Jutta Blume - Ruf der Pflanzen

Здесь есть возможность читать онлайн «Jutta Blume - Ruf der Pflanzen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Ruf der Pflanzen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ruf der Pflanzen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Außer «Sugar Creek», der Zuckerrohrplantage, auf der sie aufgewachsen ist, mitten im Urwald von Guyana, kennt die Sklavin Ife nicht viel. Als 1761 der schwedische Forschungsreisende Sandquist sie für eine botanische Expedition kauft, wird sie mit der Ideenwelt der Aufklärung konfrontiert. Für die heilkundige Ife sind Pflanzen etwas Spirituelles und Heilbringendes, Teil einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist. Doch der Wissenschaftler Sandquist gibt den Pflanzen komische Namen, systematisiert sie und presst sie in Bücher. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben – und stellt seine Sicht auf die Dinge infrage. Diese Begegnung mit der Wissenschaft verändert Ifes Leben für immer und ist der Anfang ihres Abenteuers, das sie bis nach Europa am Vorabend der Französischen Revolution führen wird. «Der Ruf der Pflanzen» ist ein packender historischer Roman über eine starke Frau, die aller Widerstände zum Trotz nach Selbstbestimmung sucht in einer Welt im Umbruch.

Ruf der Pflanzen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ruf der Pflanzen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ife trat an den Baum heran. Seine Wurzeln verströmten einen schweren Pilzgeruch, der in die Tiefe zog. Trotzdem hakte sie Hände und Füße in die eingeschnittenen Kerben und zog sich zum Hochsitz hinauf. Die Frau beobachtete sie mit immer größer werdenden Augen, aus denen mühsam beherrschte Panik sprach. Ihre rechte Hand umklammerte einen Knüppel. Sie hieß Marta, eine stille und ernste Frau in Ifes Alter, Mutter von einem Säugling.

»Marta, geh schlafen.« Ife deutete mit einer Hand auf sich selbst und auf den Posten.

Marta sah nicht überzeugt aus. Sie schaute hinab auf die Hütten. Ife begriff, dass sie selten Entscheidungen traf. Marta zeigte auf den Ast neben sich, ließ aber den Knüppel nicht los. Sie waren zwei verängstigte Katzen, die aneinander vorbei balancieren mussten.

»Kannst du pfeifen?«, fragte Marta, indem sie ihre Finger in den Mund steckte. Ife bejahte.

»Richtig?«

»Ich weiß nicht.«

Wie sollte sie es Marta beweisen, wenn sie dabei keinen Laut von sich geben durfte? Wie hatten die anderen Frauen das Pfeifen gelernt? Marta führte ihre Finger in verschiedenen Verflechtungen zum Mund, dann öffnete sie leicht die Lippen und ließ sehen, wie sie ihre Zunge über die Zähne rollte.

Ife imitierte, die andere schüttelte immer wieder den Kopf.

»Ich schaff das schon«, sagte Ife, »geh schlafen.«

»Nein.« Dann saßen sie da und schwiegen, blickten beide in die Schattierungen von Schwarz, die die Nacht ihnen darbot. Die Tiere der Nacht raschelten im Geäst. Ifes Augen zog es wieder gen Himmel auf der Suche nach den Sternen. Einmal tippte Marta sie an und Ife fuhr zusammen. Aber die andere grinste nur, als wollte sie sagen: »Du taugst nicht zu einer Wache.«

In Wirklichkeit sagte sie: »Geh wieder schlafen.« Ife war müde vom Hocken auf dem Ast, aber sie wollte beweisen, dass sie durchhalten konnte.

Am Morgen fand sie sich, die Wange eng an die glatte Haut des Baumstamms geschmiegt, alleine über der Siedlung. Sie hatte den Fortgang ihrer Nachtgefährtin nicht bemerkt. Die anderen saßen unten, aßen, stillten ihre Säuglinge oder waren schon zur Arbeit auf ihren im Wald versteckten Feldern aufgebrochen. Am liebsten wäre Ife auf ihrem Ast sitzen geblieben, aus Angst vor dem Spott, der sie dort unten treffen mochte. Noch schlimmer war, dass sie die Worte der anderen nicht verstehen würde. Egal, was sie sagten, Ife würde sich das Schlimmste ausmalen.

Während sie ihre Füße Tritt für Tritt dem Erdboden näherte, ertönte von der anderen Seite der Palisade ein hohles Pfeifen. Alle im Lager erstarrten, nur Juba, die Zweitälteste, ging zum Zaun und öffnete. Draußen stand der kräftige junge Mann, der Ife hergebracht hatte. Er flüsterte ein paar Sätze, dann war er wieder verschwunden.

Juba flüsterte den Frauen etwas zu. Sofort brach eine große Geschäftigkeit los, bei der eine jede genau zu wissen schien, was sie zu tun hatte. Kinder wurden auf Rücken gebunden, dazu spärliche Vorräte. Adjoa übergoss die Frauen nacheinander mit schwarzem Wasser, das sie mit einer Kalebasse aus einem Holztrog schöpfte. Ife, die nun ohne Aufsehen zu erregen wieder unten angelangt war, stellte sich ans Ende der Reihe. Sie bot einer anderen ihren Rücken an, ihm auch ein Bündel aufzubürden, doch die Angesprochene schaute schnell weg und packte sich die Last auf ihre eigenen Schultern, als wären Ifes Knochen so ungeeignet zum Tragen wie ihre Augen zum Wachen.

