Literaturempfehlungen
Weber, J.; Hafkesbrink, V.: Bauwerksabdichtung in der Altbausanierung. Verfahren und juristische Betrachtungsweise. 4. Aufl., Springer Vieweg, Wiesbaden 2016
Knaut, J.; Berg, A.: Handbuch der Bauwerkstrockenlegung. Ursachen, Diagnose und Sanierung von Wasserschäden in Gebäuden. 3. Aufl., Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2013
Hankammer, G.; Resch, M.; Böttcher, W: Bautrocknung im Neubau und Bestand, Rudolf Müller Verlag, Köln 2014, S. 59
Fußnoten:
[1]
Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S.133
[2]
W. Brameshuber, M. Graubohm: Instandsetzung wasserbeaufschlagter Mauerwerksbauteile – Einfluss einer Wasserbeaufschlagung auf Eigenschaften von Mauerwerk und Bauteilbekleidung, Austrocknungsmaßnahmen und deren Wirkung. Abschlussbericht Bau- und Wohnforschung, Band F 2511, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2008
[3]
Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S. 135
[4]
Zimmermann, G.; Ottomann, A.; Klopfer, H.; Soergel, C.: Wasserschäden. Schadensfälle – Leckortung – Bautrocknung – Verantwortlichkeit. Schadenfreies Bauen, Bd. 38. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2006, S. 135
[5]
Hankammer, G.; Resch, M.; Böttcher, W.: Bautrocknung im Neubau und Bestand. Technik, Geräte, Praxis. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2014, S. 59
[6]
ÖNORM, B 3355: 2017-03-01 Trockenlegung von feuchtem Mauerwerk – Bauwerksdiagnose, Planungsgrundlagen, Ausführung und Mauerwerk
[7]
Balak, M.; Pech, A.: Mauerwerkstrockenlegung. Von den Grundlagen zur praktischen Anwendung. 2. Aufl., Springer Verlag, Wien 2008
Nachträgliche Bauwerksabdichtung erdberührter Bauteile
Stoffe zur nachträglichen vertikalen Abdichtung
{Abdichtung, vertikale}
Die nachträgliche Abdichtung von Gebäuden ist zwar bisher nicht in DIN-Normen geregelt, doch das WTA-Merkblatt 4-6-14/D und zahlreiche Verarbeitungsrichtlinien zu den Abdichtungsstoffen bieten Orientierung. Im Folgenden werden die Abdichtungsstoffe für die nachträgliche vertikale Abdichtung im erdberührten Bereich zusammengestellt und deren Verarbeitungsgrundsätze erläutert.
Von Martin Horn
Jede nachträgliche Abdichtungsmaßnahme im Gebäudebestand setzt zunächst eine umfassende Analyse der vorhandenen Bausubstanz voraus. Basierend auf der Bauwerksanalyse sollte eine umfassende Planung der nachträglichen Bauwerksabdichtung in das Sanierungskonzept für das betreffende Gebäude einfließen. Auf Grundlage der Ergebnisse der Planung (Sanierungskonzept) kann dann ein geeignetes Abdichtungsverfahren ausgewählt (eventuell im Variantenvergleich) und dem Auftraggeber erläutert werden. Dabei ist nur eine kombinierte Anwendung von Einzelmaßnahmen – z. B. die Kombination der vertikalen Abdichtung der erdberührenden Bauteile mit einer parallel ausgeführten Querschnittsabdichtung – und deren sichere Verbindung zielführend.
Normensituation
Die DIN 18195 wurde in den letzten Jahren grundlegend überarbeitet. Dabei entstanden fünf Einzelnormen, die DIN 18531 bis 18535, welche sich mit den Einsatzgebieten der Bauwerksabdichtung befassen und die die zukünftig nur noch als Rahmen-Norm eingesetzte DIN 18195 [1]ergänzen sollen. Die DIN 18195 erhält durch diese Ergänzung den Charakter eines Rahmendokuments, in welchem „nur“ noch die Begriffsdefinitionen und Abkürzungen geregelt sind.
