László Benedek - Khaled tanzt

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Eine Geschichte, die erzählt werden muss
Khaled ist ein afghanischer Flüchtlingsjunge, der mit Tausenden seiner Landsleute nach Österreich auswandert, in der Hoffnung, eine neue Heimat zu finden. Wegen Kopfschmerzen unklarer Genese wird er von einem pensionierten Psychiater behandelt. Mit viel Geduld gelingt es dem Arzt, die Zunge des verschlossenen Jungen zu lösen, und er erfährt Unglaubliches: Khaled wurde in Afghanistan an einen reichen Kaufmann verkauft, wo er in Mädchenkleidern vor alten Männern tanzen und diesen danach zu Gefallen sein musste. Mit feinem Gespür geht László Benedek tiefgründig der Frage auf den Grund, ob und wie ein Heranwachsender solche Erlebnisse aushalten und in einer neu gewählten Heimat Fuß fassen kann.

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Plötzlich wurde seine nostalgische Stimmung von einem Blick in den Spiegel unterbrochen: „Allzu schön bist du nun wirklich nicht mehr!“, richtete er die vorwurfsvollen Worte an sein Spiegelbild. „Siehst du, was von dem einst kecken Blick geblieben ist?“

„Na ja, aber so ganz ohne ist er auch heute nicht!“, versuchte ich ihn zu trösten.

„Ach, papperlapapp! Müde Gesichtszüge, runzlige Stirn, Tränensäcke unter den Augen, Doppelkinn, kaum noch Haare auf dem Kopf. Besonders ärgert mich der kahle Schädel. Einzig mein graugewordener Schnurrbart ist in Ordnung. Alles andere kannst du vergessen. Aber daran lässt sich nichts mehr ändern. Es kann höchstens noch schlimmer werden.“

„Die Bilder sind sehr schön“, lenkte ich anerkennend ab. „Sie verströmen die Atmosphäre von Heimat.“

„Das klingt so einfach, wenn ich von zu Hause rede. In dem Wort steckt so unendlich viel. Sorglosigkeit, Glück. Heimat, das klingt so erhaben, als wäre sie die Quintessenz der Gemeinschaft. Wie Mihály Vörösmarty, der Nationaldichter von uns Ungarn, schrieb: ‚Deine Wiege ist sie, und dereinst wirst du sie beweinen, sie umhegt dich, gewährt dir Schutz.‘ Dabei verhält es sich mit deinem Zuhause, deiner Heimat, viel einfacher. Heimat, das sind Bilder deiner Kindheit, Landschaften, Farben, Düfte, Geschmack und natürlich die Menschen von damals, Eltern, Ahnen, Spielkameraden, Erlebnisse. Khaleds nostalgische Erinnerungen an sein einstiges Heimatdorf kann ich sehr gut verstehen. Dabei haben die Menschen dort vermutlich im Elend gelebt und sind unterdrückt worden. Dennoch erinnert sich Khaled nur an die schönen Dinge. Mir geht es damit ebenso.“

„Wie waren diese Hermansdorfer Menschen?“

„Die Hermansdorfer? Sie galten seit Jahrhunderten als halsstarrige Szekler, die ihrer Meinung mitunter stur Ausdruck verliehen. Auch als Siebenbürgen nach dem Ersten Weltkrieg an Rumänien fiel, ließen sie das nicht wortlos über sich ergehen. Die Unzufriedenheit war groß. Oft empörten sie sich. Hermansdorf gehört zu jenen Dörfern, die sich um nichts auf der Welt romanisieren ließen. Auch seither sind die Hermansdorfer in keiner anderen Sprache als Ungarisch bereit, sich zu verständigen. Mir selbst sind ja Gefühlsausbrüche keineswegs fremd, doch zu den aggressiven, Händel suchenden und mit dem Messer sich Gehör verschaffenden jungen Leuten habe ich nie gehört. Zu meinen Hermansdorfer Wurzeln habe ich mich allerdings immer erhobenen Hauptes bekannt. Der Hermansdorfer kennt keine Winkelzüge, ist stets aufrecht. In seinen Entscheidungen ist er kompromisslos. Damals gab es noch dazu etwas, worauf ich stolz sein konnte. Denn trotz meiner dörflichen Herkunft war ich immer ein ausgezeichneter Schüler, am Baróter Gymnasium ebenso wie an der Medizinischen Fakultät von Neumarkt. In den sechziger Jahren gab es an der Neumarkter Universität einen international bekannten Professor: Dezső Miskolczy. Mit seinem Namen verband sich eine bekannte Klinik für Neurologie und Psychiatrie. Auch ich wurde von ihm stark beeinflusst. Auch seinetwegen entschied ich mich für die Psychiatrie. Nach dem Abschluss meines Studiums verdingte ich mich an der II. Klinik für Psychiatrie in Neumarkt als Assistenzarzt.

In Rumänien wurden damals, Mitte der sechziger Jahre, als das Land einen Entwicklungsschub erlebte, neue Hoffnungen geweckt. Nicolae Ceauşescu, der neue Generalsekretär der Partei, schien eine dynamische Politik zu verfolgen. Obwohl er die nationalistischen Traditionen Rumäniens fortsetzte, hatte er sich innerhalb des Ostblocks für einen politischen Sonderweg entschieden. Das gefiel uns. Als Einziger unter den kommunistischen Führern verurteilte er 1968 die sowjetische Okkupation der Tschechoslowakei.

