Jutta Blume - Ruf der Pflanzen

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Außer «Sugar Creek», der Zuckerrohrplantage, auf der sie aufgewachsen ist, mitten im Urwald von Guyana, kennt die Sklavin Ife nicht viel. Als 1761 der schwedische Forschungsreisende Sandquist sie für eine botanische Expedition kauft, wird sie mit der Ideenwelt der Aufklärung konfrontiert. Für die heilkundige Ife sind Pflanzen etwas Spirituelles und Heilbringendes, Teil einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist. Doch der Wissenschaftler Sandquist gibt den Pflanzen komische Namen, systematisiert sie und presst sie in Bücher. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben – und stellt seine Sicht auf die Dinge infrage. Diese Begegnung mit der Wissenschaft verändert Ifes Leben für immer und ist der Anfang ihres Abenteuers, das sie bis nach Europa am Vorabend der Französischen Revolution führen wird. «Der Ruf der Pflanzen» ist ein packender historischer Roman über eine starke Frau, die aller Widerstände zum Trotz nach Selbstbestimmung sucht in einer Welt im Umbruch.

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Sie war so sehr versunken, dass sie George nicht kommen hörte. »Was machst du denn da?«, fuhr er sie mehr erstaunt als verärgert an. »Das ist der Arbeitstisch von Herrn Sandquist!«

»Ja, ich weiß.« Nur langsam stand sie von dem Stuhl auf und stellte sich George gegenüber. Er war nur einen Kopf größer als sie und ein wenig kräftiger. Wenn sie ihn überraschte, hätte sie vielleicht sogar die Möglichkeit, sich ihm zu entwinden. Aber da draußen waren die Wachen und, wenn George laut um Hilfe rief, sicherlich auch bald die Hunde.

»Kannst du lesen und schreiben?«, fragte sie ihn stattdessen.

»Der Pater hat gesagt, ich könnte es lernen. Dann könnte ich die Bibel selber lesen und mich an Gottes Worten erbauen. Aber wir haben dann doch nie damit angefangen. Und, um ehrlich zu sein, ich finde es einfacher, wenn mir der Pater die Dinge erklärt.«

»Diese Bücher hier – könnte die dein Pater auch erklären?«

»Es sind die Angelegenheiten des Herrn Sandquist. Sie gehen mich nichts an. Ich versuche nur, Gott zu Gefallen zu sein, indem ich ihn bei einfachen Arbeiten unterstütze.«

Ach, was war dieser Junge doch für ein beschränktes Wesen! Wieso hatte man ausgerechnet ihm, der nichts damit anfangen konnte, das Gut der Freiheit geschenkt?

»Wenn ich nicht hier sitzen und studieren darf, was soll ich dann tun?« Das Wort studieren musste Ife bei Sandquist aufgeschnappt haben. »Ich komme allmählich zu Kräften, und der Herr hat mir vor seiner Abreise keine Aufgabe gegeben. Meinst du, es ist eine gute Idee, wenn ich diese Hütte in Ordnung bringe?«

»Nein, auf gar keinen Fall. Ich habe einmal versucht bei ihm zu putzen, und er hat es mir sehr übel genommen.«

George konnte Ife nicht lange von den Büchern des Herrn fernhalten, und sie wusste, sie würde nicht eher Ruhe geben, bevor sie ein jedes von vorne bis hinten durchgeblättert hatte. Ihre Finger bekamen die Seiten immer geschickter zu fassen. Den Buchstaben Bedeutung zuzuordnen, gelang ihr jedoch nicht. Sie konnte aber sehen, dass sich die Buchstaben voneinander unterschieden. Mal waren sie verschlungen und vornüber geneigt wie in dem ersten Buch, mal waren sie gleichmäßig und perfekt auf einer Linie angeordnet. Ife konnte nicht sagen, ob es sich bei ihnen vielleicht um eine ganz andere Buchstabenfamilie handelte. Die Bilder waren einfacher zu verstehen, manchmal glaubte Ife sogar, einen Baum oder eine Blüte aus ihrer Umgebung wiederzuerkennen. Aber die Bilder ähnelten einander sehr, machten das zu Brüdern und Schwestern, was draußen unverwechselbar war. Trotzdem zogen die Bilder Ife an, und, da sie nicht das Papier ihres Herrn beschmutzen konnte, malte sie ihre Konturen nach, indem sie sie mit einem Stock in den Lehmboden der Hütte ritzte. Ihre Zeichnungen blieben jedoch gegenüber ihren Vorbildern unkenntlich, sei es wegen der Härte des Bodens, sei es wegen ihrer ungeschickten Hände. Es gab durchaus solche unter den Sklaven, die es verstanden, die Kalebassen mit einer Mischung aus Schlangen und Ranken zu verzieren, aber das war Männerkunst.

Die Kinder ritzten bestenfalls die Grenzen ihrer Spielreiche in die Erde, wenn sie ihre Ländereien und Sklaven untereinander aufteilten. Aber Blumen?

Sie verstand nicht, warum sie die Blumen abzeichnete, es war als könnten sie ihr erklären, was dieser fremde Mister, der kaum mit ihr redete, hier wollte. An dem Tag, wenn es ihr gelang, die Blumenbilder genau zu imitieren, dann würde sie den Mister verstanden haben, da war Ife sich sicher.

