Richard Wilhelm - Die Seele Chinas

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Aus dem Vorwort des Buches: «In China rechnet man nach Jahrhunderten.» Das war in der Vergangenheit stets die Losung der alten Kolonisten im Fernen Osten. Aber diese Losung ist längst zur Unwahrheit geworden. Heute entwickelt sich das Leben in China in fieberhafter Eile. Jeder Tag bringt neue Ereignisse und Entwicklungen, und hinter den lauten Tagesereignissen und Kämpfen vollzieht sich etwas ganz Großes: das Auftauchen einer neuen Welt. Ganz langsam und allmählich fing es an, aber mit immer wachsender Beschleunigung rollt das Rad des Geschehens weiter, dieses Rad der Wiedergeburt, das Altes, Überlebtes mit sich hinunter nimmt in die Unterwelt des Vergessens und Neues, nie Dagewesenes aus dem Nichts emporhebt. (…). Ich habe das große Glück gehabt, fünfundzwanzig Jahre meines Lebens in China zu verbringen. Ich habe Land und Volk lieben gelernt wie jeder, der lange dort weilte. Aber gerade die jetzt vergangenen fünfundzwanzig Jahre waren besonders wichtig, weil sie es waren, in denen Altes und Neues sich trafen. Ich habe noch das Alte China gesehen, das für die Jahrtausende zu dauern schien. Ich habe seinen Zusammenbruch miterlebt und habe erlebt, wie aus den Trümmern neues Leben blühte. Im Alten wie im Neuen war doch etwas Verwandtes: eben die Seele Chinas, die sich entwickelte, aber die ihre Milde und Ruhe nicht verloren hat und hoffentlich nie verlieren wird. Wenn etwas von dieser Seele Chinas dem Leser offenbar wird, dann ist der Zweck dieses Buches erfüllt."

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Frankfurt, Herbst 1925

Richard Wilhelm

-

HERRN TSAI YÜAN PEI,

DEM KÄMPFER FÜR RECHT UND FREIHEIT,

DEM GELEHRTEN,

DEM FREUND.

Die Seele Chinas

Erstes Kapitel

Meine Ankunft im Osten

Die Nebel Mitteleuropas waren am Horizont zurückgesunken. Das Lachen und die Gesänge Italiens, der blaue Himmel und die silbernen Mondnächte bereiteten auf die schöne Welt des Ostens vor. Ich machte die Reise nach China auf einem der alten Lloyddampfer, die wegen ihrer soliden Bequemlichkeit berühmt waren. Die Seefahrt brachte die gewöhnlichen Abwechslungen: fliegende Fische, vorüberkommende Schiffe, ein wenig Meerleuchten, die fern heraufblinkenden Sterne des südlichen Himmels, die weite Gleichförmigkeit des Meeres und kurze Besuche in südlichen Häfen mit üppiger Tropenvegetation.

Der Lärm Schanghais war der erste chinesische Eindruck. Und doch war es nicht China, was man hier erlebte. Es war ein Kompromiss zwischen den festen Regeln des Lebens, die der Engländer an jeden Ort, wo er den Fuß zur Erde setzt, mitbringt, und dem Gewühl der chinesischen wurzellosen Hafenstadtbevölkerung, ein Kompromiss nicht unähnlich der Sprache, die man damals auf den Straßen hörte: Pidgin-Englisch (business Englisch, Geschäfts-Englisch), jener fürchterlichen Missgeburt aus verdorbenem englischen Slang und chinesischer Syntax, die aus der gegenseitigen Verachtung der handeltreibenden Bevölkerungen des Ostens und des Westens geboren war. Dieses Pidgin-Englisch ist ja inzwischen in China beinahe ausgestorben. Der Chinese hat es längst gelernt, die lingua franca der europäischen Welt, das Englische, beziehungsweise Amerikanische, idiomatisch richtig auszusprechen, und sieht mitleidig auf den rückständigen Europäer herab, der sich auf die alte barbarische Weise verständlich machen möchte.

Aus dem Gewühl der Handelsstadt an den Ufern des Whangpoo ging es dann in einer weiteren Seefahrt an Bord der »Knivsberg«, eines kleinen Küstendampfers der Firma Jebsen, nach Norden weiter. Aus dem Meer traten die nebelduftigen Laoschanberge hervor, und bald darauf machte der Dampfer auf der Außenreede von Tsingtau fest, von wo die Passagiere in Sampans, kleinen flachen Ruderbooten, die in der Brandung auf- und niederschwankten, an Land gebracht wurden.

Es war damals die erste Zeit der kleinen Kolonie am Gelben Meer, die dazu bestimmt war, ein Einfallstor für Deutschland zu bilden, wenn die große Melone China aufgeschnitten und unter die Nachbarn verteilt werden sollte. Diese Sorge um den Beuteanteil hat sich späterhin als recht unnötig erwiesen, da China sich doch als bedeutend widerstandsfähiger herausstellte, als man nach dem japanischen Sieg vermutet hatte. Der Platz war ja als Sanktion besetzt worden, nachdem einige Missionare der Steyler Mission als Märtyrer von Räuberhand im Innern der Provinz Schantung gefallen waren; nicht ohne dass zuvor von sachverständiger Seite die Brauchbarkeit des Platzes für eine großzügige Hafenanlage festgestellt worden wäre. Es kam auf die seltsamste Art in deutschen Besitz. Wie Beteiligte erzählten, ganz im Gegensatz zu den Wünschen des Auswärtigen Amtes, das Komplikationen mit Russland fürchtete, nur dadurch, dass eine Depesche, die die Besetzung verhindern sollte, irgendwie zu spät dechiffriert wurde. Vielleicht hing es damit zusammen, dass Tsingtau keine Kolonie wurde, sondern ein Pachtgebiet, und dass es nicht dem Kolonialamt unterstellt wurde, sondern dem Reichsmarineamt.

