Dämmstoff |
Druckbelastbarkeit (Mindestwert)2 |
|
Nicht genutzte Dächer |
Genutzte Dächer |
|
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allgemein |
nur Dächer mit Solaranlagen und anderen technischen Ablagen |
MW |
60 kPa1 |
- |
70 kPa |
EPS |
100 kPa |
150 kPa |
XPS |
200 kPa |
300 kPa |
PU |
100 kPa |
100 kPa |
CG |
500 kPa |
500 kPa |
1Im Bereich von Wartungswegen auf dem Dach sind lastverteilende Schichten auf der Wärmedämmung/Abdichtung anzuordnen.2Wert der Druckbelastbarkeit nach Leistungserklärung/CE-Kennzeichnung des Produkts bei einer Stauchung von 10 %. Hinweis: Unter befahrbaren Flächen (Parkdächer) darf die Stauchung nicht größer als 2 % sein. |
Tab. 4: Erforderliche Werte der Druckbelastbarkeit von Wärmedämmstoffen nach Flachdachrichtlinie (2016)
Dämmstoff |
Nicht genutzte Dächer |
Genutzte Dächer |
Dachterrassen Begrünte Dächer Dächer mit Solaranlagen |
Parkdächer (Pkw)2 |
Parkdächer (Transporter/Lkw)2 |
MW1 |
x4 |
(x)5 |
- |
- |
EPS |
dm |
dh |
ds |
- |
XPS |
dm |
dh |
ds |
dx3 |
PU |
x |
dh |
ds |
- |
CG |
x |
dh |
ds |
dx3 |
1nach Flachdachrichtlinie (2016)2es ist eine höhere Belastbarkeit möglich (abhängig vom Fahrbahnaufbau, ggf. ist Prüfung erforderlich)3Belastbarkeit ist zu überprüfen4Druckfestigkeit mindestens 60 kPa bei 10 % Stauchung5Druckfestigkeit mindestens 70 kPa bei 10 % Stauchung; Nutzung ausschließlich durch Solaranlagen oder andere technische Anlagen |
dm: mittlere Druckbelastbarkeitdh: hohe Druckbelastbarkeitds: sehr hohe Druckbelastbarkeitdx: extrem hohe Druckbelastbarkeitx: Anwendung zulässig(x): Anwendung mit Einschränkungen möglich |
Tab. 5: Anwendung von Wärmedämmstoffen bei Flachdächern in Abhängigkeit von ihrer Nutzung nach DIN 4108-10
Weiterhin wird auf folgende Besonderheiten hingewiesen:
• |
Die Dämmschicht wird in vielen Fällen zur Gefällegebung der Dachoberfläche genutzt. Hierzu werden keilförmige Dämmplatten so verlegt, dass sich das erforderliche Gefälle in der Fläche (mindestens 2 %) und im Bereich von Kehlen (mindestens 1 %) ergibt. Planung und Ausführung erfordern einen Verlegeplan, aus dem sämtliche Angaben (Abmessungen der Dämmplatten, Position usw.) hervorgehen. |
• |
Bei Unterkonstruktionen, die keine flächige Auflage der Wärmedämmung gewährleisten, wie z. B. bei Stahltrapezprofilen, muss der Dämmstoff für die sich daraus ergebenden zusätzlichen Beanspruchungen ausgelegt sein. Beispielsweise darf die Dämmung im nicht unterstützten Bereich (Sicken bzw. Täler der Stahltrapezprofile) nicht durchgetreten werden. Je nach der lichten Breite zwischen den Obergurten und verwendetem Dämmstoff sind unterschiedliche Mindestdicken einzuhalten. Die erforderlichen Dicken schwanken je nach Dämmstoff und Stützweite zwischen 40 mm und 140 mm. |
Dämmstoff |
Mindestdicke des Dämmstoffs |
Lichte Breite zwischen den Obergurten (Stützweite) |
70 mm |
100 mm |
150 mm |
200 mm |
MW |
50 mm |
80 mm |
120 mm |
140 mm |
EPS |
40 mm |
50 mm |
70 mm |
120 mm |
PU |
40 mm |
50 mm |
60 mm |
80 mm |
CG |
40 mm |
50 mm |
70 mm |
100 mm |
Tab. 6: Empfohlene Werte für Mindestdicken von Dämmstoffen auf Stahltrapezprofilen (nach Flachdachrichtlinie (2016))
Bild 20: Mindestdicken der Dämmschicht auf Stahltrapezprofilen (Quelle: Schmidt)
