Wenn Sie in einer Sektion mehr als drei Punkte angekreuzt haben (z. B. in Teil A und Teil C), lesen Sie im Anschluss hieran bitte in den angegebenen Kapiteln weiter. Haben Sie mehr als fünf Übereinstimmungen pro Sektion gefunden, die sich möglicherweise immer weiter verschlechtern, oder sind Sie völlig verzweifelt, dann sollten Sie zusammen mit dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens vor Ort eine auf Sie abgestimmte Behandlung ausarbeiten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Fragebögen lediglich Wegweiser sind, ein Handwerkszeug, das hilfreiche Hinweise darauf liefert, wie Sie Ihre Hormone am besten wieder ins Gleichgewicht bringen können. Die Fragebögen sind erst der Anfang des in diesem Buch beschriebenen Prozesses und keineswegs der Weisheit letzter Schluss. Wenn Sie über entsprechende Englischkenntnisse verfügen, können Sie sich auch die neueste Version auf meiner Website (http://thehormonecurebook.com/quiz) ansehen. Ihre nächste Aufgabe besteht in jedem Fall darin, umgehend mit der Suche nach Lösungen zu beginnen, und mein Programm hilft Ihnen dabei.
Teil A: Cortisolüberschuss
Das ist die bei Weitem häufigste Hormonschwankung, von der moderne Frauen betroffen sind.
Fünf oder mehr Symptome: Alarmstufe Rot! Es besteht die Gefahr, dass Sie Ihr Cortisolspiegel erhöht ist. Lesen Sie bitte Kapitel 4, um mithilfe dieser Informationen Ihre Werte wieder in den Normbereich zu bringen – nicht zu hoch und nicht zu niedrig.
Drei oder vier Symptome: Sie sollten sich um diese Hormonschwankung kümmern.
Weniger als drei Symptome oder nicht sicher: Ich empfehle einen Arztbesuch, um den Cortisolspiegel im Serum testen zu lassen, und zwar vor 9 Uhr morgens. Der ideale Spiegel sollte zwischen 10 und 15 µg/dl liegen. Sie können den Test auch zu Hause machen, indem Sie den Cortisolspiegel viermal über den Tag verteilt aus dem Speichel bestimmen, man bezeichnet dies als „Cortisol-Tagesprofil“. (Tagesprofil heißt, dass sich der Zustand über den Tag und in der Nacht periodisch verändert; stellen Sie sich Blüten vor, die sich am Tag öffnen und nachts schließen). (Entsprechende Speicheltests lassen sich über das Internet bestellen, als Einzeltest und auch als Tagesprofil. Es lohnt sich aber, in der Apotheke nachzufragen; Anm. d. Übers.) Oft ist ein Cortisol-Tagesprofil hilfreicher, denn dann können Sie Ihren Cortisolspiegel über einen ganzen Tag hinweg beobachten und haben nicht nur die Aussage eines einzelnen Wertes aus dem Bluttest (oder dem Speichel). Bitte lesen Sie hierzu auch den Anhang.
Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Teil A in Kapitel 4 (S. 103).
Sie erinnern sich, Sie können sowohl einen hohen als auch einen niedrigen Cortisolspiegel haben – sogar am selben Tag, innerhalb von 24 Stunden.
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Cortisolspiegel.
Weniger als fünf Symptome: Sie sollten Ihren Cortisolspiegel bestimmen lassen, entweder aus dem Blut oder aus dem Speichel. Die meisten Schulmediziner suchen bei Problemen der Nebennieren allerdings nicht nach graduellen Hinweisen, doch darum geht es bei einem niedrigen Cortisolspiegel. Wie in Teil A beschrieben, sollte der Cortisolspiegel morgens höher als 10 µg/dl liegen, doch wie bereits erwähnt, ist ein 24-Stunden-Profil sinnvoller als ein einzelner Wert, der nichts über die Entwicklung im Laufe des Tages aussagt. Mehr Informationen entnehmen Sie bitte dem Anhang.
Unabhängig von der Anzahl der Übereinstimmungen: Lesen Sie bitte Teil B in Kapitel 4 (S. 116).
Teil C: Progesteronmangel und Progesteronresistenz
Niedrige Progesteronwerte stehen an zweiter Stelle in der Häufigkeit der Hormonschwankungen bei Frauen über 35 Jahre.
