Rich Schwab - Paaf!

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Juli 1986, zwölf Wochen nach Tschernobyl. Die Grünen und die Anti-Atom-Bewegung triumphieren: Das große Pöckensdorfer Anti-Atom-Festival, kurz Paaf!, kann stattfinden – alle behördlichem Hürden sind genommen. An die hunderttausend Protestpilger werden erwartet, und in dem beschaulichen Dörfchen in der Oberpfalz ist der Teufel los. Nicht nur dort – natürlich wollen etliche Geschäftemacher auf den Zug aufspringen, und nicht zuletzt versuchen diverse politische Gruppierungen – und der Verfassungsschutz – ihr eigenes Süppchen zu kochen.
Das könnte Büb Klütsch und seiner Band Penner´s Radio ziemlich wurscht sein, sie sind froh, dabei zu sein und geben natürlich alles, um vor dieser Kulisse ein denkwürdiges Konzert hinlegen – da macht es am dritten Festivaltag wirklich Paaf!, und hinter der Bühne gibt es einen Toten. Wieder einmal stolpert Schlagzeuger Büb, gewohnt selten nüchtern, in seinem vierten Abenteuer durch ein kaum durchschaubares Dickicht von politischen Ränken und kriminellen Machenschaften – und das, wo doch sein Kopf und sein Herz mit ganz Anderem beschäftigt sind …

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Erstaunliche 15.000 »ließen sich von Tito Puentes Salsa-Rhythmen am Tanzbrunnen mitreißen«, und immerhin noch 10.000 kamen zu »FC hautnah« am Geißbockheim – Trainer Georg Keßler (»ein Mann, der ohnehin immer und überall Optimismus zu verbreiten versteht«) machte Schönwetter vor dem Lokalderby gegen die Kölner Fortuna. »Wir schlagen den FC!«, tönte hingegen deren Präsident Jean Löring.

Und wo wir schon beim Sport waren: In Wembley brach Schwergewichtler Tim Witherspoon in der elften Runde Frank Bruno mit drei schweren rechten Haken den Kiefer und verteidigte so seinen Titel als »Meister aller Klassen«.

Mit Kieferbrüchen war es in Köln-Porz nicht getan. »Unter mysteriösen Umständen sind der Porzer Karnevalsprinz von 1984/85, Jan Tonger (47) und seine Frau Gisela zu Tode gekommen. Ergebnis der Ermittlungen: Alkohol. Streit. Er erstickte sie nach einem, den Spuren nach zu urteilen, heftigen Kampf mit einem Kissen und schoss sich dann mit seinem Jagdgewehr in den Kopf«. Das Karnevalsmotto der Session 84/85, »Met jroße un met kleine Diere« (mit großen und mit kleinen Tieren also) ließ der Verfasser pietätvoll unerwähnt. Ebenso, ob die zweite Zeile lautete »Dunn mer kräftig – oder fröhlich? – Fastelovend fiere«.*

Der Kölner Rat beschloss angesichts solcher Zustände in der Peripherie indes endgültig, im Stadtzentrum für 4,5 Millionen Märker den Alter Markt und angrenzende Straßen auszubauen. Hörte sich an, als könne man da demnächst auch nicht mehr hingehen.

Und vierzig Kilometer vor Den Helder lag bereits seit zwei Wochen der leckgeschlagene britische Frachter Olaf – Ladung: 355 Tonnen Blei, Arsen und Cadmium, eine Giftmenge, die ausreichte, große Teile der Nordsee und bei anhaltendem Westwind selbst die holländische und deutsche Küste nachhaltig zu verseuchen und den Fischbestand zu gefährden. Fieberhafte Bergungsversuche in dreißig Metern Tiefe sollten das Schlimmste verhindern.

»Na toll«, warf ich in die stumme Runde. »Von Osten schicken uns die Russen radioaktive Wolken rüber, und von Westen her vergiften uns die Engländer mit verbleiten Rollmöpsen.«

»Und unser Bier wird auch langsam gesundheitsgefährdend warm«, stöhnte Little Joe und betrachtete angeekelt den Schaum, der aus einer frisch geöffneten Dose quoll und von seinem Schnurrbart tropfte.

»Gutes Stichwort, Alter«, rief Emerson von vorne. »Kannst übernehmen, wenn du wach bist. Wir sollten uns sowieso mal zusammensetzen und ’n paar Takte über den Gig reden. Können ja an der nächsten Raste raus fahren und frische Plörre bunkern.« Das mit dem Rausfahren und dem Frischbier fand allgemeine Zustimmung, der Applaus für eine Bandbesprechung hielt sich in Grenzen. Aber wir waren ja nicht nur zum Vergnügen unterwegs.

