Berthold Seliger - I Have A Stream

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Das öffentlich-rechtliche Fernsehen erfüllt den gesetzlichen Auftrag, die «demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen», schon längst nicht mehr. Die Realität ist: Sendungen, Serien, Shows, die am Privatfernsehen orientiert sind. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Gebührengelder.
Die «Öffis» sind trotz regelmäßiger Einsprüche des Bundesverfassungsgerichts zum verlängerten Arm des Parteienstaats, also zum Staatsfernsehen mutiert. Und das ist heute ein Massenbetrieb, der auf Konsum statt Kultur ausgerichtet ist, auf Ablenkung statt Bildung, auf Propaganda statt Information.
Die wenigen anspruchsvollen und interessanten Sendungen wandern auf unattraktive Sendeplätze. Warum soll man mit den Bluttransfusionen namens Zwangsgebühren eine Leiche künstlich am Leben erhalten? Zumal dem öffentlich-rechtlichen Disziplinierungsapparat heute das Fernsehen als Streaming «on demand» gegenübersteht: Die Zuschauer können sich das, was sie sehen wollen, ansehen, wann sie es wollen. Das klassische Geschäftsmodell des Staatsfernsehens ist überlebt.

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Und um zu beweisen, wie sehr ARD und ZDF noch gebraucht werden, also um die alles bestimmende Quote hochzutreiben, kauft man für viel zu viel Geld Fernsehrechte an Sportübertragungen, insbesondere Fußballrechte. Für die Übertragungsrechte der Spiele der Fußball-Bundes­li­ga in der Saison 2013/14 haben ARD und Sky 628 Millionen Euro bezahlt. Allein die ARD bezahlt von 2013 bis 2017 nach allem, was man erfahren kann, etwa 420 Millionen Euro. Zusätzlich hat das ZDF noch zwischen 85 und 92 Millionen Euro für die weiteren Verwertungsrechte im Aktuellen Sportstudio bezahlt.

Öffentlich einzusehen sind all diese Zahlen nicht, die werden in geheimen Pokerrunden ausgekungelt. Man erfährt eher, was Sky für seine Rechte bezahlt hat, als daß die »Öffentlichen« ihren Gebührenzahlern Rechenschaft ablegen wür­den. ARD und ZDF müssen dabei nicht marktgerecht agieren. Sie zahlen nicht das, was die Bundesliga-Rechte auf dem Fernsehmarkt tatsächlich wert sind, sondern sie werfen mit Geld aus dem prall gefüllten Säckel der Zwangs­gebühren um sich und stechen damit die Privatsender aus, die die Fußballrechte reell mit Werbung finanzieren müssen. Nur: Werbeblöcke sehen wir bei der ARD auch zur Genüge, und unter journalistischem Gesichtspunkt ist die Sportschau so gut oder so schlecht wie die Sportsendungen der Privaten. Worin also liegt der Vorteil für die Fernsehzuschauer, daß die Bundesligaspiele im Staatsfernsehen laufen? Richtig: Es gibt keinen Vorteil.

Dafür gibt es Nachteile. Wir bezahlen ein paar hundert Millionen Euro für etwas, das wir genauso gut im Privatfernsehen sehen könnten, ohne diese empörenden Summen zum Fenster hinausschmeißen zu müssen. Das ist eine Subvention für die reichen Fußballvereine, deren Manager sich die Hände reiben (wenn sie nicht gerade Millionen in der Schweiz verzocken). Laut dem offiziellen KEF-Bericht 2014 ist der »finanziell bedeutendste Programmbereich« der ARD der Sport: 458,9 Millionen Euro gibt die ARD jährlich für ihre Sportsendungen aus, weit mehr als für »Politik und Gesellschaft«, »Fernsehspiel« oder »Spielfilm«. Beim ZDF sieht es nicht anders aus, auch hier ist der finanziell bedeutendste Programmbereich der Sport mit 341,9 Millionen Euro. 6Zusammen geben ARD und ZDF also jährlich über 800 Millionen Euro für Sportübertragungen aus – fast elf Prozent der gesamten Gebühreneinnahmen!

Auf Kritik von Zuschauern reagieren die Fernsehbosse (deren mit den Zwangsabgaben der Zuschauer finanzierten Gehälter deutlich höher sind als das der Bundeskanzlerin) mit der ganzen Arroganz der Macht. Der bürokratische Apparat des Staatsfernsehens wird nicht in Frage gestellt, sondern ohne Sinn und Verstand immer weiter finanziert. Und wie der Gesetzesauftrag für das öffentlich-rechtliche Fernsehen ausgehebelt und die Privatisierung von Inhalten flächendeckend vorangetrieben wird, das beweist zugegeben eine gewisse Chuzpe. Und das ist tatsächlich das ABC des Staatsfernsehens unserer Zeit: Arroganz, Bürokratie und Chuzpe. Irgendwie erinnert das an das Ende der DDR, als ein monströser bürokratischer Apparat, der sich längst selbst überlebt hatte, bis zum bitteren Ende verteidigt wurde. Wahrscheinlich müssen wir den Politikern und den Fernsehfunktionären unsere TV-Geräte vor die Fassaden ihrer Sendeanstalten werfen und »Wir sind die Fernsehzuschauer!« rufen, bis sie merken, daß sie mit bloßer Chuzpe ihre Pfründe nicht länger verteidigen können.

