Richard Wilhelm - Die Seele Chinas

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Aus dem Vorwort des Buches: «In China rechnet man nach Jahrhunderten.» Das war in der Vergangenheit stets die Losung der alten Kolonisten im Fernen Osten. Aber diese Losung ist längst zur Unwahrheit geworden. Heute entwickelt sich das Leben in China in fieberhafter Eile. Jeder Tag bringt neue Ereignisse und Entwicklungen, und hinter den lauten Tagesereignissen und Kämpfen vollzieht sich etwas ganz Großes: das Auftauchen einer neuen Welt. Ganz langsam und allmählich fing es an, aber mit immer wachsender Beschleunigung rollt das Rad des Geschehens weiter, dieses Rad der Wiedergeburt, das Altes, Überlebtes mit sich hinunter nimmt in die Unterwelt des Vergessens und Neues, nie Dagewesenes aus dem Nichts emporhebt. (…). Ich habe das große Glück gehabt, fünfundzwanzig Jahre meines Lebens in China zu verbringen. Ich habe Land und Volk lieben gelernt wie jeder, der lange dort weilte. Aber gerade die jetzt vergangenen fünfundzwanzig Jahre waren besonders wichtig, weil sie es waren, in denen Altes und Neues sich trafen. Ich habe noch das Alte China gesehen, das für die Jahrtausende zu dauern schien. Ich habe seinen Zusammenbruch miterlebt und habe erlebt, wie aus den Trümmern neues Leben blühte. Im Alten wie im Neuen war doch etwas Verwandtes: eben die Seele Chinas, die sich entwickelte, aber die ihre Milde und Ruhe nicht verloren hat und hoffentlich nie verlieren wird. Wenn etwas von dieser Seele Chinas dem Leser offenbar wird, dann ist der Zweck dieses Buches erfüllt."

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»Der Menschen Anfang

Ist in der Wurzel ihrer Natur gut.

Von Natur sind sie einander nahe,

Durch Gewöhnung kommen sie einander fern.«

Diese Schriften wurden Wort für Wort auswendig gelernt – nur dem Ton nach, ohne dass der Schüler zunächst verstand, was er las. Erst wenn er die ganzen Werke memoriert hatte, wurden sie in einem zweiten Kurs, oft recht oberflächlich, ihrem Sinne nach erklärt. Man kann sich denken, dass die tiefen Weisheitslehren der größten Denker der alten Zeit für kleine Abc-Schützen nicht eben die am leichtesten verdauliche Kost waren und dass sie – namentlich bei dem veräußerlichten Lehrbetrieb der letztvergangenen Zeit – nicht eben viel zur lebendigen moralischen Erziehung der mit ihnen überfütterten Knaben dienten.

Ts’ai Yüan P’e tat nun, als er Unterrichtsminister war, den entscheidenden Schritt, der durch seine Vorgänger in mancher Hinsicht vorbereitet war, er beseitigte die alten klassischen Schriften aus dem Elementarunterricht und wies ihnen den Platz zu, der ihnen gebührte: die Universität. Hier sollten die alten Schriften philologisch, historisch und philosophisch bearbeitet und für die Gegenwart fruchtbar gemacht werden. In den Schulen aber wurden Lesebücher eingeführt, die nicht mehr in der hieroglyphisch schweren Sprache vergangener Jahrtausende geschrieben waren, sondern die, dem Gedankenkreis der Gegenwart entnommen, die Schüler bekanntmachen sollten mit dem Gebrauch ihrer Muttersprache in Wort und Schrift.

Man kann die Bedeutung dieser Reform kaum überschätzen. Denn nicht nur wurde der ganze Bildungsgang, die ganze Art des Lernens von Grund aus nach den Prinzipien der Pädagogik umgestaltet; auch der Konfuzianismus hörte damit auf, die religiöse Grundlage der Bildung zu sein. Literarische Bildung hatte man im alten China in der Schulgemeinschaft erlangt, die letzten Endes auf den Meister der zehntausend Generationen, Konfuzius, zurückging. Wenn diese Schulgemeinschaft auch nicht die straffe Organisation einer Kirche hatte, so bildete sie doch einen festen Lebens- und Weltanschauungshintergrund. Der »Meister« schwebte unsichtbar über allen Schulen. Wissenschaft war zugleich Religion und Moral. Die Schrift war heilig. Beschriebene Papiere wegzuwerfen, galt als Frevel. Man hatte in den Schulen Kasten aufgehängt, in denen sie gesammelt wurden, um von Zeit zu Zeit feierlich verbrannt zu werden. Mit dem Lernen ging praktischer Dienst im Hause des Lehrers häufig Hand in Hand. Der Schüler wuchs hinein in die große, die Jahrhunderte umspannende Kulturgemeinschaft. Damit dass die konfuzianischen klassischen Schriften Gegenstand des Universitätsstudiums geworden sind und ihre Grundsätze – zum Teil stark modifiziert – nur noch im Unterrichtsfach der Ethik gelehrt werden, ist eine neue Einstellung von selbst gegeben. Konfuzius wird zwar noch mit Achtung und Verehrung genannt als Weiser des Altertums, aber die lebendige Beziehung ist unterbrochen. Die Schule ist entkirchlicht.

