Ingeborg Schober - Pop-Tragödien

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Die Pop-Geschichte ist voll von Pop-Tragödien. Von Künstlern, deren Leben zwischen musikalischen Höhenflügen und persönlichen Katastrophen hin und her schwankte. Von Musikern, die an ihrem Erfolg, ihren Ängsten, ihren Drogen scheiterten.
Ingeborg Schober erzählt mit viel Insiderwissen die zehn spektakulärsten Fälle von den Beach Boys bis Nirvana. Der «Gott der 80er Jahre», Falco, kommt dabei ebenso vor wie der in Vergessenheit geratene Begründer der elektronischen Musik Leon Theremin. Der anarchistische Punk Sid Vicious von der Sex Pistols steht gleichberechtigt neben der «singenden Nonne» Soeur Sourire; die legendäre Sängerin von Velvet Undergound Nico wird ebenso porträtiert wie die Nicht-Sänger Milli Vanilli.
Die zehn packenden Stories zeigen die dunkle Seite der Glitzerwelt.

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Damit beging sie einen groben Vertragsbruch ihrem ehemaligen Kloster gegenüber, dem sie schriftlich versichert hatte, für alle Zeiten diesen Namen abzulegen. Diese Entscheidung zog einen Rattenschwanz von Problemen nach sich, die letztendlich zu ihrem Freitod führten. Fast ist man versucht zu sagen, der Zorn Gottes ergoss sich über sie, obwohl sie nicht das Geringste verbrochen hatte. Alles, was sie suchte, war ein bisschen privates Glück und so viel Erfolg als Sängerin, dass sie davon leben konnte. Die Musik, die ihr einst im Kloster Trost gespendet und andere optimistisch gestimmt hatte, wurde nun dank des weltweiten Hits »Dominique« nachträglich zur größten Belastung und Prüfung ihres Lebens.

Jeanine Deckers alias Luc-Gabrielle alias Soeur Sourire alias Luc Dominique zog die Aufmerksamkeit der Boulevardpresse nur noch gelegentlich wegen der angeblich lesbischen Beziehung und ihrer eingestandenen Tablettensucht auf sich, als »Ein-Hit-Wunder«, dessen Leben eine tragische Wendung genommen hatte. Ab 1974 machte sie wegen eines jahrelangen Rechtsstreits mit den Behörden jedoch wieder regelmäßig Schlagzeilen. Die Katastrophe brach mit einer nachträglichen Steuerforderung des belgischen Finanzamtes über umgerechnet mehr als 60 000 Euro über sie herein. Diese berechneten sich aus den Millioneneinnahmen für »Dominique«, den späteren Plattenverkäufen sowie den Filmrechten an »The Singing Nun«. Dass sie fast alle Einnahmen als Spende an den Orden abgeführt und nur Bruchteile an den Tantiemen verdient hatte, konnte sie nicht beweisen, sie besaß weder Abrechnungen noch Unterlagen und Quittungen. Sie hatte in die tatsächlichen Umsätze, die das Kloster machte, niemals Einblick gefordert und folglich keine Ahnung, dass der Konvent die eingenommenen Tantiemen offenbar nicht korrekt versteuert hatte. Doch ihr ehemaliges Kloster in Fichermont und der Dominikanerinnenorden erklärten sich ungeheuerlicherweise für nicht zuständig und schwiegen in dieser Sache beharrlich, sodass Jeanine Deckers schlussendlich allein auf einer riesigen Steuerschuld sitzen blieb.

Die einzige vernünftige Möglichkeit wäre natürlich gewesen, gegen das Kloster zu klagen. Doch das traute sie sich nicht, weil sie sich entgegen der vertraglichen Vereinbarung wieder Soeur Sourire nannte. Stattdessen klagte sie gegen das Finanzamt und verlor erwartungsgemäß. Danach kämpfte sie jahrelang nur noch um Zahlungsaufschübe. Sie gewann zwar einflussreiche Fürsprecher, war aber viel zu schüchtern, um auf ihre tatsächliche Notlage hinzuweisen. Um zu überleben, gab sie wieder Zeichen- und Gitarrenunterricht, manchmal jobbte sie auch als Sekretärin und Kosmetikberaterin und rutschte gleichzeitig immer tiefer in ihre Tabletten- und Alkoholsucht.

