Philomène Atyame - Abengs Entscheidung

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"… bis jetzt sind in der afrikanischen Literatur wenige Romane erschienen und aus der Sicht einer Afrikanerin geschrieben, in der die Frau weder eine Prostituierte noch eine bezahlte Gespielin ist. Der Voyeur kommt bei diesem Roman nicht auf seine Kosten. Vielmehr zeigt die Autorin nüchtern die Schwierigkeiten, mit denen binationale Paare konfrontiert werden." Dr. Pierrette Herzberger-Fofana

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Manfred erschien oft im Kontchupé. Es war die erste Gaststätte, die er in der Mückenstadt besuchte. An dem ersten Samstag, den er am Fluß der Krabben verbrachte, zeigten ihm seine Arbeitskollegen das Nachtlokal. In dieser Nacht fiel es Manfred schwer zu glauben, daß so viele Weiße im Dschungel waren und sogar den Eindruck von angepaßten Bürgern machten. Die meisten hatten neben sich eine junge Einheimische, mit der sie tanzten oder in einer dunklen Ecke verschwanden.

Manfred war mißtrauisch. Auch er sehnte sich nach einer Einheimischen, auch er wollte eine schwarze Lebensgefährtin, aber er wollte eine anständige Frau. Da das Kontchupé für ihn kein Ort für anständige Mädchen war, ging Manfred in andere Gaststätten. Dann kamen die Bittbriefe, die ihn noch mehr enttäuschten. Manfred wurde zum Adressaten von einheimischen Mädchen. Es waren Mädchen, die er nicht kannte. Wie sie zu seiner Anschrift kamen, wußte er am Anfang nicht. Später erfuhr er, daß es in der Küstenstadt einen Vermittlungsdienst gab. Geheimagenten erschienen oft in Gaststätten und erkundigten sich nach jedem neuen weißen Gast. Sie bekamen die Adresse dann durch einen guten Bekannten des Gastes und verkauften sie in derselben Nacht. Das Kontchupé war inzwischen zu einer Art Sitz der Geheimbeamten geworden.

Die Bittbriefe verbitterten Manfred. Die Mädchen sprachen von Liebe. Sie wollten mit ihm schlafen, sie wollten sein Geld. Warum nicht die Straßen fegen? Warum nicht Erdnüsse verkaufen? Oder warum nicht malen und den Gästen die schwarze Kunst verkaufen, anstatt ihnen billige Briefe zu schreiben? Die Mädchen wollten nichts tun, vergaßen aber, daß es keine niedrige Arbeit gab, sondern nur eine niedrige Einstellung zur Arbeit, die zur Selbsterniedrigung führte.

In diesen schwierigen Zeiten, in denen Manfred erlebte, wie skrupellos schwarze Mädchen sein konnten, erinnerte er sich an seine Mutter. Er erinnerte sich an die Worte, mit denen er seine Mutter unterbrach, als sie ihm eines Abends Schneewittchen vorzulesen versuchte. Er hatte sie an diesem Abend mit einer Reihe von dem ihn langweilenden Märchen ablenkenden Fragen beschäftigt, wie er es seit seinem ersten Lebensjahren gern tat:

›Mama, auch in Afrika sind die Mädchen schön, ne?‹

›Ja, mein Schatz.‹

›Sie sind schöner als Schneewittchen, ne?‹

›Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Mädchen, die du wunderschön findest, können einem anderen nicht gefallen. Deswegen ist es schwer, solche Fragen zu beantworten. Es ist aber wahr, daß Mädchen in Afrika, in Schwarzafrika eine dunkle Haut und gelockte Haare haben. Sie haben aber dieselbe Haarfarbe wie Schneewittchen.‹

›Mama, sag nicht Schwarzafrika.‹

›Entschuldige! Aber wie soll ich dann den Unterschied machen?‹

›Es gibt kein Schwarzafrika, Mama. Unser Lehrer sagt immer: Afrika ist gemischt.‹

›Das ist richtig, und vielleicht meint dein Lehrer Südafrika, er meint, daß es dort Schwarze und Weiße gibt.‹

›Unser Lehrer sagt aber, daß wir nicht Schwarze sagen dürfen. Er sagt, daß wir Farbige sagen sollen. Seine Tochter ist farbig. Auch seine Frau ist farbig.‹ – ›Sie sind bestimmt nicht aus Amerika. In Amerika läßt sich kein Schwarzer farbig nennen. Sie sind sicherlich aus Afrika, bestimmt aus Südafrika‹, dachte Tania.

›Seine Tochter und seine Frau kommen aus Südafrika‹, sagte Manfred.

›Das habe ich mir schon gedacht. Seine Tochter ist bestimmt wunderschön. Oder?‹

›Ja, sie ist das schönste Mädchen in unserer Klasse. Sie ist sooooo lieb! Sie mag mich aber nicht. Sie mag nur den blöden Andreas. Andreas ist so dooooof!‹

›Übertreibe nun nicht, Kind! Und sei nicht eifersüchtig!‹

›Bin ich nicht. Mama, in Afrika sind die Mädchen sooooo lieb, ne?‹

›Ja, Schätzchen.‹

›Und artig, ne?‹

›Das weiß ich nicht genau.‹

›Ja, sie sind artig. Sie sind nicht blöd wie Eva. Eva schimpft immer mit den Jungs und weint in der Schule, wenn ihr Vater ihr kein Taschengeld gibt. Sie ist nicht artig. Sie ist blöd. Mama, in Afrika sind die Mädchen artig, sie mögen kein Geld, sie haben ein gutes Herz. Das sagt immer unser Lehrer.‹ Dann lächelte Manfred die Mutter an und fügte hinzu: ›Mama, wenn ich groß bin, werde ich nach Afrika fliiiiegen und eine Farbige heiraten.‹

Manfred war sechs und wuchs mit diesen Überzeugungen auf. Mit siebzehn erlitt er in der Liebe eine schwere Enttäuschung, die seine Überzeugungen noch stärkte. Er hatte sich damals in ein bildhübsches Mädchen verliebt, das ihn zwei Monate später verlassen hatte, weil er nicht studieren konnte.

