Joe Bauer - Im Kessel brummt der Bürger King

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Joe Bauer blickt in die Tiefen und Abgründe des Talkessels. Seine Spaziergänger-Geschichten führen nach Stammheim, ins Rotlicht und an einen lebensgefährlichen Wasserfall. Immer wieder auch zu den Kickers. Melancholisch, sarkastisch, selbstironisch beschreibt er sein Verhältnis zu seiner Stadt und zum Rest der Welt. Zwischen Investorengier, Lügenpolitik und Zukunftsgelaber erkennt er die versteckten Schönheiten und die vergessene Historie Stuttgarts. Er weiß, in welcher Mini-Bar Gary Cooper und Ella Fitzgerald ihre Autogramme hinterlassen haben und warum Picassos Lump ein Stuttgarter Dackel war.

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Ein anderer Reklametyp hat inzwischen vorgeschlagen, dem werten Bürger das Neue Schloss als Stuttgarter »Bürgerschloss« zu widmen. Das bedeutet: Der Bürger darf hie und da das von seinen Steuern bezahlte Schloss in der Stadt betreten. Seine Freude darüber ist groß, weil er sich die Bürgermiete in den Investorenburgen seiner Bürgerstadt sowieso nicht mehr leisten kann.

Um auch diese Sauerei im Ton der Marketing-Vermarkter »wegzukommunizieren«, rief der Bürger-Oberbürgermeister gleich noch die »neue Bürgerstadt« aus. Das Würgewort »Bürgerstadt Stuttgart« erleichtert es dem Bürger, die Bürgerstadt Stuttgart vom Tierheim Botnang zu unterscheiden. Zuvor hatte der Bürger-Oberbürgermeister mit einem Witzbold-Witz über das Ross im Stadtwappen seinen Köter für ein Youtube-Videos in die Kamera gehalten. Wow!, entfuhr es dem Hundsbürger. Und der brave Bürger hob das Bein. Endlich wusste der Bürger: Eine Stadt mit Hunderttausenden Bürgern ist eine Bürgerstadt. Und kein Hundezwinger, kein Kirmesplatz und keine Scheißwerbeagentur.

Wenn das Bürgerschloss eröffnet ist, bitte ich, dem neuen Stuttgarter Gutbürger weitere große Bühnen anzubieten. Um dem Bürgerstadt-Bürger Demokratie unter seinem Bürger-Oberbürgermeister vorzugaukeln, wird in Zukunft nicht genügen, Bürger-Maultaschen und Königsbürger Klopse mit Energie der Firma Bürgergas aufzukochen. Auch das Bürgerhospital signalisiert keine bürgerliche Mitbestimmung – trotz geschlossener Abteilung, wo die Reklamefritzen gut aufgehoben wären.

Verehrte Bürgerinnen und Bürger,

wir Bürgerstadt-Bürger haben die Schnauze voll von herrschaftlichen Herrschaftsverhältnissen. Weg mit dem Kaiserschmarrn. Es lebe der Bürgerschwachsinn. Ab sofort heißt die Königstraße Bürgersteig. Das turnt voll.

Ostendplatz

Als ich den Müll von der Ballerei auf der Straße sah, war mir noch nicht klar, wo ich ins Jahr 2012 hineinspazieren könnte, ohne gleich am ersten Tag der neuen Saison in die Hundehäufen des Lebens zu treten. Obwohl ich die Silvester-Knallerei nahezu traumlos verpennt hatte, fühlte ich mich etwas angeschossen am Neujahrsmorgen und nahm deshalb den nächsten Weg. Seit die Bahnlinie 4 meinen Heimathafen Hölderlinplatz anfährt, kann ich ohne Umsteigen den Ostendplatz erreichen. Auch die Buslinien 40 und 42 führen vom Westen in den Osten, wohl als Zeichen für mich, endgültig die Seiten zu wechseln.

Der Ostendplatz, sagte ich mir an diesem Morgen, ist ein guter Platz. Er macht auch an einem Katermorgen bella figura, selbst an einem Neujahrstag, der nicht mehr als ein stinklangweiliger Sonntag war. Wollte ich mich der Geschichte des Ostendplatzes nähern, müsste man eine Zeitungskolumne mit Böllern sprengen. In der Zeit der Arbeiterbewegung, als es noch sozialdemokratische Sozialdemokraten gab, hieß der Ostendplatz bei den Rebellen und Kämpfern nur der »Rote Platz«.

Tote Plätze gibt es anderswo in der Stadt. Wenn es der Ostendplatz im Lauf der Geschichte zu größeren literarischen Ehren gebracht hat als jeder andere Stuttgarter Platz, dann nicht nur deshalb, weil es sich bei den meisten Plätzen der Stadt um hässliche Asphaltlöcher handelt, um stadtplanerische Missgeburten wie den Österreichischen Platz oder um chaotisch beampelte Straßenkreuzungen wie den Hölderlinplatz; von dessen lächerlicher Kunststoffstele im Joint-Format ganz zu schweigen.

