Philomène Atyame - Abengs Entscheidung

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"… bis jetzt sind in der afrikanischen Literatur wenige Romane erschienen und aus der Sicht einer Afrikanerin geschrieben, in der die Frau weder eine Prostituierte noch eine bezahlte Gespielin ist. Der Voyeur kommt bei diesem Roman nicht auf seine Kosten. Vielmehr zeigt die Autorin nüchtern die Schwierigkeiten, mit denen binationale Paare konfrontiert werden." Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

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»Ich spreche Deutsch besser als Englisch.«

Für eine Weile blieb Manfred stumm. Niemals wäre er darauf gekommen, seine Muttersprache aus dem schmalen Mund dieser Einheimischen wahrzunehmen. Er zeigte sich überrascht und fragte:

»Wie kommt das?«

»Ich habe Deutsch als Wahlfach in der Schule. Außerdem besuche ich Sprachkurse im Goethe-Institut. Ich mag Ihre Muttersprache.«

»Das höre ich zum ersten Mal, seitdem ich hier bin. Die meisten Ihrer Landsleute finden Deutsch zu schwer.«

»Deswegen mag ich es.«

Manfred war verblüfft. Für einen Augenblick kam ihm Abeng wie eine Trugerscheinung vor. Er war in Rio dos Cameroes und auf der Straße nie jemandem begegnet, der seine Muttersprache fast hemmungslos sprach, sie dazu hochpries, weil sie schwierig war. Zwar wußte er von seinen Kollegen, daß Abeng in der Abiturklasse war. Aber Manfred war schon in der Küstenstadt einigen Abiturienten begegnet, die gern seine Muttersprache sprachen, die er aber kaum verstand.

Manfred wußte, daß Abeng seit langem mit Deutschen in Berührung war. Jetzt, wo ihr Deutsch es bestätigte, vermutete er, daß er vielleicht zu spät auf sie gekommen war. Und wenn das, was ihm sein Kollege und Freund Uwe im Kontchupé gesagt hatte, wahr war, so war anzunehmen, daß Abeng keinen neuen Fremden mehr kennenlernen wollte. Manfred zweifelte. Zweifelnd gab er Abeng die Hand und stellte sich vor:

»Manfred heiße ich.«

»Ich heiße Abeng.«

»Ich muß Ihnen ehrlich sagen, daß ich bisher in Ihrem Lande niemanden getroffen habe, der so gut Deutsch spricht wie Sie.«

»Danke! Ich habe, ehrlich gesagt, auch manchmal Schwierigkeiten. Ihre Muttersprache ist eine der schwersten Sprachen der Welt. Aber ich komme schon mit ihr zurecht.«

»Sie sprechen wirklich gut.«

Abeng fühlte sich geschmeichelt, aber gleichzeitig vor der Nacht gewarnt, weil, wie man sagte, die Nacht eine gewisse Verderbtheit mit sich brachte. So war Abeng nun der Ansicht, daß die späte Zeit gegen sie war. ›Jedes Mädchen, das man mitten in der Nacht mit einem Weißen sieht, nennt man ohne weiteres Hure‹, dachte sie.

Aber sie sah in diesen mittleren Nachtstunden nicht nur ›eine gewisse Verderbtheit‹, sondern auch unheimliche Bilder. Sie erinnerte sich an die Beerdigung ihres Großvaters. Es war, als ob Abeng sie zum zweiten Mal erlebte. Sie zuckte, dann dachte sie an den Mann, an den Unbekannten, den ihr Großvater für sie ausgesucht hatte. Abeng hatte diesen Mann noch nicht gesehen, ihr Vater aber schon. Und wie gefiel er Assam!

Abeng machte einen verstörten Eindruck, versuchte, ihre innere Ruhe wieder zu bekommen.

»Danke! Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte sie, während sie Manfred in die Augen sah.

»Ich habe Sie drin, auf dem Balkon, malen sehen. Meine Freunde, die Sie schon kennen, haben mir einiges über Sie gesagt, unter anderem, daß Sie das Lycée Bilingue in Jaunde besuchen und deswegen nur als Hobby malen. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, die Malerei als einen Beruf zu betreiben, ich meine als einen Hauptberuf?«

»Nein, malen wird für mich immer ein Hobby sein. Im Beruf möchte ich etwas anderes machen.«

»Was?«

»Literatur unterrichten.«

»Interessant!«

»Und Sie?«

»Ich arbeite schon. Ich bin Telefontechniker bei Siemens.«

Abeng wußte es längst. Sie hatte die Frage gestellt, weil sie irgendeine Frage stellen wollte. Aber jetzt stand sie sprachlos vor Manfred, wußte nicht mehr, was sie sagen sollte, wagte nicht, das zu sagen, was ihr am Herzen lag. Sie glaubte, daß sie noch nicht dazu fähig war, mit Manfred über ihre innere Verwirrung zu reden. Abeng schaute auf ihre Uhr: es war elf. Sie entschied, mit Manfred ein neues Rendezvous zu verabreden.

»Ich werde gleich nach Hause gehen. Es ist schon elf.«

»Sie wollen nach Hause, wenn die Nacht anfängt? Wir können, so lange wir wollen, im Kontchupé bleiben. Am Samstag hat das Lokal bis zur Dämmerung auf. Danach bringe ich Sie nach Hause. Ich habe einen Wagen. Wollen Sie?«

»Das können wir ein anderes Mal machen. Ich will nach Hause gehen, um die Entwürfe fertig zu malen.«

»Sie wollen weiter malen?«

»Ich muß sowieso weiter malen. Ich muß die Entwürfe fertig malen. Es sind Aufträge. Außerdem will ich morgen früh in die Kirche gehen.«

»Oh! Wie komisch!«

»Was ist komisch?«

»Sie malen am Samstag in einem Nachtlokal und gehen am nächsten Morgen in die Kirche. Ist das nicht komisch?«

»Warum sollte es komisch sein? Der Tanz ist eine Kunst. Die Malerei ist eine Kunst. Die Kirche ist auch zur Zeit eine Kunst.«

»Die Kirche ist eine Kunst? Das ist mir aber neu!« sagte Manfred lachend.

