Ingeborg Schober - Pop-Tragödien

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Die Pop-Geschichte ist voll von Pop-Tragödien. Von Künstlern, deren Leben zwischen musikalischen Höhenflügen und persönlichen Katastrophen hin und her schwankte. Von Musikern, die an ihrem Erfolg, ihren Ängsten, ihren Drogen scheiterten.
Ingeborg Schober erzählt mit viel Insiderwissen die zehn spektakulärsten Fälle von den Beach Boys bis Nirvana. Der «Gott der 80er Jahre», Falco, kommt dabei ebenso vor wie der in Vergessenheit geratene Begründer der elektronischen Musik Leon Theremin. Der anarchistische Punk Sid Vicious von der Sex Pistols steht gleichberechtigt neben der «singenden Nonne» Soeur Sourire; die legendäre Sängerin von Velvet Undergound Nico wird ebenso porträtiert wie die Nicht-Sänger Milli Vanilli.
Die zehn packenden Stories zeigen die dunkle Seite der Glitzerwelt.

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1933 heiratete Clara zu seiner großen Enttäuschung den Anwalt Robert Rockmore, den sie seit ihrem 14. Lebensjahr kannte. Im Jahr darauf eröffneten in Washington und New York die sowjetischen Botschaften und ab da stand Leon Theremin ständig unter Beobachtung russischer Agenten. Jede Woche musste er sich in einem schäbigen Café an der Fifth Avenue mit zwei Konsulatsangestellten treffen. Sie nötigten ihn, schon frühmorgens Wodka zu trinken. »Ich fand heraus, dass man nicht so schnell betrunken wird, wenn man vorher reine Butter schluckt. Ich habe bis zu einem halben Pfund davon hinuntergewürgt.« Man zwang ihn zur Industriespionage, »es ging um Flugzeugbau, doch die meisten Informationen waren fast jedem zugänglich, also nicht wirklich geheim.«

1935 bewarb sich die achtzehnjährige, farbige Kunststudentin Grace Lavinia Poole Williams für das neu gegründete American Negro Ballet. Sie kam aus Philadelphia, hatte irisch-afroamerikanische Vorfahren, sprach sechs Sprachen und war sehr belesen. Sie hatte seit ihrer Kindheit Ballettunterricht und bekam ein Stipendium an der New York Art Students League für Malerei und Aktzeichnen. Der Ballettgründer Von Grona befasste sich mit dem Terpsitone und Lavinia schaffte es einigermaßen, damit umzugehen. Leon Theremin verliebte sich in sie. Anfang 1938 beschlossen Lavinia und Leon heimlich zu heiraten: Er war 41, sie 21. Die Sowjets waren einverstanden, also wurden in der Botschaft die Papiere für die Eheschließung ausgestellt, nicht aber im Standesamt von New York registriert. Damals bekam ein Ausländer durch eine Ehe nicht automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Doch die Ehe stand von Anfang an unter einem ungünstigen Stern. Gemischtrassige Ehen waren im damaligen Amerika ein absolutes Tabu und viele Freunde und Gönner wandten sich von Theremin ab. »Ich habe ihn unendlich geliebt«, so Lavinia, »er war ein so begabter Mann ... und er hatte diese wundervollen, blauen Augen.« Später erklärte Theremin, er und Lavinia hätten auf Kinder verzichtet, denn sie wären amerikanische Staatsbürger geworden, »und ich träumte davon, in die Sowjetunion zurückzukehren«. Der Gedanke, in Amerika endlich die Zelte abzubrechen, war verlockend. Theremins Zeit in Amerika war geborgte Zeit auf ein auslaufendes Visum. Er war ins Visier des FBI geraten und war längst vom Kapitalismus enttäuscht, kämpfte mit enormen Finanz- und Steuerproblemen und hatte Heimweh. Zur gesellschaftlichen Ächtung wegen seiner Ehe mit Lavinia kam auch, dass die Rosens nicht mehr auf ihre Mietrückstände warten wollten und ihn baten, das Haus zu räumen.

Die Nachrichten aus Moskau wiederum klangen auch nicht beruhigend. Einige Freunde von ihm waren als »Verräter« hingerichtet worden, Stalin herrschte mit stählerner Hand. Doch Theremin hatte die Hoffnung, dass er als Träger amerikanischer Industriegeheimnisse problemlos in seinen alten Job bei Prof. Ioffe im Polytechnikum zurückkehren könnte. Was ihm fehlte, war nicht nur das Geld für die Heimreise, sondern absurderweise ohne gültige Papiere auch ein offizieller Weg. Ersteres beschaffte er sich durch ein Geschäft mit den Rosens, die für 10.000 Dollar eine Genehmigung für den Bau der Theremin-Geräte zu Privatzwecken erwarben und als einzige über seine geplante Ausreise eingeweiht waren. Letzteres regelte der russische Geheimdienst, der seine Agenten mit gefälschten Papieren auf eigenen Frachtschiffen ein- und ausschmuggelte. Die Mitreise seiner Frau Lavinia hatte man jedoch abgelehnt, sie sollte später folgen. Deshalb dachte sie, die »zu ihrem eigenen Schutz« nicht in seine Pläne eingeweiht war, automatisch an eine Entführung, als am Donnerstag, den 15. September 1938 Theremin zu Hause von einer Eskorte von Männern abgeholt wurde. »Ich war im Studio, als sie kamen, um ihn nach Russland zu bringen. Er bat mich, ihm nicht zu folgen, und ich sollte auch nicht versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.« Theremins New Yorker Freunde waren über sein Verschwinden schockiert, denn mit ihm waren auch alle Geräte, Instrumente, Pläne und Papiere verschwunden.

