Berthold Seliger - I Have A Stream

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Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erfüllt den gesetzlichen Auftrag, die «demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen», schon längst nicht mehr. Die Realität ist: Sendungen, Serien, Shows, die am Privatfernsehen orientiert sind. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Gebührengelder.
Die «Öffis» sind trotz regelmäßiger Einsprüche des Bundesverfassungsgerichts zum verlängerten Arm des Parteienstaats, also zum Staatsfernsehen mutiert. Und das ist heute ein Massenbetrieb, der auf Konsum statt Kultur ausgerichtet ist, auf Ablenkung statt Bildung, auf Propaganda statt Information.
Die wenigen anspruchsvollen und interessanten Sendungen wandern auf unattraktive Sendeplätze. Warum soll man mit den Bluttransfusionen namens Zwangsgebühren eine Leiche künstlich am Leben erhalten? Zumal dem öffentlich-rechtlichen Disziplinierungsapparat heute das Fernsehen als Streaming «on demand» gegenübersteht: Die Zuschauer können sich das, was sie sehen wollen, ansehen, wann sie es wollen. Das klassische Geschäftsmodell des Staatsfernsehens ist überlebt.

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Die genannten Zahlen des geradezu walfischgroßen Fernsehkonsums belegen, daß das Fernsehen eine zentrale Rolle als Medium der Bewußtseinsindustrie spielt. Herbert Marcuse sprach 1964 von der Notwendigkeit, der »massiven Vergesellschaftung«, die zu Hause beginnt und die »Entwicklung des Bewußtseins und Gewissens« hemmt, die For­derung nach »Autonomie« entgegenzusetzen, nach einer »Neubestimmung der Bedürfnisse«. Und er wählte ein anschauliches Beispiel, das er gleich als »leider phantastisch« charakterisierte: die Abwesenheit aller Reklame. »Die bloße Abwesenheit aller Reklame und aller schulenden Informations- und Unterhaltungsmedien würde das Individuum in eine traumatische Leere stürzen.« 35Wie viel mehr gilt dies heutzutage: Würde das Fernsehen plötzlich nicht mehr zur Verfügung stehen, würde man das Fernsehen ein paar Tage lang komplett ausschalten, dann würde dies die Menschen in unserer Gesellschaft wohl nicht mehr nur in eine »traumatische Leere« stürzen, sondern es wäre eher wie ein kalter Entzug von Drogen. Möglicherweise würde das System zerfallen, wie es Marcuse voraussah, auf jeden Fall würde es zu Rebellion, möglicherweise zu Bürgerkrieg kommen. Das Fernsehen ist nicht nur eine Verblödungsmaschine, es ist auch eine Propagandamaschine zur Aufrechterhaltung der Verhältnisse, zur Festigung von Herrschaft, sei es die der Konsumindustrie, sei es die der Profiteure der Propagandamaschine selbst.

Öffentlich? Rechtlich?

Das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt wurde vor achtzig Jahren, ab März 1935 live über den »Fernsehsender Paul Nipkow« in Berlin ausgestrahlt. Reichssendeleiter Eugen Hadamovsky eröffnete den Sendebetrieb mit den Worten: »In dieser Stunde wird der Rundfunk berufen, die größte und heiligste Mission zu erfüllen: nun das Bild des Führers unverlöschlich in alle deutsche Herzen zu pflanzen.«

Von Anfang an ging es um Propaganda. Allerdings gab es noch kaum private Fernsehgeräte, lediglich hohe NSDAP- und Rundfunkfunktionäre verfügten über ein Privatgerät. Vielmehr richtete die Reichspost in ihren Postämtern öffentliche Fernsehstuben ein, in denen sich bis zu vierzig Personen vor ein oder zwei Fernsehgeräten versammeln konnten. Es folgten sogenannte Großbildstellen, in denen die Fernsehbilder mit Hilfe eines Projektors vergrößert wurden und so von bis zu dreihundert Zuschauern verfolgt werden konnten. Im August 1936, während der Olympiade in Berlin, die ein erstes »Fernsehereignis« darstellte, existierten in Berlin 27 solcher Fernsehstuben, und bis zu zehntausend Menschen konnten die Fernsehbilder jeden Monat verfolgen. Die Sendungen wurden über UKW übertragen, die Reichweite betrug maximal 80 Kilometer, war also auf den Berliner Raum beschränkt. Weitere Fernsehstuben gab es dank früher Breitbandverkabelung in Potsdam und Leipzig seit 1935 und in Hamburg seit 1941.

