Najem Wali - Soad und das Militär

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Ein Mann begegnet in Kairo scheinbar zufällig einem alten Freund, dem Amerikaner Simon Syros. Drei Jahre sind seit den Protesten auf dem Tahrir-Platz vergangen und dreizehn seit ihrer letzten Begegnung. Damals verschwand Simon spurlos aus einer Bar. Jetzt erzählt ihm der wiedergefundene Freund die Geschichte seiner großen Liebe zu Soad, einer berühmten ägyptischen Schauspielerin und Sängerin, mit der er in London bis zu ihrem Tod zusammenlebte, seiner gefährlichen Freundschaft zum Geheimdienstoffizier Sherif und seines Versuchs, Soad aus den Fängen des Militärs zu retten.
Elf vollgeschriebene Hefte hat seine Geliebte zurückgelassen, als sie aus dem sechsten Stock ihres Wohnhauses in London in den Tod gestürzt war. War es der ägyptische Geheimdienst, war es Soads Depression? Hartnäckig hielt sich das Gerücht, sie habe ihre Memoiren geschrieben, in denen sie mit der Rolle des Militärs, das ihr Leben gesteuert und zerstört hat, abrechnet. Simon übergibt dem Erzähler die elf Hefte, und es wird klar, warum er nach Kairo zurückgekehrt ist: Er will Rache nehmen.
Najem Wali hat Figuren wie die Sängerin Soad oder die des Geheimdienstoffiziers Sherif, der sie seit ihrer Kindheit für seine Machenschaften erpresst, nach realen Vorbildern gezeichnet. Er entfaltet ein facettenreiches Bild des ägyptischen Militärs, das seit 70 Jahren das Land mit aller Härte regiert, und er entlarvt dabei die machtpolitischen Herrschaftsmechanismen. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt in diesem Roman, denn wo Willkür und Lüge herrschen, ist es schwer, zwischen Henker und Opfer zu unterscheiden.

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So hatten die Militärs mit der Aufnahme jenes Liedes begonnen, das man später die Hymne der Revolution nennen sollte, der Revolution vom 23. Juli 1952: Gott erhalte deine Armee, mein geliebtes Ägypten!

Den Anfang dieses Liedes sang Soads ältere Schwester, während sie selbst einen Vers mehrmals wiederholte, der sich zu einer Art persönlichem Fluch entwickeln und später wie ein Albtraum auf ihr lasten sollte: Die Armee ist es, die uns schützt, mein geliebtes Ägypten .

Das neunjährige Mädchen aber, das sie war und das später als »Goldkind« und »Zuckerpüppchen« und noch sehr viel später als »die Cinderella« bekannt werden sollte, ahnte davon zu jenem Zeitpunkt noch nichts.

»Das war’s!«, freute sich der Vater, als er mit seinen Töchtern aus dem Gebäude des Offiziersclubs wieder zurück in die Tageshitze trat. »Von nun an wird nicht mehr in den Straßen und Bars gesungen. Ab morgen wird alles anders!«

Und er wusste nicht, wie recht er damit haben sollte.

3

LANGSAM ZOG SICH DER TAG DAHIN. Anfangs wusste ich nicht, was ich tun sollte. Als ich das erste Heft ausgelesen hatte, lag die Abflugzeit meines Fluges gute zwei Stunden zurück. Ja, ich hatte Simon angelogen, hatte ihm erzählt, mein Flug ginge nach Mitternacht. Aber ich denke, er wusste, dass ich nicht die Wahrheit sagte, schließlich war er über all meine Schritte in der Stadt informiert, warum also nicht auch über meine Abflugzeit? Gut möglich sogar, dass er sich heimlich amüsiert hatte, da er wusste, dass ich nur zu meinem Schutz log. Ein Mensch mit meiner Neugierde würde sich eine solche Verabredung auf keinen Fall entgehen lassen. Es wird ihm nicht schwergefallen sein, meine Gedanken zu lesen. Das Auge ist verräterisch, und er musste mir in die Augen geblickt haben.

