Jutta Blume - Ruf der Pflanzen

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Außer «Sugar Creek», der Zuckerrohrplantage, auf der sie aufgewachsen ist, mitten im Urwald von Guyana, kennt die Sklavin Ife nicht viel. Als 1761 der schwedische Forschungsreisende Sandquist sie für eine botanische Expedition kauft, wird sie mit der Ideenwelt der Aufklärung konfrontiert. Für die heilkundige Ife sind Pflanzen etwas Spirituelles und Heilbringendes, Teil einer Welt, in der alles miteinander verwoben ist. Doch der Wissenschaftler Sandquist gibt den Pflanzen komische Namen, systematisiert sie und presst sie in Bücher. Durch ihn lernt sie lesen und schreiben – und stellt seine Sicht auf die Dinge infrage. Diese Begegnung mit der Wissenschaft verändert Ifes Leben für immer und ist der Anfang ihres Abenteuers, das sie bis nach Europa am Vorabend der Französischen Revolution führen wird. «Der Ruf der Pflanzen» ist ein packender historischer Roman über eine starke Frau, die aller Widerstände zum Trotz nach Selbstbestimmung sucht in einer Welt im Umbruch.

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»Du heißt George, nicht wahr?«

»Ja.«

»Du bist nicht von hier, stimmt’s?«

»Nein, ich bin mit Sir Sandquist gekommen. Der Pater hat mich mit ihm mitgeschickt, weil er keine Indios hatte. Sir Sandquist wollte Indios für seine Expedition, aber die Indios waren alle wieder fortgelaufen. Jetzt ist er wieder losgeritten, um doch noch einen oder zwei von ihnen aufzutreiben.«

»Hat er dich gekauft?«

»Nein, ich gehöre nur Gott allein, hat mir der Pater gesagt.«

»Aber wieso bist du dann mitgegangen?«

»Der Pater sagte, ich könnte Gott einen Gefallen tun.«

»Welchem Gott?«

»Es gibt nur einen Gott, den Gott der Christen. Die heidnischen Götter sind nur falsche Götzenbilder.«

»Gehöre ich jetzt dem Mister Sandquist?«

»Ja. Er wollte dich erst leihen, immerhin ist er ja im Auftrag der Krone unterwegs, und, so denkt er, die Untertanen sind dem König einen Tribut schuldig. Also könntest du der Tribut deines alten Herrn vor dem König sein.«

»Aber der Mister hat das nicht eingesehen, nicht wahr?«

»Er hat gesagt, er ist Geschäftsmann, was die Könige im alten Europa trieben, würde ihn einen Dreck interessieren. Ja, genauso hat er es gesagt. Außerdem sollte ihm der werte Herr erst mal erklären, was ein Engländer in einer niederländischen Kolonie mit dem schwedischen König zu tun hätte. Die Wahrheit ist aber, dass er dich sowieso loswerden wollte. Du weißt, dass dir dein Herr sonst die Sehnen am Fuß zerschnitten hätte, damit du nicht mehr richtig laufen kannst?«

»Ich hatte gedacht, er würde mich aufhängen lassen. Du denkst also, ich habe Glück gehabt?«

»Sir Sandquist wird sehr schnell wütend, aber er will uns nichts Böses. Er interessiert sich nur für seine Pflanzen.«

»Mein Mister interessiert sich nur für seinen Zucker und sein Geld. Wir könnten auch sagen, er will uns nichts Böses.«

»Was bist du für ein besserwisserisches Weib! Du denkst, alle Weißen sind deine Feinde, nicht wahr? Überall gibt es Gute und Böse.«

»Ja, nur Sklaven sind schon böse, wenn sie nur eine Stange Zuckerrohr stehlen, und die Plantagenbesitzer sind immer noch nicht böse, wenn sie uns halb zu Tode prügeln lassen.«

»Ach, ich sollte mich gar nicht mit dir abgeben. Diese alte Hexe hat dir komische Sachen in den Kopf gesetzt. Du musst das Schicksal annehmen, das Gott dir beschieden hat, wie unser Herr Jesus es getan hat.«

»Den Herrn kenn ich nicht. Und nenn Coba nicht alte Hexe. Sie ist die weiseste Frau, die du auf dieser Plantage finden kannst.«

»Ich muss zurück an meine Arbeit«, sagte der Junge und drehte Ife den Rücken zu.

»Warte, noch eine Frage: Darf ich diese Hütte nicht mehr verlassen?«

»Erst wenn unsere Expedition losgeht. Sir Sandquist ist für einige Tage in die Stadt gefahren, um Besorgungen zu machen. So lange rührst du dich nicht vom Fleck. Dein alter Mister hat streng verboten, dass du mit den anderen Sklaven redest.«

Ife kauerte auf dem Boden und betrachtete die Risse im gestampften Lehm. Seltsam, sie war gefangen und privilegiert zugleich. Sollte sie nun nicht mal mehr ihre alte Freundin Coba zu Gesicht bekommen, weil sie dem Mister und Ife dem Sandquist gehörte? Und John? Niemals. Wahrscheinlich wusste er gar nicht, dass Ife hier war. Andererseits machten Gerüchte schnell die Runde.

Wenn Johanna hörte, dass Ife zurückgekehrt war, würde sie sich das Maul darüber zerreißen und dann wüsste es wirklich jeder auf der Plantage. Wie mochte es Azuka und Elisa gehen? Gehörten sie am Ende zu denen, die auch den Weg in die Wälder gewagt hatten? Diese quälende Ungewissheit, diese Trennung von der Welt, die direkt hinter den Brettern dieser Hütte lag. Ife spürte, wie das Gift des Selbstmitleids in ihre Glieder sickerte, sie wieder schwer machte. Sie streckte sich auf ihrer Strohmatte aus. Wenn doch wenigstens der Fremde zurückkommen würde. Ife hatte Gefallen daran gefunden, ihn an seinem Schreibtisch zu beobachten, so wie ein fremdes, aber wenig bedrohliches Tier im Wald.

