Luzia Schupp-Maurer - Die Farbe von Jade

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Birma, 1996: Mit einem Anhänger aus Jade, der einst ihrer Mutter gehörte, macht sich die kleine Farimah nach der Zerstörung ihres Dorfes alleine auf den Weg. Sie wird von einer Guerillagruppe aufgegriffen und verbringt einige Wochen bei ihnen, bevor die Soldaten sie an Menschenhändler nach Pakistan verkaufen. Jahre später, als junge Erwachsene, macht sie sich von dort aus auf den Weg nach Europa, durch Wüsten und über Meere, durch Grauen und Einsamkeit. Unverhofft gelangt sie illegal nach Deutschland. Aber auch dort ist sie von Ausbeutung und Abschiebung bedroht. Und doch erwächst in ihr neue Hoffnung, als sie die Postbotin Lea trifft.

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Lea tauschte ihren Einsatzort nicht. Sie wollte weiterhin jeden Tag Blumen sehen und Stroh und Kühe riechen. Kühe, die gelassen vor sich hin kauten – ohne irgendwelche dummen Briefe zu schreiben. Das besagte Haus zu ignorieren, gelang ihr freilich nicht. Sie hoffte nur, dass sich das bald ändern würde. Die Frau stand wieder am Fenster, kam jetzt regelmäßig zur Tür. Sie nahm die Post persönlich entgegen, sobald sie Lea bemerkte. Sogar Tee hatte sie vorbereitet und brachte eine kleine Tasse an die Tür. Lea fand das rührend und musste all ihre Kraft aufbringen, ihre Emotionen und ihre dummen, kleinen Vorstellungen unter Kontrolle zu halten. Nicht flirten! Keine Komplimente! Nüchternheit, Nüchternheit, Nüchternheit!

Eines Tages schien die Frau wie verändert. Ihr Blick haftete erwartungsvoll an Lea und ihre Hände zitterten. Es waren schöne Hände. Lange Finger, ausgeprägte Knöchel.

»Ist was Besonderes?«

Die Frau senkte nur den Kopf. »Es ist nichts.« Als sie jedoch den Kopf wieder hob, schaute sie Lea mit einem Blick an, der Bände sprach. Lea wusste nur nicht welche.

»Ich weiß zwar noch nicht, wie Sie heißen«, sagte sie, »aber ich kenne Sie schon lange genug, um zu sehen, dass etwas geschehen ist.«

Für einen Moment schauten sie sich in die Augen. Lea hatte den Eindruck, in einem tiefen Braungrün zu versinken. Dann blickte die Frau sich um, als wolle sie sichergehen, dass niemand sie belauschte oder sah.

»Ich muss noch ein paar Briefe austragen«, sagte Lea. »Ich brauche noch ungefähr eine Stunde. Ich kann noch einmal wiederkommen. Dann hab’ ich mehr Zeit.«

Die Frau schaute auf die Uhr und nickte.

»Ich beeil mich. Bis gleich dann.«

Lea griff nach ihrem Postrad. Sie überschlug sich fast in ihrer Eile. Zwischen den Bauernhöfen trat sie in die Pedale, als sei eine wildgewordene Kuh hinter ihr her. Dabei war die einzige Kuh, die hier unterwegs war, jene komische Kuh auf einem Rad, die noch dazu dumme Nachrichten auf Postkarten schrieb. Die Hunde auf den Höfen bellten, sie waren es nicht gewöhnt, dass Lea so rannte. Das Rad ratterte über die Wege und sie hatte den Eindruck, kaum vorwärts zu kommen. Was würde die Frau ihr gleich erzählen? Leas Herz hämmerte, als hätte sie eine riesige Prüfung vor sich. Als würde gleich der Vorhang aufgehen und sie auf einer unbekannten Bühne stehen und eine ihr bisher noch unbekannte Rolle spielen müssen vor einem Millionenpublikum. Naja, vor zwei Menschen, vor denen sie jetzt gerade nicht scheitern wollte: sie selbst und diese Frau.

Nachdem sie endlich ihre Tour beendet hatte und alles erledigt war, eilte sie aus dem Postgebäude, hinunter zur Ecke, bog ab, überquerte die Straße. Ein Auto bremste gerade noch rechtzeitig, Lea stolperte und fiel, sprang sofort wieder auf. Ein Mann schnauzte sie durch das Seitenfenster an, stieg aus.

»Tschuldigung«, rief Lea gehetzt, »Meine Schuld! Alles in Ordnung, hab ’s furchtbar eilig!« Lea lief wieder los und ließ den schimpfenden Mann zurück. Mist, sie hatte sich die Hand aufgeschürft. Erst als sie kurz vor dem Haus war, wurde sie langsam. Sie wollte erst zu Atem kommen, kontrollierte ihre Hand. Sie blutete ein klein wenig. Schmutz hatte sich in die Haut gesetzt. Die Wunde brannte. Egal. Atmen, ruhig werden, klingeln.

