Vorsicht! Mann in Wechseljahren Gisela Sachs Vorsicht! Mann in Wechseljahren Roman XOXO Verlag
Impressum Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Print-ISBN: 978-3-96752-114-6 E-Book-ISBN: 978-3-96752-614-1 Copyright (2020) XOXO Verlag Umschlaggestaltung und Buchsatz: XOXO Verlag Unter Verwendung von 62368885 Businessman holding an exclamation road sign© ra2 studio Hergestellt in Bremen, Germany (EU) XOXO Verlag ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH Gröpelinger Heerstr. 149 28237 Bremen Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Teil 1 Teil 1
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
Teil 2
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
Teil 3
1. Kapitel
2. Kapitel
Teil 4
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
Über die Autorin
Gisela Sachs
Vorsicht! Mann in Wechseljahren
Roman
XOXO Verlag
Impressum
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://www.d-nb.de abrufbar.
Print-ISBN: 978-3-96752-114-6
E-Book-ISBN: 978-3-96752-614-1
Copyright (2020) XOXO Verlag
Umschlaggestaltung und Buchsatz: XOXO Verlag
Unter Verwendung von 62368885
Businessman holding an exclamation road sign© ra2 studio
Hergestellt in Bremen, Germany (EU)
XOXO Verlag
ein IMPRINT der EISERMANN MEDIA GMBH
Gröpelinger Heerstr. 149
28237 Bremen
Alle Personen und Namen innerhalb dieses Buches sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Teil 1
1. Kapitel
Er pinkelt jetzt im Sitzen, seine Männlichkeit braucht es nicht mehr, dass er steht. Die Prostata hat es geschafft, um was ich vierzig Jahre lang erfolglos gerungen habe. Er setzt sich jetzt zum Pinkeln nicht deshalb nieder, weil er nicht mehr so treffsicher wie früher ist (und in Wirklichkeit war er es nie), sondern weil ihm die Füße schmerzen, wenn er so lange auf einem Fleck verharren muss und es nur noch tröpfchenweise kommt. Gut Ding will eben Weile haben …
Er ist mit den Jahren sehr ordentlich, sehr fleißig und sehr fürsorglich geworden. Etwas spät, wie ich meine, unsere drei erwachsenen Kinder können damit ebenso wenig umgehen wie ich. Ich mache mich zum Ausgehen bereit, hole meine Schuhe aus dem Schrank im Flur, gehe noch schnell auf die Toilette, komme noch schneller wieder zurück und die Schuhe befinden sich schon wieder im Schuhschrank. Früher stolperten wir täglich über seine Sportlatschen, die er überall, nur nicht im Schuhschrank, abstellte. Mein Schlüsselbund, den ich vor ein paar Minuten auf dem Küchentisch abgelegt habe, hängt schon wieder ordnungsgemäß am Schlüsselhaken neben der Haustür, bemerke ich, als ich aus der Toilette komme. Meine Handtasche liegt geöffnet auf dem Wohnzimmertisch.
Er hat eine kleine Flasche mit Apfelsaftschorle und eine Banane in meine Handtasche gepackt, dafür aber meine Schminkutensilien herausgenommen. »Das Zeug brauchst du sowieso nicht«, bestimmt mein Mann. »Aber wenn du in den Unterzucker kommst, Frau …«
Ich seufze, schweige und verlasse das Haus, begebe mich missmutig Richtung Autoabstellplatz. »Viel Unkraut heuer«, sage ich zur Nachbarin, die in ihrem Vorgarten arbeitet. Sie nickt.
»Viel Unkraut«, wiederholt sie und zupft beharrlich weiter.
Er beobachtet uns argwöhnisch vom Küchenfenster aus, Sekunden später geht die Haustür auf, Winfried bleibt an der obersten Treppenstufe stehen und brüllt: »Hast du auch alles, Margit? Geldbeutel, Adressbuch, Slipeinlagen?«
Die Nachbarin lässt vor Schreck den Löwenzahn aus ihren Händen fallen. »Wie mein Walter«, nuschelt sie vor sich hin. Wenigstens hat er mich dieses Mal beim Namen genannt, denke ich, während ich genervt die Autotür aufschließe. Nun aber nichts wie weg von hier!
