Katrin Reimer-Gordinskaya - Antisemitismus – Heterogenität – Allianzen

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Die jüdische Community Berlins ist so heterogen wie die Bevölkerung der Stadt insgesamt. Jüdische Berlinerinnen und Berliner sind Teil des kulturellen Lebens und der demokratischen Zivilgesellschaft. Zugleich sind sie in der Stadt eine Minderheit, in deren Alltag sich Antisemitismus in unterschiedlichsten Formen niederschlägt.
In diesem Teil des »Berlin-Monitors« wird untersucht, wo und wie jüdische Berlinerinnen und Berliner in ihrem Alltag Antisemitismus erfahren und welche Umgangsweisen sie individuell und kollektiv finden. Auch die Reaktion aus dem nicht-jüdischen Umfeld kommt zur Sprache: Gelingt es, solidarisch gegen Antisemitismus und verknüpfte Diskriminierung vorzugehen?
Nachdem 2019 die erste Repräsentativerhebung des »Berlin-Monitors« veröffentlicht wurde, erscheint hiermit der erste Schwerpunkt des qualitativen Studienteils »Aktivierende Befragung«.

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Katrin Reimer-GordinskayaOliver DeckerGert Pickel (Hrsg.)

DER BERLIN-MONITOR

Antisemitismus Heterogenität Allianzen

Jüdische Perspektiven auf Herausforderungen der Berliner Zivilgesellschaft

Katrin Reimer-Gordinskaya • Selana Tzschiesche

Der BerlinMonitor ist ein seit 2019 von der Berliner Senatsverwaltung für - фото 1

Der Berlin-Monitor ist ein seit 2019 von der Berliner Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung gefördertes Forschungsprojekt durchgeführt in Kooperation der Universität Leipzig und der Hochschule Magdeburg-Stendal.

www.berlin-monitor.de

© 2021 zu Klampen Verlag, Röse 21, 31832 Springe, zuklampen.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.dnb.de› abrufbar.

Autor*innen: Katrin Reimer-Gordinskaya, Selana Tzschiesche

(Hochschule Magdeburg-Stendal)

Herausgeber*innen: Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya (Hochschule Magdeburg-Stendal), Prof. Dr. Oliver Decker (Universität Leipzig), Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig)

Unter Mitarbeit von: Julia Schuler, Charlotte Höcker, Henriette Rodemerk, Nabila Essongri, Dorothea Föcking (Universität Leipzig)

Lektorat: Tilman Meckel

Gestaltung und Satz: Uta-Beate Mutz, Leipzig

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

ISBN 978-3-86674-902-3

gefördert durch:

Inhaltsverzeichnis Cover Titel Katrin ReimerGordinskaya Oliver Decker - фото 2

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel Katrin Reimer-Gordinskaya • Oliver Decker • Gert Pickel (Hrsg.) DER BERLIN-MONITOR Antisemitismus Heterogenität Allianzen Jüdische Perspektiven auf Herausforderungen der Berliner Zivilgesellschaft Katrin Reimer-Gordinskaya • Selana Tzschiesche

Impressum © 2021 zu Klampen Verlag, Röse 21, 31832 Springe, zuklampen.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über ‹ http://dnb.dnb.de › abrufbar. Autor*innen: Katrin Reimer-Gordinskaya, Selana Tzschiesche (Hochschule Magdeburg-Stendal) Herausgeber*innen: Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya (Hochschule Magdeburg-Stendal), Prof. Dr. Oliver Decker (Universität Leipzig), Prof. Dr. Gert Pickel (Universität Leipzig) Unter Mitarbeit von: Julia Schuler, Charlotte Höcker, Henriette Rodemerk, Nabila Essongri, Dorothea Föcking (Universität Leipzig) Lektorat: Tilman Meckel Gestaltung und Satz: Uta-Beate Mutz, Leipzig E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH ISBN 978-3-86674-902-3 gefördert durch:

Vorwort und Einleitung

I. Antisemitismus in Berlin: Erfahrungen, Folgen und Umgangsweisen

Einleitung

a) Kontinuitäten von Antisemitismus in Berlin und ihre aktuellen Bedeutungen

b) Begegnungen in der postnationalsozialistischen Gegenwart Berlins

c) Orte und Praktiken der Besonderung einer Minderheit

d) Jüdische Berliner*innen im ‚Israel-Blick‘ der Mehrheitsgesellschaft

e) Aggressionen: Quellen, Qualitäten und Lebensbereiche

f) Bedrohungspotenzial und widerständige Normalität im Alltag

g) Bedeutungen für Betroffene und Reaktionen Dritter in unterschiedlichen Kontexten

h) Einschränkung der Möglichkeitsräume jüdischen Alltagslebens

i) Wahrnehmung, Bewertung und Kommunikation von Antisemitismuserfahrungen

j) Individuelle Umgangsweisen: Ausweichen und Konfrontation zwischen Fremd- und Selbstbestimmung

k) Kollektiv-informelle Umgangsweisen: Zuhörer*innen und mobilisierungs(un)fähige Netzwerke

l) Kollektiv-professionelle Strukturen: Beratung, Monitoring, Empowerment, Advocacy

