Jutta Blume - Ruf der Pflanzen

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Außer «Sugar Creek», der Zuckerrohrplantage, auf der sie aufgewachsen ist, mitten im Urwald von Guyana, kennt die Sklavin Ife nicht viel. Als 1761 der schwedische Forschungsreisende Sandquist sie für eine botanische Expedition kauft, wird sie mit der Ideenwelt der Aufklärung konfrontiert. Für die heilkundige Ife sind Pflanzen etwas Spirituelles und Heilbringendes, Teil einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist. Doch der Wissenschaftler Sandquist gibt den Pflanzen komische Namen, systematisiert sie und presst sie in Bücher. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben – und stellt seine Sicht auf die Dinge infrage. Diese Begegnung mit der Wissenschaft verändert Ifes Leben für immer und ist der Anfang ihres Abenteuers, das sie bis nach Europa am Vorabend der Französischen Revolution führen wird. «Der Ruf der Pflanzen» ist ein packender historischer Roman über eine starke Frau, die aller Widerstände zum Trotz nach Selbstbestimmung sucht in einer Welt im Umbruch.

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»Meine Mutter hat mich Ife genannt. Die Herrschaften nennen mich anders, doch ich will diesen Namen vergessen. Meine Mutter war darauf bedacht, dass ich fleißig und ohne zu murren meine Aufgaben verrichte und dass ich den Herrschaften niemals ins Gesicht schaue. ›Sie haben böse Augen wie die Ziegen‹, hat sie gesagt. Ich habe ihr nicht geglaubt und doch hochgeschielt. Und sieh, was aus mir geworden ist. Aber du interessierst dich sicher nicht für mich, ich bin als Sklavin geboren und ich habe auf einer einzigen Plantage das Arbeiten gelernt. Es gibt nichts über mich zu erzählen.«

»Kukua war also schon dort, als du geboren wurdest.«

»Ja, und als Kind hatte ich Angst vor ihr. Aber an dem Tag, als sie Mutter fortgebracht haben, hat sie mich zu sich genommen und mir meine erste Lektion erteilt.«

»Sie muss damals noch stark gewesen sein.«

»Oh ja, sie konnte alleine mit zehn Wintis tanzen, ohne dass ihr schwindelig wurde. Und arbeiten konnte sie auch, obwohl sie so klein war, schon als Mädchen war ich größer als sie.«

»Am Mittwoch waren die Dyodyo müde. Sieh, mich haben sie noch groß und kräftig geschaffen, bei ihr mussten sie sich ausruhen. Abena war unsere Mitte. In Kukua ist dafür ein zähes Kra eingezogen.«

»Ihr seid drei Schwestern?«

»Sieben, eine für jeden Tag der Woche. Esi, Adjoa – das bin ich –, Abena, Kukua, Ya, Efia, Kwame. Ich habe sie alle verloren. Jetzt erfahre ich von dir, dass Kukua noch da draußen ist.«

»Coba hat nie von dir gesprochen.«

»Wieso auch? Ich habe vor vielen Jahren aufgehört zu existieren. Ich existiere nur hier allein, frag die Schwestern, ob sie jemals von mir haben reden hören, bevor sie in den Wald kamen.«

»Auch von den anderen Schwestern hat sie nie gesprochen. Würdest du nicht Cobas Schmerz lindern, wenn sie wüsste, dass du frei und am Leben bist?«

»Tief in ihrem Inneren wird sie es wissen, Ife, Kind der Liebe. Für die Liebe haben sie uns nur wenig Platz gelassen zwischen ihren Feldern und den Bretterhütten, die wir uns selbst bauen sollten, dort, wo es anfangs nur Sumpf gab.« Sie schwieg einen Moment lang. »Sie haben Coba also nicht als Zauberin fortgejagt?«

»Die Blicke der Weißen sind voller Zweifel, wenn Coba ihre Medizin aufträgt. Und dennoch müssen sie sich ihrer Kunst ergeben. Seit sie Coba gewähren lassen, verabschieden sich weit weniger von uns in das Reich der Geister. Nicht alle finden, dass ihnen Coba damit einen Dienst erweist. Die Weißen glauben nur an Ergebnisse, gegen ein gutes Ergebnis kann niemand etwas sagen.

Coba ist eine schlaue Sklavin, sonst hätte sie niemals so alt werden können. Sie hat eine weiße und eine schwarze Heilkunst erdacht. Die weiße Heilkunst ist die, die sie an den Herrschaften und vor ihren Augen vollführt. In dieser Medizin gibt es Tinkturen, Tees und Massagen, aber es ist eine klanglose Kunst. Kein Gebet und kein Lied verlässt derweil Cobas Lippen. Manchmal holt sie das später nach. Und wir wissen, dass auch die Weißen danach heimlich zu ihrem Gott beten.«

»Haben die Winti sie niemals wegen ihrer doppelten Zunge bestraft?«

»Sie ist nicht doppelzüngig!«

»Du sollst einer alten Frau wie mir nicht widersprechen, hat man dir das nicht beigebracht? Schweigen und sich seinen Teil denken ist auch eine Sprache, mein Kind. Aber da ihr Sklaven seid, sei euch zumindest von meiner Seite verziehen, ihr könntet anders nicht überleben. Ob die Winti verzeihen, ist eine andere Sache.«

»Wir können nichts dafür, dass wir so leben müssen, und die Winti wissen das. Aber zum Glück habe ich dieses Leben jetzt hinter mir gelassen.«

»Glaub nicht, dass du bei uns im Paradies bist. Bleib nur ein paar Tage, und du wirst schon sehen. Nun sag mir noch eins: Wieso haben sie Coba geprügelt, und wieso bist du fortgelaufen?«

»Das sind schwierige Fragen. Ich weiß nicht, ob ich sie beantworten kann.«

»Du musst reden, mein Kind, ob du mir vertraust oder nicht. Wenn ich nicht weiß, warum du zu uns gekommen bist, kann ich nichts über deine Zukunft sagen.«

Die alte Adjoa wollte also mit ihr Gericht halten, jetzt und hier.