Die Bücher. Wenn sie den Sandquist nicht beobachten konnte, konnte sie zumindest seine Bücher angucken. Sehen, ob sie zwischen den schweren Deckeln dieselben Geheimnisse fand wie er. Sie konnte zwar nicht lesen, aber es gab immerhin Zeichnungen.

Was würde ihr geschehen, wenn er sie dabei erwischte? Bücher, Porzellan und edle Stoffe waren nichts für ihre groben Sklavenfinger. Ife blieb liegen und blickte die Buchrücken an, die zu ihrer Linken zu einem ordentlichen Turm gestapelt waren. Sie waren aus braunem glattem Leder ohne Schrift, gleich gepressten Kakaotafeln. Es waren zehn Stück. Wie viel sie wohl auf die Waage brachten und in wie viel Zucker man sie aufwiegen konnte?

Ife näherte ihre Nase den ledernen Rücken. Sie wusste nicht, wie Bücher rochen. Ihr Duft war sanft und verwegen. Sie rochen nach keinem Tier und keinem Lebensmittel, nicht nach Schweiß und Arbeit. Der Geruch war leichter als der von Erde und dennoch entsprang er dem feuchten Element. Das Leder erinnerte nur vage an Sattelzeug. Ife ließ ihren Kopf auf der Erde neben den Büchern liegen, schnupperte an ihnen wie an einer fremden Pflanze, die sie auf ihre Genießbarkeit testen wollte. Sie schloss die Augen und witterte so eine ganze Weile, bis sie überzeugt war, dass ihr die Bücher kein Leid zufügen konnten.

Sie nahm das oberste vorsichtig mit beiden Händen vom Stapel und trug es in sicherem Abstand vom Körper zum Studiertisch Sandquists. Behutsam und fast ohne Gewicht setzte sie sich auf die Stuhlkante. Sie hatte auch nicht gelernt, ein Buch zu öffnen. Bei der Missus hatte sie es schon gesehen. Die Missus legte die Bücher vor dem Öffnen nicht auf eine Tischplatte. Sie setzte sich mit ihnen in einen Sessel und während eine Hand das Buch stützte, bewegte die zweite die Seiten darin. Ife wollte es aber machen wie Sandquist, weil es ja auch seine Bücher waren.

Sie atmete tief durch. Der Buchdeckel war glatt und namenlos wie der Rücken. Sie ließ ihre Finger an seinen Rand gleiten und hob ihn vorsichtig an. Das Papier darunter knackte leise. Die erste Seite war gelbbräunlich und enttäuschend leer. Ihr Rand war weitaus schwerer zu greifen als der lederne Einband. Ife wagte sich nur mit äußerster Vorsicht auf die nächste Seite vor. In deren Mitte stand eine Reihe großer geschwungener Buchstaben in schwarzer Tinte. Kein Bild. Ife war ein wenig enttäuscht, wollte aber so schnell nicht aufgeben. Ihre Finger tasteten nach der nächsten Seite. Auf dem Hintergrund des nächsten Papiers gab es schwarze Buchstaben, die Skizze eines Baumes und echte Blätter, mit kleinen Papierstreifen auf den Untergrund geheftet, damit sie nicht verrutschten.

War sie zunächst noch hellhörig wie im Wald, bereit, das Buch beim leisesten Geräusch zuzuklappen und zurück in ihre Ecke zu hasten, vertiefte sie sich mit der Zeit immer mehr in die Sammlung von Schrift, Zeichnungen und Gegenständen aus der Natur. Sie war fasziniert, wie die Blätter und Blüten, die sich draußen im Wind bewegten, hier auf dem Papier in flacher Gestalt erstarrt waren, die Blüten sich nicht mehr der Sonne und den Schmetterlingen öffnen konnten, sondern in der Dunkelheit zwischen den Buchdeckeln auf die Morgendämmerung der Betrachtung warteten. Sie fand auf den Seiten des Buches Bekannte und Unbekannte. Sie fand nicht heraus, warum gerade diese, unter den Tausenden, die dort draußen wuchsen, in einem Buch vereinigt waren. Vielleicht hätte sie es verstehen können, hätte sie die Zeichen dazu zu Worten verwandeln können. Ife blätterte das Buch von vorne nach hinten, dann von hinten nach vorne durch, als hätte sie das Geheimnis irgendwo zwischen den Seiten übersehen. Aber sie kam dem Sinn der Sammlung nicht näher.

Sie nahm schließlich ihren rechten Zeigefinger und fuhr den geschwungenen Linien der Buchstaben nach, verirrte sich in deren Kurven, nahm mal naheliegende Abzweige, mal verwegene Umwege. Wie wäre es, wenn diese Kurven aus dem eigenen Finger flössen, verlängert durch das Gerät, das die Missus Füllfederhalter nannte? Würde sie den seltsamen Sandquist fragen können, ob er sie das Lesen und Schreiben lehrte? Ife hatte nur selten von Sklaven gehört, die lesen und schreiben konnten. In Sugar Creek verstand es Pieter Zahlen zu schreiben. Er notierte jeden Tag in einem dicken Buch, wie viele Oxhofte Zucker von der Siederei zum Trocknen ins Lagerhaus gebracht wurden. Ife glaubte nicht, dass er nur ein einziges Wort schreiben konnte. Mutlos geworden ließ sie den Buchdeckel zuklappen und starrte in die Luft, wie es auch Sandquist an dieser Stelle manchmal zu tun pflegte.

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