Als Ts’ai Yüan P’e dann die Leitung der Pekinger Reichsuniversität übernahm, schuf er sie um zu einer umfassenden Bildungs- und Forschungsanstalt. Er gliederte sie in Fakultäten und Abteilungen. Der Lehrkörper bekam dadurch, dass er die Dekane und den Prorektor wählte, selbstständigen Anteil an der Leitung des Ganzen. Es gelang Ts’ai Yüan P’e, die bedeutendsten jüngeren Kräfte heranzuziehen. Ein unglaublich produktives wissenschaftliches Leben begann. Trotz geringer Bezahlung, die infolge der trostlosen Finanzverhältnisse oft monatelang im Rückstand bleibt, herrschte eine beispiellose Schaffensfreudigkeit unter den Professoren und ein enger Kontakt zwischen Lehrern und Studenten. Ts’ai Yüan P’e hat die unbedingte Freiheit der Wissenschaft zum Prinzip gemacht. Auch die kühnste, revolutionärste Weltansicht kam zu Wort, aber auch stark konservativ gerichtete Lehrkräfte konnten sich unbehindert beteiligen. Selbst der Reaktionär Ku Hung Ming war eine Zeitlang Dozent an der Universität.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Pekinger Universität an der Spitze aller geistigen Bewegungen Chinas steht und dass sie eine lebendige Kraft in unmittelbarem Kontakt mit dem Volksleben ist. Die Professoren halten es alle für eine Ehre, dieser Gemeinschaft anzugehören. Die Studenten suchen und finden Berührung mit den breitesten Schichten des Volkes. Sie sind freiwillig tätig an Abendschulen für das Volk. Alles, was an wissenschaftlichen, ästhetischen, sozialen Fragen auftaucht, findet Interesse, und eine Menge freier Vereinigungen bildeten sich, in denen Dozenten und Studenten sich an die Bearbeitung neu auftauchender Fragen machen. So hat denn die Pekinger Universität, wie sie durch Ts’ai Yüan P’e und seine Mitarbeiter geschaffen wurde, einen überaus wichtigen Platz im geistigen Leben des neuen China.

Eine der bedeutendsten Taten dieses Kreises um die Pekinger Reichsuniversität ist die Schöpfung einer neuen chinesischen Umgangssprache. Die alte chinesische Schriftsprache geht im Wesentlichen zurück auf die Sprache der letzten vorchristlichen Jahrhunderte. Damals hatte sich aus der manchmal noch etwas unbeholfenen vorklassischen Sprache und Schrift eine äußerst elegante, biegsame und doch klare Schriftsprache herausgebildet, die in den bekannteren Werken jener Zeit niedergelegt ist. Diese Schriftsprache hatte sich im Wesentlichen durch die Jahrhunderte hindurch erhalten und wurde immer wieder bei neuen Kompositionen nachgebildet, auch dann noch, als die gesprochene Sprache längst eigene Wege gegangen war, und zwar so weit von der Schriftsprache abweichende, dass diese nicht mehr verstanden wurde, wenn man sie gelesen hörte, vielmehr das Schriftbild zum Verständnis unbedingt notwendig war. Schon seit der Zeit der Auseinanderentwicklung von Wort und Schrift gab es neben der Schriftsprache auch eine Literatur in der jeweils gesprochenen Sprache. Der berühmte Gelehrte Tschu Hsi in der Sungzeit hat z. B. seine Gespräche mit seinen Jüngern in der Umgangssprache herausgegeben. Außerdem kam eine volkstümliche Literatur von Dramen, Novellen und Romanen auf, die alle mehr oder weniger der Umgangssprache sich näherten. Aber diese ganze Literatur führte nur ein Dasein zweiten Ranges und galt nie als vollwertig.

Nun kamen mit der neuen Zeit auch neue Bedürfnisse. Eine literarische Revolution fand statt, die mit den großen Bewegungen der Renaissance zu vergleichen ist, durch die die europäischen Nationalsprachen zu Schriftsprachen wurden. Man wollte eine Sprache, die wirklich den neuen Gedanken sich anpassen konnte und die leicht und allgemein verständlich war. Diese literarische Revolution fand ihren ersten Ausdruck in der Zeitschrift »Die neue Jugend«, die von dem Dekan der literarischen Fakultät an der Pekinger Reichsuniversität, Tsch’en Tu Hsiu, begründet worden war. Diese Zeitschrift vertrat politisch und sozial einen sehr weit links stehenden Standpunkt und in der Literatur den Standpunkt des Naturalismus. Ein hochbegabter junger Professor, Hu Schi, der von einem längeren Studienaufenthalt aus Amerika zurückgekehrt war und nicht nur geläufig Englisch sprach und schrieb, sondern auch die pragmatische Philosophie Amerikas in sich aufgenommen hatte, entwarf in der Zeitschrift sein neues Programm und machte auch in einer ganzen Reihe von Publikationen wirklich Ernst mit dem Gebrauch dieser neuen Volkssprache. Eine Menge anderer Zeitschriften schloss sich an. Vorübergehend gab es über 400 Zeitschriften und Zeitungen, die in der Volkssprache geschrieben waren und die ihren Stoff hauptsächlich durch Übersetzungen aus fremden Sprachen bezogen. Selbstverständlich konnte sich eine so große Zahl auf die Dauer nicht halten. Ein großer Teil ging später wieder ein. Hu Schi veröffentlichte eine Aufsehen erregende Geschichte der chinesischen Philosophie, von der zunächst der erste Teil in der neuen Sprache erschien und so den Beweis erbrachte, dass diese Sprache auch für wissenschaftliche Werke ein biegsames und brauchbares Verständigungsmittel war.

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