Die Frau öffnete und Lea musste an sich halten, sie nicht zu umarmen. Sie folgte ihr ins Haus, während ihr Blick die Frau betrachtete, ihre zierliche Gestalt, ihren leisen Gang, wie sie wieder mit den Armen ihre Strickjacke um sich geschlungen hielt. Das Wohnzimmer war ein aufgeräumter weißer Raum mit hellem Teppich und den zugezogenen langen Gardinen. Der Tisch war gedeckt und es stand duftender Reis darauf und eine Schale mit köstlich aussehendem Curry. Daneben standen ein Korb mit in Streifen geschnittenem selbstgemachtem Fladenbrot und ein Schälchen mit gewürztem Joghurt. Das Essen roch köstlich orientalisch.

Die Frau bat sie zu Tisch. »Entschuldigung. Nicht Zeit zu kochen.«

Lea staunte nicht schlecht. Da stand eine Königsmahlzeit und die Frau behauptete ernsthaft, sie hätte keine Zeit gehabt, richtig zu kochen. Was würde sie erst an Festtagen zubereiten? Kandierten Elefanten versteckt in selbstgefangenem Dinosaurier-Sauerbraten mit Edelweiß-Pastetenmantel? Lea kam sich plötzlich vor, wie ein dummes, faules Küken. »Sie müssen doch nicht für mich kochen. Das wäre doch nicht nötig gewesen.«

»Natürlich gibt es Essen. Wenn Besuch, dann essen.«

Ja, natürlich. Lea selbst hätte einfach einen Kaffee gemacht. Sie schämte sich ein wenig. Vielleicht war diese Person doch eine Liga zu hoch für sie. »Ist ihr Mann nicht da?«, fragte Lea, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden und um endlich Klarheit zu kriegen, welche Rolle der Starrenberg hier spielte.

Die Frau schüttelte den Kopf. »Fast zwei Stunden. Dann er kommt.«

Die Frau hatte nicht widersprochen, Starrenberg schien also doch ihr Mann zu sein. Lea versuchte sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Darf ich mir die Hände waschen?«

»Sicher, kommen Sie.« Die Frau führte sie eine Treppe hinauf. »Da.« Ihr Blick fiel auf Leas Hand. »Was passiert?!«, rief sie. »Kommen Sie!«

Sie ging mit Lea ins Badezimmer und nahm aus einem Schrank ein dunkles Fläschchen und aus einem anderen einen Waschlappen. Sie spülte das ohnehin saubere Waschbecken aus, ließ heißes Wasser einlaufen und legte eine Seife hinein.

Lea winkte ab. »Nein, nein, das geht schon, das ist nicht schlimm.«

»Muss sauber sein. Sonst krank.«

»Danke, aber das geht schon.«

»Kommen Sie, komm.« Die Frau winkte Lea beharrlich heran und zog sie zum Waschbecken. Mit einem erstaunlich festen Griff umfasste sie Leas Handgelenk. »Tut weh. Nur kurz, bald vorbei. Muss sauber sein.« Sie reinigte mit der Lauge und dem Waschlappen die Wunde. Ja, es tat weh. Die Frau war nicht zimperlich, sondern wusch die Wunde beherzt und zügig aus. Dann spülte sie sie ab und tupfte den scharf brennenden Alkohol mit einem Wattebausch darauf. Alles, was sie dazu sagte, war: »Tut kurz weh.« Lea wollte bei dem plötzlichen Schmerz die Hand zurückziehen, doch der Griff dieser Zierde der Menschheit ließ nicht einmal ein Zucken zu. Von ihrer Schüchternheit war nichts mehr zu spüren.

»Ah, Scheiße!«, schrie Lea auf.

Da lächelte sie die andere auch schon wieder sanftmütig an. »Schon vorbei. Jetzt besser. Nur noch was zum Schutz.«

»Zum Schutz? Einen Elefanten?« Leas Blick fiel auf den steinernen Elefanten auf der Brust der Frau. Sie schluckte, um sich wieder loszureißen.

Die Frau lachte leise. »So stark muss es nicht sein. Reicht Stoff.«

Lea setzte sich auf den Badewannenrand. Die Frau holte einen Mullverband aus dem Schrank und griff nun zart nach Leas Hand. Lea schloss die Augen, um ihr nicht auf die Hände zu starren oder ins Gesicht. Die Frau wickelte ihr behutsam den Verband um die Hand. Als sie fertig war, lag Leas Hand in ihrer Linken und sie legte die rechte Hand darüber. Lea öffnete die Augen und sah auf diese Hände, die ihre hielten. Sie hob ihre gesunde Hand und strich über den Handrücken der Frau. Sie konnte nicht anders. Spürte die zarte Haut, die Knochen darunter. Lea hatte Angst, die Frau könnte die Geste verstören, doch sie hörte nur wieder diese leise, warme Stimme: »Jetzt besser?«

Lea schaute zu diesen tiefgrünen Augen auf, die ihr verboten waren. Sie zwang ihren Blick davon wieder weg und nickte. »Ja. Danke«, sagte sie und ihre Stimme war so schwach wie ihr Herz, das sich wie ein krankes Tier in einer Höhle verkriechen wollte. Die Frau hielt sie noch eine lange Sekunde fest, bevor sie sie losließ und aus dem Bad ging.

Unten setzte Lea sich an den Tisch. »Das sieht köstlich aus«, sagte sie. Ihre Stimme war immer noch so schwach wie die einer Maus. »Es freut mich wirklich sehr … Deutschland muss ihnen sehr kalt vorkommen. Hier wird nicht immer sofort gekocht, wenn jemand kommt.«

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