Jutta Blume - Ruf der Pflanzen

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Außer «Sugar Creek», der Zuckerrohrplantage, auf der sie aufgewachsen ist, mitten im Urwald von Guyana, kennt die Sklavin Ife nicht viel. Als 1761 der schwedische Forschungsreisende Sandquist sie für eine botanische Expedition kauft, wird sie mit der Ideenwelt der Aufklärung konfrontiert. Für die heilkundige Ife sind Pflanzen etwas Spirituelles und Heilbringendes, Teil einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist. Doch der Wissenschaftler Sandquist gibt den Pflanzen komische Namen, systematisiert sie und presst sie in Bücher. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben – und stellt seine Sicht auf die Dinge infrage. Diese Begegnung mit der Wissenschaft verändert Ifes Leben für immer und ist der Anfang ihres Abenteuers, das sie bis nach Europa am Vorabend der Französischen Revolution führen wird. «Der Ruf der Pflanzen» ist ein packender historischer Roman über eine starke Frau, die aller Widerstände zum Trotz nach Selbstbestimmung sucht in einer Welt im Umbruch.

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War es bereits Nachmittag, als Ife das Grün um sie herum lästig wurde? Sie liebte Pflanzen, sie hatte sich mit ihnen meistens besser verstanden als mit Menschen. Aber hier standen sie vor ihr als eine abweisende Armee von Fremden, die sie skeptisch beäugten, die ihr zuflüsterten: »Wir werden mal sehen, ob du hier durchkommst. Wo willst du denn eigentlich hin so alleine?« Es klang nicht bösartig, eher unbeteiligt. Ja, es störte Ife am meisten, dass ihr Schicksal ihnen ganz und gar egal war.

Irgendwann kam der Hunger, um ihr Gesellschaft zu leisten. Die Aufregung und die Erschöpfung hatten ihn erstaunlich klein gehalten, aber jetzt begann er in ihrem Magen zu rumoren und setzte sich über das Gebot der Stille einfach hinweg. Vielleicht wäre es klug gewesen, einige Handvoll Maniok zu stehlen, ein paar Stücke Zuckerrohr, es hätte ihr wenigstens über die ersten Tage geholfen. Der Hunger war zum Glück kein Fremder, sie traf ihn täglich, morgens beim Aufstehen, wenn sie vor dem Frühstück an die Arbeit musste und später, wenn sich der Tag dem Ende neigte.

Zum Hunger gesellte sich Durst. Gierig schaute Ife in die Hohlräume zusammengerollter Blätter, ob sich nicht hier und da ein paar Tropfen finden würden, aber es war zu lange trocken gewesen. Oft glaubte sie in einem Land ewigen Regens zu leben, aber wenn man den Regen brauchte, hatte er nicht einmal Spuren hinterlassen. Sie strengte ihre Ohren an, irgendwo in der Ferne das Plätschern eines Baches zu hören, und der Wunsch brachte erstaunlich realistische Töne hervor, doch Wasser konnte er nicht herbeizaubern. Ife besann sich der Kraft des Amuletts, das sie in sich trug. Würde sie an seiner Kraft zweifeln, wäre sie seiner auch nicht würdig. Ihr Körper war stark genug, nun musste ihr Geist wach genug sein, um ihre neue Welt zu finden. Leise, ganz leise, fast nur in ihrem Kopf hörbar, sang sie:

»Mi Aisa, mi aisa … «

Die Luft färbte sich erst dunkelgrün, dann graugrün und Ife wusste, dass nun innerhalb von Minuten die lange Nacht hereinbrechen würde. Es war die Stunde, zu der die Mücken ihr abendliches Mahl suchten.

In dieser Nacht ging sie nicht weiter, da sie niemanden auf ihren Fersen wähnte. Sie fand keinen besonders geeigneten Platz für ein Nachtlager und so rollte sie sich dort auf dem Boden zusammen, wo nicht zu viele Wurzeln in ihren Rücken drückten. Wie der Wald ihr tagsüber seine Stille entgegengeworfen hatte, so überschüttete er sie in der Nacht mit Geräuschen. Über ihrem Kopf begann es zu schreien und zu fiepen, Flügel wurden geschlagen, kleine Krallen kratzten an Baumstämmen. Auf dem Boden raschelte es mal schnell und leicht, mal knackte ein Holz, ja selbst das Atmen eines Tieres war zu vernehmen. Wenn sie die ganze Nacht auf die Geräusche hören wollte, würde sie kein Auge zutun.

Wie sollte sie die harmlosen von den gefährlichen Tieren an ihrem Blätterrascheln unterscheiden? Wie sollte sie wissen, ob sich in der Ferne ein Gürteltier oder ein Spürhund durch das Dickicht bewegte? Es gab so viel über diese fremde Welt zu lernen, doch aus Fehlern würde sie kaum klug werden. Sie musste das Kunststück bewerkstelligen, ohne Fehler zu lernen und im Schlaf wachsam zu sein.

Ife erwachte schon in der Dämmerung, wieder hatte sie tief und fest geschlafen, hatte sich unbedarft an die Nacht ausgeliefert. Direkt über ihr saß ein Vogel. Sein Lied klang vergnügt, und er zeigte keine Angst vor ihr. Selbst als sie ihren Körper stöhnend entrollte, bewegte er sich nicht von seinem niedrigen Ast. Er wackelte ein paarmal mit seinem Kopf, betrachtete sie mal mit dem einen, mal mit dem anderen Auge und setzte seinen Gesang unbeirrt fort.