Die ersten Fernsehgeräte in Deutschland hießen »Einheitsempfänger« und wurden von den Nationalsozialisten als Teil ihrer straff organisierten Propaganda entwickelt, als eine Art »Volksfernsehen«, das dem Radio, dem »Volks­empfänger«, zur Seite gestellt werden sollte (den »Volkswagen« hatte man bereits). Doch Ende 1939 waren wohl kaum mehr als 500 Geräte des »Deutschen Einheits-Fern­seh-Empfängers E 1« mit seinem fest voreingestelltem Empfangskanal im Besitz von Privatpersonen. Zwar sollten fünf Firmen 36diesen Fernseher in großen Stückzahlen herstellen, und der Ausbau des Breitbandkabelnetzes im Deutschen Reich war bereits weit fortgeschritten, es liefen sogar Versuche mit Fernsehtelefonie. Doch mit Beginn des Angriffskrieges im September 1939 konzentrierten sich die faschistischen Machthaber wegen seiner größeren Reichweite und der bewährten Technik für ihre Propaganda hauptsächlich auf das Radio. Aufgrund der ohnedies vorhandenen Gleichschaltung aller Propagandasysteme reichten die bestehenden Möglichkeiten »Radio« und »Presse« völlig aus, und die kostenintensive Weiterentwicklung eines weiteren Mediums wie des Fernsehens wurde zurückgestellt, zumal man die Konzerne und Wissenschaftler, die die Fernsehtechnologie entwickelten, verstärkt im Bereich der einschlägigen Kriegstechnologien benötigte. Nach Friedrich Kittler war der Rundfunk vor allem »Mißbrauch von Heeresgerät«, 37und das Fernsehen war noch deutlicher als das Radio eine Militärtechnologie (wie ein paar Jahrzehnte später dann auch das Internet). Die Oberaufsicht über das Fernsehen wurde 1935 im Reichsministerium für Luftfahrt angesiedelt, Luftaufklärung, Luftraumüberwachung und Waffensteuerung gehörten schon vor Kriegsbeginn zu den wichtigsten Nutzungen der neuen Fernsehtechnologie. 38Es ging um die Entwicklung von Radarsystemen. Wissenschaftler arbeiteten seit 1932 an unbemannten »Fernsehtorpedos«, die durch Fernsehsteuerung ans Ziel gebracht werden sollten (diese Idee wurde dann 1991 im Golfkrieg im großen Stil umgesetzt). 1940 hatte die Fernseh GmbH für die Luftaufklärung ein Fernsehbild mit 1029 Zeilen geschaffen (die Geräte in den Fernsehstuben arbeiteten mit Übertragungen von 441 Zeilen), und der legendäre Fernsehtechniker Walter Bruch, der 1967 wesentlich am PAL-System des deutschen Farbfernsehens beteiligt war und während der Berliner Olympiade 1936 als Kameramann die Ikonoskop-Kameras (»Fernsehkanonen«) bediente, baute Anfang der vierziger Jahre in Peenemünde »eine quasi militärisch-industrielle Fernsehanlage« 39auf, die die Starts der V2-Raketen in den sicheren Prüfstand übertrug. Medien übertragen nach Kittler Informationen und konvertieren sie, wobei der Informationsbegriff sozusagen rein mathematisch ist. Vor allem aber steht am Anfang immer der Krieg, neue Medien sind seine Nebenwirkungen. 40

Der offizielle Fernsehbetrieb im Nachkriegsdeutschland begann in der DDR am 21. Dezember 1952, an Stalins Geburtstag. In der BRD wurde der Fernsehbetrieb ein paar Tage später, am 25. Dezember (im Hamburger Hochbunker im Stadtteil St. Pauli) aufgenommen. Nach der Niederschlagung des faschistischen Regimes führten die West-Alliierten in der BRD einen »öffentlich-rechtlichen Rundfunk« als Teil der Demokratisierungsbemühungen ein. Hugh Greene, der jüngere Bruder des Schriftstellers Graham Greene und spätere Generaldirektor der British Broadcast Corporation (BBC), organisierte im Auftrag der britischen Besatzungsmacht den Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) nach dem Vorbild der BBC, die 1922 als privates Unternehmen gegründet worden, jedoch permanent Einflußversuchen von Wirtschaft und Staat ausgesetzt war, weswegen die BBC 1927 gesetzlich in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt wurde – das erste »Public Service«-Modell war geboren und wurde zum Vorbild für alle weiteren öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Europa. Dieser »Public Service« wird in der Regel durch Rundfunkgebühren finanziert, und zum Credo aller öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten gehören der Auftrag zur vertikalen wie horizontalen Grundversorgung (die gesamte Bevölkerung muß die Übertragungen empfangen können), der Programmauftrag und die Sicherung der Meinungsvielfalt.

Entsprechend des Vorhabens der Alliierten, mit Hilfe der Rundfunkverfassungen »eine überparteiliche, informationelle Grundversorgung der Bevölkerung zu garantieren, die die Pluralität der Gesellschaft widerspiegeln sollte« (Torsten Oltmanns), 41wurden die ursprünglichen Militärsender der Alliierten von 1948 bis 1949 in Landessender des öffentlichen Rechts unter deutscher Verwaltung umgewandelt. Es wurde also die föderale Struktur mit ihren Landesrundfunkanstalten geschaffen. Diese Landesrundfunkgesellschaften schlossen sich 1950 zur »Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland« zusammen, der ARD. Die Bindung der Anstalten an die »Erziehungsziele« der Politik war den Sendern in den jeweiligen Landesrundfunkgesetzen auferlegt worden.

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