Schließlich blätterte sie sogar vor Georges Augen in den Büchern. Sein Gezeter war das Gebell eines zahnlosen Hundes. Sandquist hatte ihm befohlen, sie in der Hütte und die Leute von ihr fernzuhalten, sonst nichts. So mochte er grummeln, dass das Lesen und Schreiben nichts für eine dumme Sklavin wie Ife sei und dass sie es noch dazu niemals lernen würde, er konnte doch nichts dagegen ausrichten. So blieb ihm nichts als abzuwarten, dass Sandquist zurückkam und ihm dann über das absonderliche Verhalten seiner neuen Sklavin zu berichten, damit er die entsprechende Strafe aussprechen könne.

Als Sandquist nach sieben Tagen tatsächlich zurückkam, hatte Ife bereits alle seine Bücher auf ihre Art studiert und sie danach wieder fein säuberlich übereinander geschichtet. Ife saß auf dem Boden der Hütte und ritzte ihre Zeichnungen in den Lehm, doch Sandquist nahm sie gar nicht wahr. Seine Stirn lag in Falten und im Schlepptau brachte er einen Indio mit einem verkürzten Bein und einem von Trübnis verschleierten Auge. Wenn er der einzige war, den Sandquist in der Stadt hatte auftreiben können, dann war sein besorgtes Gesicht nicht verwunderlich. Der Indio war undefinierbaren Alters, nicht jugendlich wie George, aber auch nicht alt wie Coba.

George war auf Sandquist losgestürmt und redete eifrig auf ihn ein, doch der Herr hatte kein Ohr dafür, was sich in seiner Abwesenheit zugetragen hatte. »Das ist Wawaiko«, unterbrach er George. »Er spricht kein Englisch. Ich weiß nicht genau, wo er herkommt, ich habe ihn aus dem Gefängnis freigekauft. Aber er wird sich schon im Wald auskennen. Wir müssen ihn nur zum Reden bringen. Vor allem brauchen wir ihn, um mit den Indianern zu verhandeln, damit sie uns geeignete Begleiter für unsere Expedition mitgeben. Zwei Burschen brauchen wir, die es verstehen, ein Kanu zu steuern. Na, er wird schon den Mund aufmachen, wenn es an der Zeit ist.«

George interessierte nur, warum man Wawaiko ins Gefängnis geworfen hatte. Ihm wurde Kannibalismus vorgeworfen, war die Antwort. Es sei ein verbreiteter Aberglaube, dass die Kariben Menschen fräßen, meinte der schwedische Mister, und daher ein willkommener Vorwand, unliebsame Leute ins Gefängnis zu bringen. Aber Wawaiko hier wäre ja gar kein Karibe, die Kariben wären ja längst alle an Seuchen zugrunde gegangen.

George war misstrauisch und bei dem Wort Kannibalismus gleich einen Meter zurückgewichen.

»Wenn wir übermorgen aufbrechen, wird mir Mister Murray noch zwei starke Sklaven als Träger zur Seite stellen«, erklärte Sandquist weiter.

Ife sah, wie George zusammenschreckte. Auch sie fühlte sich noch nicht bereit, in den Wald zurückzugehen, trotz der ungewohnt reichhaltigen Kost der letzten Tage. Vor allem hätte sie Coba gern um ein neues Amulett gebeten, eines, das sie vor sieben fremden Männern beschützen konnte. Ife betrachtete die unerschütterliche Miene von Wawaiko, dessen sehendes Auge genauso ausdruckslos blieb wie das trübe. George wirkte mehr denn je wie ein kleiner verängstigter Junge. Seine Augen waren groß und rund unter der gewölbten Stirn, seine Nasenlöcher ängstlich geweitet. Gerade die Angst war es, die diesen Jungen so wenig vertrauenswürdig machte.

Sandquist selbst sah entschlossen aus, das musste er auch sein, wenn er sich mit dieser Truppe Fremder, die sich nicht einmal gegenseitig vertrauten, auf den Weg in die Wildnis machen wollte. Ihn machte nicht Angst, sondern seine Entschlossenheit unberechenbar. Schon allein, dass sie mitten in der Regenzeit aufbrechen würden, verhieß nichts Gutes.

Ife erinnerte sich an den Blick, mit dem der Weiße ihren Körper vermessen hatte, bevor man sie so zugerichtet hatte. Auch wenn Sandquist sie in den letzten Tagen wie Luft behandelt hatte, durfte sie niemals diesen Blick vergessen. Sie musste sich vor ihm in Acht nehmen, vor allem, da er jetzt ihr Herr war und sie sein Stück Fleisch.

»Es ist Regenzeit, Herr«, sagte Ife. Sie musste irgendetwas sagen, um diese Expedition aufzuhalten, wenigstens für ein paar Tage aufzuschieben. »Es ist nicht weise, zu dieser Jahreszeit zu reisen. Zwar sind die Flüsse gut befahrbar, aber sobald wir zu Fuß gehen müssen, werden wir im Morast versinken und die Mücken werden uns keine Ruhe lassen.«

»Wer hat dich denn gefragt«, brauste Sandquist auf und wedelte mit der Hand durch die Luft, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen. »Natürlich müssen wir zu Fuß gehen, wenn wir in die Berge wollen. Dort werden wir die Flora finden, die in der Systematik fehlt.«

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