Sie gingen im Gänsemarsch in unterschiedliche Richtungen ins Dickicht hinein. Drei Frauen eilten voran und waren schnell außer Sichtweite. Drei weitere ließen sich hinter die Hauptgruppe zurückfallen. Von vorne tönten Pfiffe abwechselnd von links, von rechts und aus der Mitte, wie um zu sagen: »Ich bin noch da.« »Ich auch.« »Ich auch.« Dann kamen ebenso die Pfiffe von hinten. So gingen sie, rannten sie, Kinder quäkten und wurden noch dichter an die Rücken gepresst, damit ihr Quengeln von nackter Haut geschluckt würde. Unterwegs stießen die Frauen zu ihnen, die schon zur Feldarbeit aufgebrochen waren. Sie gingen eine Weile durch einen braunen, trägen Fluss. Dann stiegen sie ans Ufer und wurden auf einen Pfiff hin plötzlich eins mit den Baumstämmen.

Sie standen nur da und atmeten lautlos. Die Nachhut fehlte und ließ nichts von sich hören. Schließlich ertönte noch ein Pfiff, tiefer als die vorherigen, und die Augen aller füllten sich mit Angst. Die Münder der Kinder wurden mit Händen verschlossen. Sie warteten, dass die Gefahr vorüberzog oder näherkam, wer konnte das schon sagen? Dann war es plötzlich vorbei, ohne ein Signal lösten sich alle von ihren Bäumen und gingen mit der ihnen eigenen Lautlosigkeit in den Wald hinein, ein Schwarm von Schatten.

Niemand sagte einen Ton, bis die Dunkelheit hereinbrach. Selbst die Kinder und Säuglinge waren in eine Stille verfallen, als hätte man sie hypnotisiert. Niemand fragte, was mit der Nachhut geschehen war.

Ihre Flucht durch den Dschungel währte drei Tage. Am dritten Abend stieß der Bote der Männer zu ihnen. Ife versuchte, Brocken aus seinem Bericht aufzuschnappen. Jemand hatte Sklavenjäger im Wald gesichtet, die aber wieder umgekehrt waren. Die Nachhut der Frauen und Männer war schon zurückgekehrt, um die Siedlungen aus dem Wald heraus zu überwachen. In ein paar Tagen würden sie alle zurückgehen können, sagte Adjoa. Und dass sie Glück hatten, weil sie dieses Mal keine neue Siedlung bauen mussten.

Tagsüber streiften sie auf der Suche nach Essbarem durch den Wald. Ife hielt sich an die Maden unter losen Baumrinden. Dass sie sich noch zwischen den Fingern wanden, beeindruckte sie kaum noch. In der Nähe stocherte Marta mit einem Stock im Boden herum. Ihre Tochter trug sie fest auf dem Rücken geschnürt, ein Paket, das sie während der Flucht kaum abgelegt hatte.

»Marta. Warum Marta? Por ke? Du bist frei. Warum hast du diesen Namen?«, fragte Ife.

»Keine Eltern. Niemand hat mir einen Namen gegeben.«

Bei genauem Hinsehen war Marta jünger als Ife, fast noch ein Kind. Sie wählte einfache Worte und sprach betont langsam. Dabei sah sie schüchtern auf ihre Füße. »Du bist Ife, das Kind der Liebe. Wo sind deine Eltern?«

»Mein Vater tot. Meine Mutter verkauft, als ich noch klein war. Warum hast du dir nicht selbst einen Namen gegeben?«

»Ich kenne keine Namen. Und Juba will mir keinen geben.«

»Wie bist du hergekommen?«

»Wie du, aber mit meinem Mann. Er lebt bei den Männern.«

»Warum lebt ihr nicht zusammen?«

»Es ist nicht unsere Art. Wir leben nicht wie die Weißen und wir leben nicht wie ihre Sklaven. Die Alten sagen, sie haben in ihrer Heimat so gelebt. Dass es besser ist für alle und für die Liebe. Wirst du bei uns bleiben?«

»Ich glaube, sie werden mich fortschicken.«

»Nicht jede kann zu uns gehören.« Sie griff tröstend nach Ifes Hand und drückte sie. »Adjoa mag dich. Sie wird Juba sagen, dir nichts Schlimmes zu tun.«

»Was meinst du damit?« Ife hielt Martas kleine schwielige Hand fest, als könnte sie darin alle Antworten finden.

»Sie treffen manchmal die Sklavenjäger. Sie gehen hin, und bringen ihnen die Entlaufenen zurück. Dafür lassen die Jäger uns in Ruhe. Manchmal bekommen wir dafür auch Dinge zum Tausch. Messer, Stoff, Mehl, Salz.«

Ife ließ entsetzt die kleine Hand los. Das war der schlimmste denkbare Verrat. Wie konnten die, die von den Strafen auf den Plantagen wussten, ihre Brüder und Schwestern wieder in die Hände der Folterer geben?

»Hab keine Angst«, beruhigte Marta sie. »Nicht du. Wir sind zusammen vor den Jägern geflohen.«

Ife fühlte sich noch unsicherer als bei ihrer ersten Begegnung mit den Freien. In ihrer Vorstellung gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder sie nahmen sie im Cimarrón auf, oder sie schickten sie in den Tod, egal ob sie sie zurück in die Gefangenschaft sandten oder sie im Wald aussetzten, was nicht weniger grausam war.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Ruf der Pflanzen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ruf der Pflanzen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Ruf der Pflanzen»

Обсуждение, отзывы о книге «Ruf der Pflanzen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x