Andreas Busch - Katholisches Medienhandbuch

Здесь есть возможность читать онлайн «Andreas Busch - Katholisches Medienhandbuch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Katholisches Medienhandbuch: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Katholisches Medienhandbuch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der rasante Medienwandel stellt die katholische Kirche und ihren Kommunikationsauftrag vor enorme Herausforderungen. Wie kann sich Kirche in einer durch Medien bestimmten Gesellschaft noch Gehör verschaffen? Sind Kirche und Medien überhaupt kompatibel? Und wie gelingt ihr der Spagat zwischen ihrer Aufgabe authentisch zu verkündigen und sich zugleich an die Eigenlogik der Medien anpassen zu müssen? Kirche wird sich den Veränderungen stellen müssen, auch weil traditionell kirchliche Medien ihre Adressaten und so ihre Bedeutung zunehmend verlieren werden.
Im vorliegenden Handbuch geben über vierzig Autoren, alles renommierte Fachleute, einen umfassenden Überblick über den «Medien-Player» Katholische Kirche und diskutieren theologische und inhaltliche Herausforderungen einer säkularisierten Mediengesellschaft.
Herausgeber ist der Vorsitzende der Medienkommission der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Rottenburg – Stuttgart, Gebhard Fürst. Inhaltlich wurde das Medienhandbuch von zwei ausgewiesenen Kennern der katholischen Medienarbeit, David Hober und Jürgen Holtkamp zusammengestellt.

Katholisches Medienhandbuch — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Katholisches Medienhandbuch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Hans Magnus Enzensberger hat das Fernsehen in einer überspitzten Analyse als Null-Medium bezeichnet, in dem leere Engel unablässig leere Botschaften produzieren. Man muss diese Einschätzung nicht in ihrer Schärfe teilen, zumal sie sich nicht explizit auf kirchliche Sendungen bezog. Ein Mahnruf für verkündigungsstrategische Überlegungen und Versuche der Kirche in den Medien ist sie jedoch allemal.

Auf das in diesem Zusammenhang dahinterstehende theologische Desiderat hat überraschenderweise Jürgen Habermas in seiner vielbeachteten Rede bei der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2004 hingewiesen. Noch unter dem Eindruck des Attentats vom 9. September 2001 auf die Twin-Tower in New York mit seinen weltweiten Auswirkungen stehend, modifiziert er sein diskursethisches Paradigma und kommt zu folgender erstaunlicher Aussage in Bezug auf „postsäkulare“ Gesellschaften: „Säkulare Sprachen, die das, was einmal gemeint war, bloß eliminieren, hinterlassen Irritationen.“ 87

Habermas weist darauf hin, dass die Differenz zwischen dem, was moralisch falsch, und dem, was zutiefst böse ist, mit säkularer Sprache ebenso nicht beschreibbar ist wie der Wunsch, zugefügtes Leid wiedergutzumachen. Hier – und das ist das Erstaunliche seiner These – räumt er religiöser Sprache als Ressource der Sinnstiftung auch in der säkularen Gesellschaft hohe Bedeutung zu.

Es müsse als eine kooperative Aufgabe gesehen werden, die von beiden Seiten – der religiösen und säkularen – fordert, auch die Perspektive des jeweils anderen einzunehmen. Die dabei mitschwingende implizit theologische Herausforderung liegt auf der Hand. Die Foren hierfür sind vermutlich die von den Medien bereitgestellten. Letztlich stößt Habermas damit der religiösen Rede wieder ein durch eigenes Tun zu oft verstelltes Fenster auf und fordert offensiv dazu auf, die privatisierte, die „unsichtbare Religion“ (Thomas Luckmann) wieder an die Öffentlichkeit zu führen.

Insofern müsste jede homiletische Grundausrüstung in der Anerkennung und dem Wissen bestehen, dass das Medium die Botschaft ist, was nichts anderes meint, als dass das technische Medium noch vor jeder Sinnvermittlung sein eigener Inhalt ist.

Für den medialen Auftritt religiöser Rede bedeutet dies ein längst überfälliges Umdenken in der thematischen Akzentuierung und dem Versuch gnadenloser Anpassung an den jeweils vorgegebenen schönen Schein zum Preis der Inkaufnahme der Unerheblichkeit des verkündigungstheologischen Propriums. Die in der Habermas‘schen Aufforderung steckende Pointe zielt letztlich auf ein kulturell-religiöses Anschlussvakuum, das die Kirche mit ihrer religiösen Rede zu überwinden hätte. Hinweise, wo mögliche Ansatzpunkte zu finden sind, ergeben sich in nahezu allen Bereichen medialer Kommunikation. Das dort anzutreffende Spiegelbild religiöser Symbolsysteme und religionsanaloger Sinnofferten muss freilich nicht zuletzt vor dem Hintergrund der beschriebenen Spielart der Medien auf den Kern religiöser Bedürfnisse befragt werden. Dabei geht es dann um die Differenz, zwischen den von den Medien und in den Medien transportierten säkularen Fetischismen, die als bewusstlose Religionen zwar ihre Symbole, Kultstätten und Rituale haben, aber keine „Theorie“ dieser Praxis, da sie sich als religiöse Wege nicht ausdrücklich vor sich bringen und, was ihre Selbstreflexion angeht, weitgehend sprachlos sind.