Stundenlang war ich durch die Stadt gezogen, noch immer unentschlossen, ob ich wirklich zum vereinbarten Treffpunkt gehen sollte, oder, falls ich doch entschlossen gewesen sein sollte, so war ich vielleicht nicht wirklich sicher, ob diese Entscheidung richtig war. Ich weiß es nicht mehr, angesichts einer solchen Situation ist es nicht leicht, sich an die genaue zeitliche Abfolge der Dinge zu erinnern. Was nicht nur für die Straßen, Viertel, Stadtteile, Gassen, Läden und Cafés gilt, an denen ich nach der Lektüre des ersten Heftes und vor dem Treffen mit Simon im Café El Horryia vorbeigegangen war, oder in denen ich mich für eine gewisse Zeit niedergelassen hatte, nein, ich erinnere mich auch nicht mehr, ob ich meinen Koffer schon gepackt hatte, als ich das Päckchen öffnete, oder erst damit begann, nachdem ich von meinem Rundgang zurückgekehrt war. Woran ich mich erinnere, ist allein die Tatsache, dass ich keinerlei Ziel vor Augen hatte. Sollte ich das zweite Heft aufschlagen und weiterlesen, oder es lieber lassen und mich mit dem ersten zufriedengeben? Ich fühlte mich wie gelähmt.

Der Koffer, das weiß ich noch, lag aufgeklappt vor mir auf dem Bett, verstreut neben ihm meine Kleider und Toilettenartikel, all die Dinge, die man auf eine Kurzreise mit sich nimmt. Ich war gerade aus dem Bad gekommen und hatte beschlossen, das Ganze zusammenzupacken. Warum sollte ich nicht ins nahegelegene Reisebüro gehen und mich nach dem nächsten Flug erkundigen? In einem wenigstens hatte ich Simon nicht angelogen: Die Flüge der meisten europäischen Linien gingen in den späten Abendstunden. Es lag an mir. Es war ausschließlich meine Entscheidung. Ich konnte eine Fluggesellschaft anrufen, und am nächsten oder spätestens übernächsten Tag abreisen. Nichts zwang mich, zu unserer Verabredung zu erscheinen.

Rasch stopfte ich Kleider und Badartikel in den Koffer, zog Armbanduhr und Schuhe an, sah mich im Zimmer um, ob ich etwas vergessen hatte, und erst als ich im Begriff war, den Raum endgültig zu verlassen und die Tür hinter mir zuzuziehen, ich war schon mit einem Fuß im Flur, fiel mir das Päckchen wieder ein. Mein Gott, ich hatte es nicht in den Koffer gepackt! Ich hatte es geöffnet auf dem Tisch liegen lassen, und das erste Heft, das ich eben gelesen hatte, lag daneben. Ich sah auf die Uhr, mir blieb noch Zeit. Ich musste mir für das Päckchen einen Plan zurechtlegen.

Ich legte das erste Heft wieder obenauf und steckte den ganzen Stoß in eine Stofftasche, die ich immer im Seitenfach meines Koffers aufbewahrte und normalerweise zum Einkaufen benutzte. Ich beschloss, den Koffer im Zimmer zu lassen und ging hinaus. Ob nun zu meinem Unheil oder Simons Glück – kaum, dass der Rezeptionist des Hotels mich die Treppe herunterkommen sah, lächelte er mich an und sagte: »Guten Morgen, Doktor! Wusste ich’s doch, dass der Aufenthalt in Kairo Ihnen gefallen hat und Sie noch zwei, drei Tage länger bei uns bleiben!« Er klang von dem, was er sagte, vollkommen überzeugt, und ich weiß nicht, ob es an diesem Umstand lag oder eher an meiner dem Bündel geschuldeten Nervosität, dass ich ihm sofort bestätigend zunickte und lächelnd bei ihm den Eindruck erweckte, seinen Worten beizupflichten, bevor ich schließlich wortlos das Hotel verließ.

