Najem Wali - Soad und das Militär

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Ein Mann begegnet in Kairo scheinbar zufällig einem alten Freund, dem Amerikaner Simon Syros. Drei Jahre sind seit den Protesten auf dem Tahrir-Platz vergangen und dreizehn seit ihrer letzten Begegnung. Damals verschwand Simon spurlos aus einer Bar. Jetzt erzählt ihm der wiedergefundene Freund die Geschichte seiner großen Liebe zu Soad, einer berühmten ägyptischen Schauspielerin und Sängerin, mit der er in London bis zu ihrem Tod zusammenlebte, seiner gefährlichen Freundschaft zum Geheimdienstoffizier Sherif und seines Versuchs, Soad aus den Fängen des Militärs zu retten.
Elf vollgeschriebene Hefte hat seine Geliebte zurückgelassen, als sie aus dem sechsten Stock ihres Wohnhauses in London in den Tod gestürzt war. War es der ägyptische Geheimdienst, war es Soads Depression? Hartnäckig hielt sich das Gerücht, sie habe ihre Memoiren geschrieben, in denen sie mit der Rolle des Militärs, das ihr Leben gesteuert und zerstört hat, abrechnet. Simon übergibt dem Erzähler die elf Hefte, und es wird klar, warum er nach Kairo zurückgekehrt ist: Er will Rache nehmen.
Najem Wali hat Figuren wie die Sängerin Soad oder die des Geheimdienstoffiziers Sherif, der sie seit ihrer Kindheit für seine Machenschaften erpresst, nach realen Vorbildern gezeichnet. Er entfaltet ein facettenreiches Bild des ägyptischen Militärs, das seit 70 Jahren das Land mit aller Härte regiert, und er entlarvt dabei die machtpolitischen Herrschaftsmechanismen. Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt in diesem Roman, denn wo Willkür und Lüge herrschen, ist es schwer, zwischen Henker und Opfer zu unterscheiden.

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Als wir nun endlich in eine menschenleere, enge dunkle Gasse traten, in der ein einziger Lichtstrahl von einem Balkon auf uns herableuchtete, blieb Simon stehen. »Komm mit hinauf!«, sagte er mit seiner nun natürlichen Stimme und wies auf ein Hotelschild an dem besagten Balkon. »Exquisite Getränke habe ich keine zu bieten, aber wir teilen, was ich habe.«

Das Layali al-Qahira gehört zu jenen Hotels, für die Kairo einst berühmt war. Die meisten dieser Etablissements belegen den ersten, zweiten oder noch höher gelegenen Stock eines in einer Sackgasse errichteten Gebäudes. Unterkünfte wie diese des Nachts zu betreten, ist für jemanden, der Kairo nicht kennt, beängstigend. Tagsüber lässt es sich vermeiden, mit dem alten, meist Angst einflößenden Lift nach oben zu fahren. Nachts allerdings wird es schwierig, die Treppen zu nutzen, auf denen die Bawwabs der Firmenbüros schlafen, die mehrere Stockwerke eines solchen Gebäudes belegen. Diese Häuser wurden Ende des neunzehnten oder Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts errichtet – geräumig, bequem und größtenteils vornehm gestaltet. Doch der einsetzende Tourismus mit seinen neuen Reisezielen zu diversen Badeorten und den Ufern des Nils sorgte dafür, dass die Hotels im alten Kairo ihren Glanz verloren und ihr Niedergang einsetzte. Sie füllten sich allmählich mit Gästen, die vom Land kamen oder als ledig lebende Angestellte aus Kairo selbst stammten oder als alleinstehende Frauen aus anderen Städten der Arbeit wegen hergezogen waren. Im Zuge dessen teilte man die alte Architektur neu auf, verkleinerte die einst großzügig gehaltenen Räume, riss Wände ein und baute zusätzliche Zimmer auf den Fluren, den Dächern, den Balkonen. Das Vienna Hostel etwa, meine Unterkunft während der ersten Tage meiner Reise, und das Windsor, wo ich noch ein, zwei Stunden zuvor etwas getrunken hatte, liefern Beispiele für das Leben im alten Kairo. Hier hatten sich bis in die Achtzigerjahre hinein die Vergnügungslokale und Bars aneinandergereiht, Seite an Seite mit Nachtclubs, in denen auf Bühnen gesungen und getanzt wurde, während die Gäste im Zuschauerraum vor ihren Getränken und Appetithäppchen saßen und zuhörten.

Das Hotel Layali al-Qahira wirkte, als könne es jeden Moment in sich zusammenbrechen. Selbst die steinernen Stufen, die zu Simons Zimmer hinaufführten, schienen unter unseren Tritten zu zerbröseln. Glücklicherweise ließen die vier oder fünf Männer, die sich in ihren oberägyptischen Dschilbabs und Kufijas mit Pappen als Betten auf den Treppenabsätzen schlafen gelegt hatten, den Gästen des Hotels einen kleinen Durchgang. Vielleicht war ihnen auch bewusst, dass der Aufzug nicht funktionierte – falls es überhaupt einen gab, mir war jedenfalls bei meinen beiden Besuchen dort keiner aufgefallen. Als wir die Treppen hinaufgingen, wirbelten wir mit jedem Tritt eine kleine Staubwolke auf, sodass ich mir größte Mühe geben musste, nicht zu niesen. Selbst die Wände und Decken im Hotel waren von einer dichten Staubschicht überzogen.