Im Februar 2015 habe ich in Bern den neuen Film von Jean-Luc Godard gesehen, Adieu au langage. (Nur nebenbei gefragt: Wann lief im Staatsfernsehen zuletzt eigentlich ein aktueller Film von Godard, also einem der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte? Eben.) Aus der im Programmheft des Kinos abgedruckten Inhaltsangabe, die Godard selbst geschrieben hat, konnte man eventuell eine Handlung, einen »Autorenfilm« herauslesen, 7wobei man Godard schlecht kennen würde, wenn man von ihm einen stringenten Spielfilm erwartet hätte. Adieu au langage ist nicht nur ein auf allen Ebenen sehr poetischer Film, er birst auch vor Überraschungen, 3-D-Effekten, philosophischen Verweisen. Der Film bietet einen Weg in eine Welt außerhalb der Sprache und außerhalb anderer, ebenfalls unzureichender Zeichensysteme. »Film ist nicht die Reflexion der Wirklichkeit, sondern die Wirklichkeit der Reflexion.« (Godard) Und es war äußerst interessant und lehrreich, die Reaktionen des Publikums zu erleben: Bei jedem überraschenden 3-D-Effekt kicherten die Zuschauerinnen und Zuschauer verlegen oder belustigt wie Teenager in einem Film, in dem erotische Szenen gezeigt werden. Man kicherte auch, wenn die Tonspur abrupt abbrach oder ein überraschender Schnitt gegen die Sehgewohnheiten verstieß. Eine junge Zuschauerin in der Reihe vor mir fragte sogar ihre Nachbarin irritiert, ob das denn wirklich Adieu au langage sei oder ob sie sich im Kinosaal geirrt habe. Es war herrlich. Siebzig Minuten Überraschungen, eine gute Stunde Unvorhergesehenes, Begeisterndes, Irritierendes statt der immergleichen Monotonie des von Staatsfernsehen und staatlicher Filmförderung verordneten, langweiligen Mittelmaßes.

Aber käme es nicht genau darauf an? Neues kennenzulernen, Überraschungen zu erleben, die Neugierde befriedigt zu sehen? Das Ungewöhnliche fordert uns, zeigt uns den Weg jenseits der vorgegebenen Bahnen – eine Welt, in der der Zuschauer auch mal überfordert, auf jeden Fall aber ernstgenommen wird.

Wir haben es uns angewöhnt, mit wenig zufrieden zu sein, das kleinere Übel zu akzeptieren, die Alternativlosigkeit als Grundgesetz unseres Daseins hinzunehmen. Wir sind genügsam und freuen uns über jedes kleine »Immerhin«. Der bedeutende Filmkritiker Michael Althen schrieb bereits im Jahr 2000: »Wo sich jeder durchschnittlich interessierte Kunst­liebhaber bereitwillig mit den allerabstraktesten Kunst­anstrengungen auseinandersetzt und um Verständnis ringt, da können im Kino die Bemühungen, sich vom Diktat des Geschichtenerzählens zu lösen, schon lange nicht mehr mit der Geduld der Zuschauer rechnen.« Althen beklagte den Trend, daß auch »die sogenannten Intellektuellen« mittlerweile überzeugt seien, »es sei wichtiger, bei Titanic mitreden zu können, als den neuen Godard gesehen zu haben«. 8

Woher sollte aber ein anspruchsvolles, an Bildung und Kultur orientiertes Fernsehprogramm kommen, wenn nicht von den öffentlich-rechtlichen Sendern?

Zugegeben: Es wäre ein Nischenprogramm, aber die Idee des »Vollprogramms« ist ohnehin längst obsolet, ein wohlgepflegter Fake. ARD und ZDF sind bereits Nischensender. Sie haben, wenn man die Sportübertragungen, die die Einschaltquoten künstlich hochtreiben, abzieht, heute jeweils um die zehn Prozent Zuschaueranteil. Insgesamt sieht selbst in einem ausgesprochen ARD/ZDF-freundlichen Jahr wie 2014, in der die Top-Quoten bringende Fußball-WM stattfand, nur noch eine Minderheit die öffentlich-rechtlichen Programme. 9Und eine deutliche Mehrheit (in allen Umfragen mehr als 60 Prozent) würde lieber keine Zwangsgebühren für den Rundfunk bezahlen. Interessanterweise ist die Zahl derer, die ARD, ZDF und die Dritten schauen, ungefähr so groß wie die, die bereit sind, Fernsehgebühren zu bezahlen, nämlich etwa 38 Prozent. Warum also unterwirft man das Programm weiterhin einer Quote, wo doch in anderen Ländern Nischensender vormachen, wie man anspruchsvolles, interessantes und spannendes Fernsehen an­bieten kann? Falsche Frage. Unsere Politiker wollen ja gar kein anspruchsvolles und interessantes Fernsehen. Sie benötigen die Verblödungsmaschine, die ARD und ZDF heute darstellen. Dafür produzierte das Staatsfernsehen 2013 die geradezu obszön hohe Zahl von 10 227 734 Fernseh-Sende­minuten 10– wohlgemerkt, ein normales Jahr hat nur 525 600 Minuten, also etwa ein Zwanzigstel des vom Staatsfernsehen produzierten Sendeminutenvolumens. Dagegen ist die »Konsumquote«, also das Verhältnis von Sehdauer zu Programmangebot, von 83,3 Prozent für die ARD im Jahr 1953 über 13,6 Prozent für die ARD beziehungsweise 20,1 Prozent fürs ZDF in 1963 auf zwischen 1,1 und 3,4 Prozent in 1991 gesunken und beträgt für die öffentlich-rechtlichen Programme heute insgesamt nur noch um die 2 Prozent.

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