Tomàs de Torres - Das Geheimnis der Sklavin

»Tu cuarto.«

Dein Zimmer , verstand Sandra.

Es war eher ein Verschlag als ein Zimmer, fensterlos und gerade groß genug für eine auf dem Boden liegende Matratze, neben der ein schmaler Streifen nackten Betonbodens sichtbar war. Außer der Matratze, die mit einem weißen Plastiktuch bespannt war, einem Kopfkissen und einer Wolldecke gab es keine Einrichtung. Die Beleuchtung bestand aus zwei grellen, unverkleideten Neonröhren unter der niedrigen und schrägen Decke.

Elena schob Sandra zum Kopfende der Matratze, wo sie ihr bedeutete, sich hinzusetzen. Sandra gehorchte. Sie war ein wenig enttäuscht; irgendwie, fand sie, würde ein Käfig besser zu ihr passen.

Die Haushälterin wischte das Kopfkissen beiseite. Zum Vorschein kam ein durch eine etwa halbmeterlange Kette mit der Wand verbundenes stählernes Halsband, von dem zwei ebenfalls stählerne Handfesseln herabhingen. Unaufgefordert hielt Sandra Elena ihren Kopf, dann die Handgelenke hin. Die stählernen Reifen schnappten ein und passten wie angegossen; möglicherweise waren sie tatsächlich für sie »maßgeschneidert« worden.

Mit einiger Mühe fand Sandra eine halbwegs bequeme Seitenlage. Ihre Hände hatten nicht viel Spielraum, denn die Verbindungsketten der Handschellen zum Halsreif maßen höchstens fünfzehn Zentimeter. Sie konnte mit ihren Brüsten spielen, doch weiter hinunter kam sie nicht. Sie war überzeugt, dass ihr Herr diese Art der Fesselung mit Bedacht gewählt hatte; sie sollte sich nicht zwischen den Beinen berühren können. Diese Region ihres Körpers war von nun an ihm vorbehalten – und nur ihm!

Schade, dass er mich noch nicht richtig genommen hat …

Sie konnte es kaum erwarten, ihn in ihrem Leib zu fühlen.

Elena breitete ohne große Sorgfalt die raue Decke über Sandras nackten Körper und verließ dann grußlos den Verschlag. Die Tür schlug zu, der Schlüssel drehte sich im Schloss, und eine halbe Sekunde später erlosch das Licht. Absolute Finsternis beherrschte den Raum; nicht einmal ein heller Spalt an der Unter- oder Oberkante der Tür war zu ahnen.

Sandra war allein mit ihren Gedanken und würde lange nicht einschlafen können.

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