Zusammenfassung: Antisemitismus in Berlin – Erfahrungen, Folgen, Umgangsweisen

II. Plurale (jüdische) Zugehörigkeiten: Diskriminierung, Inklusion, Heterogenität

Einleitung

a) Plurale Zugehörigkeiten, Einengung und ‚Intersektionalität'

b) Verschiedene und verknüpfte Diskriminierung und plurale Zugehörigkeiten im Alltag

c) Verschiedene/verknüpfte Diskriminierung in der Beratungslandschaft und im Antidiskriminierungsrecht

d) Konvergenzen und Divergenzen: Aktuelle Bedeutungen von Migrationsgeschichten

e) Aufbruch und Ankunft. Kontingentflüchtlinge im hierarchischen Migrationsregime

f) Integrationsregime und Leben in der Zone der Exklusion

g) Bildungswege wider institutionelle Hürden

h) Altersarmut und Wiedergutmachungsinszenierung

i) Immer noch ‚arm, aber sexy‘? Berlin aus jüdisch-migrantischen Perspektiven – 2000 – 2020

j) Feministisch-Jüdisch-Queer: Inklusion, Abwehr – Solidarität?

k) Ostdeutsch-jüdische Erfahrungswelten: Neue Blicke auf Geschichte und ihre Gegenwart

Zusammenfassung: Plurale (jüdische) Zugehörigkeiten – Diskriminierung, Inklusion, Heterogenität

III. Gemeinsam gegen Antisemitismus, für Vielfalt und Demokratie?

Einleitung

a) Von 1989 bis zu den 2000er Jahren – Einwanderung und kultureller Wandel (in) der Stadt

b) Die 1990er: ReKonstruktion, ReVitalisierung und Pluralisierung jüdischer Lebenswelten

c) Hin zum Selbstverständnis einer ‚Migrationsgesellschaft‘ – und auf dem Weg ins Postmigrantische

d) Die 1990er und 2000er Jahre: Awareness für aktuellen Antisemitismus – langer Atem und erste Erfolge

e) Die 2010er Jahre: Perspektivwechsel, neue Institutionen und Akteur*innen und Empowerment

f) Lernprozesse, Resonanz und jüngste Erfolge: Strukturen in Politik und Zivilgesellschaft

g) Sensibilisierung und Bildung wegen und gegen Antisemitismus: Stand und Perspektiven

h) Jüdische Lebenswelten und postmigrantische Kulturen: Eigenständigkeit, Netzwerke und ‚Allianzen'

i) Kooperation, Netzwerke und Solidarisierung gegen Antisemitismus: Stand und Perspektiven

j) Gemeinsam gegen Antisemitismus und / im Rechtsextremismus?

k) Für eine Gesellschaft der Vielen einschließlich Juden*Jüdinnen in Berlin

l) Gespräche über Gräben und Brücken

m) Gemeinsam für eine offene und solidarische Gesellschaft? Bündnispolitiken in Berlin

Zusammenfassung und Ausblick

Aktivierende Befragung: Erläuterung des methodischen Vorgehens als Lese- und Rezeptionshilfe

Literaturverzeichnis

Endnoten

Vorwort und Einleitung

Berlin ist Lebensort einer heterogenen Bevölkerung, die in dieser Stadt Freiräume für diverse Lebensentwürfe schafft und findet. Zugleich spüren viele, dass diese Freiräume zunehmend bedroht sind. Der damit einhergehende Widerspruch wird nicht zuletzt in den jüdischen Communities der Stadt erlebt. Im Berlin-Monitor (vgl. Pickel et al. 2019) versuchen wir mit den uns zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Mitteln auszuloten, wie es um Kräfteverhältnisse zwischen progressiven und regressiven Strömungen in der Stadt bestellt ist, und Wissensgrundlagen für die Weiterentwicklung demokratischer Alltagskulturen zu schaffen.

Im Kontext der Aktivierenden Befragung, einem von drei methodischen Ansätzen (vgl. a. a. O., 70 ff., und 122 ff. in diesem Bericht), werden sukzessive vier Schwerpunkte mit qualitativ-subjektwissenschaftlichen Mitteln untersucht: Antisemitismus, Rassismen, Prekarisierung und Heteronormativität. Der vorliegende Bericht ist dem ersten Schwerpunkt gewidmet. Ausgangs- und Fluchtpunkt ist dabei die demokratische Zivilgesellschaft Berlins. Von ihr gehen wir gedanklich und praktisch-forschend jeweils aus. Ihre Akteur*innen sind die primären Adressat*innen des vorliegenden Berichts.

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