Hans von Trotha - Die große Illusion

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Es ist die größte Projektionsfläche Berlins, manche nennen es: das Schloss. Das hat nichts mit Kafka zu tun, dafür viel mit einem Preußen, das es, wie dieses Gebäude, so nie gegeben hat. Jahrzehnte wurde gestritten, gerungen, polemisiert: hier die Preußen-Freunde, die etwas wiederhaben wollten, was aussehen möge wie ein Schloss, ganz gleich, was es beherbergt (und sei es ein Humboldt Forum) – dort die Anhänger eines zeitgenössischen, zukunftsweisenden Umgangs mit historischen Baulücken. Hans von Trotha, profunder Kenner von ­Schlössern und Gärten in Europa, hat die Debatte intensiv verfolgt. Nun, da die Außenhülle vollendet ist, versucht er eine Rekapitulation der Grabenkämpfe. Und beleuchtet die Hintergründe – wo aus Gräben bisweilen Abgründe werden.

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Festzuhalten ist, dass die Debatte um die Restitution von Kulturgütern an die Familie Hohenzollern ebenso wie die Debatte um vermeintliche oder tatsächliche Renationalisierungstendenzen in der Gesellschaft der Berliner Republik vor der monumentalen Kulisse einer frisch wiedererrichteten Hohenzollern-Fassade in der Mitte der deutschen Hauptstadt zur Aufführung kamen.

Wie konnte es dazu kommen?

Ceci n’est pas un château?

» Blendfassade : Nicht zu verwechseln mit Vorhangfassade oder Verblendern. Der Begriff Blendfassade bezeichnet eine dem Gebäude lediglich vorgeblendete Fassade, die entweder nicht Teil der Tragstruktur ist, so dass sie leicht entfernt und erneuert werden kann, oder die einen Eindruck vermittelt, der aus verschiedenen Gründen nicht zum dahinter befindlichen Gebäude passt. So kann die Fassade die Funktion oder die Struktur des Gebäudeinneren verschleiern.« (Wikipedia)

» Camouflage (französisch ›Verschleierung‹) steht für:

– militärische Tarnkleidung und -anstriche, siehe Tarnung

– eine Technik der Abwehr (Sozialpsychologie)«

(Wikipedia)

» Illusion . Im engeren Wortsinn ist eine Illusion eine falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit. In einem weiteren Wortsinn werden auch falsche Interpretationen und Urteile als Illusion bezeichnet. (…) In der psychiatrischen Fachsprache wird unter einer Illusion eine Sinnestäuschung verstanden. In Fällen, in denen bei der Wahrnehmung wirklich Vorhandenes als etwas anderes erlebt oder für anderes gehalten wird, als es tatsächlich ist, wird von ›illusionärer Verkennung‹ gesprochen. Illusionen stellen damit eine verfälschte wirkliche Wahrnehmung dar. So wird z. B. ein Baumstumpf als eine sich hinkauernde Gestalt verkannt oder die zweidimensionale Abbildung eines Gegenstandes mit dem dreidimensionalen Gegenstand selbst verwechselt. Illusionen unterscheiden sich deutlich von Halluzinationen, die Wahrnehmungserlebnisse darstellen und damit wie Sinneseindrücke erlebt werden, obwohl sie auf keine entsprechende Reizquelle bezogen werden können. Als Wahn bis hin zur Wahnwahrnehmung wird dagegen nicht eine Wahrnehmung, sondern eine Fehlbeurteilung der Realität bezeichnet, sozusagen eine falsche Meinung darüber, die – ähnlich einer festen Überzeugung oder fixen Idee – mit einer von der konkreten Erfahrung unabhängigen Gewissheit vertreten wird. An dieser wird gleichzeitig mit unbeeinflussbarer, unerschütterlicher Sicherheit festgehalten, auch wenn sie im Widerspruch zur Wirklichkeit und selbst zur bisherigen eigenen Erfahrung einschließlich der von anderen Menschen und deren gesamten Denken und Meinen steht.« (Wikipedia)

»Ceci n’est pas un château.« (Schriftzug in goldenen Lettern über dem Haupteingang des Potsdamer Landtags, dessen Fassade die Barockfassade des zu DDR-Zeiten abgetragenen Potsdamer Stadtschlosses imitiert)

»Es ist kein ander Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, daß im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.«

(Schriftzug in goldenen Lettern über dem Haupteingang zum Humboldt Forum, dessen Fassade die Barockfassade des zu DDR-Zeiten gesprengten Berliner Schlosses imitiert)

Bauten und Botschaften

Es ist die größte Projektionsfläche Berlins. Und sie hängt nicht vor der Stirnwand eines Kinos, sondern mitten in der Stadt vor einem monumentalen Neubau. Dessen erster, in den Augen seiner Initiatoren wichtigster, für viele letzten Endes einziger Zweck war es ursprünglich, eine ganz bestimmte Fassade zu tragen – die nämlich, die er heute trägt. Was sich hinter dieser Fassade abspielt, also in dem Gebäude, das entsteht, wenn eine Fassade errichtet wird, war zunächst weder klar noch schien es wirklich wichtig. Hauptsache, das Gebäude würde stehen und aufgrund seiner Kubatur und seiner Fassade die Illusion erzeugen, es stünde dort nicht wieder, sondern noch.