Es war ein warmer, strahlender Morgen, die Sonne schien, kein Wind war zu spüren, die Luft war allein vom Gezwitscher der Vögel erfüllt, die mit Tagesanbruch aktiv geworden waren und auf der Suche nach Nahrung immer wieder von einem Baum zum nächsten flogen. Dieser besondere Februartag war wie für mich geschaffen, er kam mir regelrecht vertraut vor. Allerdings hegte ich nicht den geringsten Zweifel, dass sich wegen des Bündels jemand an meine Fersen heften würde. Drei Tage lang hatte diese Vorstellung mich verfolgt, und heute, nachdem ich das erste Heft gelesen hatte, war sie noch intensiver geworden.

Ich dachte daran, mir die erstbeste Telefonzelle zu suchen, bei der Auskunft die Nummer des Hotels Layali al-Qahira zu erfragen, um Simon zu kontaktieren und ihm zu erklären, dass ich abreisen würde, ohne die Hefte gelesen zu haben, und dass es besser wäre, wenn wir uns jetzt sofort träfen, damit er sie von mir wieder in Empfang nehmen könnte. Mein Flug, hätte ich ihm sagen wollen, gehe am Abend, ich hätte nicht mehr genügend Zeit, sie ihm vorbeizubringen. Und ich tat es auch. Es steht in den Sternen geschrieben, warum der Angestellte des Layali al-Qahira, der meinen Anruf entgegennahm, nicht verstand, was ich von ihm wollte. »Wen?«, stammelte er. »Si …, wer? Si … Mon? Amri … Kana, wie bitte?«, und bevor ich meinen Wunsch wiederholen konnte, hatte er wieder aufgelegt. Abgesehen von einem kaum wahrnehmbaren kurzen Flüstern in der Leitung kam nichts mehr. Ich hängte ein. Die Stofftasche hatte ich in der Hand, die Straße lag offen vor mir, ich verließ die Telefonzelle, rechts und links zogen Menschen an mir vorüber, die Geschäftigkeit des Tages hatte begonnen, alles bewegte sich, wie es schien, nach einem festen Plan, selbst die Vögel flogen von einer bestimmten Stelle zu einer anderen, nur ich stand da: ohne jegliches Ziel.

An jenem Morgen, ich habe es erwähnt, machte ich mich zu einem langen Fußmarsch auf, einem Pilger ähnlich, der die Welt durchwandert. Ich glaube, dieses ziellose Umherstreifen verschaffte mir Zeit, darüber nachzudenken, was ich im Ernstfall tun würde. Falls es so weit kommen sollte, dass sie mich aufgriffen, hatte ich mir im Kopf tatsächlich einen Satz zurechtgelegt: »Seht Ihr denn nicht, dass ich unterwegs bin, im Freien, und mich nicht im Hotel, in einem geschlossenen Raum aufhalte, wo ich verbotenes Wissen lesen könnte? Ja, sicher, die Hefte, ich habe sie bei mir, hier, in dieser Tasche, aber bislang habe ich mich nicht festgelegt, was ich unternehmen soll. Ich weiß, dass es in den Heften um eine ganz besondere Frau geht, eine berühmte Schauspielerin und Sängerin. Ich habe allerdings bis jetzt nur das erste Heft gelesen. Das ist kein Verbrechen, denke ich!« Merkwürdig, sagte ich zu mir selbst, wie komme ich denn darauf, mit der Lektüre des Heftes, dessen Verfasserin es vorgezogen hatte, in der dritten Person über sich zu berichten, ein Verbrechen begangen zu haben? War etwa auch sie, die Verfasserin, der Meinung, dass das, was sie enthüllen würde, ein Verbrechen sei? Und war sie deshalb darauf verfallen, in der dritten Person zu schreiben und die Perspektive eines auktorialen Erzählers einzunehmen? Wo in diesen Heften begann die Fiktion und wo die Wahrheit? Und wer entschied am Ende darüber, wie sie einzuordnen waren? Simon Syros? Ich selbst? Oder etwa der Soldat, der Polizist oder der Agent, der mich festnehmen würde?

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