Susanne Limbach - Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume

Здесь есть возможность читать онлайн «Susanne Limbach - Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume" versammelt spannende und gefühlvolle Kurzgeschichten von Susanne Limbach. Es ist ein ganz besonderes Wendebuch mit zwei Gesichtern:
Im Teil «Tödliche Flaschenpost» geht es mörderisch zu.
Ein Mann, dem das Pharmaziestudium seiner Frau zum Verhängnis wird, ein anderer, der den One-Night-Stand nicht überlebt. Rätselhafte Todesfälle im Wattenmeer, im Zug und im Restaurant. Neben den Morden stehen in den packenden Kurzgeschichten immer auch die Täter im Mittelpunkt. Bei ihnen handelt es sich nicht um Serienkiller oder Psychopathen. Vielmehr sind es mehr oder weniger normale Menschen, die zutiefst verletzt wurden, Zurückweisungen erfahren haben oder sich für albtraumhafte Erlebnisse in der Kindheit rächen wollen.
Und so bieten die Geschichten nicht nur Nervenkitzel, sondern auch Nachdenkliches.
Im Teil «Tausend Träume» finden sich feinfühlig erzählte Alltagsgeschichten.
Es sind Szenen aus dem Leben von Familien, Freundinnen und Einzelgängern, die im Altersheim, am Flughafen oder auch im Nachbargarten spielen. Es geht um zerbrechliche Freundschaften, wiedergefundene Liebe und die Vergänglichkeit des Lebens. Um Menschen, die Trost und Zuflucht in ihren Träumen suchen und Halt in der Familie finden. Um das Vergessen – und das Erinnern.
Susanne Limbach schreibt mit Leichtigkeit über die ganz großen Themen, ohne dabei jemals kitschig zu werden. Ihre Sprache ist frisch und zart, die Themen aufrüttelnd und bewegend. Abwechslungsreiche Kurzgeschichten, die hängen bleiben!

Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ab und zu blitzte wieder die alte, die couragierte Mutter hinter ihren traurigen Augen hervor und applaudierte Paula.

Und plötzlich wusste sie, es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ihre Familie wieder Halt finden würde, auch wenn der Abgrund immer noch mit schlüpfrigen Stellen lockte.

Ihre Mutter und sie würden sich festhalten können.

Jeden, den sie auf der Straße traf, begrüßte sie mit „Glück auf!“

Die Leute, die zu Anfang nur kopfschüttelnd an ihr vorübergingen, lächelten und grüßten sie bald zurück.

Einer muss immer den Anfang machen, dachte Paula.

Deshalb rief sie schon von Weitem laut „Glück auf“ in den verlassenen Schacht und wartete auf Kalle, auf ihren Freund, ihren Kumpel.

„Keine Kohle, nee datt gaabes bei uns nich, höchstens zu wenig Mettwurst im Eintopf. Man muss mit dem auskommen, watt man hatt und nich, watt man haben will. Watt man sich nich erlauben kann. Kär, watt haben wir imma malocht inne Schicht.“

Kalle hatte dieses Mal einen besonders prall gefüllten Stoffbeutel bei sich und breitete seine Schätze direkt vor Paulas Füßen aus. Sie aßen Fleischwurstbrote mit Gürkchen, Mettbrötchen mit Zwiebeln und Käsestullen mit Butter.

Zwischen lautem Geschmatze und leisen Rülpsern erzählte Kalle wieder von einer Schicht, die ihm fast seinen besten Kumpel gekostet hätte.

„Datt war eigentlich ein ganz normaler Tach, einer, an dene widda an Gott glaubs. Ein Tach, der ne schnelle Schicht und ein frisch Gezapftes am Abend versprach. Es ging widda im Heidentempo inne achte Sohle, ich hatte gleich sonn flaues Gefühl inne Magengegend, als ich meinen Riecher so inne Luft gehalten hab. Datt riecht nach Ärger, hab ich so bei mir gedacht und schon gabs einen Rumms sach ich dir, da wären dir vor lauter Angst die Zwiebeln aussm Mett gesprungen. Ich renn in den Schacht und brülle los, Karlarsch brüllt hinter mir her, abba ich renn weiter, huste, spucke, weil ich nur noch den verdammten Staub einatme. Renn weiter, nur noch nach Gefühl. Eine Decke iss eingestürzt, wie Streichhölzer sind die Holzbalken eingeknickt. Verdammich, denke ich bei mir und brülle nur noch Jupp, wo bisse, sach watt, gib mir Zeichen! Karlarsch war der Erste am Aufzug, der Erste, der mit ein paar Kumpels widda hochgefahren iss. Da iss keiner mehr, höre ich die anderen. Ich abba weiter, Jupp musste hier irgendwo sein. Ich kriech getz, meine Knie spüre ich schon nich mehr, so wund sind die. Noch immer knackt und kracht es über mir und ehrlich gesacht, hätt ich mir beinah inne Hose geschissen, abba ich robbe weiter, huste, spucke, blinzle den Staub ausse Augen. Da seh ich watt und höre ein Stöhnen, Jupp. Der liecht unter einem Haufen Schutt und kann sich nicht selbst befreien.

Ich brülle ihn an und schaufle mit bloßen Händen den Berch Schutt weg. Dann ziehe ich meinen Kumpel ausse Gefahrenzone und wir stolpern zurück, hinter uns rummst es wieder ohrenbetäubend.“

Paula kaute mit offenem Mund und angezogenen Knien, Kalle schilderte weiter in spannenden Tönen die Flucht aus der achten Sohle und die Rettung seines Freundes Jupp.

