Richard Wilhelm - Die Seele Chinas

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Aus dem Vorwort des Buches: «In China rechnet man nach Jahrhunderten.» Das war in der Vergangenheit stets die Losung der alten Kolonisten im Fernen Osten. Aber diese Losung ist längst zur Unwahrheit geworden. Heute entwickelt sich das Leben in China in fieberhafter Eile. Jeder Tag bringt neue Ereignisse und Entwicklungen, und hinter den lauten Tagesereignissen und Kämpfen vollzieht sich etwas ganz Großes: das Auftauchen einer neuen Welt. Ganz langsam und allmählich fing es an, aber mit immer wachsender Beschleunigung rollt das Rad des Geschehens weiter, dieses Rad der Wiedergeburt, das Altes, Überlebtes mit sich hinunter nimmt in die Unterwelt des Vergessens und Neues, nie Dagewesenes aus dem Nichts emporhebt. (…). Ich habe das große Glück gehabt, fünfundzwanzig Jahre meines Lebens in China zu verbringen. Ich habe Land und Volk lieben gelernt wie jeder, der lange dort weilte. Aber gerade die jetzt vergangenen fünfundzwanzig Jahre waren besonders wichtig, weil sie es waren, in denen Altes und Neues sich trafen. Ich habe noch das Alte China gesehen, das für die Jahrtausende zu dauern schien. Ich habe seinen Zusammenbruch miterlebt und habe erlebt, wie aus den Trümmern neues Leben blühte. Im Alten wie im Neuen war doch etwas Verwandtes: eben die Seele Chinas, die sich entwickelte, aber die ihre Milde und Ruhe nicht verloren hat und hoffentlich nie verlieren wird. Wenn etwas von dieser Seele Chinas dem Leser offenbar wird, dann ist der Zweck dieses Buches erfüllt."

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Die Nacht war unruhig. Erst störten unzählige Moskitos, die wie ein scharfer Trompetenton die Luft erfüllten. Als sie zu den Fenstern und Türen hinausgeräuchert waren, blieben noch genug andere Insekten üblerer Art, die sich nicht wegräuchern ließen. Im Hof stampften die Pferde und die sentimentalen Esel machten mit langem Geschrei, in dem der ganze Jammer der Welt zu liegen schien, ihren Liebesgefühlen Luft. Und immer, wenn einer anfing, fiel die ganze Gesellschaft mit ihren Klagen ein. Schließlich band man ihnen Steine an die Schwänze, denn der Esel hebt stets den Schwanz, wenn er in seinen Jammer ausbricht. Da wurde es etwas ruhiger. Aber dann kamen die Hunde, die sich aus allen Straßen zubellten und schließlich die Hähne, die mit Geschrei den Morgen begrüßten. Aber auch dieser Lärm der Nacht in einer chinesischen Herberge hat etwas romantisch Eindrucksvolles, bis schließlich die Ketten rasseln und in Eimern Wasser aus dem runden Brunnenloch geschöpft wird. Der Tag graute und überall brachen die Reisenden auf, nachdem sie noch ein leichtes Frühstück sich bereitet hatten.

Der Rückweg verlief rasch und ohne Zwischenfälle. Nur D. Faber war verwundert, dass mir nichts Ernstliches passiert war.

Kurz darauf machte ich in Tsingtau meine erste grundlegende Entdeckung, die von so überraschender Einfachheit war, dass man sich wundern muss, dass so wenig Europäer sie zu machen pflegen. Man sieht in den europäischen Handelsplätzen in China große Scharen von Kulis, die an ihre Arbeit gehen. Sie gelten für einen ganz besonderen Menschenschlag. Man hält sie für arbeitsscheu, frech, renitent und betrügerisch und glaubt mit Püffen und Schlägen ihnen gegenüber anzukommen. Diese Weisheit wird jedem Ankömmling von den erfahrenen Kennern rechtzeitig beigebracht. Dies war der Grund, dass in Kanton und Schanghai Europäer und Chinesen Jahrzehnte nebeneinander wohnen konnten, ohne sich zu verstehen, nur aus der Sucht nach Gewinn getrieben und einander gegenseitig verachtend. Was ich nun entdeckte, war nichts weiter, als dass es gar keine Kulis gab: das waren alles Menschen, Menschen mit ihren Freuden und Leiden, Menschen, die den Kampf des Lebens zu kämpfen hatten, die sich durchschlagen mussten mit List und Dulden auf geraden oder krummen Wegen. Sie hatten bestimmte Lebensformen angenommen im Anschluss an die europäische Behandlungsweise, waren kalt und starr geworden, wichen aus, wo sie auf Gewalt stießen; den Zornausbrüchen der Bedrücker setzten sie ein stumpfes Lachen entgegen; im übrigen behielten sie ihre Gefühle bei sich. Nun aber merkte ich, dass es Väter, Brüder und Söhne waren, die an ihren Verwandten hingen, die oft unter großer Selbstverleugnung Geld verdienten und ersparten, um ihre alten Eltern zu ernähren, und das alles mit Fröhlichkeit und Harmlosigkeit, wenn sie unter sich waren, und mit viel Geduld und Tragsamkeit ihren Feinden gegenüber. Diese Entdeckung öffnete mir den Weg zu den Herzen des chinesischen Volkes. Denn kein Volk ist freundlicher, treuer und liebevoller, wenn man ihm auf menschlichem Boden gegenübertritt, ohne etwas für sich zu wollen, weder Geld noch Arbeitsausbeutung oder, was noch peinlicher empfunden wird, dass sie sich bekehren sollen und irgendeiner fremden Institution beitreten zum Zweck der ewigen Seligkeit.