Jetzt war Manfred zweiundzwanzig und doppelt enttäuscht. Er ging nicht mehr in Gaststätten. Es vergingen Wochen. Dann kam die Langeweile. Manfred wollte nicht nur für Seeman arbeiten und am Wochenende zu Hause sitzen, während seine Kollegen sich vergnügten.

Er erschien wieder im Kontchupé, einen Monat später. Es war, wie er selbst erzählte, ein glücklicher Zufall, der ihn damals dorthin führte. Er war zusammen mit seinen Kollegen. Da er ungern tanzte, nahm er den beliebten Platz vor der Theke ein. Dann fiel ihm die Malende vom Balkon auf. Zuerst fragte er sich, was eine Malerin in einem Tanzlokal suchte. Er erkundigte sich bei seinen Kollegen, die Abeng mittlerweile schon kannten. Sie sagten zu ihm, daß sie die Sache als Hobby machte und dabei ab und zu Geld verdiente. »Sie heißt Abeng und ist, wie sie uns erzählte, Gymnasiastin in Lycée Bilingue in Jaunde. Sie malt hier die Leute, die tanzen, meistens schwarz-weiße Paare. Ich habe viele Bilder bei ihr gekauft. Sie hat mich und Ngono gemalt. Wir sind mit ihr gut befreundet. Ich könnte dir die Bilder zeigen. Das Mädchen ist begabt. Versuche aber nicht, sie anzumachen. Sie ist in der letzten Zeit sehr zurückhaltend. Früher war sie anders. Manchmal hat sie mit ihren Kunden einen Drink geteilt. Aber seit ungefähr zwei Monaten macht sie nur ihren Job. Manchmal gibt es Streit da oben mit den Franzosen, die sie unbedingt haben wollen. Sie ist ja sehr schön! Unheimlich schlank und fein. Der Junge neben ihr ist ihr Bruder«, erklärte Uwe.

Als Manfred dies hörte, wurde er neugierig. Es gab endlich im Kontchupé ein Mädchen, das in seinen Denkrahmen paßte. Er wollte Abeng kennenlernen. Aber da jene gerade Brücke, die zu ihr führte, für ihn, wie Uwe sagte, gesperrt war, suchte er andere Möglichkeiten. Einmal begegnete er Abengs Blick. Aber die Augen der Malenden fielen wieder aufs Papier. Dann versuchte es Manfred noch einmal mit einem Kollegen. Da Uwe nicht mitmachen wollte, schickte er Paul, der Abeng ebenso gut kannte, zu ihr. Paul versuchte zu vermitteln.

Abeng sah Manfred wieder an. Sie hatte ihn schon mehrmals beobachtet. Sie hatte auch gesehen, wie er sie immer wieder anstarrte. Nun wußte sie nicht, was sie Paul antworten sollte.

Es war Abengs Wunsch, sich mit einem Ausländer zu befreunden. Aber sie wollte es erst nach dem Abitur versuchen. Denn es fiel ihr schwer, zur Schule zu gehen und sich nebenbei mit der Liebe auseinanderzusetzen. Abeng wollte sich nach dem Abitur mit der binationalen Liebe beschäftigen. Bedingung war, daß sie das Abitur bestand. Aber dann kam diese Familientragödie, die Abeng von ihrem Wunsch ablenkte. Akono Assam starb, Abengs Großvater wurde beerdigt. Das Schlimme war, daß Abeng Schuldgefühle hatte.

Akono Assam hatte auf seine Art Abeng einen Mann versprochen. Abeng wollte den Mann nicht sehen, sie haßte den Unbekannten. Seitdem ging sie ihrem Großvater aus dem Weg. Sie wollte ihn, den Dieb ihrer Freiheit, nicht mehr sehen. Aber dann kam der Menschenfeind, der Tod, der Akono Assam besiegte. Abeng befielen Schuldgefühle, sie glaubte, ihr Widerstand hätte ihren Großvater so geschwächt, daß sein Herz verzagte.

Abeng wollte alles wiedergutmachen, wollte den Unbekannten kennenlernen. Sie sagte es ihrem Vater. Wie glücklich war Assam, als er dies hörte! Assam hatte ihre plötzliche Entscheidung begrüßt. Seitdem war Abeng zurückhaltend, wenn alte Bekannte und neue Gäste ihr Liebeserklärungen machten. Sie sagte zu Paul, daß sie nicht in Stimmung war und Zeit brauchte, um wieder einen klaren Kopf zu haben. »Un peu de Discretion là!« rief ein Betrunkener, der neben Manfred stand. Der Betrunkene verlangte ›Diskretion‹, er wollte freien Raum haben, denn auch er wollte Abeng haben.

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