Ellen Händler - Problemzone Ostmann?

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Wendeverlierer, Abgehängte, Rechtspopulisten – mit diesen Schlagworten sehen sich Männer aus dem Osten Deutschlands konfrontiert. Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel blicken hinter die Klischees und geben den Ostmännern eine Stimme. Stück um Stück entsteht ein differenziertes, vielschichtiges Bild der Lebenswirklichkeiten in Ostdeutschland vor und nach der Wende. Die Autorinnen nehmen die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch achtzig Jahre deutscher Geschichte, warmherzig erzählt, zuweilen tragisch, immer aber lesenswert.

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Meine ersten Erfahrungen bei der Organisation, Versorgung und Betreuung vieler Kinder machte ich 1949 als Lagerleiter im Pionierlager Bräunsdorf. Dort hatte mich ein Mädchen beklaut. Meine 18 Mark waren weg, die Kinder waren alle so traurig und sammelten für mich. So kamen acht Mark zusammen.

Silvester 1948 begegnete ich meiner Inge das erste Mal im Erbgericht Kreischa. »Erbgericht« heißen hier die Dorfgaststätten. Als wir uns einige Zeit darauf wieder trafen, wurden wir uns einig, unser Leben zukünftig gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter Edith verbringen zu wollen. Im Rosengarten an der Elbe steckten wir uns am 26. Juli 1949 die versilberten Ringe an die Finger. Jetzt waren wir verlobt! Ein Jahr später wanderten sie von der linken an die rechte Hand. Wir wurden Mann und Frau. Ab Februar 1950 lebten wir drei Erwachsene, Inges Oma kam zu uns, in zwölf Quadratmeter zur Untermiete unter dem Dach. Zumindest hatten wir fließendes Wasser, wenn auch nur bei Regen die Wand herunter. Sonst schleppten wir das Wasser von der ›Plumpe‹ auf dem Hof herauf. Wenigstens einen Ausguss gab es neben dem Kohleherd in der ›Küche‹. Im Winter fror das Wasser im Glas auf dem Nachttisch. Die Schlafzimmermöbel hatten wir auf Raten gebraucht gekauft. Wegen der Dachschräge zahlten wir nur für sechs Quadratmeter Miete, insgesamt 20 Mark. Unsere Wohnung erreichten wir über die ›Hühnerstiege‹, die Inge, hochschwanger, auf dem Hintern herunter segelte. Zum Glück kam sie mit nur ein paar blauen Flecken davon. Den Kampf um eine neue Wohnung habe ich gewonnen, weil ich eine Aktivistenurkunde von 1948 vorweisen konnte. Mit dem Einzug in die neue Wohnung musste ich lernen, die Vaterrolle zu spielen. Im Februar 1952 gab unsere Tochter Marita ihr erstes Brüllerchen von sich.

Große Hilfe erhielten wir von Oma Zuber, Inges Großmutter. Sie schlief neben dem Baby. Oma Zuber war die wichtigste Person in Inges Leben. Die Familie war aus Tschechien ausgewiesen worden, im Rahmen des Beneš-Dekret*. Inge trat als junge Kommunistin in die Fußstapfen von Opa und Vater und wurde jung Mitglied der Partei. Im gleichen Betrieb wie Vater arbeitete sie als Kernmacherin. Das war eine schwere Arbeit in der Gießerei. Auf der Kreisparteischule erwarb sie sich 1948 nicht nur erste Kenntnisse in den Gesellschaftswissenschaften, sondern verliebte sich auch noch in ihren Lehrer. Ergebnis: Edith, geboren am 21. Mai 1949. Dumm nur, dass der Herr Papa nicht der Papa sein wollte. So bot ich mich später an, Edith zu adoptieren. Inges Mutter war dagegen, nahm Edith zu sich. Sie hat nicht eine Nacht bei uns geschlafen. Entsprechend war die Bindung meiner Kinder zu ihr.

Unvergesslich waren für mich die III. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Berlin vom 5. August bis zum 19. August 1951. Sie standen unter dem Motto: »Für Frieden und Freundschaft – gegen Atomwaffen«. Teilnehmer: 26.000 Jugendliche aus 104 Ländern, Ehrenpräsident war Prof. Joliot-Curie aus Frankreich, Präsident des Weltfriedensrates. Trotz vieler Repressalien durch die Polizei nahmen mehr als 35.000 junge Menschen aus der BRD und aus Westberlin am Festival teil. Danach wurde ich Instrukteur in der Stadtleitung der FDJ* Dresden. Wir bereiteten das erste Pioniertreffen im August 1952 in Dresden vor. Besonders viel Kraft steckten wir in die Vorbereitung der Pionierparade, die Pionierfeste im Großen Garten und im Pionierpalast, die Auftritte von Kulturgruppen, die Wettkämpfe der jungen Sportler im Rudolf-Harbig-Stadion. Martin Andersen Nexö, der dänische Romancier und Novellist, feierte seinen Geburtstag in seiner Villa auf dem Weißen Hirsch in Dresden. Ich durfte ihm mit einigen Pionieren unsere Glückwünsche überbringen.