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Progesteronspiegel.
Drei oder vier Symptome: Sie sollten sich um diese Hormonschwankung kümmern.
Weniger als drei Symptome oder unsicher: Ich empfehle, am 21. Zyklustag von Ihrem Arzt den Progesteronspiegel aus dem Serum testen lassen. Der ideale Spiegel sollte mehr als 10 ng/ml betragen; optimal wären 15 bis 25 ng/ml.
Sofortmaßnahme: Lesen Sie bitte Kapitel 5.
Teil D: Östrogenüberschuss
Unter welche Kategorie Sie hier auch fallen mögen, bitte bedenken Sie auch, dass Sie möglicherweise Fremdöstrogenen ausgesetzt sind, die an anderer Stelle in diesem Buch besprochen werden.
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen hohen Östrogenspiegel. 80 % der Frauen über 35 sind von einer Östrogendominanz betroffen.
Drei oder mehr Symptome: Ein hoher Östrogenspiegel ist eine nicht von der Hand zu weisende Möglichkeit.
Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 6.
Die meisten Frauen bemerken einen deutlichen Rückgang des Östrogenspiegels gar nicht, bis sie die Vierzig oder sogar die Fünfzig überschritten haben.
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich einen niedrigen Östrogenspiegel.
Drei oder vier: Ein Östrogenmangel ist möglich.
Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 7.
Teil F: Androgenüberschuss
Dies ist die häufigste hormonelle Ursache für die Unfruchtbarkeit bei Frauen.
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben sehr wahrscheinlich einen hohen Spiegel an männlichen Hormonen (Androgenen).
Drei oder vier: Sie könnten einen Androgenüberschuss haben; hierum sollten Sie sich kümmern, denn es besteht ein deutliches Risiko unfruchtbar zu sein und möglicherweise an Diabetes zu erkranken.
Weniger als drei Symptome oder unsicher: Ich empfehle Ihnen, beim Arzt freies Testosterin aus dem Serum oder den freien Androgenindex (FAI) bestimmen zu lassen.
Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 8.
Teil G: Schilddrüsenunterfunktion
Viele Ärzte halten die Sorgen, die sich Frauen um ihre Schilddrüse machen, für übertrieben. Lassen Sie sich nicht abwimmeln!
Fünf oder mehr Symptome: Sie haben wahrscheinlich eine Schilddrüsenstörung. Ich empfehle Ihnen, beim Arzt diese drei Schilddrüsenwerte bestimmen zu lassen: TSH (Thyreoidea-stimulierenden Hormon, fT3 (freies Trijodthyronin) und rT3 (reverses T3).
Drei bis fünf Symptome: Bei Ihnen könnte eine Funktionsstörung vorliegen.
Weiterführende Informationen: Lesen Sie bitte Kapitel 9.
Symptome in mehr als einer Kategorie
Hormone existieren nicht im luftleeren Raum. So gerne ich auch die Dinge nach Zugehörigkeit ordne (Sie sollten meine Gewürzschublade sehen!), bei den komplizierten und miteinander verzahnten Körpersystemen funktioniert das nicht. Manche Symptome verdecken andere: Probleme mit den Nebennieren- und Geschlechtshormonen können Schilddrüsensymptome verdecken und umgekehrt. Manchmal spielt auch das Alter eine Rolle: Die Schilddrüsenprobleme Gewichtszunahme, Übellaunigkeit und Müdigkeit kommen nach dem 35. Lebensjahr häufiger vor, ein Trend, dem – in Analogie zur Menopause – das Etikett „Thyreopause“ verpasst wurde. Bisweilen verändern sich die Symptome mit der Zeit, manchmal sogar von einer Stunde zur nächsten: Manche Frauen haben Symptome eines zu hohen und eines zu niedrigen Cortisolspiegels innerhalb eines Tages. Haben Sie weniger als fünf Symptome, sehen aber, dass sich einige Symptome mit denen aus anderen Bereichen überschneiden – wie die Östrogendominanz oder ein hoher oder niedriger Cortisolspiegel –, sollten Sie über die häufigsten Kombinationen hormoneller Schwankungen in Kapitel 10 nachlesen. In den Kapiteln 2 und 10 beschreibe ich ausführlicher die Kettenreaktionen zwischen diesen Hormonen und wie man damit umgeht.
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