Denjenigen, die diese Fassade unbedingt wiedererstehen lassen wollten, schließlich auch dem Deutschen Bundestag, der dies im Sommer 2002 mit großer Mehrheit beschloss und beauftragte, war das Projekt so wichtig, dass bei der Realisierung weder Kosten noch Aufwand gescheut werden sollten – dabei gab es immer noch keine Nutzung für das Gebäude. Hauptsache, die Fassade, diese Fassade würde entstehen. Warum? Welche Botschaft geht von dieser Fassade aus, dass sie für eine einflussreiche Lobby eine derartige Bedeutung bekommen konnte? Und – ist der Plan derer, die dieses Projekt propagierten, die diese Fassade unbedingt haben wollten, aufgegangen? Welche Botschaft sendet die Fassade jetzt, da sie realisiert ist? Oder – umgekehrt – was lässt sich auf sie projizieren?

Eine Fassade, schon gar die Fassade eines besonders großen Gebäudes und erst recht die Fassade eines besonders großen, vom Staat für die Mitte seiner Hauptstadt in Auftrag gegebenen Gebäudes ist immer ein Statement, ein Zeichen, eine Botschaft. Ganz gleich, wie ein Bau definiert wird, was er sein will oder sein soll, was man gern hätte, dass er wäre – er spricht zu uns. Und das tut er in der Form, in der er da ist, unmittelbar. Er beeindruckt uns, leitet unsere Gedanken, regt unsere Phantasie an. Vielleicht manipuliert er auch unsere Gefühle. Immer löst er Assoziationen aus. Die Geschichte hinter der Fassade, die im Vorfeld womöglich geführten Diskussionen, Alternativen, geschlossenen Kompromisse, Hoffnungen, Erwartungen, Befürchtungen, die vor der Realisierung damit verbunden gewesen sein mögen, vermittelt eine Fassade nicht, sobald sie einmal realisiert ist.

In der Zeitschrift Arch+ schrieb der Kunsthistoriker Adrian von Buttlar im Dezember 2020 angesichts des fertiggestellten Humboldt Forums, ihn überkomme ein »kafkaeskes Unwohlsein« darüber, »dass der von Anbeginn höchst umstrittene Gegenbau zur einstigen politischen Hoheitsmitte der DDR letztlich wie ein UFO in unserer zunehmend verunsicherten Gegenwart gelandet ist: Nach wie vor steht die alte rhetorische Frage im Raum: Was ist das eigentlich? Wer spricht hier mit wem auf welche Weise und über was?«

Auf den folgenden Seiten geht es um Botschaften: um Botschaften, denen wir ausgesetzt sind; um Botschaften, die ausgesandt werden wollen, und solche, die ausgesandt werden sollen; aber auch um Botschaften, die ausgesandt werden, obwohl das womöglich niemand beabsichtigt hat; um Botschaften, die sich hinter dem, was Menschen tun, bisweilen verbergen; auch um Botschaften, die Menschen hinter dem, was sie sehen, vermuten. Dieser Essay ist ein Versuch über eine Fassade. Es ist nicht die Analyse eines Architekturkritikers, auch nicht das Ergebnis von Forschungen eines Historikers, es sind eher die Gedanken eines Flaneurs, der sich einem Neubau in der Mitte der deutschen Hauptstadt annähert, der durch seine Erscheinung behauptet, etwas anderes zu sein als das, was er ist. Denn das ist die erste Botschaft, die dieser Bau aussendet, wenn man ihm unvoreingenommen begegnet. Und das bleibt irritierend.

Wirklich Neues ist von einer solchen Annäherung nicht zu erwarten. Wohl über keine Baustelle in Deutschland ist in den vergangenen drei Jahrzehnten so viel gestritten, berichtet, gesprochen und geschrieben worden wie über die, an deren Ende die Enthüllung der zur Debatte stehenden Fassade stand. Aber gerade weil sich dieser Vorgang über einen so langen Zeitraum erstreckt hat, wobei manches vielleicht in Vergessenheit geraten ist, manches womöglich auch in Vergessenheit geraten sollte, lohnt es sich, den Blick noch einmal auf einige der neuralgischen Momente der Debatten, auf ihre Geschichte, ihre Dynamik und ihre Ergebnisse zu lenken. Sind sie einmal vollendet, wird die Geschichte hinter den Gebäuden ja meistens schnell vergessen zugunsten der Botschaften, die sie dann in die Stadt und in die Welt senden. In diesem Fall sind die Diskussion um die Fassade und die Geschichte ihrer Entstehung aber ein wichtiger Bestandteil des realisierten Ergebnisses. Sie gehören zur Botschaft der Fassade und damit des Gebäudes, das diese Fassade abschließt. Vielleicht sind diese Diskussion und diese Geschichte, genau besehen, die eigentliche Botschaft – zumal die Botschaft, die diese Fassade ursprünglich aussenden sollte, als sie das erste Mal errichtet wurde, wohl niemand ernsthaft wiederholt sehen will. Oder etwa doch?

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