Hans von Trotha - Die große Illusion

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Es ist die größte Projektionsfläche Berlins, manche nennen es: das Schloss. Das hat nichts mit Kafka zu tun, dafür viel mit einem Preußen, das es, wie dieses Gebäude, so nie gegeben hat. Jahrzehnte wurde gestritten, gerungen, polemisiert: hier die Preußen-Freunde, die etwas wiederhaben wollten, was aussehen möge wie ein Schloss, ganz gleich, was es beherbergt (und sei es ein Humboldt Forum) – dort die Anhänger eines zeitgenössischen, zukunftsweisenden Umgangs mit historischen Baulücken. Hans von Trotha, profunder Kenner von ­Schlössern und Gärten in Europa, hat die Debatte intensiv verfolgt. Nun, da die Außenhülle vollendet ist, versucht er eine Rekapitulation der Grabenkämpfe. Und beleuchtet die Hintergründe – wo aus Gräben bisweilen Abgründe werden.

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Birgit Aschmann wirft Eckart Conze vor, »aus purer Abwehrhaltung veraltete Bilder vom Kaiserreich einzufrieren. Natürlich gab es die ›Schatten des Kaiserreichs‹, also Militarismus, Nationalismus und Obrigkeitsstaat. Aber erst in Kombination mit der breiten kultur- und politikgeschichtlichen Forschung, die die gegenläufigen Phänomene von Pluralisierung, Demokratisierung, Rationalisierung und Emotionalisierung in Politik und Gesellschaft betont, ergibt sich ein ›vollständiges‹ Bild jener Epoche.«

In der Wochenzeitung DIE ZEIT konstatierte die Historikerin Hedwig Richter in einer »Replik auf Eckart Conze«: »Das Kaiserreich war moderner, als seine Kritiker glauben.« Sie meint: »Die Diskussion, die (Conze) angestoßen hat, kreist letztlich um die Frage: Darf man der deutschen Öffentlichkeit neuere Erkenntnisse über das Kaiserreich zumuten, die ein komplexeres Bild zeichnen? Oder relativiert das die deutsche Schuld am Nationalsozialismus?« Und: »Zweifellos: Militarismus, Antisemitismus und Kolonialismus prägten das Kaiserreich. Doch sie lassen sich erst angemessen analysieren, wenn man sie als globale Phänomene begreift.« Schließlich meint Hedwig Richter: »Die Deutschen erlebten damals, wie die US-Historikerin Margaret Anderson schreibt, ›Lehrjahre der Demokratie‹ (und nicht nur den Aufstieg völkischer Bewegungen). Das Parlament entwickelte sich gegen das Toben des oft verspotteten Kaisers zu einer maßgeblichen Instanz.« ( DIE ZEIT , 20.1.2021)

Auf Deutschlandfunk Kultur kommentierte dagegen die Historikerin Christina Morina: »Ich glaube, in dem Bereich sind sich auch die Historikerinnen und Historiker inzwischen einig, dass das eine Epoche war, die zur Vorgeschichte des heutigen Deutschlands gehört, die aber sehr kritisch gesehen wird, die als Machtstaat, als autoritärer Machtstaat eben keine Traditionslinie ist, in die wir uns heute bewusst stellen, sondern eine Epoche, die Gott sei Dank überwunden ist. (…) Es gibt starke Demokratiebewegungen, die nicht wegen oder mit dem System des Kaiserreichs, sondern trotz dieses autoritär verfassten, dieser konstitutionellen Monarchie gewachsen sind, die selbstverständlich zu unserer demokratiegeschichtlichen Tradition gehören – da ist die Sozialdemokratie ganz vorne zu nennen, aber selbstverständlich auch die Frauenbewegung und andere liberale und liberaldemokratische Vereinigungen. (…) Ich weiß nur nicht, was Sinn und Zweck einer Diskussion ist, die versucht, daraus Bezugspunkte zu holen. Denn insgesamt glaube ich, in der Gesamtbewertung ist es eben ein Staat, der die Demokratie nicht als Ideal vertrat, sondern sozusagen als Zugeständnis ermöglichte, wenn es passte.«

Außerdem findet auch Christina Morina: »Zur Geschichte der Bundesrepublik gehört immer auch ihre Herausforderung von rechter, nationalistischer Seite. Das ist etwas, was gerade in letzter Zeit – deshalb ist eben, glaube ich, die Diskussion um die Relevanz der Reichsgründung und des ersten deutschen Nationalstaates heute auch wichtig –, was in letzter Zeit eben auch wieder stark zunimmt und inzwischen in der AfD auch eine parlamentarische Repräsentation hat, die es in der Geschichte der Bundesrepublik niemals zuvor gegeben hat.«

In der Süddeutschen Zeitung wunderte sich der in Cambridge forschende Historiker Oliver F. R. Haardt, »mit welcher Emotionalität die Debatte über 150 Jahre Kaiserreich hierzulande unter Historikerinnen und Historikern geführt wird. Denn das ist längst nicht bei jedem wichtigen historischen Jubiläum in Deutschland so. Die Diskussion zur 500-Jahr-Feier der Reformation war beispielsweise deutlich nüchterner. Das Kaiserreich scheint dagegen nach wie vor einen besonderen Nerv in der Zunft zu treffen.« ( Süddeutsche Zeitung , 3.2.2021)