Manfred Essers 1978 im März-Verlag erschienener »Ostend-Roman« ist heute Legende; unlängst wurde er es neu aufgelegt und Ende vergangenen Jahres kam das Buch des 1995 verstorbenen Schriftstellers bei einer Ausstellung im Literaturhaus zu Ehren. »Auf dem Straßenbahn-Depot am Ostendplatz scheppern die Linien 4 und 8. Die Kurden, die hier in Notunterkünften nahezu auf diesen Schienen hausen, werfen sich im Schlaf«, heißt es im ersten Kapitel.

Im Straßenbahn-Depot ist heute ein Kinder- und Jugendzentrum untergebracht, es war auch mal Staatstheater-Filiale, damals, als es noch ein Staatstheater mit funktionierenden Bühnen gab. Auf den Straßenbahnschienen scheint keiner mehr zu hausen, und zum Glück blieb in der Nähe das Toilettenhaus mit seiner Pagoden-Architektur von 1920 unversehrt. Einige Male vom Abriss bedroht, steht es heute wie eine Eins neben dem Zeitungskiosk, und solange eine Bedürfnisanstalt und ein Kiosk an einem Ort miteinander harmonieren, hat ein Platz alle Aussichten, als solcher von den Menschen wahrgenommen zu werden.

An Silvester 2011 wurde, soweit ich den Raketen- und Flaschenschrott beurteilen kann, auch am Ostendplatz hemmungslos geschossen und gesoffen. Das Bedürfnis, Geld anzuzünden und in die Luft zu lassen, erinnerte mich angesichts der Wirtschaftslage an ein Buch meines Berliner Spaziergängerfreundes Klaus Bittermann: »Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol«.

Der Morgen des Neujahrstags ist kein Tag, um über die Menschen in einer Gegend etwas Richtiges sagen zu können. Die meisten werfen sich zu dieser Zeit im Schlaf, sie denken noch nicht wie Essers Romanfiguren an die Revolution. Nur ein Dichter könnte aus der Ferne in den Bett-Gesichtern der Verlierer lesen.

Weiter in die Gablenberger Hauptstraße, leicht ansteigend und trotz der Neujahrsstille und des gedimmten Winterlichts voller satter Bilder. Ich stehe vor einem kleinen olivgrünen Haus mit pinkfarbenem Sockel und einem merkwürdig dynamischen Dach, teils schräg, teils flach. An der Frontseite hängt, eingerahmt von Stuttgarter-Hofbräu-Leuchten, ein Schild mit weithin sichtbarer Frakturschrift: Krämers Bürgerstuben. Hinter dem Glas der Eingangstür entdecke ich ein kleinen Zettel: »Am 1. Januar ist unser Restaurant aus Altersgründen geschlossen. Wir danken für Ihre Treue und wünschen alles Gute.« Bei näherem Hinsehen entdecke ich die Wahrheit: Die Mitteilung war von Ende 2009. Krämers Bürgerstuben, unter der Leitung der Familie Hofacker, galten viele Jahre als gutes, angesehenes Speisehaus. Es stimmt mich ein wenig traurig, wenn die Nachricht über den Abschied der Wirtsleute noch zwei Jahre später an der Eingangstür hängt. Als sei das Gasthaus ein Geisterhaus und der ganze Osten geschlossen.

Noch ein schneller Blick um die Ecke in die Wagenburgstraße zur Kleinkunstbühne Laboratorium. 2012 feiert der Laden seinen 40. Geburtstag, und nirgendwo ein Abschiedsbrief.

Es ist ein gutes Gefühl, das Neujahr mit einem Spaziergang durch die Leere und Ungewissheit des morgendlichen Ostens zu beginnen. In der Libanonstraße lese ich schmunzelnd die Inschrift an der Wand eines Backsteingebäudes; vermutlich hat sie der Häuslebauer Karl Dausch im Jahr 1909 mit großer Befriedigung angebracht: Klein, aber mein.

In der Libanonstraße fällt mir ein, wie mir eine ältere Dame vor ein paar Jahren Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählte. Als sich die Arbeiterkinder aus der Gablenberger Libanonstraße und die besser gestellten Kids von der Gänsheide harte Straßenkämpfe lieferten, obwohl es damals bei uns noch wenig Gangs und so gut wie keine Kapuzenjacken gab. Das war vor dem Zweiten Weltkrieg, und auf dem Höhepunkt des Klassenkampfs im Osten setzte die Gänsheide-Armee gegen die Libanon-Truppen ihre schärfste Geheimwaffe ein: Gartenschläuche, die Vorläufer der Polizei-Wasserwerfer.

Adios, Ostendplatz, ich bin zurück in der Gegenwart.

Die wahre Geschichte vom Dackel Lump

Es gab und gibt in der Geschichte von Stuttgart viele Dackel, einige von ihnen sind berühmt geworden. Aber nur einer von ihnen hat sich im Glanz künstlerischer Genialität bewegt, und nur er hat großen Werken seine Erhabenheit erwiesen, als er gelassen das Bein hob und die Schöpfung ohne Respekt anpisste. Davon handelt meine Geschichte, die Geschichte vom Dackel Lump.

Während der spanischen Diktatur lebt das Künstlergenie Pablo Picasso in Südfrankreich. Eines Tages, es ist das Jahr 1957, besucht ihn in seiner Villa La California bei Cannes der Fotograf David Douglas Duncan. Der Amerikaner, ein berühmter Kriegsreporter, kommt in Begleitung eines Freundes, eines einjährigen Dachshundes.

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