Ray Manzarek - Die Doors, Jim Morrison und ich

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Dies ist die wahre Geschichte der Doors und ihres Leadsängers Jim Morrison, erzählt von Ray Manzarek, dem einzigen Augenzeugen, der alles von Anfang an hautnah miterlebt hat. Lebendig schildert er, wie er in seiner Heimatstadt Chicago vom Blues-Virus infiziert wird und wie er an der Filmakademie in Los Angeles Jim Morrison begegnet, mit dem ihn alsbald eine innige Freudschaft verbindet. Es sind gemeinsame Interessen in Literatur, Musik und Film, die dieses enge Band schmieden, und Manzarek leuchtet diesen kulturellen Background ebenso gründlich aus, wie er dem Leser die zerrissene Persönlichkeit des Poeten, Rebellen und modernen Schamanen Morrison nahe bringt.

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Ich spielte Stride, bis ich ein Jahr später eine zweite Erleuchtung erfuhr: Boogie-Woogie! Das fesselte mich noch mehr. Und um ehrlich zu sein: Dem Boogie bin ich heute noch verfallen. Dieser wogende Schlangenbeat der linken Hand. Das sich stets wiederholende Mantra von Hüften, die sich im Paarungsrhythmus hin und her wiegen. Immer und immer wieder. Und immer wieder gleich. Da mußte sich nichts verändern. Warum auch? Wie konnte einen das langweilen? Es war der Rhythmus des Liebesakts. Der Rhythmus der Schöpfung. Der Schwung weiblicher Hüften. Der Stoß männlicher Lenden. Ein harter Backbeat auf zwei und vier. Angedeutete Verführung. Unausgesprochenes, aber stets deutlich erkennbares Eindringen. Und die Spielereien der rechten Hand? Mein Gott, was gab es da für phantastische Fingertänze, ganz wie bei Bach. Sauber und präzise. Euphorisch und spontan. Mit einem leisen Hauch von Traurigkeit.

Ich hörte eine Aufnahme von den Giants Of Boogie Woogie – Albert ­Ammons, Meade Lux Lewis (ich liebe dieses Lux in der Mitte; das Wörterbuch ­definiert lux als die „internationale Einheit für Leuchtkraft“) und Pine Top Smith. Sie waren brandheiß. Sie heizten dem Elfenbein richtig ein und ließen Weiß und Schwarz verschmelzen. Ich war wie versteinert. Die Zeit blieb einen Schlag lang stehen, und dann ging ich ganz in der Musik auf.

Das muß ich lernen, sagte ich mir. Stride Piano kam gegen Boogie-Woogie nicht an. Stride war Klavier für Weiße. Etwas steif, aber mit der guten Absicht, ein bißchen zu grooven. Aber, Alter, wenn man dagegen einen Schwarzen hörte, wie er Boogie-Piano spielte, dann konnte man das vergessen. Man mußte den Boogie einfach selbst probieren. Und so setzte ich mich an unser rustikales deutsches Klavier und trainierte meine linke Hand, um diesen Beat hinzukriegen, um diese Schlange aus meinen eigenen Fingern kriechen zu lassen. Ich versuchte, mich selbst mit diesem Mantra-artigen, sich wiederholenden Rhythmus zu hypnotisieren. Und ich schaffte es. Irgendwann hatte ich es raus. Ich konnte es! Meine Eltern, die früher alte Blues-Platten gesammelt hatten, fanden es toll. Meine Mutter lächelte, und mein Vater wippte mit dem Fuß, wenn er sich mit der „Chicago Sun-Times“ im Sessel ausruhte. Einmal hörte ich, wie er zu meiner Mutter meinte: „Der Junge wird richtig gut, Helen.“ Um es mit John Lee Hooker zu sagen: „Ich fühlte mich sooo gut. Der Boogie ging mir durch und durch!“ Und wißt Ihr was? … Meine linke Hand wurde schließlich der Bassist der Doors. Diese Boogie-Woogie-Technik, die „linken Finger“ und der Fender Rhodes-Keyboard-Baß verbanden sich zu dem hypnotischen, dunklen Dröhn-Sound der Doors. Durch all dieses Üben erlangte meine linke Hand genug Geschicklichkeit, um den Grundstein für die bauhausähnliche Struktur der Doors-Musik zu legen. Die klaren und effektvollen Mies-van-der-Rohe-Baßlinien waren die Weiterentwicklung dessen, was ich als zwölfjähriger Chicago-Boy im Barrelhouse-Boogie-Woogie entdeckt hatte und ein ums andere Mal wiederholte. Ihr kennt doch bestimmt auch den alten Witz: Fragt ein Tourist in New York einen Polizisten: „Wachtmeister, wie kommt man in die Carnegie Hall?“ Und der Cop sagt: „Üben, üben, üben.“

***

Meine linke Hand wußte nun, wo es langging; jetzt war es an der Zeit, ins wahre Zauberreich einzudringen. In den Blues!

Hochsommer in Chicago. Es ist heiß, feucht und schwül. Das Land von Tennessee Williams, Norden. Der lange, heiße Sommer in der Sauna Amerikas. ­Sobald man sich bewegt, läuft einem der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Aber das stört nicht weiter. Mit dreizehn wartet man auf irgendetwas Aufregendes, das plötzlich auftaucht und das ganze Leben verändert. Das einem neue Welten eröffnet. Für mich war das der Blues.