Sein Abreisetermin war wohl kein Zufall, denn an diesem Tag wurden die Schlagzeilen von den weltweit dramatischen, politischen Veränderungen beherrscht. Alles sah nach einem 2. Weltkrieg aus. Viele Schiffsreisen nach Europa wurden abgesagt, die Passagen storniert. So pompös und glamourös Theremins Ankunft in New York gewesen war, so still und geheim war sein Abschied und so enttäuschend seine Ankunft in Leningrad.

Es war nicht mehr die Stadt und das Land, das er verlassen hatte. Er war in die Falle gegangen. Fast alle seine alten Kontakte waren in Ungnade gefallen, verschleppt, verschollen, getötet. Wer noch da war, stand unter strenger Überwachung und musste mit dem gleichen Schicksal rechnen. Für sie alle war Leon Theremin ein heißes Eisen, er bekam keine Arbeit, hatte kein festes Zuhause. Der NKWD, Vorläufer des KGB, hatte ihn längst in seinen Fängen. Am 10. März 1939 wurde Theremin vom Geheimdienst verhaftet und kam in das berüchtigte Moskauer Gefängnis Butyrka. Sein ganzes Hab und Gut wurde beschlagnahmt. »Ich wurde Tag und Nacht verhört«, es gab Foltermethoden wie Schlafentzug und Hunger. Ohne Prozess wurde »Lev S. Termen als Mitglied einer konterrevolutionären Vereinigung« zu acht Jahren Konzentrationslager im schlimmsten GULAG, das es gab, verurteilt, in Kolyma, Magadan, in der Tundra, wo 400.000 Gefangene unter unmenschlichen Umständen in der Goldmine schufteten. Er hatte Glück im Unglück, dass er im Straßenbau und nicht in der Mine beschäftigt wurde, wo manche nur ein paar Monate überlebten. Zu seinem Erstaunen befanden sich fast alle Mitglieder der Leningrader und Moskauer Philharmoniker unter den Gefangenen, mit denen er bald für die Aufseher Konzerte organisierte: »Wir spielten Ravels ›Bolero‹.«

1940 wurde er nach Moskau zurückgebracht und arbeitete fortan in einer Art Luxusgefängnis mit anderen Wissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern an Geheimprojekten für das Militär. Nachdem am 22. Juni 1941 Hitler die Sowjetunion überraschend angriff, wurde Theremin dem Team seines Ex-Professors Ioffe unterstellt, der an der Entwicklung einer russischen Atombombe arbeitete.

In den USA versuchten die Freunde um Clara Rockmore vergeblich, den verschollenen Erfinder ausfindig zu machen. Theremins Noch-immer-Ehefrau Lavinia trat mit der renommierten Katherine Dunham Company in den Filmen »Stormy Weather« und »Carnival Of Rhythm« auf und hatte alle Hoffnung aufgegeben. »Ich dachte, er wäre seit Jahren tot, und das war sehr schwer für mich.« 1948 heiratete sie ihren langjährigen Verehrer Shannon Yarborough, bekam die Töchter Sharron und Sara und eröffnete eine Kinder-Tanzschule in Brooklyn. 1953 wurde sie nach Haiti eingeladen, um mit der National Folklore Troupe zu arbeiten, und gründete dort das Haitianische Institute Of Folklore And Classic Dance. Ihr Mann folgte ein Jahr später, aber die Ehe ging schief. Sie ließen sich scheiden, blieben jedoch ein Leben lang gute Freunde.

Es war eine unglaubliche Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet in diesen dunklen Jahren Theremins, als der Physiker in Russland als verschollen galt, sein Instrument in Hollywood Furore machte. Es begann mit dem Hitchcock-Thriller »Spellbound«, für den der Filmkomponist Mikos Rozsa einen Oscar bekam. 1945 setzte Rozsa den Theremin erneut für Billy Wilders »The Lost Weekend« ein. Und Regisseur Robert Siodmak verwendete ihn für die Musik zu seinem Film »The Spiral Staircase«. Unzählige folgten wie »The Fountainhead«, »Impact«, »Devil Weed«, »Let's Dance« oder »The Day The Earth Stood Still«. Die irrwitzigste Szene dazu lieferte der US-Komiker Jerry Lewis in seinem Film »Delicate Deliquent«.

Unter den Langspielplatten, die mit Theremin-Musik erschienen, war das Album von Harry Revel/Leslie Baxter »Perfume Set To Music« mit Platz 7 in den Billboard-Charts besonders erfolgreich. In den 1990er Jahren erlebte der Theremin in Musik und Film eine wahre Renaissance: Die überirdischen Töne geisterten durch die Soundtracks der Science-Fiction- und Katastrophenfilme von Roland Emmerich und Steven Spielberg, in »Ed Wood« war er ebenso zu hören wie 1996 in »Mars Attacks«. Bands wie Portishead, Père Ubu, Tesla oder Ex-Talking-Head David Byrne bedienten sich daraufhin ebenfalls des exotischen Instruments.

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