Das Leben in der neuen Niederlassung war voll von Abenteuern und Tatendrang. Die paar Deutschen, die sich am Südrand der Kiautschoubucht in dem kleinen Fischerdorf Tsingtau niedergelassen hatten, bildeten eine große Familie, mit allen Zwistigkeiten freilich, die in großen Familien zu herrschen pflegen. Noch war kein europäisches Haus errichtet. Das Hotel war zwar im Bau, ebenso wie einige andere Gebäude, aber man lebte in notdürftig eingerichteten chinesischen Fischerhütten. Da meine Wohnung noch nicht fertig war, wurde ich fürs erste im Hotel Ägir untergebracht. Hier saßen die Kolonisten des Abends beisammen unter reichlichem Alkoholgenuss, schmiedeten Pläne und besprachen die Neuankömmlinge, die im schwarzen Rock und festlichen Handschuhen durch den Schlamm der grundlosen Wege hüpften oder, wenn schönes Wetter war, unter dauerndem Umsichschlagen sich von Staub und Fliegen zu reinigen suchten, während sie ihre Antrittsbesuche machten, bei denen man gefragt wurde, ob man zur See gekommen sei und ob man eine gute Überfahrt gehabt.

Das Hotel Ägir war ungenügend auf Logiergäste eingerichtet. Als ich am Abend des ersten Tages mein Zimmer betrat, dessen Ziegelboden notdürftig mit Strohmatten bedeckt war, raschelten die Ratten unter dem Bett und über der Zimmerdecke, die nur aus Papier zusammengeklebt war. Dennoch schlief ich bald ein, obwohl das Zimmer nicht verschließbar war. Ein heller Hahnenruf weckte mich. Als ich die Augen rieb, saß ein chinesischer Hahn am unteren Ende meines Bettes und krähte, während seine Hennen emsig auf dem Boden umherscharrten. Es war nicht die schlechteste Zimmergenossenschaft, die man in jenen Zeiten in Tsingtau finden konnte.

Die Straßen waren erst im Bau; von den Hügeln herunter zogen sich breite und tiefe Sandravinen und nicht gar selten kam es vor, dass ein heimkehrender Kolonist, der den Kopf etwas voll hatte von Plänen und Entwürfen, in eine solche Ravine hinunterrutschte und der Einfachheit halber dort unten gleich sein Nachtquartier aufschlug; wobei es dann abermals vorkam, dass er sich im besten Schlaf gestört fand durch einen Nachkömmling, der an derselben Stelle in die Tiefe gesunken war und auch auf die stärksten Proteste wegen Hausfriedensbruchs nicht hören wollte.

Endlich war mein Wohnhaus fertig. Es war eine Chinesenhütte, die von einem deutschen Kaufmann bewohnt worden war, der sich darin erschossen hatte. Von da ab war das Haus gemieden, weil der Verblichene gelegentlich spukte. Darum wurde es mir überwiesen, denn man nahm an, dass der Pfarrer auch mit spukenden Nachtgespenstern fertig würde, was denn auch der Fall war. Weit schlimmer als die Gespenster war die Regenzeit; denn das Dach war weit entfernt davon, dicht zu sein, so dass man schließlich nach vergeblichen Versuchen, das Bett in einen trockenen Winkel zu schieben, doch zum Regenschirm greifen musste. Aber man fand sich mit dem Schicksal ab, namentlich wenn man sah, wie es andern ging. Als ich nämlich am Morgen nach dem ersten Regen zu meinem väterlichen Freund, dem Missionar D. Faber, hinüberging, der gerade mit einer großen literarischen Arbeit – einer Übersicht über die gesamte chinesische Geschichte – beschäftigt war, da fand ich ihn auf dem Tische sitzend, der als Insel im Teich der Stube stand, und mühsam nach Manuskripten und Büchern fischend, die munter als Fischlein im bräunlichen Gewässer umherschwammen. Mir kam die Sache sehr heiter vor, aber er war zu alt dafür und beklagte sich bitter über das Zwecklose, dass er vom Missionsverein in eine Wüste geschickt worden sei, wo ihm jede wissenschaftliche Arbeit unmöglich war. Er ist dann auch kurz darauf an Dysenterie gestorben, enttäuscht und verbittert über die Sinnlosigkeit des Schicksals. Aber seine letzten Momente waren verklärt von einer großen Überwindung, und im Nachtsturm nahm seine Seele Abschied, nachdem er bis zuletzt in seinen Fantasien mit chinesischen Geistern verkehrt hatte.

Meine Aufgabe bestand zunächst darin, die Seelsorge und die Schularbeit unter den Deutschen der Kolonie auszuüben. Die Gottesdienste wurden in der Reitbahn der Matrosenartilleriekaserne abgehalten, ohne dass man der Mehrzahl der Beteiligten eine größere Begeisterung angemerkt hätte. Die Schule bestand aus drei deutschen Knaben, von denen jeder eine Klasse bildete, einem Deutsch sprechenden, einem Englisch sprechenden und einem Chinesisch sprechenden Mädchen und außerdem einem amerikanischen Missionarssöhnchen, so dass wenigstens eine gewisse Mannigfaltigkeit nicht zu vermissen war. Es dauerte allerdings ziemlich lange, bis der Unterricht beginnen konnte, denn in dem Chinesendorf Ober-Tsingtau herrschte Flecktyphus und Dysenterie, und die Eltern fürchteten die Ansteckung, was ihnen nicht zu verdenken war, da gerade in jenen Zeiten ein großer Prozentsatz namentlich unter den Seesoldaten diesen Krankheiten zum Opfer fiel.

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