Es war im Hoyne Playground, beim Ballspielen. Wenn man Baseball spielt, dann wartet man das ganze Match über nur darauf, daß man beim Schlagen an die Reihe kommt. Selbst abschlagen! Darauf kommt es an. Auf dem Feld spielt man nur deswegen mit, weil die Regeln das eben so verlangen. Man gibt dem anderen Team die Chance zu schlagen und rennt dann aufs Feld, um den Ball zu fangen. Aber wen interessiert das schon? Es ist langweilig. Man will einfach nur selbst schlagen. Vorher ist man total angespannt, umklammert seinen Louisville Slugger und wartet darauf, daß er am eigenen Arm explodieren kann. Am liebsten würde man seinen ganzen Körper in diese eine Bewegung legen. Wie bei einer Frau. Der Werfer spielt den Ball rüber – in Chicago benutzte man den langsameren, weichen Softball –, und alles ist ein schwebender Traum, in dem man explodiert. Hau ihn weg. Schlag zu, mit voller Kraft. Und ich hatte schon eine ganze Menge Kraft. Zu Hause stemmte ich Gewichte. Ich trainierte ziemlich viel und war recht stark, bei einem Gewicht von etwa 60 Kilo. Mit dreizehn begannen sich bei mir die ersten Teenagermuskeln zu entwickeln. Sperma und Muskeln, was für eine gefährliche Mischung. Ich ließ all meine Aggressionen am Ball aus. „Laß mich den Ball schlagen, verdammt! Laß mich schlagen!“

Wir waren an der Reihe, und ich war der zweite Schläger dieses Innings. Der erste Typ hatte uns in eine gute Position gebracht, und es stand jemand von uns am zweiten Base. Das war super – jetzt konnte man den Ball richtig wegdonnern und einen Run einfahren. Das, liebe Freunde, ist Sinn und Zweck beim Baseball. Ich kam also ans Schlagmal und schwenkte meine Keule, und als ich gerade loslegen wollte, vernahm ich von der rechten Seite des Feldes aus einem Radio irgendwo auf der Tribüne einen klagenden Sound. So etwas hatte ich noch nie gehört. Ein dunk­les, trauriges Heulen, wie aus einer tiefen, blauen Höhle. Es elektrisierte mich. Der trauernde Klang einer Mundharmonika. Dahinter lag ein auf zwei und vier betonter Backbeat. Hart und düster. Eine elektrische Gitarre spielte ein schlangenartiges Ich-weiß-nicht-was. Noch nie zuvor hatte ich jemanden so Gitarrespielen gehört. Wie „How High The Moon“ von Les Paul und Mary Ford war es ­jedenfalls nicht. Es klang, als hätte sich der Gitarrenhals in ein Reptil verwandelt, und die Bünde seien dessen Rippen. Über all dem lag die Stimme eines Mannes. Voll, tief und kehlig. Voller Schmerz und Leidenschaft und Wissen, wie ich es noch niemals gehört hatte. Von dem ich noch nicht mal gewußt hatte, daß es existierte. Ich hörte diese Musik, blieb stehen und lauschte. Jetzt hätte ich ans Schlagmal treten sollen, aber ich war wie gelähmt, starrte hinüber zu der Musik, und die Zeit blieb stehen.

Der Junge hinter mir, der nächste Schläger, sagte: „Hey, Ray, geh schon … vorwärts, schlag, du bist dran. Einer von uns steht am zweiten Base. Los, geh schon. Worauf wartest du denn?“

Und ich drehte mich um, gab ihm meine Waffe und sagte: „Hier, Alter, mach du das. Ich muß gucken, was da drüben los ist.“ Ich opferte den zentralen Moment des Spiels, den kostbaren Augenblick meines Schlages, um diese Musik zu hören … diese düstere, klagende, fremde Musik.

Ich ging zur Quelle dieser Töne und wußte immer noch nicht, was das für Musik war. Schließlich nahm ich das Radio in die Hand und sah, an welcher Stelle der Senderskala der Zeiger stand. Ganz weit rechts auf der Seite, wo die Stationen der ethnischen Volksgruppen lagen. Die von Deutschen, Polen, Italienern, Griechen, Litauern … und Negern. Ich sah den Kerl an, dem das Radio gehörte und sagte: „Tolle Musik.“ Er war einer dieser Schlägertypen mit Levi’s und groben Arbeiterboots. Sogar jetzt im Sommer trug er eine Armeejacke. Was für ein Neanderthaler.

„Yeah“, sagte er. „Das sind echt coole Säcke.“

„Wer ist das denn?“, fragte ich.

„Scheiße, weiß ich doch nicht“, grunzte er.

Nun, meine Lieben, heute weiß ich, was es war. Es war der Blues. Es war die South Side von Chicago. Es war die Musik der Schwarzafrikaner. Sie war schwarz, schwarzer Blues. Eine einzigartige Erfindung auf diesem Planeten. Eine Musikform, die sich völlig von allem unterscheidet, was es je gegeben hat.

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