In der bisherigen Normenreihe DIN 18195 sind die Einsatzgebiete sowie die Anwendung der Abdichtungsmaterialien erläutert. Die Anwendung ist nach den jeweiligen Wasserbelastungen gegliedert:
• |
So sind in der DIN 18195-1:2011-12 die Grundsätze zur Bauwerksabdichtung beschrieben, die Begriffsdefinitionen enthalten und es wird eine grundsätzliche Zuordnung der Abdichtungsarten vorgenommen. |
• |
In der DIN 18195-2:2009-04 sind die anzuwendenden Stoffe aufgelistet. |
• |
Die DIN 18195-3:2011-12 beschreibt die Anforderungen an den Untergrund und die Verarbeitung der Abdichtungsstoffe. |
• |
In der DIN 18195-4:2011-12 werden die Bemessung und Ausführung der Abdichtung gegen die Lastfälle Bodenfeuchtigkeit (Kapillarwasser, Haftwasser) und nicht stauendes Sickerwasser an Bodenplatten und Wänden beschrieben. |
• |
Die DIN 18195-5:2011-12 regelt die Bemessung und Ausführung der Abdichtung gegen den Lastfall nicht drückendes Wasser auf Deckenflächen und in Nassräumen. |
• |
In der DIN 18195-6:2011-12 wird die Abdichtung gegen die Lastfälle von außen drückendes Wasser und aufstauendes Sickerwasser geregelt. |
• |
Die DIN 18195-7:2009-07 beschreibt die Bemessung und Ausführung von Abdichtungen gegen den Lastfall von innen drückendem Wasser (Behälterabdichtung). |
• |
In den Teilen 8 und 9 [2]ist die Abdichtung von Bewegungsfugen, Durchdringungen sowie An- und Abschlüssen geregelt. |
• |
In der DIN 18195-10:2011-12 ist die Anordnung von Schutzschichten bzw. Schutzmaßnahmen beschrieben. |
• |
Beiblatt 1 zur DIN 18195 [3]enthält Skizzen zur fachgerechten Anordnung der Abdichtungsebene. |
Bild 14: Belastung von Gebäuden (Quelle: Martin Horn)
In den Teilen 4 bis 7 der DIN 18195 sind die anzuwendenden Stoffe gemäß der Auflistung in DIN 18195-2 sowie deren Anwendung an den einzelnen Bauabschnitten auf der Basis der Belastung durch das Wasser beschrieben. Darin werden jedoch keine Aussagen zum jeweiligen Lastfall getroffen, also z. B. der Frage, wann anfallendes Sickerwasser nicht stauend bzw. stauend ist. Die erforderlichen Randbedingungen werden nicht beschrieben. Die Ursache hierfür liegt in der Bearbeitung der Erstausgabe der DIN 18195. Damals ging der Normausschuss in erster Linie von der Anwendung von Bitumenbahnen als Abdichtungsmaterial aus. Die Norm wandte sich in erster Linie an Bauwerksabdichter. Diese Voraussetzungen sind jedoch zwischenzeitlich überholt, weshalb eine Überarbeitung der Abdichtungsnorm zwingend erforderlich war.
In den neuen Einzelnormen zur Bauwerksabdichtung werden die Materialien und deren Anwendung dem jeweiligen Anwendungsbereich zugeordnet sein (siehe folgendes Bild).
Bild 15: Zuordnung der neuen Abdichtungsnormen zu Bauteilen (Quelle: Peter Schmidt)
Die Normenreihe E DIN 18533 [4]umfasst dabei die Abdichtung von Gebäudeteilen im erdberührenden Bereich. Diese Norm ist jedoch, wie alle DIN-Normen, in erster Linie beim Neubau von Gebäuden anzuwenden. Sie gilt nicht für die nachträgliche Bauwerksabdichtung, es sei denn, es können Voraussetzungen geschaffen werden, welche die Anwendung von in der Normenreihe beschriebenen Verfahren zulassen.
Da für die nachträgliche Bauwerksabdichtung {Bauwerksabdichtung, nachträgliche} bisher keine eigene Norm vorliegt, sollten sich Planer und Ausführende aktuell auf die Informationen des WTA-Merkblatts 4-6-14/D Nachträgliches Abdichten erdberührter Bauteile (Ausgabe 11/2014) stützen, welches wichtige Hinweise für die Planung und die Ausführung nachträglicher Abdichtungen von erdberührenden Bauteilen im Gebäudebestand enthält. So z. B. sind im Abschnitt 9 des Merkblatts Prinzipskizzen für die Ausführungsdetails dargestellt. Ergänzend zum WTA-Merkblatt 4-6-14/D sind weitere WTA-Merkblätter und die Richtlinien für die Anwendung der Abdichtungsstoffe beachten.
Читать дальше