Susanne Limbach - Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume

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Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume: краткое содержание, описание и аннотация

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"Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume" versammelt spannende und gefühlvolle Kurzgeschichten von Susanne Limbach. Es ist ein ganz besonderes Wendebuch mit zwei Gesichtern:
Im Teil «Tödliche Flaschenpost» geht es mörderisch zu.
Ein Mann, dem das Pharmaziestudium seiner Frau zum Verhängnis wird, ein anderer, der den One-Night-Stand nicht überlebt. Rätselhafte Todesfälle im Wattenmeer, im Zug und im Restaurant. Neben den Morden stehen in den packenden Kurzgeschichten immer auch die Täter im Mittelpunkt. Bei ihnen handelt es sich nicht um Serienkiller oder Psychopathen. Vielmehr sind es mehr oder weniger normale Menschen, die zutiefst verletzt wurden, Zurückweisungen erfahren haben oder sich für albtraumhafte Erlebnisse in der Kindheit rächen wollen.
Und so bieten die Geschichten nicht nur Nervenkitzel, sondern auch Nachdenkliches.
Im Teil «Tausend Träume» finden sich feinfühlig erzählte Alltagsgeschichten.
Es sind Szenen aus dem Leben von Familien, Freundinnen und Einzelgängern, die im Altersheim, am Flughafen oder auch im Nachbargarten spielen. Es geht um zerbrechliche Freundschaften, wiedergefundene Liebe und die Vergänglichkeit des Lebens. Um Menschen, die Trost und Zuflucht in ihren Träumen suchen und Halt in der Familie finden. Um das Vergessen – und das Erinnern.
Susanne Limbach schreibt mit Leichtigkeit über die ganz großen Themen, ohne dabei jemals kitschig zu werden. Ihre Sprache ist frisch und zart, die Themen aufrüttelnd und bewegend. Abwechslungsreiche Kurzgeschichten, die hängen bleiben!

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„Schatz, das heißt Diva und ja, du bist einfach wunderschön und richtig chic!“

Ich muss lächeln und sehe deutlich diese knallrote Schnute und eine kleine Hand, die den kümmerlichen Rest eines Shiseido-Lippenstiftes zerquetschte.

Den hatte ich zum Geburtstag von meiner Freundin bekommen, das durfte ich ihr gar nicht erzählen, sie wäre schier ausgeflippt.

Kinder hatte sie der Karriere wegen nicht für nötig gehalten. Sie ist Rechtsanwältin, zweimal geschieden und lebt nun allein mit ihrem Mops in einem riesigen, sterilen Penthouse in Frankfurt. Sie war schon immer frei, machte immer nur, was sie wollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Vor ein paar Wochen sagte sie zu mir, dass ich doch endlich mehr Freiheit hätte und meinen Lebensinhalt nun auf Bruno und mich lenken könne. Ich sollte doch froh sein und mit Zumba anfangen oder Thai Bo.

Ich hatte ihr zugehört, konnte aber beim besten Willen die Worte nicht verstehen. Kurz nach Lauras Geburt hatte ich mich tatsächlich nach mehr Freiheit gesehnt.

Nach mehr Schlaf und weniger Kilos, nach mehr Freizeit und weniger Wäsche.

Nach mehr Spontanität und weniger Alltagstrott, nach mehr Sex und weniger Kinderkacke.

Nun ist sie da, und kommt doch zu früh.

Mit streichenden Bewegungen gebe ich meinen Wangen die nötigen Konturen, mit ein paar mehr Strichen als sonst. So impressionistisch wie Monet male ich in mein Gesicht und versuche, auch dort die Stille hineinzulassen.

Der Spiegel ist ehrlich zu mir, er kennt keine Gnade und auch heute, an diesem doch so wunderbaren Tag, zeigt er mir eine überlastete Mutter mittleren Alters, die mit ihrer wiedergewonnenen Freiheit nichts anzufangen weiß. Die sich immer noch wie eine Glucke auf ihr einziges Kind setzt und sie mit ihrer Fürsorge erstickt. Die die fortgeschrittenen Jahre einfach zurückdrehen möchte, aber das Rädchen im Dschungel der Gefühle nicht findet. Die sich auf eine ihr fremd gewordene Freiheit noch nicht einlassen möchte, weil sie sich dann vielleicht alt und nutzlos vorkommen könnte. Die Angst vor einem stillen Raum hat, der ihr die Geräusche des Familienlebens vorenthält. Die sich vor einer Langeweile graut, die wie Rübenkraut an ihr haften könnte, um ihre Tage in schwerem Einheitsbrei zu verkleben.

Den Rinderbraten für morgen hatte ich nach dem Einkauf sofort in den Kühlschrank gestellt, die Kartoffeln in den Keller gebracht, die Äpfel aus der Plastiktasche in den Obstkorb gelegt, die Rispentomaten heiß abgewaschen und frisches Basilikum, Thymian und rosa Primeln in Töpfen auf die Fensterbank meiner Küche gestellt.

Gekauftes Frühlingsgefühl.

Daran erinnere ich mich, aber wann ich mit Laura das letzte Mal ohne gegenseitige Vorwürfe, gemeine Bemerkungen und Respektlosigkeit gesprochen habe, weiß ich immer noch nicht.

„Du bist nicht für alles verantwortlich, was in unserem Haus passiert, lass sie endlich mal in Ruhe, sie muss auch mal Fehler machen können und daraus lernen.“

Beim Gedanken an seine Worte spüre ich den warmen Händedruck auf meinen Schultern wie eine warme, vertraute Decke.