„Der wär glatt krepiert, wenn ich, wie Karlarsch, die Fliege gemacht hätte“, sagte er stolz und Paula bewunderte ihn noch mehr dafür.

„Ich habe auch etwas zu berichten“, sagte Paula mit leuchtenden Augen.

„Mein Vater hat eine Stelle im Museum der Zeche Zollern bekommen, er hat sich wieder im Griff, will seine Chance nutzen und aus dem Kreis ausbrechen. Er hat mich in den letzten Monaten beobachtet und erkannt, wie schwach er gegen seine kleine Tochter geworden war. Und hat meine gute Laune als Ansporn für sich genommen. Meine Mutter durfte ihm sogar die Haare schneiden. Sie haben das alte Klavier meines Opas stimmen lassen und mir geschenkt. Mein Vater sagte, dass unsere Eltern alle aus dem Pütt stammten und wir jetzt die Metropole Ruhr sind. Wir sind moderner geworden und können stolz auf unsere Region sein, auch in unserem Leben können und müssen wir ständig sanieren.“

„Glück auf“, antwortete Kalle lächelnd und wurde plötzlich still.

Abrupt, unheimlich und fremd.

Paula gefror das Lächeln im Gesicht, aber sie konnte nicht mal genau sagen, warum.

„Ab morgen bin ich nich mehr hier, muss widda ganz tief runter“, flüsterte er leise und blickte zu Boden: „Du komms auch getz ohne mich klar, da bin ich sicha. Du hass deine Familie gerettet, hast sie auch ausse achte Sohle widda hochgeholt. Familie ist das Wichtigste im Leben, du bissn echta Kumpel.“

Paula starrte ihm hinterher, als er in den dunklen Schacht ging, unfähig, ihn aufzuhalten. Immer kleiner wurde seine Gestalt und die Grubenlampe verblasste, bis nur noch ein blassgelber Schimmer an den Wänden tanzte und schließlich einen dunklen Schacht hinterließ.

Sie ging langsam zurück und trat in die helle Julisonne. Atmete tief ein und hätte fast eine Gruppe Rentner übersehen, die direkt auf den Eingang zuhielt.

Noch nie war sie hier einer Menschenseele begegnet.

„Glück auf“, grüßte sie und sah erst jetzt, dass alle Kerzen in den Händen hielten und sich vor dem Eingang platzierten. Sie blieb stehen und beobachtete die Gruppe, trat näher an sie heran. Sie steckten die roten Grablichter nacheinander an.

Paula stellte sich neben eine der Frauen und flüsterte, um die feierliche Zeremonie nicht zu stören.

„Was ist denn hier los, ist jemand gestorben?“

Aber niemand schien ihre Anwesenheit wahrzunehmen, so sehr war die Rentnergruppe in ihre Zeremonie versunken. Ein kleiner, untersetzter Mann fing laut zu reden an.

„Auf einmal hieß es Schicht am Schacht, keine Arbeit mehr im Stollen, die Zeche wird morgen dichtgemacht. Wir fragten uns, was wir nun tun sollen.

Wir haben unseren Weg mit deiner Hilfe gemacht und wünschen dir, wie jedes Jahr, Glück auf, Kalle, und gute Nacht.“

Plötzlich fing Paula laut an zu schreien, die Rentnergruppe drehte sich erschrocken zu ihr um.

„Ist Kalle tot?“, heulte sie laut auf.

Verwirrt blickten die Rentner sich gegenseitig an.

„Aber Mädchen, er hat sich doch umgebracht, als die Zeche geschlossen wurde.“

„Er konnte ohne seine Kohle und die Kumpels nicht leben, ist einfach in den Schacht hineingelaufen und nie wieder aufgetaucht“, sagte eine der Frauen.

„Wir kommen jedes Jahr hierher“, flüsterte eine andere.

Fassungslos starrte Paula die Gruppe an: „Wie viele Jahre schon?“

„Zwanzig“, sagte die Gruppe wie aus einem Mund.

„Feigling“, dachte Paula, drehte sich um und ging ihrem neuen Leben entgegen.

Sternenbild

Hans Feddersen lehnte sich einen Moment in seinem Bürostuhl zurück und blickte auf die unruhige Nordsee hinaus. Der Blanke Hans schlug seine kräftigen Arme schäumend gegen die Kaimauer am Hafen. Er mochte es nicht, wenn das Wasser so unruhig war wie heute. Ebenso wenig mochte er den Sprühregen im November, der die Hansestadt schon den ganzen Tag über in einen grauen Schleier hüllte. Er fuhr seinen Rechner herunter, 16.00 Uhr, Feierabend.

„Schietwetter heute“, sagte der Busfahrer zu ihm, als er wie jeden Tag in die Linie 146 einstieg.

„Das sagen Sie mal laut, meine Knochen ziepen schon an allen Stellen. Man ist eben nicht mehr der Jüngste.“

Als er durch den Gang ging, um sich wie jeden Tag auf seinen Stammplatz zu setzen, war dieser bereits belegt. Er nahm seinen Hut ab, setzte sich auf den Platz gegenüber und schaute aus dem Fenster. Mit einem leichten Ruck fuhr der Bus an und warme Luft drang durch einen schmalen Schlitz am Boden an seinem Knie entlang. Die Fensterscheibe spiegelte das Bild der Frau, die auf seinem Platz saß, sie schien zu schlafen. Er freute sich auf sein altes, aber bequemes Sofa und die Nachrichten. Wassertröpfchen rannen still die Scheibe herunter.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume»

Обсуждение, отзывы о книге «Tödliche Flaschenpost & Tausend Träume» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x