Er steht plötzlich hinter mir und japst. »Du hast deinen Schal vergessen, Frau. Wenn du mich nicht hättest, dann wärst du aber ganz schön aufgeschmissen, was?!«
»Ich brauche keinen Schal, Winfried!«
Er sieht zum Himmel hoch und verdreht die Augen. »Das Wetter schlägt um, es wird kalt.«
Ich nehme den Schal, den mir meine Schwiegermutter vor ein paar Jahrzehnten gestrickt hatte und lege ihn auf den Beifahrersitz. Das graue kratzende Wolleteil konnte ich noch nie leiden. Winfried schüttelt missbilligend seinen Kopf, hechtet um das Auto, reißt mit einem Ruck die Beifahrertür auf, beugt sich, soweit sein Bauch das zulässt, zu mir herüber und legt den Schal um meine Schultern. »So, Frau. Und fahr mir bloß keine Delle in mein Auto!«
Alle Kräfte fallen nach unten, sofern sie nicht durch andere Kräfte gehindert werden. Die andere Kraft ist der Beifahrersitz. Es dauert ein Weilchen, bis er sich aus dem Auto gehievt hat. Bevor er die Tür endgültig schließt, sieht er mich mahnend an.
»Den Saft aber nicht im Auto trinken, Frau. Wenn du den verschüttest, ist das katastrophal, der klebt auf den Matten wie Sekundenkleber.«
Er kaut auf seinen Lippen. »Und vergiss um des Himmels Willen nicht, die Bananenschale wegzuwerfen, Frau, den Geruch kriegen wir sonst nie wieder aus dem Auto raus!«
Er sieht mich Unheil verheißend an. »Was glaubst du, wie so eine Schale nach ein paar Tagen stinkt. Die stinkt zum Himmel, sag ich dir, das kannst du dir gar nicht vorstellen, Frau. Die riecht wie ‚Dope’!«
Er hält mir seinen hektisch wackelnden Zeigefinger vor die Nase. »Und wenn du da in eine Polizeikontrolle gerätst, Frau …«
Ich verdrehe die Augen, sehe zur Nachbarin rüber und seufze.
»Du glaubst mir das nicht, Margitchen? Da bist du der Arsch, das kann ich dir aber sagen.«
Er nickt mit dem Kopf wie die Krippenfigur in unserer Kirche, nachdem sie ein Geldstück geschluckt hat.
»Die bringen dich glatt als Dealer in den Knast. Wenn du Glück hast, nur als Dealer, Frau. Wenn die aber Verwesung riechen und nach einer Leiche suchen …«
»Ich esse die Banane nicht im Auto, Winfried.«
»Wo denn dann, Frau?«, fragt mein Mann verblüfft.
»Ich gehe heute essen, das habe ich dir doch erzählt.«
»Du gehst essen?«
»Du hast mir wieder einmal nicht zugehört, Winfried.«
»Mit wem denn, Frau?«
»Mit ein paar Freundinnen aus der Bauchtanzgruppe.« Mein Mann schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
»Du triffst dich schon wieder mit diesen aufmüpfigen Weibern?«
Er bläst sich auf wie ein Kugelfisch. »Es wird noch schlimm mit dir enden, Frau!«
Ich drehe den Zündschlüssel nach rechts. »Ich fahr dann mal.« Er hat seinen Fuß zwischen die Tür gestellt, sieht auf seine
Armbanduhr. »Zwei Stunden?«
»Was meinst du mit zwei Stunden, Winfried?«
»In zwei Stunden bist du doch sicherlich wieder zurück, Frau?«
»Nein, das werde ich nicht, Winfried. Ich mache mir heute einen schönen Tag. Ohne dich als Spaßbremse! Und nenn mich, verdammt noch mal, nicht immer Frau. Ich habe einen Namen, Winfried!«
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