Insofern müsste jede homiletische Grundausrüstung in der Anerkennung und dem Wissen bestehen, dass das Medium die Botschaft ist, was nichts anderes meint, als dass das technische Medium noch vor jeder Sinnvermittlung sein eigener Inhalt ist.

Die dem Medium aufgrund seiner Eigenstruktur eingestiftete Botschaft besteht nunmehr in der Veränderung der Maßstäbe, der Tempi und Schemata, die es dem Rezipienten auferlegt. 88

Für den medialen Auftritt religiöser Rede bedeutet dies ein längst überfälliges Umdenken in der thematischen Akzentuierung und dem Versuch gnadenloser Anpassung an den jeweils vorgegebenen schönen Schein zum Preis der Inkaufnahme der Unerheblichkeit des verkündigungstheologischen Propriums.

Wie kein anderer muss Papst Johannes Paul II. um die Eigenlogik der Medien gewusst haben. Einerseits stand diese charismatische Figur für Intimität mit dem Heiligen und zum anderen für ein tiefes Bedürfnis nach Äußerlichkeit und Sichtbarkeit des Religiösen. Bis zu seinem öffentlichen Sterben setzte dieser Papst auf Gefühl, Geste, Symbol. Dabei riskierte er, indem er sich von den Eigengesetzlichkeiten einer weltweiten Medienindustrie ganz und gar in Anspruch nehmen ließ, die Kirche partiell in einen Relativierungsvorgang der öffentlichen Wahrnehmung hineinziehen zu lassen, die mitunter ihre Identität anfragte. Andererseits war er das personifizierte Statement einer weltweiten Enttabuisierung des Themas Endlichkeit menschlicher Existenz. So wurde er zu einer Ikone des 21. Jahrhunderts in ihrer sinnfälligen Ausstellung von körperlichem Verfall, Leiden und Erlösung. Mit weniger als diesem Wagnis war für ihn die öffentliche Bedeutsamkeit der christlichen Botschaft vermutlich nicht (mehr) zu gewinnen.

Auf einen durchaus vergleichbaren Anhaltspunkt hat Klaus Müller 89hingewiesen, indem er an die Arbeit des weltweit mit seinen Werbekampagnen für das Modelabel Benetton Furore machenden Fotografen Oliviero Toscani erinnert. Dessen Fotos von ölverschmierten Seevögeln, blutverschmierten Säuglingen oder sterbenden Aidskranken in den letzten Lebensmomenten hätten sich bei vielen ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Dabei sei, so der von Müller zitierte Schriftsteller Contrado Calligaris, „Toscanis entscheidende Überlegung in den Gedanken gefasst, er bringe humanes Gedankengut unter ausdrücklicher Anerkennung der Macht des Marktes, aber zugleich deren Nutzung zur Geltung, indem er beweise, wie man auf der mit Abstand größten Kommunikationsfläche der Welt von heute – der Werbung – auch etwas anderes vermitteln kann als diese Schmierenkomödien vom Glück, die ­Toscani selbst aufs Drastischste zu beschreiben weiß und mit seinen Bildern zu entlarven sucht“. 90Diese „Skandal-Kampagnen“, wie Toscani sie selbst bezeichnet, „schöpfen offenkundig aus dem Glutstrom, der im Wurzelgeflecht des Christentums zirkuliert, ohne dessen Botschaft kategorial – im Sinne glaubender Zustimmung – etwas abzugewinnen, und sind Höchstfälle von Kommunikation“. 91Müller sieht in diesen Bildern Anhaltspunkte einer inkarnatorischen Such-Homiletik, die „im Fleisch des Menschlichen Ikonen des sich mitteilenden Gottes glaubhaft entdeckbar zu machen vermag (darauf wird sie gegen Toscani bestehen), ohne dazu ihre Absicht als solche thematisieren zu müssen, weil die Bilder, auch Sprachbilder, einfach für sich sprechen“ 92.

Mediale Verkündigung wird als Rede der Kirche das Paradox des in unserer Geschichte offenbarten und zugleich verborgenen Gottes aufnehmen und entfalten müssen. Dabei bleibt eine Antwort auf die Frage „Wo bleibt nun dein Gott?“ (Psalm 42,4) die bestimmende homiletische Herausforderung.

In diesen Beispielen liegen Ansatzpunkte für eine medientaugliche Rede der Kirche 93, die sich im Anschluss an diese „Vorarbeiten“ an ihr kommunikatives Selbstverständnis zu koppeln hätte. Entgegen einer so oft überstrapazierten affirmativen Gottesrede, die in ihrer ungebrochenen „Liebes“-Semantik alles Zerrissene und Unabgegoltene zuschüttet und sich gerade dadurch den medialen Systemlogiken so ununterscheidbar anpasst, wäre der entgegengesetzte Weg zu gehen.

Mediale Verkündigung wird als Rede der Kirche das Paradox des in unserer Geschichte offenbarten und zugleich verborgenen Gottes aufnehmen und entfalten müssen. Dabei bleibt eine Antwort auf die Frage „Wo bleibt nun dein Gott?“ (Psalm 42,4) die bestimmende homiletische Herausforderung.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Katholisches Medienhandbuch»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Katholisches Medienhandbuch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Katholisches Medienhandbuch»

Обсуждение, отзывы о книге «Katholisches Medienhandbuch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x