„Ach nee, aber wenn deine Unterhosen nicht gewaschen sind, bin ich sehr wohl dafür verantwortlich“, hatte ich ihm, nach einem erneuten Streit mit Laura, gemein geantwortet.

Die Rosen sind wirklich perfekt im Einklang mit der Vase, ein Gefühl von Sicherheit durchströmt mich. Ich bin nicht perfekt, war es nie und wollte es doch immer sein. Ich entscheide mich für den grauen Lidschatten, den von YSL, den guten. Streiche vom äußeren Augenlid nach innen, erst den helleren Ton, dann den dunklen. Tupfe dabei eine einzelne Träne auf, verwische sie mit dem kleinen Pinsel, nur ich weiß um sie, habe ich doch gerade die perfekte Erinnerung im Kopf.

„Mamilein, ich hab dich einfach so so lieb, du bist die allerbeste Mami auf der Welt.“

Laura stürmt, mit genau diesen Worten, in meine ausgebreiteten Arme, wir fallen gemeinsam in den warmen Sand, Möwen singen ihre Lieder in den wolkenlosen Himmel und der Wind streicht durch unsere unordentlichen Haare. Bruno hatte diesen Augenblick auf Sylt mit seiner Digitalkamera festgehalten. In hellblauen Tönen hängt er über unserer Badewanne.

Eingerahmt für die Ewigkeit.

Jetzt tusche ich energischer meine Wimpern, dreimal mehr wiederhole ich die gleichen Bewegungen. Schon achtzehn Uhr, Bruno hat bestimmt unseren Tisch vergessen, was wird Laura morgen essen wollen, ist sie überhaupt morgen Mittag zu Hause, freut Bruno sich auf den heutigen Abend, auf mich?

Vielleicht sollte ich doch dem Rat meiner Freundin folgen und ein wenig Sport machen. Mein Spiegel bejaht diese Frage, indem er bedrohlich wackelt. Ich könnte auch meinen Ganztagsjob suchen und danach noch um den Block joggen. Ich könnte morgens um fünf schon Zeitung lesen und dabei gemütlich auf dem Klo sitzen. Kenne ich schon die neueste Frühjahrskollektion von Esprit?

Ich halte inne, schaue mich an und erinnere mich ein weiteres Mal.

„Mama, ich bin seit gestern Vegetarier, ich hasse Scheißtomaten und warum gibt es in diesem Haus keine normalen Brötchen mehr?“

Lauras Stimme tut mir jetzt schon in den Ohren weh, wenn ich an morgen denke.

Ja, ich werde all das tun und zwar sofort, ich meine ab morgen.

„Bin daa“, ruft Bruno in diesem Augenblick vom Erdgeschoss zu mir herauf, aber Laura nimmt erneut meine Gedanken in Beschlag.

„Patrick ist doch kein Schwerverbrecher, er hat halt keinen Bock auf Schule, er lebt in den Tag hinein, na und! Außerdem nehme ich schon lange die Pille. Du hast immer was zu kacken, bist nur noch genervt, nichts kann man dir recht machen. Ich bin sechzehn, Mann, keine sechs. Nein, Nina ist keine Schlampe, sie überredet mich zu nichts, wenn sie in den Brunnen springt, springe ich noch lange nicht hinterher.“

Vorwurfsvoll schleuderten die Worte mir entgegen und es gab kein Schutzschild, das mich vor ihnen geschützt hätte.

Diese Jetztzeit ist mir so fremd, manchmal habe ich das Gefühl, die Hauptdarstellerin in einem scheußlichen Plot ohne Happy End zu sein.

Vorsichtig ziehe ich die Linien meiner Lippen nach und male sie mit dem Lippenpinsel kräftig aus. Der perfekte Glücksmund hebt sich deutlich von meiner Inszenierung ab.

„Hoffentlich hast du meinen schwarzen Anzug gebügelt.“

Bruno stampft ins Zimmer, reißt die Kleiderschranktür mit Schwung auf, lacht über seinen eigenen Witz und fällt fast hinten über.

„Brauche ich auch noch eine Krawatte?“

„Du kannst auch im Jogger gehen.“

Bruno, der pragmatische Fünfundvierziger, der nie ein Ladykiller sein wollte. Bruno, der seine Familie über alles liebt und doch wenig Zeit mit ihr verbringen kann. Der falsch unter der Dusche singt und immer den richtigen Ton trifft. Der in allen zwanzig Rosen steckt, obwohl er ihren Geruch nicht ausstehen kann.

„Laura hat Schluss gemacht.“

„Mit Daniel, das war doch ein ganz patentes Kerlchen“, überrascht zieht er seine dichten Augenbrauen hoch und schält sich dabei umständlich aus seinem Pullover.

„Mit Patrick. Daniel ist leider schon längst Geschichte“, kopfschüttelnd beobachte ich den Mann im Spiegel.

„Anna, lass sie einfach mal in Ruhe, sie muss sich selbst finden.“

„Und die Steine wirft sie mir, auf ihrem Weg dorthin, genau vor die Schienbeine.“

„Du musst Geduld mit ihr haben, sie provoziert dich nur, will selbst entscheiden können. Du nimmst ihr die Luft zum Atmen, lass sie endlich frei!“

Dieses Wort möchte ich nicht hören, sie ist doch mein kleines Mädchen, mein Baby, das mir niemals schlaflose Nächte bereitet hat. Mein Kind, auf das ich immer zählen konnte. Das stets pünktlich, lieb und ehrlich war.

„Sagt dir der Name Zumba etwas?“, frage ich ihn und ernte eine hochgezogene Augenbraue.

„Kann man das essen? Dann hört es sich schön scharf an.“

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