Simons Zimmer schließlich ähnelte einer Gefängniszelle, wie man sie aus dem Kino kennt oder einige von uns sie auch tatsächlich erlebt haben. Der Raum war klein und dunkel. Das Bett, auf dessen Rand ich mich setzte, besaß keine Pfosten, die Matratze war nicht bezogen, die drei kleinen Kissen und die Bettdecke ebenso wenig. In einer Ecke befand sich ein winziger Tisch. Toilette und Bad lagen auf dem Gang. Dass Simon, der früher höchst komfortabel in einer mehr als hundert Quadratmeter großen Wohnung in Zamalek gelebt hatte, deren Architektur dem Pariser Jugendstil verpflichtet war, nun in diesem Hotel in einem solchen Zimmer nächtigte, wunderte mich. Was mich allerdings noch mehr erstaunte, war der kleine Kocher auf dem Tischchen. Alles deutete darauf hin, dass er es vermied auszugehen und sich sein Essen selbst zubereitete. Die wenigen Teller und Löffel, die Gewürze und zwei angebrochene Tüten Zucker und Salz verstärkten diesen Eindruck.

»Nun siehst du, wohin es deinen Freund verschlagen hat«, sagte er und stellte sich ans Fenster, von dem sich, als er es öffnete, Staub erhob. »Hätte ich es dir in einem Café erzählt, hättest du mir nicht geglaubt.«

»Wie dem auch sei«, antwortete ich, »nun sehe ich es ja.«

»Wie dem auch sei«, nahm er meinen Satz auf Hocharabisch auf, »wir müssen unser Wiedersehen nach all den Jahren feiern.«

»Das machen wir, mein Freund!«, erwiderte ich lächelnd und neugierig darauf, was er in den vergangenen dreizehn Jahren erlebt haben mochte.

Am letzten Abend, an dem ich Simon gesehen hatte, war ich, wie an den Abenden zuvor auch, wegen meiner Geliebten Kismet ins Restaurant Arabesque gegangen. Sie sang hier hin und wieder mit einer Band aus drei Instrumentalisten, die Riq, Gitarre und Klarinette spielten. Mit Ausnahme des Klarinettisten, Simon, weiß ich ihre Namen nicht mehr, ich hatte aber auch kaum Kontakt zu ihnen. Wie gewöhnlich saßen Kismet und ich an jenem Abend an einem reservierten Tisch und warteten auf Simon, der sich noch schnell von seinen Kollegen verabschieden wollte. Als er wenige Minuten später erschien, sah ich ihn jedoch direkt auf einen an der Bar sitzenden elegant gekleideten Mann zusteuern, der, was mir merkwürdig erschien, der schummrigen Beleuchtung zum Trotz eine dunkle Sonnenbrille trug. Sein Alter war schwer zu schätzen, auf jeden Fall war Simon deutlich jünger als er. Tatsächlich hatte ich diesen Mann hier noch nie gesehen. Bei einem Getränk unterhielten sich die beiden. Der Mann hatte ein Glas Orangensaft vor sich stehen, Simon hingegen trank, wie üblich, ein Glas Rotwein. Während ihres gesamten Gesprächs kehrten uns die beiden den Rücken zu. Waren die Handbewegungen des Mannes aufgeregt? Ich bin mir nicht sicher. Dann sah ich plötzlich, wie er Simon am Arm festhielt und die Rechnung unterschrieb. Anschließend verließen sie gemeinsam die Bar.

Das hatte sich, soweit ich mich erinnere, im Frühjahr 2001 zugetragen. Ich hielt mich damals wegen einer Recherche über Tabus im arabischen und europäischen Roman des neunzehnten Jahrhunderts etwas länger in Kairo auf. Nach besagtem Abend rief ich Simon mehrmals an, aber er nahm nie ab. Als ich schließlich seine Wohnung in Zamalek aufsuchte, sagte man mir, er lebe dort nicht mehr. Wohin er gezogen war, konnte mir der Bawwab nicht sagen. Die Concierge jedoch, Sitt Inayat, die zufällig zugegen war, ließ, als sie meine Frage vernahm, eine Bemerkung fallen: »Vielleicht arbeitet er ja heute bei Gott.« Hätte Kismet mir daraufhin nicht versichert, es sei dies nicht das erste Mal, dass Simon verschwunden war, hätte ich die Polizei gerufen oder gleich die amerikanische Botschaft alarmiert. Kismet hatte damals seit zwei oder drei Jahren schon an manchen Abenden mit der Band gesungen, wie sie mir sagte, und sie und ihre Musiker waren mindestens zweimal von Simons Abwesenheit überrascht worden: »Ganz plötzlich war er verschwunden, ohne ein Wort zu sagen!« Und jedes Mal hatte Simon tags darauf eine knappe Nachricht hinterlassen, dass er in ein paar Wochen zurück sei, wobei er auch nach seiner jeweiligen Rückkehr keinen überzeugenden Grund für sein plötzliches Verschwinden genannt hatte. Als Entschuldigung musste stets das Wörterbuch herhalten, an dem er seit Jahren arbeitete. Es habe ihn, so Kismet, gezwungen, hin und wieder zu verreisen. »So ist es halt mit ihm, er kommt und geht, wie er will«, seufzte sie. Wenn ich mich dann, bei meinen weiteren Kairo-Reisen, nach ihm erkundigte, machte sie nie einen Hehl aus ihrer Verwunderung über sein Benehmen. Ich erinnere mich noch an eine ihrer Bemerkungen, die mir lange in den Ohren nachklang und mich vorsichtig hatte werden lassen, vor allem, da die Beziehung zwischen ihr und mir gerade in eine kritische Phase getreten war: »Frag nicht nach ihm, sonst heißt es noch, du bist ein amerikanischer Spion!«

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