»Ich wollte seit einiger Zeit schon fortgehen. Ich hatte das Amulett schon fertig neben dem Bett liegen, ich hoffte, es hätte seine Kraft noch nicht verloren. Was mich gehalten hat, war Coba. Es gab noch so viel zu lernen, und ich wollte sie dort nicht alleine lassen.«

»Hat nicht Coba schon immer bewiesen, dass sie es alleine schafft? Hat dich nicht deine eigene Angst zurückgehalten?«

»Natürlich hatte ich Angst, aber was dort geschehen ist, hat mir noch mehr Angst gemacht. Dieser Fremde mit der runzligen Haut eines Neugeborenen und dem Stroh auf dem Kopf. Er ließ Coba schlagen, und niemand hat seine Reden verstanden. Es wohnt etwas Fremdes in ihm. Ich weiß nicht, was es ist, aber es hat etwas mit den Pflanzen zu tun.«

»Auch wir leben inmitten von Pflanzen, sie sind das einzige Haus, das wir haben. Wie kann dich das beunruhigen?«

»Er hat eine Beziehung zu ihnen, die nicht natürlich ist. Er nennt sie mit seltsamen Namen und er hat ihre Bilder in Büchern. Er hat Coba schlagen lassen, weil sie seine Fragen nach den Pflanzen nicht beantworten wollte.«

»Hattest du Angst, dass er auch dich fragen und bestrafen würde? Ist das der Grund, warum du weggelaufen bist?«

»Nein. Es war noch etwas anderes. Ich hatte den Samen eines Mannes in mir, aber es wäre kein Kind der Liebe geworden. Ich habe es zurückgeschickt und mich bei meinen Vorfahren entschuldigt.«

»Dein Mister?«

»Nein, nein. Er ist ein Sklave wie ich. Er hat mir kein Leid zugefügt. Aber wie du schon sagtest: für die Liebe haben sie uns keinen Platz gelassen.«

»Die Winti und die Vorfahren werden deine Entscheidung respektieren. Wovor hast du also wirklich Angst?«

»Coba ist, bevor der Fremde dazu kam, auch von unserem Mister bestraft worden. Eine Sklavin ist gestorben, die das Gleiche getan hat wie ich. Er hat Coba die Schuld gegeben. Die Dinge beginnen, sich zu verändern. Früher haben sich die Herrschaften nicht für schwangere Sklavinnen interessiert. Sie haben sie so hart weiterarbeiten lassen wie zuvor, und viele haben niemals ein lebendiges Kind geboren. Nun lassen sie die Schwangeren etwas weniger arbeiten. Sie haben verstanden, dass die Sklavinnen neue Sklaven gebären. Du musst wissen, dass in letzter Zeit immer weniger neue Sklaven ankamen.«

»Wissen sie, dass die Sklavinnen die Geister ihrer Kinder absichtlich fortschicken?«

»Ich glaube nicht, und wenn, dann haben sie keine Ahnung, wie wir es tun. Unsere Missus hat die Ayoowiiri im Garten stehen, weil sie den Anblick der Blüten so liebt. Ich konnte die Samen einfach im Garten unserer Herrschaften pflücken. Aber der Fremde scheint mehr zu wissen, er hat Coba über die Blüten und die Samen ausgefragt, er nannte die Pflanze Flos Pavonis, und niemand hat ihn verstanden. Aber er brauchte ja nur auf die Exemplare der Missus zeigen.«

»Ayoowiiri ist gut gegen Fieber und heilt Wunden, könnte es nicht das sein, was ihn interessiert? Und selbst wenn er auch das andere erfährt, nur die gute alte Kukua könnte die Hand des Schicksals treffen. Ich sehe deswegen keine Gefahr für dich.«

»Heißt das, dass du mich zurückschicken willst?«

Noch bevor Ife die Antwort hören konnte, füllte ein ohrenbetäubendes Rauschen ihre Gehörgänge aus, als sie von einem harten, eiskalten Wasserfall getroffen wurde. Sie konnte nur sehen, wie Adjoa die Lippen bewegte und dabei den Kopf schüttelte.

4

Die vier Frauen und zwei Kinder um Ife herum atmeten fast im Gleichtakt. Ife konnte nicht schlafen. Die Panik, dass Adjoa sie fortschicken würde, weil ihrer Meinung nach in Sugar Creek keine Gefahr für Ife bestand, wollte nicht weichen. Sie musste hinaus, weg von diesem gleichmäßigen Atmen, in das sie sich nicht einfügen konnte. Draußen saß eine Frau in der schwarzen Luft und wachte. Ife hätte hingehen und sie ablösen können, aber konnte die Wache ihr Angebot überhaupt annehmen? Sie sah von ihrem Baumsitz aus sofort, wie Ife aus der Hütte trat, aber sie wandte den Blick ab. Ife vermisste die gleichgültige Gesellschaft der Sterne, die sie in Sugar Creek gesucht hatte, wenn Sorgen ihr nicht den Schlaf der Erschöpfung gegönnt hatten. Diese Lichter gehörten so wenig zu ihrer Welt, dass es leicht war, aus sich herauszutreten und von oben ihren dürren Körper zu betrachten. Doch hier im Wald kam das Licht der Sterne nicht bis unten und sie kam nicht zu den Sternen. Blätter und nochmals Blätter, Schichten von Geäst sperrten sie auf dem Erdboden ein.

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