1 ...6 7 8 10 11 12 ...17 Erinnern Sie die Menschen in Ihrem Umfeld ständig daran, wie großartig oder talentiert Sie sind? Ihre Fähigkeit sollte in Ihrer Arbeit sichtbar werden. Die Menschen werden sie erkennen und so werden Sie ganz natürlich glaubwürdig.
Befassen Sie sich damit, was Sie »verdienen«? Meinen Sie, Sie müssten aufgrund Ihrer Position oder Fähigkeiten eine Sonderbehandlung erfahren?
Stellen Sie fest, dass Sie Namedropping betreiben oder darüber sprechen, wen Sie kennen, um sich wichtig zu fühlen?
Brauchen Sie viel positive Verstärkung? Weisen Sie beispielsweise auf Ihre eigenen Unzulänglichkeiten hin, um so nach Komplimenten zu fischen? Oder lehnen Sie Komplimente ab, die Sie bekommen? Wenn Sie Ihren eigenen Wert kennen, brauchen Sie das nicht zu tun.
Sind Sie Perfektionist? Überreagieren Sie bei Fehlern anderer? Das kann ein Zeichen für einen Mangel an Demut sein, weil es impliziert, dass Sie glauben, dass Sie sich mehr Mühe geben (und besser sind) als alle anderen.
Sind Sie selbstgerecht? Stellen Sie fest, dass Sie (häufig öffentlich) über andere urteilen und darüber sprechen, dass Sie die Dinge, die sie tun, selbst nie tun würden?
Heimsen Sie Lorbeeren für Dinge ein, die tatsächlich eine Gemeinschaftsleistung waren?
Sind Sie der Meinung, dass niedere Tätigkeiten unter Ihrer Würde sind?
Sind Sie unflexibel und stellen eine »Entweder du tust, was ich sage, oder du kannst gehen«‐Mentalität zur Schau?
Was sind Ihre Motive? Gehen Sie über die bloße Pflichterfüllung hinaus, weil Sie den Erfolg des Unternehmens schätzen oder um Bestätigung zu bekommen?
Diese Fragen können Ihnen helfen, sich eventueller Warnsignale bewusst zu werden, die möglicherweise ein Zeichen für mangelnde Demut sind. Hoffentlich treffen nur wenige auf Sie zu, dennoch haben die meisten von uns von Zeit zu Zeit Demutspannen. Der Schlüssel liegt darin, sich ihrer bewusst zu sein und das Ego zu zügeln, wenn es beginnt, außer Kontrolle zu geraten.
Wenn wir uns bewusst und proaktiv auf das Führen mit Demut einlassen, werden wir ganz natürlich eine gesundere Geisteshaltung einnehmen. Das Ego wird sich immer weniger behaupten. Hier folgen einige Tipps:
Seien Sie immer Vorbild für das, was Sie in anderen sehen möchten.Verlangen Sie nie etwas von Ihrem Team, das Sie nicht zu tun bereit sind, beziehungsweise erwarten Sie nie Standards, die Sie selbst nicht einhalten können oder wollen. Demut bedeutet, zu wissen, dass alle auf einer Ebene stehen. Führungskräfte versuchen nicht, sich als »besonders« oder »anders« darzustellen. (Siehe Kapitel 3.)
Fördern und entwickeln Sie andere im Team.Wenn Sie feststellen, dass Sie Dinge für sich behalten, um sie selbst zu erledigen und so Ihren Wert unter Beweis zu stellen, kommen Sie wahrscheinlich nicht aus einem Ort der Demut. Eine demütige Führungskraft wird sich letztlich in ihrer aktuellen Rolle selbst obsolet machen und dann weiter aufsteigen! Übertragen Sie Verantwortung, erhöhen Sie Ihr Team.
Zollen Sie anderen Anerkennung.Geben Sie Komplimente an das Team weiter. Halten Sie aktiv Ausschau nach Stellen, wo Sie jemand anderem den Sieg überlassen können – umso besser, wenn es eine Nachwuchskraft ist und Sie diese Gelegenheit als Lernerfahrung nutzen können. Das heißt, Sie bereiten sie sorgfältig vor, damit sie liefern kann, und loben dann ihre gute Arbeit.
Seien Sie zugänglich.Schließen Sie sich nicht in Ihrem Büro ein. Führen mit Demut bedeutet, mit dem Team an die Sache zu gehen. Arbeiten Sie mit den Teammitgliedern, verbringen Sie Zeit mit ihnen, strengen Sie sich an, nicht distanziert oder unnahbar zu sein. Machen Sie deutlich, dass Sie Zeit für sie haben und Interaktionen mit ihnen schätzen.
