–Wirbel nur in Strukturen zu dritt bestehen können, bleibt auch die Topologie erhalten, was insbesondere bedeutet, dass die Wirbel auf jeder der drei Achsen erhalten bleiben, (dafür hat das Standardmodell das Gesetz erfunden, die ein Teilchen bildenden Quarks müssten drei verschiedene »Farben« tragen, die erhalten bleiben);
–die Strukturen, die elektrische Felder hervorbringen, erhalten bleiben, bleiben auch Ladungen erhalten.
In der deduktiven Physik entspricht die Vielzahl von Teilchen, die bei Hochenergie-Kollisionen in Beschleunigern wie dem LHC in Genf auftreten, einer morphologisch begrenzten Anzahl von Kombinationen einzelner Strukturmöglichkeiten (ähnlich der Einordnung der Elemente in das Periodische System).
Elektrizität/Ladung
»Ladung« ist eine Unterstellung: Was erfahren wird, ist allein das elektrische Kraft-Feld. Diesem ordnete die Physik eine Ursache zu – analog der Zuordnung Masse/Gravitationsfeld. In der deduktiven Physik hingegen wird Ladung durch die Massendynamik hervorgebracht und ist nicht schon im Quark als rätselhafte Drittel- oder Zweidrittelladung18 angelegt. Es gibt ja keine Ladungen ohne Masse als Trägerin.
Das elektrische Feld besteht aus Hohlwirbeln, deren Drehimpuls den elementaren Wert ħ hat, die von einer Masse abgestrahlt werden19 (induktive Physik: »virtuelle Photonen«). Elektrizität ist ein Resonanz-, also ein quantenmechanisches Phänomen, keine weitere Größe aus dem Nichts.
Begegnen sich zwei Strahlungen frontal, so annihilieren sie einander, wenn sie gegenläufig drehen, was den Effekt der Anziehung analog jener von Quelle und Senke hat. Drehen sie im gleichen Sinn, so verdrängen sie einander mit dem Effekt der Abstoßung.
Die Maxwell-Gleichungen von 1864 beschreiben im Grunde die Mengen- und die Bewegungs-Buchhaltung der virtuellen Photonen, und die deduktive Physik kann sie herleiten. Wird die eine in die andere eingesetzt, resultiert die Wellengleichung für die Ausbreitung von elektromagnetischer Strahlung (Licht). Magnetismus resultiert aus Wirkungsverzögerung des elektrischen Feldes und ist folglich ein relativistisches Phänomen. Das Verhältnis der Ruhenergie einer Masse mc 2 zur Feldenergie von deren Ladung entspricht der Feinstruktur-Konstante α = 1/13720, was den rein geometrischen Zusammenhang zwischen elektrischem Feld und Massendynamik deutlich macht.
Elektrische Kräfte
Moleküle
James Clerk Maxwell,
1831–1879
Moleküle bringen zusätzliche Komplexität: Nun »wollen« Atome zusammenkommen und nähern sich wunderlicherweise doch bloß bis zu einem gewissen Abstand. Die Protonen und die Elektronen stoßen einander ab und ziehen einander übers Kreuz an. Hinzu kommt die »Zentrifugalkraft« der Elektronen, die von ihren (Kreis-) Bewegungen herrührt, die sich überdies gegenseitig elektromagnetisch beeinflussen. Man kann die Verhältnisse nicht genau berechnen und behilft sich mit der Annäherung durch Berechenbares. Hingegen kann man präzis messen: die Bindungsenergie ist etwa ein Drittel4.5 eV der Bindungsenergie eines Elektrons an das Proton beim einzelnen Wasserstoffatom. Die Größenordnung ist plausibel, wenn man die Abstände bedenkt: Zwischen den beiden Protonen liegen zwei Bohrradien plus 1%, also zweimal der Abstand zum Proton, in dem sich das einzelne Elektron aufhält.

Niels Bohr,
1885–1962
Molekulare Strukturen. Die Atome in H 2O zum Beispiel bilden einen Winkel von 105 Grad, und dieser Winkel hat eine Lage im Raum definiert also eine Ebene. Im Beispiel von Methan, CH 4, schmiegen sich die vier Wasserstoffatome in einem vollkommenen Tetraeder um das Kohlenstoffatom. Kristalle bilden ebenfalls Strukturen, und was über Moleküle gesagt wird, gilt ebenso für diese. Bindungsenergien sind von Molekül zu Molekül verschieden; in der belebten Natur sind jene mit den niedrigsten Bindungsenergien vorzufinden. Molekulare Strukturen bilden auch die Grundlage aller Information, also von Leben und schließlich Geist.
Energie und Geist
Von der »rohen« Ruhenergie einer Masse zur Bindungsenergie eines Atomkerns geht es um einen Faktor hundert hinunter; von da zur Bindungsenergie eines Elektrons an sein Proton im Wasserstoffatom um eine Million Mal; von da zu jener der Wasserstoffbrücke um einen weiteren Faktor hundert. Wasserstoffbrücken bestimmen die Strukturen von DNA und RNA mit und repräsentieren damit eine »Vorstufe« zu Geist.
»Materie hat fast keine Struktur – Geist hat fast keine Energie.«

Größenordnungen
Der Mensch zwischen Planck-Länge und Ereignishorizont
Aus den Fundamentalkonstanten c, G und ħ allein gehen weder der Radius eines Protons noch des Universums (»Ereignishorizont«) hervor. Beides muss gemessen werden. Die String-Theorie baut auf einer noch kleineren Größe auf: der »Planck-Länge«, deren Formel alle Fundamentalkonstanten enthält und als »kleinste sinnvolle Länge« betrachtet wird.21
Alle Größen sind relativ, nur Verhältnisse sind absolut. Logarithmisch aufgetragene Verhältnisse, mit dem Menschen als Referenzgröße, zeigen diesen ungefähr in der Mitte zwischen wahrnehmbar Kleinstem und Größtem. Ebenso sind Raum und Zeit nur als Verhältnisse absolut: als Lichtgeschwindigkeit – was beides daran erinnert, dass Abbildungen grundsätzlich nur Relationen dazustellen vermögen.
Planck-Länge wie Ereignishorizont sind durch die Lichtgeschwindigkeit bestimmt, in beiden Fällen kann wegen der Strömung des Kontinuums ins leere Universum, bzw. ins Schwarze Loch, kein Licht mehr zum Beobachter dringen.

Mensch zwischen Größtem und Kleinstem
Fundament für das Verständnis von allem
Was sich als Materie manifestiert, beruht auf Rotation von Kontinuum in Resonanz; das Unbegreifliche reduziert sich auf die zwei Vorstellunge von leerem Raum und spezifischem Kontinuum – und bleibt fundamental unbegreiflich. Der Rest ist Deduktion – doch was wissen wir, wenn wir alles abgeleitet haben? Wir wissen, dass
es ohne jeden Sinn ist, verstehen zu wollen:
–was Raum, Zeit, Kontinuum »an sich« sind,
–warum es überhaupt etwas gibt und nicht nichts,
–zu welchem Zweck es alles gibt;
vollständig einzusehen ist, wie sich alles verhält:
–Ungleichgewichte im Kontinuum stehen am Anfang von allem und führen zu Dynamiken,
–Wechselwirkungen der Dynamiken bringen Strukturen hervor,
–Menschen nehmen Strukturen in der Form von Materie wahr und nicht als Kontinuum an sich,
–das Universum ist eine Dynamik desselben Kontinuums,
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