nicht zu erfüllen gewillt ist? In Wirklichkeit wäre es im eigentlichen Interesse Chinas, wenn man diese volltönende Inschrift, die von den Tatsachen längst überholt ist, in aller Stille entfernen würde. Aber wie dem auch sei, auch diese Inschrift wird nicht ewig dauern.

Jene Zeit hatte auch in Schantung kleinere Störungen im Gefolge. Der Bau der Bahn von Tsingtau nach Tsinanfu war begonnen worden. Allein verschiedene Umstände wirkten mit, den Bahnbau in der chinesischen Bevölkerung sehr unbeliebt zu machen. Zum Teil herrschte noch der Aberglaube, der eine Störung der Ahnengeister fürchtete, zum Teil hatte man – wie sich später herausstellte – sehr berechtigte Befürchtungen, dass die Überschwemmungsgefahr für gewisse tiefliegende Landstriche durch den Bahndamm vermehrt werde, zum Teil gab es Missverständnisse zwischen Bahnangestellten und Bevölkerung.

Kurz, es kam zu Störungen des Bahnbaus, in deren Folge eine militärische Expedition ins Hinterland Tsingtaus nach Kaumi ausgerüstet wurde.

Hier kam es nun zu äußerst bedauerlichen Konflikten zwischen europäischer und asiatischer Denkweise. Als die deutschen Truppen anrückten, schlossen die Dörfer ihre Tore zu und begannen mit ihren vorsintflutlichen Kanonen in die Luft zu schießen, wie sie das gewohnt waren, wenn Räuber um den Weg waren. Wie erstaunten sie jedoch, als die deutsche Artillerie sich davon nicht erschrecken ließ, sondern wiederschoss, und mit welch vernichtendem Erfolg! Die Frauen und Kinder wollten nun zu einem Seitentor hinaus entfliehen. Aber von deutscher Seite hielt man die Frauen in ihren roten Hosen für Boxer und nahm sie unter Maschinengewehrfeuer. Unterdessen begann auch ein entferntes Dorf seine Böller zu lösen. Die Deutschen zogen ab, um jenes Dorf in Brand zu schießen. Als sie zurückkamen, waren die Boxer, die im ersten Dorf den Widerstand organisiert hatten, entkommen und die eingesessene Bevölkerung hatte die Not des Krieges zu erdulden.

Ich hörte in Tsingtau von diesen Dingen. Ich war überzeugt, dass es sich um gegenseitige Missverständnisse handle. Und trotz Abreden bedenklicher Freunde entschloss ich mich, in die Gegend zu reisen, um zu versuchen durch Vermittlung Menschenleben zu retten.

Es gab nun viel zu tun und zu besprechen. Da alle Verhandlungen auf Chinesisch geführt werden mussten, so lernte ich in jenen Wochen ganz von selbst die chinesische Sprache meistern. Besonders aufregend war die Geschichte eines entfernten Dorfes, das der Aufforderung, die Waffen abzuliefern nicht Folge zu leisten gewagt hatte. Schon war ein Strafzug geplant. Mit Mühe erreichte ich Aufschub bis zum nächsten Morgen. Ich ging zum Ortsbeamten und teilte ihm die Lage mit. »Dem dummen Volk, das noch immer nichts gelernt hat, ist nicht zu helfen«, war seine Antwort. Da musste ich ihn recht ernst an seine Verantwortung erinnern. Noch in derselben Nacht wurden reitende Boten abgesandt. Am nächsten Morgen zählte ich mit Aufregung die Stunden. Schon war die Strafabteilung zum Aufbruch fertig. Ich hatte Nachricht, dass die Waffen kommen und konnte sie noch einige Minuten zurückhalten. Endlich verlor der Offizier die Geduld und wollte eben den Befehl zum Abmarsch geben. Da tauchten die Leute auf dem nächsten Hügel auf. Sie hatten ihre Waffen getreulich mitgebracht. Verrostete Schwerter und Donnerbüchsen und ein paar alte Mörser, aus denen man steinerne Kugeln ein paar hundert Meter weit schleudern konnte. Man war aber damals sehr scharf darauf aus, die Entwaffung wirksam durchzuführen.

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