Und meine Inge hatte es wieder einmal eilig. Sie schaffte es nicht ins Krankenhaus, und so kam unser Sohn Jürgen in unserem Schlafzimmer zur Welt und ich fiel in Ohnmacht. Oma Zuber kümmert sich bis zu ihrem Tode liebevoll um ihre Urenkel und starb in unseren vier Wänden. Sie hatte sich in der Woche, wenn wir arbeiteten, um die Kinder gekümmert. Aber am Wochenende gehörten wir den Kindern. Oft spazierten wir durch den Großen Garten und besonders gern begleiteten wir die Kinder in den viertältesten Zoo Deutschlands, in Dresden gegründet 1861. Dorthin führten mich schon als Kind meine Eltern. Jetzt zeigte ich meinen Kindern und meiner Frau den 13 Hektar und damit 26 Fußballfelder großen Tierpark am Rande des Großen Gartens.

Nach dem Tod der Uroma gingen unsere Kinder in ein Wochenheim der VP*. Inge war mit der Pflege der Kranken in der Untersuchungshaftanstalt Dresden beschäftigt und ich trieb mich als Instrukteur in den Schulen der Stadt herum. 1956 wurde ich Lagerleiter für ein Winterlager der Kinder der Reichsbahnangestellten. Höhepunkt sollte ein Feuerwerk sein. Im Lager für Pyrotechnik in Pirna sollte ich das Zeug abholen. Im Knallerlager packte mir der Mitarbeiter den Rucksack voll. »Aber Vorsicht, das Zeug ist gefährlich!« Vorsichtshalber sagte ich nicht, dass ich mit dem Bus unterwegs war. Ich hockte auf der Rückbank und merkte, wie sie heiß wurde. Ich saß auf der Heizung – und mir wurde noch heißer. Den Rucksack hatte ich nun auf dem Schoß. Alles ging gut. Für die Kinder war das Feuerwerk eine wahnsinnige Überraschung, sie hatten so etwas noch nie erlebt. Für mich war es ein schweißtreibendes Erlebnis.

Im Frühjahr 1956 musste ich wegen meines fehlenden Hochschulabschlusses zur ›Runderneuerung‹ an die Jugendhochschule Wilhelm Pieck an den Bogensee für fünfeinhalb Monate. Und schon war ich Lehrer!

In meiner politischen Arbeit spielte natürlich der Kalte Krieg gegen die DDR eine große Rolle. Wirtschaftlich litt die Volkswirtschaft der DDR unter dem vielseitigen Embargo. In Vietnam versuchten die USA, das vietnamesische Volk seit 1955 in die »Steinzeit zurück zu bomben«. Der Krieg dauerte bis 1975! Das war die Zeit, als die Kinder aufwuchsen, von denen mir ein Teil anvertraut war. Wenn die Generationen, die heute in Deutschland leben, keinen Krieg mehr am eigenen Leibe erfahren haben, so ist das auch den jüngsten Friedenskämpfern zu verdanken, die zum Beispiel 1958 auf dem Friedensmarsch nach Halle waren. Das darf man nie vergessen!

Von September 1958 bis zum August 1959 musste ich als Vorsitzender einer Kreisorganisation der Pioniere wieder zu einer ›Runderneuerung‹, diesmal als Student an die Bezirksparteischule der SED in Dresden. Zurück von der Parteischule wurde ich Stellvertretender Leiter des Pionierpalastes in Dresden, der in einem der Albrechtsschlösser über der Elbe 1951 eröffnet wurde. Zu meinen Aufgaben gehörten die Abteilungen Sport/Touristik, Naturwissenschaft (NAWI), Kunst und die Abteilung Massenarbeit. Nach Ideen und Vorschlägen der Kinder erstellten wir die Monatspläne und das Monatsplakat für das Kinderparadies, das die Kinder Dresdens an allen Litfaßsäulen der Stadt lesen konnten. Der Palast war für alle offen. Und vom Pionierpalast aus wurden Kinderfeste im Haus, im Park oder im Großen Garten für durchschnittlich 5.000 Kinder gestaltet. Bei den Kindern besonders beliebt waren Ostereiersuchen im Park oder die Märchenstunden im Türkischen Bad. Übrigens: Die Teilnahme am Pionier- oder Betriebsferienlager, 21 Tage, kostete einheitlich zwölf DDR-Mark. Da konnten selbst Arbeiterkinder aus der Bundesrepublik erholsame und interessante Ferientage verleben.

In meiner wenigen Freizeit spielte die Kultur eine große Rolle. Wir besaßen ein Theaterabonnement und jeden Monat war einmal Theatertag. Kultur gehörte zu unserem Leben wie das tägliche Brot.

Während des Pioniertreffens in Halle im August 1961 stand Inge kurz vor der vierten Entbindung. Jahre quälte sie sich mit der Erinnerung an die Geburt unseres Sohnes Lutz 1958. Er starb am gleichen Tag. Inge hatte ihn nicht sehen können. Als ich mich von ihm in der Pathologie verabschiedete, sah ich in ihm die Kleinausgabe von Jürgen, unserem zweiten gemeinsamen Kind. Ich werde das Bild nie vergessen. Sein Hals, er hatte sich mit der Nabelschnur bei der schweren Geburt selbst erdrosselt, war verbunden. Inge habe ich zu ihren Lebzeiten nie davon erzählt. Sie trug schwer daran – bis mir nichts Besseres einfiel, als ihr zu einer neuen Schwangerschaft zu verhelfen. Jetzt hatte sie wenigstens die Hoffnung, dass alles gut gehen würde. Unsere Tochter Annette wurde gesund geboren.

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