»Das ist aber wahr! Die Kirche ist heute eine Kunst, weil sie eine große, internationale Werkstatt geworden ist. Die Kirchen haben im Moment eigene Bücher und Zeitschriften, weil die Bibel niemanden mehr interessiert. Na jaaa, die Bibel hat den Menschen das Paradies versprochen. Weil aber, womit man leider rechnen mußte, kein Paradies auf Erden kam, will die Kirche mit etwas anderem Menschen aus aller Welt anlocken. Leider sind die meisten überzeugten Christen, und das weiß ich genau, davon nicht so begeistert. Die Kirche muß deswegen mit der Welt zusammenarbeiten. Aber der Vorteil dabei ist, daß alle Menschen Platz in der Kirche finden. Die Kirche ist heute nicht nur was für fromme Menschen. Jedermann findet dort seinen Platz. Jeder kann neben frommen Menschen sitzen und gemeinsam mit ihnen das Theater sehen, das auf der Kirchenbühne aufgeführt wird. Insofern habe ich keine Bedenken, wenn ich in die Kirche gehe.«

»Das ist für mich schwer zu verstehen, weil ich seit langem keine Kirche mehr besuche. Sie gehen also morgen in die Kirche?«

»Ja, unbedingt.«

»Wieso unbedingt?«

»Oh Gott! Fragen Sie lieber nicht.«

»Gehen Sie regelmäßig in die Kirche?«

»Nein, nicht regelmäßig. Das habe ich früher getan, um meinem Vater einen Gefallen zu tun. Jetzt gehe ich in die Kirche, nur wenn ich Lust dazu habe, oder… oder wenn ich traurig bin.«

Manfred wurde neugierig. Er ahnte, daß Abeng Schwierigkeiten hatte. Aber er wollte nicht zu neugierig erscheinen. So sprach er zuerst von sich selbst: »Wissen Sie?« sagte Manfred, »es ist nicht das erste Mal, daß ich Sie im Kontchupé sehe. Ich war schon mehrmals hier, und einmal habe ich Sie in Ihrer Ecke auf dem Balkon sehr lange angeguckt. Ich habe gemerkt, daß Sie nicht wie die anderen sind, die hinter den Weißen herlaufen. Deswegen habe ich letztes Mal meinen Kollegen zu Ihnen geschickt. Ich bin sehr direkt. Ihre Zurückhaltung gefällt mir. Ich möchte Sie näher kennenlernen. Wir können auch, wenn es Ihnen lieber ist, in die ruhige Kneipe dort drüben gehen und uns ein Bier geben lassen. Was halten Sie davon?«

Abeng schaute Manfred lange in die Augen. Ein Deutscher! Für eine Weile zweifelte sie daran. ›Quidproquos‹, erinnerte sie sich. Abeng kannte schon Deutsche. Sie waren zurückhaltend, gar nicht aufdringlich wie die Franzosen. Im Kontchupé fielen die Deutschen selten auf. Sie tanzten nicht gern wie die Franzosen, sehnten sich aber wie die anderen nach schwarzen Schönheiten. Abeng war noch in ihre Gedanken versunken, als die Stimme ihres Großvaters erneut in ihr sprach: ›Enkelin, ich habe schon jemanden für dich. Es gibt in Sangmelima jemanden namens Meva’a, der auf dich wartet.‹ Abeng erkannte seine Stimme, eine Stimme, die sie nun wie eine Qual empfand. In diesem Augenblick wollte Abeng nichts anderes als allein sein.

»Manfred, ich bin für eine neue Verabredung. Aber heute will ich so früh wie möglich zu Hause sein.«

Als Manfred dies hörte, wollte er Abengs gesamten Körper schütteln. Warum begriff sie nicht, daß er es ernst meinte? Eine Weile hatte er noch geglaubt, daß Abeng ihm folgen würde. Für einen Augenblick verdammte Manfred alle Don Juans, die dem Ruf der weißen Männer im Kontchupé schadeten. Für ihn waren sie schuld daran, daß Abeng sich zurückhaltend verhielt. Nur sie, dachte Manfred, waren schuld daran, daß anständige Mädchen sich von Weißen zurückhielten. Plötzlich erinnerte er sich an eine Befürchtung, die ihm vor einer Weile gekommen war. Er fragte sich, ob Abeng Weiße haßte. Die Frage schien ihm aber ebenso trübe wie seine Gedanken. Denn das Kontchupé war bekannt als eine der Gaststätten, in der die Mädchen, wie man sagte, die Weißen wie Fische fischten. Was suchte Abeng an einem Ort, den weiße Männer gern besuchten? ›Vielleicht will sie nur die bunten Bilder. Sie malt ja gern. Künstler mögen Farben. Aber wer weiß? Vielleicht hat sie etwas gegen uns. Viele hier haben etwas gegen uns, selbst wenn sie es nicht sagen. Sie haben Dornen in den Augen, die älter sind als sie selbst. Sie sagen es aber nicht, weil sie immer freundlich sein und gefallen wollen. Sie wissen aber nicht, daß es unter uns welche gibt, die diese Dornen sehen wollen, um sie gemeinsam mit ihnen zu entfernen. Wer weiß? Vielleicht zeigt mir Abeng ihren Dorn.‹

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