An der Raststätte erlebten wir drei angenehme Überraschungen: Die am Eingang aushängende Bild-Zeitung sagte ausnahmsweise mal die Wahrheit – die Spritpreise waren tatsächlich weiter gesunken, und ein Liter Normalbenzin kostete 86,9 Pfennig (»Volltanken, bis zum Rand!«, knurrte Little Joe); es gab, dreihundert Kilometer von zu Hause, Früh -Kölsch in Dosen, wieso auch immer (wir verkniffen uns einen Blick aufs Verfallsdatum); und an einem Tisch am Fenster saßen die Jungs und Mädels vom Bielefelder Kurorchester, nette Kollegen, mit denen wir in den letzten Jahren schon öfter die eine Garderobe, Bühne oder die andere nächtliche Theke geteilt hatten. Meist mit viel Spaß, obwohl sie eine sehr merkwürdige Musik machten – Kunstmusik, Jazzrock mit klassischen Elementen und klassizistisch gedichteten Texten über die Einsamkeit von Schmetterlingen, die Launen von Pfeifenrauch oder die Träume von Lockenwicklern. Damit nicht genug, konnten sie ihre Auftritte mit akrobatischen Einlagen von mehr oder weniger freiwilliger Komik krönen – Chef Kurti brachte einen Handstand auf seinem Cello zustande, Kerstin, die Trommlerin, konnte im Spagat auf dem Harmonium Feuer spucken, und Saxophonist Oleg glänzte mit Big-Band-Bläsersätzen, synchron auf drei Gießkannen gespielt. Weshalb sie auf Festivals gern gesehene Spätnachmittagsanheizer waren.

Sie rochen kräftig nach Frühling in Tüten, was Emerson für ein willkommenes Weilchen die Bandbesprechung vergessen ließ, und tranken Kaffee mit eingeschmuggeltem Osborne .

Da ich keinen Kaffee trinke, probierte ich höflichkeitshalber bloß mal an der Osborne -Flasche, hielt mich an das gut gekühlte Heimische und fachsimpelte mit Kerstin über Sinn und Nutzen elektronischer Schlagzeuge – sie hatte sich dank einer vom Goethe-Institut gesponserten Südamerikatour nicht nur ordentlich mit exotischen Perkussionsinstrumenten eingedeckt, sondern sich auch ein brandneues Set Simmons -Drums für über vier Mille geleistet. Ergebnis waren ein sehr, ähem, eigenwilliger neuer Kurorchester-Sound und ständig schmerzende Handgelenke – Sehnenscheidenentzündungen, weil die Keramikschlagflächen dieser Trommeln längst nicht das nachgiebige Schwingungsverhalten der guten alten Kalbfelle hatten; auf den Simmons zu spielen war, als würde man auf Badezimmerkacheln trommeln.

Ein knappes Stündchen später erinnerte uns ein lautstark die Raststätte enternder Trupp Bundeswehrsoldaten daran, dass auch wir noch Marschpläne hatten – das Kurorchester hatte abends einen Gig in Würzburg, und wir waren ja immer noch auf dem Weg nach Erbelheim. Da wir uns am Wochenende in Pöckensdorf schon wiedersehen würden, fielen die Abschiedsumarmungen relativ undramatisch aus, leider sogar die zwischen Drummer und Drummerin – sie war neuerdings mit Piddy zusammen, der auf dem Festival einer der Lichtleute sein würde. Zum Trost schenkte sie mir auf dem Parkplatz einen wie immer nach Spiritus schmeckenden Kuss und ein Paar brasilianischer Maracas, mit echter Maiskornfüllung, und ich revanchierte mich mit einem halben Tiegel Beinwellsalbe, für ihre geschundenen Handgelenke. Had my head stuffed in / But I’m still on my feet /And I’m still / Willin’ *

Little Joe übernahm das Steuer, Bruni rollte sich auf der Rückbank in eine Decke ein, die Penner’s rückten auf den Sitzen hinterm Fahrer zusammen. Motor an, Bier auf, Radio an: Sie hören Nachrichten.

Außenminister Kriegel war auf dem Weg von Washington nach Moskau, um sich mit Gorbatschow zu treffen. Gorbi rückte die BRD auf Platz eins in Europa, was immer er damit meinen mochte – der Nachrichtensprecher erläuterte das nicht näher.

Graf Koks, eh, pardon, Lambsdorff hatte nach wochenlangen Gerichtsverhandlungen wohl einen Freispruch vom Vorwurf der Bestechlichkeit zu erwarten. Surprise, surprise.

Als letztes europäisches Land hatte Großbritannien die Prügelstrafe abgeschafft. Denkbar knappe Entscheidung des Unterhauses – mit 231 zu 230 Stimmen. Wir hielten das für einen verspäteten Aprilscherz, aber Oblong, der mal ein Jahr als Austauschschüler in England verbracht hatte, konnte das bestätigen.

»Hat also auch keinen Sinn, den Lambsdorff rüber zu schicken«, schlussfolgerte Veedelnoh.

»Na, genau so hätten doch die Prügel verdient, die ihn jetzt ungestraft laufen lassen«, sagte ich.

»In dubio pro reo«, dozierte Emerson.

»Kiffer …«, knurrte ich.

»Alle in einen Sack und Knüppel drauf!«, schrie Little Joe nach hinten und verlangte nach einer weiteren Büchse Bier.

»Alkohol am Steuer?«, fragte Noh. Little Joe wies nur stumm auf das Schild über dem Rückspiegel: Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen!

Thema Musik – in der Mozartstadt kam vor den Salzburger Festspielen keine rechte Freude auf. Terrorangst und Tschernobyl vertrieben US-Touristen, Streit um Pöckensdorf die Bayern. Man fragte sich ängstlich, ob Franz-Josef Strauß seinen Besuch absagen würde. Bei den Festspielen, nicht in Pöckensdorf (von Tschernobyl natürlich ganz zu schweigen).

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