Berthold Seliger - I Have A Stream

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Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erfüllt den gesetzlichen Auftrag, die «demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen», schon längst nicht mehr. Die Realität ist: Sendungen, Serien, Shows, die am Privatfernsehen orientiert sind. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Gebührengelder.
Die «Öffis» sind trotz regelmäßiger Einsprüche des Bundesverfassungsgerichts zum verlängerten Arm des Parteienstaats, also zum Staatsfernsehen mutiert. Und das ist heute ein Massenbetrieb, der auf Konsum statt Kultur ausgerichtet ist, auf Ablenkung statt Bildung, auf Propaganda statt Information.
Die wenigen anspruchsvollen und interessanten Sendungen wandern auf unattraktive Sendeplätze. Warum soll man mit den Bluttransfusionen namens Zwangsgebühren eine Leiche künstlich am Leben erhalten? Zumal dem öffentlich-rechtlichen Disziplinierungsapparat heute das Fernsehen als Streaming «on demand» gegenübersteht: Die Zuschauer können sich das, was sie sehen wollen, ansehen, wann sie es wollen. Das klassische Geschäftsmodell des Staatsfernsehens ist überlebt.

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Berthold Seliger

I Have A Stream

Für die Abschaffung des gebührenfinanzierten Staatsfernsehens

FUEGO

- Über dieses Buch -

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erfüllt den gesetzlichen Auftrag, die »demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen«, schon längst nicht mehr. Die Realität ist: Sendungen, Serien, Shows, die am Privatfernsehen orientiert sind. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Gebührengelder.

Die »Öffis« sind trotz regelmäßiger Einsprüche des Bundesverfassungsgerichts zum verlängerten Arm des Parteienstaats, also zum Staatsfernsehen mutiert. Und das ist heute ein Massenbetrieb, der auf Konsum statt Kultur ausgerichtet ist, auf Ablenkung statt Bildung, auf Propaganda statt Information.

Die wenigen anspruchsvollen und interessanten Sendungen wandern auf unattraktive Sendeplätze. Warum soll man mit den Bluttransfusionen namens Zwangsgebühren eine Leiche künstlich am Leben erhalten? Zumal dem öffentlich-rechtlichen Disziplinierungsapparat heute das Fernsehen als Streaming »on demand« gegenübersteht: Die Zuschauer können sich das, was sie sehen wollen, ansehen, wann sie es wollen. Das klassische Geschäftsmodell des Staatsfernsehens ist überlebt.

INHALT

Über dieses Buch - Über dieses Buch - Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erfüllt den gesetzlichen Auftrag, die »demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen«, schon längst nicht mehr. Die Realität ist: Sendungen, Serien, Shows, die am Privatfernsehen orientiert sind. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Gebührengelder. Die »Öffis« sind trotz regelmäßiger Einsprüche des Bundesverfassungsgerichts zum verlängerten Arm des Parteienstaats, also zum Staatsfernsehen mutiert. Und das ist heute ein Massenbetrieb, der auf Konsum statt Kultur ausgerichtet ist, auf Ablenkung statt Bildung, auf Propaganda statt Information. Die wenigen anspruchsvollen und interessanten Sendungen wandern auf unattraktive Sendeplätze. Warum soll man mit den Bluttransfusionen namens Zwangsgebühren eine Leiche künstlich am Leben erhalten? Zumal dem öffentlich-rechtlichen Disziplinierungsapparat heute das Fernsehen als Streaming »on demand« gegenübersteht: Die Zuschauer können sich das, was sie sehen wollen, ansehen, wann sie es wollen. Das klassische Geschäftsmodell des Staatsfernsehens ist überlebt.

Einleitung

Fernsehgeschichte

Öffentlich? Rechtlich?

Fernsehwirtschaft:

Gebühren

Firmen

Programm

Propaganda

Sozial. Demokratisch.

Ideologie

Shows

Sport

Musik

Stream

Abschaffen!

Literaturverzeichnis

Über den Autor

Über Fuego

Impressum

Fußnoten

»Das Fernsehen ist nur mit seiner brüllenden Nichtigkeit beschäftigt.«

Herbert Achternbusch, Servus Bayern

Einleitung

Vladimir Zworykin, der Russe, der bereits 1923 den ersten brauchbaren elektronischen Bildabtaster, die Ikonos­kop-Röhre, und 1929 die Kineskop-Röhre zur Bildwiedergabe entwickelt, also gewissermaßen das Fernsehen erfunden hat, sagte am Ende seines über neunzigjährigen Lebens: »Ich habe ein Monster erschaffen, das der Gehirnwäsche der gesamten Menschheit dient. Dieses Ungeheuer wird unseren Planten zu einem gleichgeschalteten Denken führen. Ich hätte meinen Kindern niemals erlaubt, sich dem Fernseher auch nur zu nähern.« 1