Ife kratzte sich ausgiebig an Armen und Beinen, dann sah sie die haarige Spinne nur wenige Zentimeter von der Stelle, wo ihr Kopf gelegen hatte. »Du musst auf den Bäumen schlafen«, ermahnte sie sich. »Wie es die Indianer tun.« Die Indianer flochten sich Hängematten aus den Fasern des Waldes. Kein Indianer würde sich jemals wie die Sklaven in ihren Hütten auf ein ebenerdiges Strohlager legen. Doch sie hatte keine Zeit, sich eine Hängematte zu flechten. Jetzt noch nicht, sie musste noch weiter weg von der Plantage und möglichen Sklavenjägern.

Sie ging langsam und schaute immer wieder nach oben, ob in den Bäumen nicht irgendwelche Früchte hingen. Sie suchte nach den Früchten der Papaya und der Guayaba. Sofia-Bada liebte diese Früchte. Es war wichtig, die Winti bei Laune zu halten, am besten, indem man ihnen ihre Leibspeise gab. Loko mochte lieber irdene Gewächse wie den Maniok, füllte sich Ife den Magen mit seinem mehligen Brei, rieb er sich versonnen den Bauch. Aber Maniok musste man pflanzen, das wusste Ife, und man musste ihn kochen, wenn man sich nicht den Magen verrenken wollte. Maniok kam nicht infrage, Loko musste auf seine Leibspeise verzichten.

Die Dinge, die die Sklaven auf ihren eigenen Feldern und zwischen den Baracken des Yards anbauten, gab es hier nicht. Es gab andere Dinge im Wald, Dinge, die die Vögel aßen, wie Würmer und Ameisen. Coba hatte manches Mal ein Stück lose Rinde von einem Baumstamm abgehoben und sich die weißen, sich windenden Würmer in den Mund gesteckt. Ife hatte es mit Abscheu beobachtet.

»Was denn? Das ist besser als das, was sie uns auf der Plantage geben«, hatte Coba gesagt. »Greif zu, so etwas Gutes bekommst du so schnell nicht wieder.«

Doch Ife konnte nicht. Sie stellte sich vor, wie die Würmer sich in ihrem Inneren hin und her wanden, um schließlich aus der Nase wieder heraus zu kriechen. Sie konnte es nicht. Zwar hatte sie nie einen Wurm aus Cobas Nase herauskriechen sehen, aber vielleicht taten sie es auch nachts, wenn Coba schlief? Wenn ich bis heute Abend keine Frucht gefunden habe, dann will ich einen Wurm essen, dachte Ife. Sie wartete auf Lebas Kommentar dazu, doch Leba schien schon so von Hunger geschwächt, dass sie es nicht mehr wagte, die Stimme zu erheben.

Das Glück hatte ihr eine kopfgroße braune Kugel in den Weg gelegt. Ife lachte in Vorfreude auf die Nüsse, die ihr der Kopf, war er erst einmal geknackt, schenken würde. Sie versuchte erfolglos die Klinge ihres Messers in die harte Schale zu zwingen. Weit und breit lag kein einziger Stein am Boden. Ife warf die Kugel mehrmals gegen einen Baumstamm, der sie unbeeindruckt zurückwarf. Sie schleuderte die Frucht in die Höhe, aber sie landete nur mit einem dumpfen Geräusch auf dem weichen Waldboden. Schließlich nahm Ife die Kugel und ging weiter, irgendwann würde sie schon einen Stein finden, mit dem sie die Schale zertrümmern konnte. Sie musste nur Geduld haben.

Der Wald ließ sie warten. Nichts als Stämme, Ranken und Blätter, so weit sie sehen konnte. Einmal flogen zwei blaue Schmetterlinge vor ihr her, als wollten sie ihr den Weg weisen, erhoben sich dann aber plötzlich steil nach oben. Dann sanken ihre Füße immer tiefer in den Boden, und wenn sie sie hinauszog, füllten sich die Fußstapfen mit wässrigem Schlamm. Sie brauchte jetzt nur die hohle Hand hineinhalten und könnte das Wasser zum Mund führen. Doch sie forderte noch Geduld von ihren durstigen Winti. Ein Bach konnte nicht weit sein, klares Wasser satt, genug für die Bäuche einer ganzen Plantage. Sie konnte ihn schon hören. Sie musste nur hingelangen. Denn nun kratzten dornenbewehrte Sträucher an ihren Beinen, rissen Schrammen, an denen feine Blutströpfchen erschienen. Dichter und dichter wurde das Gestrüpp, es war kein Durchkommen, obwohl das Wasser gleich neben ihr liegen musste. Das Messer war kaum eine Hilfe.

Sie stapfte parallel zum Bach, dann entdeckte sie einen hüfthohen Gang zwischen den Büschen. Sie kroch auf allen Vieren hindurch und hoffte, kein Tier beim Laben am Wasser zu stören. Ein Tapir konnte sich den Gang gebaut haben, doch auch andere konnten sich über den einfachen Weg gefreut haben, etwa der Jaguar. Der Durst trieb Ife voran. Als sie endlich den Bach vor sich hatte, legte sie ihre Lippen auf die Wasseroberfläche und stillte ihren Durst wie ein Tier. Sie sah sich noch einmal um, ob sich auch kein Krokodil zu einem Mittagsschlaf ins Unterholz gelegt hatte. Aber da war nichts. Sie atmete auf, suchte nun das Ufer nach Steinen ab. Mit einem Kiesel trieb sie einen Riss in die braune Kugel, bis sie die Schale mit der ganzen Kraft ihrer Arme sprengen konnte. Die dreieckigen Kerne sprangen ihr in den Schoß, nun musste sie die zweite Schale öffnen, aber das war ein Kinderspiel. Sie ließ nicht von ihrer Beute ab, bevor sie die letzte Nuss mit den Zähnen zermalmt und heruntergeschluckt hatte. Sie war noch immer sehr hungrig.

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