Ebenfalls in der Süddeutschen Zeitung schob Joachim Käppner unter dem Titel »Des Kaisers alte Kleider« nach: »Das wilhelminische Reich war nicht besser als sein Ruf. Im Gegenteil.« ( Süddeutsche Zeitung , 17.3.2021)

Es mutet schon ein wenig bizarr an, dass eine solche leidenschaftliche Debatte unter Historikerinnen und Historikern über die Interpretation des deutschen Kaiserreichs mit ihren unmittelbaren Bezügen in unsere Gegenwart, zur Politik von heute und zur deutschen Gesellschaft der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts vor der gerade wieder fertiggestellten Fassade des Residenzschlosses der deutschen Kaiser aufglüht. Denn dieses neuerdings wieder so heftig diskutierte, umstrittene, vielschichtige, offensichtlich vor allem aber deutungsbedürftige Deutsche Reich spielt notgedrungen eine Rolle, wenn man vor der neuen Illusionsfassade des alten Berliner Schlosses steht.

In dem am Ende eines solchen Buchs üblichen Dank heißt es in Eckart Conzes Schatten des Kaiserreichs : »Dieses Buch, das Geschichte und Gegenwart zu verbinden sucht, gäbe es nicht ohne die Familie Hohenzollern.« Der Autor hat sich als Historiker und als Publizist immer wieder zu dem Konflikt geäußert, der zwischen dem Haus Hohenzollern, vertreten durch dessen Oberhaupt Prinz Georg Friedrich, und Institutionen der Bundesrepublik Deutschland um die Restitutionsansprüche der Familie entbrannt ist. Es ist, wie schon erwähnt, zumindest auf den ersten Blick und rein juristisch betrachtet, eine Konsequenz aus dem Einigungsvertrag von 1991. Es ist aber darüber hinaus auch eine sehr späte Auseinandersetzung der Demokratie mit ihrem monarchisch-monarchistischen Erbe. Als gäbe es da noch etwas zu klären. Aber – vielleicht gibt es da ja auch noch etwas zu klären? So wie Menschen, die ihre Pubertät nicht ausgelebt haben, mitunter später Dinge tun, die sie besser in jugendlichem Alter getan hätten, was aber, aus welchen Gründen auch immer, unterblieben ist. Hat die Bundesrepublik Deutschland, die zu Recht stolz ist auf ihre weltweit als vorbildlich wahrgenommene Demokratie, etwa ein ungeklärtes Verhältnis zur Monarchie? Steht dahinter gar die mehr oder weniger ausgesprochene Sehnsucht von Bewohnerinnen und Bewohnern eines in vielerlei Hinsicht ausgeklügelt demokratisch austarierten Föderationsstaatswesens nach einer zentralen Instanz, die entscheidet – und zwar qua Amt und Aura? Ist also auch diese Debatte womöglich nicht ein überfälliger juristischer Akt der Entschädigung, sondern auch »schwieriges Erbe«? Länder wie Frankreich oder Österreich haben den Bruch der demokratischen mit der monarchischen Tradition sehr viel klarer markiert als die deutsche Republik nach dem Ersten Weltkrieg. Muss man das ausgesprochen ausgeprägte Selbstbewusstsein der Hohenzollern gegenüber der Republik und das nicht ganz so ausgeprägte Selbstbewusstsein in umgekehrter Richtung womöglich in einem größeren Zusammenhang sehen, eine Entwicklung, die der Literaturwissenschaftler, Publizist und Professor emeritus der Stanford University Hans Ulrich Gumbrecht Ende 2020 in die Frage gemünzt hat: »Wie sollen wir Mitglieder der gebildeten Elite reagieren, falls sich herausstellen sollte, dass einer Mehrheit unserer Mitbürger bestimmte Formen sozialen und politischen Zusammenlebens vorschweben, die wir nicht mit gutem Gewissen als ›demokratisch‹ ansehen können?« ( Süddeutsche Zeitung , 19.12.2020)

Seinen auf den ersten Blick provokant wirkenden Dank an die Familie Hohenzollern am Ende seines Buchs erklärt Eckart Conze folgendermaßen: »Die kontroverse öffentliche Diskussion über die Entschädigungsansprüche der Familie hat den letzten Anstoß gegeben. Es ist der Blick eines Zeithistorikers auf das Kaiserreich, geleitet von der Frage, welche Bedeutung der Nationalstaat von 1871 für die historische und politische Selbstverständigung der Deutschen nach 1945 hatte und bis heute hat.«

Vor allem zwei Debatten erscheinen Conze in diesem Zusammenhang alarmierend: die erwähnte um Restitutionsansprüche der Familie Hohenzollern und jene um den Bestseller Die Schlafwandler. Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog des australischen Historikers Christopher Clark aus dem Jahr 2013, den viele als Plädoyer für eine deutsche »Kriegsunschuld« (Conze) gelesen haben, in Absetzung von einer in den vorangegangenen Jahrzehnten immer wieder von der Geschichtswissenschaft konstatierten »Kriegsschuld« Deutschlands – eine wichtige Voraussetzung für eine Geschichtsrevision, in der der deutsche Nationalstaat in einem deutlich freundlicheren Licht dastehen könnte, als er es nach 1945 weithin tat.

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