Ich selbst kletterte auf der Rangleiter der Klinik nach und nach immer höher. Auf meine Stelle als Assistenzarzt kam der Einsatz als Stationsarzt. Bis ich schließlich zum Oberarzt und Dozenten aufstieg. Ich wurde zum Experten für die Heilbehandlung von Alkoholikern und sonstigen Suchtkranken.

In den siebziger und achtziger Jahren aber änderte sich alles von Grund auf. Die staatlich gelenkte, nationalistisch geprägte Politik erstarkte. In Neumarkt, Marosvásárhely, der Hochburg der ungarischen Kultur Siebenbürgens, erlangten die Studenten und Dozenten rumänischer Muttersprache die Mehrheit gegenüber den ungarischen Muttersprachlern. Als Unterrichtssprache galten anfangs sowohl Rumänisch als auch Ungarisch, bis letztere aus dem Angebot verschwand und Vorlesungen und Seminare nur noch auf Rumänisch belegt werden konnten. Ich selbst wurde von einem hoffnungsvollen jungen Psychiater zu einem geduldeten Klinikarzt.

Auch mit dem allgemeinen Zustand des Landes ging es rapide abwärts. Hinter den klangvollen Losungen des Ceauşescu-Regimes zeigten sich wirtschaftlicher Niedergang, im öffentlichen Leben Verdruss, gemessen an den sozialistischen Zuständen Verarmung, in den Dienstleistungen und der Lebensmittelversorgung katastrophaler Mangel. Das vom Ceauşescu-Regime verfolgte Schleifen von Dörfern vergiftete die Atmosphäre des öffentlichen Lebens. Tag für Tag erlebten wir Enttäuschungen und Ärger. Der Staat organisierte einen Ausverkauf seiner deutschsprachigen und jüdischen Bürger. Von Westdeutschland und Israel kassierte er für die Auswanderungsgenehmigungen der nationalen Minderheiten Abstandszahlungen beziehungsweise Kopfgeld. Die nationalistisch dominierte Politik Rumäniens startete regelmäßig Angriffe gegen die ungarische Minderheit. Tagtäglich wurden die Menschen auf niederträchtigste Weise drangsaliert. Die Abwanderung der ungarischen Minderheit nahm dramatisch zu. Die meisten Menschen verließen Rumänien illegal.“

„Ich denke“, warf ich ein, „damals reifte auch in euch der Entschluss, die heimatlichen Zelte abzureißen.“

„Ja, das Leben in Rumänien fing an, unerträglich zu werden. Meine berufliche Karriere war ins Stocken geraten. Um uns herum tobten die Ceauşescu-Diktatur und die Diskriminierung der ungarischen Minderheit. In meiner Umgebung machten sich Ernüchterung und ohnmächtige Wut breit. Auch persönliche Sorgen erschwerten unser Leben. Trotz aller Bemühungen blieb Mesi, meiner Frau, eine Schwangerschaft versagt. Das belastete sie und mich ebenso. Denn wir sehnten uns nach einer Familie, nach Kindern. Ich will nicht behaupten, dass wir deshalb emigriert wären. Doch das kam zu unseren Enttäuschungen sicher hinzu. Ende der achtziger Jahre ergab sich die Möglichkeit einer legalen Auswanderung nach Ungarn. Damals beschleunigte sich somit der Exodus aus Rumänien. Auch wir reichten einen Auswanderungsantrag ein.

Als meine Frau und ich beschlossen, Siebenbürgen zu verlassen, schien alles noch so einfach zu sein. Das Ceauşescu-Regime war unannehmbar. Ein vernünftiger Mensch, wenn er die Möglichkeit dazu hatte, floh von dort.“

„Im Zenit der Diktatur konnte man bestimmt nicht einfach erklären, dass man genug habe und dem Land nun den Rücken kehren wolle. Oder?“

„Das war genau so. Doch auch später erwies es sich nicht als unproblematisch.“

„Wieso?“

„Was nach dem Einreichen unseres Auswanderungsantrags geschah, das würde ich meinem ärgsten Feind nicht wünschen. Denn der Antrag war quasi gleichbedeutend mit der Erklärung, dass wir nicht zu den Freunden des Regimes gehören würden. Und so wurden wir auch behandelt. Wie Aussätzige. Als Angestellter des Unterrichtswesens landetest du im Handumdrehen auf der Straße. Als Schriftsteller oder Person des öffentlichen Lebens wurdest du auf ein Abstellgleis befördert. Ich selbst hatte das Glück, aus der Klinik nicht entlassen zu werden. Dennoch ließ man mich auf Schritt und Tritt spüren, dass ich ein feindliches Element sei. Die Scherereien mit den Behörden dauerten zwei Jahre. Zwei lange Jahre ließ man uns nicht in Ruhe, kamen wir nicht zur Ruhe. Solange wir von Ungarn keine Aufnahmeerklärung erhielten, trafen die Rumänen in unserer Sache keine Entscheidungen, behandelten uns wie Luft. Und in Ungarn hatte man es freilich auch nicht allzu eilig, uns den Zuzug zu genehmigen. Kleinliche Verfahrensvorgaben führten zu einer langen Wartezeit, bevor wir in den Besitz der erforderlichen Papiere gelangten. Schließlich händigte man uns einen Reisepass aus, demzufolge wir als rumänische Staatsbürger einen Wohnsitz in Ungarn hätten. Man hatte uns also, so könnte ich sagen, den Laufpass gegeben. Alles in allem duften wir siebzig Kilo Gepäck und Möbel für ein Zimmer mitnehmen. Gehorsamster Diener!“

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