Erkennen Sie, wann Mikromanagement angemessen ist.Auf der einen Seite bedeutet Demut, die Dinge »auf unsere Art« zu machen, loszulassen. Wenn jemand eine neue oder bessere Art findet, frohlocken Sie! Wir haben unseren Job gemacht und ihm/ihr geholfen, zu wachsen. Auf der anderen Seite müssen wir wissen, wann Mikromanagement angezeigt ist. Wenn wir einen vollständigen Nichteinmischungsansatz wählen, stellen wir möglicherweise einem Mitarbeiter eine Falle, in der er scheitert. Dann sausen wir herbei und sind der Held. Das ist eigennützig und das Gegenteil von Demut.
Streben Sie danach, lernfähig zu sein.Bemühen Sie sich vor allem, ein Lernender zu sein. Seien Sie neugierig, fragen Sie, wenn Sie etwas nicht wissen. Haben Sie keine Angst, zuzugeben, dass Sie etwas nicht verstehen oder nicht wissen, was zu tun ist. Auch die besten Führungskräfte haben Stärken und Schwächen und sie vergessen das nie. Stellen Sie so viele Fragen wie möglich. Achten Sie darauf, dass Sie von jedem im Team etwas lernen. Das hilft Ihnen, Ihren Fokus auf sie zu lenken (und von Ihnen selbst weg), und es hilft Ihnen, einige ihrer Fähigkeiten zu erkennen, die Sie anderenfalls vielleicht nicht bemerkt hätten.
Bemühen Sie sich regelmäßig um Beiträge und Feedback und stellen Sie sicher, dass die Menschen sich »sicher « genug fühlen, um Ihnen die Wahrheit zu sagen.Ob Sie die Sichtweise des Teams auf eine Entscheidung bekommen, die Sie treffen müssen, oder fragen, wie die Dinge mit ihren Jobs (und Ihrer Führung) im Allgemeinen stehen, es ist wichtig, eine Kultur der psychologischen Sicherheit zu pflegen. (Siehe Kapitel 21.) Führen mit Demut bedeutet, immer nach der Wahrheit zu suchen, insbesondere wenn es etwas ist, das Sie möglicherweise nicht wirklich hören wollen.
Richten Sie Ihren Fokus nicht darauf, wer die andere Person ist oder wo sie in der Hierarchie steht. Konzentrieren Sie sich auf das, was sie sagt, und darauf, ob es wahr ist.Eine demütige Führungskraft kann Feedback von jeder Ebene der Organisation annehmen. Wenn Sie feststellen, dass Sie sagen: »Sie sind nicht mein Boss« (oder etwas in diesem Sinne), dann kommen Sie wahrscheinlich eher aus einem Ort des Stolzes als der Demut.
Sagen Sie aus den richtigen Gründen die Wahrheit.Seien Sie authentisch. Reden Sie nichts schön oder präsentieren Sie Dinge nicht in einer Form, die Sie besser dastehen lässt. Wenn Sie jemandem schlechte Nachrichten überbringen müssen, dann tun Sie es von dem richtigen Ort aus. Lassen Sie ihn oder sie sich nicht schlecht fühlen oder schlecht aussehen, wenn es nicht notwendig ist. Machen Sie keine große Sache daraus, wenn Sie jemanden aufrufen, und nutzen Sie die Gelegenheit nicht, um Ihre eigenen Tugenden herauszustellen.
Hören Sie zu, um zu verstehen, anstatt zu reagieren.Kommunikation sollte nie eine Einbahnstraße sein. Versuchen Sie in einem Gespräch, sich wirklich einzufühlen und zu verstehen, was die andere Person sagt. Das hilft Ihnen, ein besseres Bild davon zu bekommen, was ihre tatsächlichen Bedürfnisse oder Anliegen sind. Sie sollten immer denken: »Wie kann ich dieser Person helfen?« oder »Wie kann ich die Dinge besser machen?«.
Geben Sie Fehler zu.Lassen Sie sich nicht von Stolz blenden und versuchen Sie nicht, sich als perfekt darzustellen. Menschen schätzen Verletzlichkeit in Führungskräften. Entschuldigen Sie sich aufrichtig, wenn nötig. Erinnern Sie sich an die drei magischen Worte, mit der man jede Beziehung zurücksetzen kann: Ich hatte Unrecht .
Seien Sie offen und transparent.Teilen Sie Ihre Informationen mit anderen, wenn Sie können. Halten Sie nichts geheim und behalten Sie Informationen nicht für sich, nur weil Sie sie zuerst hatten. Dadurch können Sie sich möglicherweise mächtiger fühlen, aber es schadet nur der Gruppe. Manchmal müssen Sie vielleicht Informationen aus bestimmten Gründen unter Verschluss halten, aber handeln Sie mit gutem Urteilsvermögen bei der Frage, ob es wirklich wichtig ist oder ob es egogetrieben ist.
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