Es war freilich nicht ganz leicht, diese Erkenntnis Europäern gegenüber zu vertreten; denn damals herrschten noch andere Anschauungsweisen. Lange Zeit traf ich nur auf heftige Gereiztheit, wenn ich meinen Standpunkt zu vertreten suchte. Man war überzeugt von der höheren Kultur Europas, die es zu wahren galt gegen die gelbe Gefahr, ohne zu bemerken, dass man sich im Gegenteil selbst in der Offensive befand und alles tat, um die große Kultur Ostasiens so gründlich wie möglich im Keim zu vergiften; denn auch Kulturen können vergiftet werden durch für sie tödliche Verhältnisse und Suggestionen.

Selbst unter den Missionaren, die doch am ehesten die Interessen der Eingeborenen zu vertreten pflegen, fand ich nicht immer Verständnis; denn auch sie trennten zwischen den menschgewordenen Kulis, die in die Kirche eingetreten waren, und der Masse der armen Heiden, die im Schmutz der Sünde dem ewigen Verderben entgegenreisten. Wiewohl es gar keine Heiden an sich gibt; denn ein Heide ist nur etwas, wofür man einen anders gearteten Menschen hält, damit man ihn entweder bekehren oder zur Hölle verdammen kann.

Zur Ehre der deutschen Sinnesart muss es übrigens gesagt werden, dass, obwohl wir in Tsingtau mit denselben Grundsätzen begannen wie die übrigen Völker Europas in ihren Kolonien, doch ganz von selbst sich eine Art von Verständnis und Interesse gegenüber der chinesischen Bevölkerung entwickelte. Man bekam ein gewisses Wohlwollen füreinander, und die gegenseitigen Beziehungen wurden entgiftet. Das kommt zum Teil auch daher, dass doch auch viele Beamte und Kaufleute Chinesisch lernten, was außer den Missionaren die Fremden sonst nicht in dem Umfang zu tun pflegten. Wenn man aber mit jemand erst in seiner Muttersprache reden kann, so klären sich viele der völkertrennenden Missverständnisse ganz von selber auf.

Zweites Kapitel

Geburtswehen einer neuen Zeit

Im Innern von Schantung steht der heilige Berg Taischan. Er ist in der chinesischen Geschichte immer wieder hervorgetreten als der Geheimnisvoll-Offenbare, von dem Leben und Tod ihren Ursprung nehmen. In seiner Nähe ist ein kleiner Hügel, Zypressen wachsen auf ihm und eine Pagode steht auf seiner Höhe. Hier war der Ort, wo alte Herrscher dem Geist des heiligen Berges ihre Opfer darbrachten. Ein kleiner Tempel ist hier geheimnisvollen Göttern geweiht. In diesem Tempel nahm die Bewegung ihren Anfang, die um die Jahrhundertwende China bis in seine Grundfesten erschüttern sollte und die der Anfang war zu einer neuen Zeit, die freilich ganz anders wurde, als die Menschen, die damals in dem Tempel dunkler Geister ihre Zusammenkünfte hatten, planten.

Was war der Grund zu ihrem geheimen Treiben? In China hat es zu allen Zeiten, wenn die Verhältnisse unerträglich wurden, wenn die Regierungsmaschine versagte, wenn Missernte und teure Zeit durchs Land schlich, wenn Pest und Überschwemmung das Leben bedrohten, wenn Räuber das Land unsicher machten, geheime Gesellschaften gegeben, die mit der Götter Hilfe das Alte vernichten und eine neue Ordnung ans Licht bringen wollten. So fängt das Buch von der Geschichte der drei Reiche, das der klassische Roman für alle Arten von ritterlichen Kämpfen in China ist, mit dem Aufstand der gelben Turbane an, deren Führer auf geheime Weise in den Besitz von Zauberkräften gekommen war, so dass er Sturm und Regen machen konnte und Zauberwasser aussprengte, das die Menschen von der Pest heilte. Auch das Zaubermittel, aus Papier Soldaten und Pferde zu schneiden, die dann künstliches Leben bekommen, wird häufig bei solchen Gelegenheiten erwähnt. Natürlich gibt es auch alle Arten von Waffensegen, die gegen Stich, Hieb und Schuss unverwundbar machen und dergleichen Zauber mehr.

Um die Jahrhundertwende waren in China die Zustände wieder reif für solche Umtriebe. Der Taipingaufstand war vor einem halben Jahrhundert zusammengebrochen, aber die Verhältnisse waren nicht besser geworden. Immer mehr hatten sich die Fremden im Land ausgebreitet. Sie waren mit Gewalt und Unrecht eingedrungen. Sie hatten den märchenhaft schönen Sommerpalast Yüan Ming Yüan bei Peking niedergebrannt um ihre überlegene Kultur zu beweisen. Sie hatten fremde Lehren verbreitet, denen sich Verbrecher und allerlei Gesindel angeschlossen hatten. Wenn es zu Streitigkeiten gekommen war, waren Kanonenboote erschienen und hatten Brandschatzungen eingetrieben, und immer mehr wurde das Volk von den Fremden und ihren Anhängern bedrückt. War nicht erst vor kurzem die Kiautschoubucht weggenommen worden, angeblich, weil einige Missionare von Räubern ermordet worden waren? Und hatten nicht darauf die anderen europäischen Mächte, statt den Raub zu verhindern, dieses Beispiel nachgeahmt? Wurde nicht immer wieder davon gesprochen, dass man China aufteilen wollte wie eine Melone? Und dies alles vermochte die mandschurische Dynastie nicht zu verhindern. Ja, der Kaiser selbst war in den Händen der Reformer, die China zu einem Staat nach fremdem Muster machen wollten. Darum hinweg mit den fremden Herrschern! Nieder mit dem Mandschus, Schutz den Chinesen!

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