In den 1970er Jahren wurde intensiv über die Macht des Fernsehens nachgedacht und diskutiert. Heute konzentriert sich die Diskussion hauptsächlich auf die »Wohnungspauschale« in Höhe von 17,50 Euro, die der Staat von jedem Haushalt dafür verlangt, daß er den sogenannten »öffentlich-rechtlichen Rundfunk« zur Verfügung stellt. Es ist ein bißchen wie mit den Müllgebühren, die jeder Haushalt bezahlen muß – nur daß diese Gebühren dafür da sind, daß der Haushaltsmüll abgeholt und entsorgt wird, während die Rundfunk-Zwangsabgabe dazu genutzt wird, den öffentlich-rechtlichen Müll in alle Haushalte einzuspeisen. Meine Überlegungen zu diesem Thema gehen denn auch zunächst nicht von der Zwangsabgabe aus, sondern von der Frage, was die Fernsehzuschauerinnen und -zuschauer beziehungs­weise die Rundfunknutzerinnen und -nutzer als Gegenwert für den doch nicht geringen Betrag erhalten. Daran schließt sich die Frage an, warum die Fernsehverantwortlichen, die Funktionäre und Politiker so vehement an der Zwangsabgabe festhalten, wo doch das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem als ein solches kaum mehr bezeichnet werden kann. Das Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland ging in seinen Anfängen von zwei wesentlichen Faktoren aus: zum einen von der technischen Herausforderung, ein anspruchsvolles und funktionsfähiges Programm zu entwickeln und technisch zur Verfügung zu stellen, zum anderen von dem verfassungsrechtlichen Auftrag, Informationsvielfalt zu ge­währleisten. Beide Kriterien sind heute obsolet geworden: Längst ist es technologisch möglich, Fernsehen zu realistischen Bedingungen bereitzustellen, was die vielen privaten Fernsehsender, nicht zuletzt aber auch die neuen Streaming­modelle beweisen. Und als kostengünstige Informa­tions­quelle unserer Tage steht inzwischen das Internet zur Verfügung – auch wenn dies für manche Politiker und Verfassungsrichter immer noch »Neuland« darstellen mag. Wie kommt es also, daß eine Kampfeinheit von Fernsehfunktionären, Politikern und Verfassungsrichtern so eisern an einem vergangenen und überlebten Modell des Fernsehens festhält und die Bürgerinnen und Bürger mittels Zwangsabgaben diesem Modell diktatorisch unterwirft? Welche Grün­de stecken tatsächlich dahinter?

Dazu mache man sich klar, daß das öffentlich-rechtliche System nichts weniger als »öffentlich« ist: Anders als bei allen anderen öffentlichen Institutionen, von Bundes- oder Landesregierungen bis hin zu Millionenstädten oder den kleinsten Dörfern, wo es öffentlich verfügbare und detailliert einsehbare Haushalte und Investitionspläne gibt, wo die Bürgerinnen und Bürger also jederzeit überprüfen können, wofür ihre Steuern und Abgaben verwendet werden, fehlt beim sogenannten öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem der Bundesrepublik jegliche Transparenz. Wir sollen das System bezahlen, haben aber keinerlei Möglichkeit, das Sys­tem zu überprüfen oder gar zu kontrollieren. Es herrscht ein Omertà-haftes Schweigen fernab der selbstverständlichsten demokratischen Gepflogenheiten. Versuchen Sie einmal herauszufinden, was eine Fernsehsendung genau pro Minute kostet, was ein Markus Lanz, ein Günther Jauch oder eine Helene Fischer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verdienen – Sie haben keine Chance, das je zu erfahren! Wir finanzieren den Laden, sollen aber keinerlei Einblick erhalten. In kaum einem anderen Bereich der Gesellschaft werden die Bürgerinnen und Bürger derart systematisch entmündigt wie beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen.

Das hat Methode: Denn der Aufschrei gegen die Zwangsgebühren wäre ungleich größer, wenn die Bürgerinnen und Bürger wüßten, daß nur etwa 38 Prozent ihrer Abgaben tatsächlich für das Programm von ARD, ZDF und ihren Tochterfirmen verwendet werden, dagegen gut 34 Prozent für Personalkosten, mit deutlich steigender Tendenz. Zwischen 2013 und 2016 müssen ARD und ZDF allein ihren Pensionären 1,8 Milliarden Euro bezahlen, und die ARD hat auf Anfrage der Zeit verlauten lassen, daß sich ihre Pen­sionsverpflichtungen auf insgesamt »gut sechs Milliarden Euro« belaufen (Stand 2011). Zum Vergleich: Die Gesamterträge der ARD-Sendeanstalten beliefen sich 2012 auf einen ähnlichen Betrag, nämlich 6334 Millionen Euro.

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