Für die Planung und Ausführung der Dämmschicht sind die folgenden Regeln zu beachten (siehe auch Flachdachrichtline (2016)):
• |
Dämmstoffe sind so zu verlegen, dass die Fugen gegeneinander versetzt sind (Fugenversatz). |
• |
Fugen, die aufgrund von Maßabweichungen oder temperaturbedingten Längenänderungen entstehen, lassen sich nicht vollständig vermeiden. Bei Fugenbreiten von mehr als 5 mm und stumpf gestoßenen Dämmstoffplatten ist der Wärmedurchgangskoeffizient zu korrigieren. Es wird empfohlen, Dämmstoffplatten mit Stufenfalz zu verwenden oder die Dämmung mehrlagig auszuführen. |
• |
Bei Dämmstoffschichtstärken von mehr als 160 mm und stumpf gestoßenen Platten ist die Wärmedämmung mehrlagig auszuführen. |
• |
Dämmstoffe aus EPS-Hartschaum-Dämmplatten sind mit dem Untergrund zu verkleben. Dämmstoffe aus PU-Hartschaumplatten sind entweder mit dem Untergrund zu verkleben oder auf diesem mechanisch zu befestigen. Mineralwolledämmstoffe werden mechanisch befestigt oder lose verlegt (Auflast erforderlich). |
• |
Für die Verklebung von Dämmstoffen auf Dampfsperren oder Stahltrapezprofilen sind nur kalt zu verarbeitende Klebemassen oder Klebstoffe zu verwenden. Heiße Klebstoffe eignen sich nicht. |
• |
Bei Dachflächen, die an transparente Fassadenflächen oder Fensterflächen grenzen, sollten vor diesen Flächen keine Wärmedämmstoffe aus EPS verwendet werden. Durch Reflexion der Sonnenstrahlung können sich diese Bereiche stark aufheizen. Da EPS nur eine begrenzte Temperaturbeständigkeit aufweist, sind Verformungen und Schäden zu erwarten. |
Bild 21: Wichtige Regeln für die Planung und Ausführung der Wärmedämmschicht (Quelle: Schmidt)
1.6.5 Dampfdruckausgleichsschicht
{Dampfdruckausgleichsschicht}
Die Dampfdruckausgleichsschicht wird auf der Wärmedämmung und unter der Dachabdichtung angeordnet. Einerseits gewährleistet sie einen horizontalen Ausgleich von örtlich vorhandenen Dampfdruckunterschieden, die durch Einbaufeuchte oder Wasserdampfdiffusionsvorgänge entstehen können. Dadurch wird eine Bildung von Dampfblasen in der Abdichtung vermieden. Andererseits dient die Dampfdruckausgleichsschicht als Trennschicht zwischen der Wärmedämmung und der Dachabdichtung.
Die Dampfdruckausgleichsschicht wird punktuell oder streifenweise auf der Wärmedämmung appliziert oder lose verlegt. Dadurch entsteht eine zusammenhängende Luftschicht zwischen Wärmedämmung und Dachabdichtung. Neben dem bereits erwähnten Vorteil der Verminderung örtlich erhöhter Dampfdrücke werden dadurch außerdem Zwangsbeanspruchungen der Abdichtung infolge Verformungsbehinderung bei Relativbewegungen beider Schichten zuverlässig verhindert.
Als Stoffe sind z. B. Bitumendachdichtungsbahnen (grob besandet) sowie Lochglasvlies-Bitumenbahnen geeignet.
Eine Ausnahme bilden Dämmstoffe aus Mineralwolle. Hier ist keine Dampfdruckausgleichsschicht erforderlich, da der Dampfdruckausgleich in der diffusionsdurchlässigen Mineralwolledämmschicht erfolgt. Örtlich erhöhte Dampfdrücke sind somit nicht zu erwarten. Die Dachabdichtung kann direkt auf die Mineralwolledämmschicht aufgebracht werden. Bei Wärmedämmschichten aus Schaumglas, das dampfdicht ist, wird die Dachabdichtung ebenfalls direkt auf der Dämmung aufgeklebt.
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