Trotzdem gab sie nicht auf. Aufgrund des Zeichenunterrichts hatte sie selbst wieder zu malen begonnen und stellte ihre Bilder aus. 1982 versuchte sie ein vergebliches Comeback mit einer Synthi-Pop-Version von »Dominique«, die in Diskotheken ganz gut ankam, sich aber wenig verkaufte. Deshalb drehte sie ein etwas unbeholfenes Video dazu. Das zeigt sie in einem roten Pullover, in Hosen und kniehohen, klobigen Stiefeln, in denen sie - mit der geliebten Gitarre Adèle in der Hand - energisch den Kreuzgang eines Kirchengebäudes entlangmarschiert. Sie wirkt weder glücklich noch unglücklich, sondern leicht entrückt und nicht von dieser Welt.

Kurz darauf musste ihre Lebenspartnerin Annie ihr Kinderheim aus Geldnot schließen. Keiner kam den beiden zu Hilfe, wobei die Vermutung naheliegt, dass auch hier die angeblich lesbische Beziehung indirekt eine Rolle spielte. Die Steuerschulden waren mit Zins und Zinseszins mittlerweile fast auf das Doppelte angewachsen und die beiden Frauen sahen weder ein noch aus. Sie waren finanziell ruiniert.

Im Nachhinein ist es völlig unverständlich, wieso Jeanine nicht um Hilfe bei Menschen nachgesucht hat, die sie offenbar noch immer schätzten und verehrten. Etwa die belgische Königin Fabiola: Sie schrieb den beiden zum Jahreswechsel 1985 einen herzlichen Brief und wünschte ihnen alles Gute fürs neue Jahr. War es Scham, falsch verstandener Stolz oder die endgültige Resignation aufgrund ihrer schweren Depressionen? Hoffte Jeanine auf die Hilfe Gottes, der sie offenbar vergessen hatte?

»Eines Tages waren er und seine Brüder ohne Brot / da erschienen ihnen Engel, und sie linderten die Not«, hatte sie in »Dominique« gesungen. Wo waren die Schutzengel von Jeanine, die als Nonne und als Mensch zu gut und gutgläubig für diese Welt war?

1985 war überhaupt kein Geld mehr da, keine Perspektive, nur mehr astronomische Schulden beim Finanzamt. Am 29. März kauften die beiden Frauen auf Pump und ohne Rezept in ihrer Apotheke 100 Depronal-Tabletten und 50 Témesta und schluckten sie mit Kognak. Am 1. April 1985 wurden beide tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Jeanine Deckers wurde 51 Jahre alt, ihre Freundin Annie 41. »Wir kehren zum Herrn zurück«, hinterließen sie in ihrem Abschiedsbrief. Und in einem weiteren Brief an ihren Freund und Anwalt Jean Berber schrieb Jeanine Deckers: »Ich umarme dich mit Bitterkeit und Trauer.« Die karge, aber geschmackvolle Einrichtung ihrer Wohnung sollten Studenten, Freunde und arme Leute aus der Nachbarschaft erben. Doch alles, was von Wert war, wurde vom Fiskus konfisziert. Zumindest ihren letzten Wunsch erfüllte die Kirche trotz des Selbstmordes: Annie und Jeanine bekamen einen öffentlichen Gottesdienst und wurden in einem gemeinsamen Grab beigesetzt. Im Nachlass fand man im Archiv des »Figaro Magazine« ein Video mit zehn unveröffentlichten Liedern. In einem davon scheint Jeanine ihren Selbstmord anzukündigen, mit schwarzem Humor und viel Sarkasmus: »Ihr werdet bald von Soeur Sourire hören, dass sie starb, erschlagen von Steuerbescheiden. Die Leute werden aufatmen und sagen: Sie ist endlich tot. Gott sei Dank.« Die Finanzakten im Fall Soeur Sourire gegen das Kloster Fichermont sind immer noch unter Verschluss.

Doch mit dem Tod der beiden war das letzte »in Ewigkeit Amen« noch nicht gesprochen, auch wenn sie in Frieden ruhen. Immer wieder nahmen die unterschiedlichsten Künstler wie Gus Gus, Happy Mondays, Fun Boy Three, Nils Lofgren, Mother Earth oder Simply Red Coverversionen von Soeur Sourire auf und das Interesse an dem traurigen Schicksal der hilfsbereiten Nonne wuchs vor allem 2003 zu ihrem 70. Geburtstag. Erstaunlich viele Internetseiten entstanden, eine Doppel-CD (»Soeur Sourire - die singende Norme«, 46 Songs und ein Video) wurde mit ihren bis dato vergriffenen Songs veröffentlicht. Und in Belgien wurde sogar eine Initiative gegründet, die sich dafür einsetzt, die »Singende Nonne« auf einer Briefmarke zu verewigen.

Beach Boys

Bad Vibrations?

Dennis Wilson: *1944 - †1983

Carl Wilson: *1946 - †1998

Brian Wilson: *1942

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