Matthias Luserke-Jaqui - Buchstäblichkeit und symbolische Deutung

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In diesem grundlegenden Werk geht es um die Darstellung und Interpretation einer Kulturgeschichte der Literatur im Spannungsfeld von buchstäblichem Verstehen und symbolischer Deutung. Ausgangspunkt einer kritischen Diskussion philosophischer und literaturtheoretischer Positionen ist eine Reflexion über das Bild Offenes Buch von Paul Klee. Darauf aufbauend wird eine Poetik der Bedeutungsoffenheit entwickelt, die Philologie als eine Kulturgeschichte der Literatur versteht. An den Leitbegriffen von Poiesis (Philologie als Überlieferungsgeschichte), Katharsis (Philologie als Wirkungsgeschichte) und Aisthesis (Philologie als Deutungsgeschichte) wird das Modell PoiKAi generiert, mit dem sich eine Kulturgeschichte der Literatur schreiben lässt. Umfangreiche Register (Begriffe, Quellentitel, Namen) erschließen das Buch zusätzlich als Enzyklopädie.

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Lenz antwortet auf diese Invektive Nicolais mit dem Titel Pandämonium Germanikum , was so viel heißen kann wie Gesamtheit aller deutschen Dämonen. Dass zu diesen Goethe und Lenz, Klopstock, Lessing und Herder nicht gehören, belegt der Text. Lenz tut Nicolai nicht einmal die Ehre an, unter der Vielzahl der zitierten Autoren namentlich genannt zu werden. Vergegenwärtigt man sich, welche Fülle von LiteratursatirenLiteratursatire, Parodien und Pamphleten in den Jahren 1773 bis 1775 erschienen ist, so wird die Abwesenheit Nicolais in Lenzens Text verständlich. Nicolais Ausfall gegenüber Lenz wird, gemessen am eigentlichen Thema des Textes, völlig nebensächlich. Die kritisch-streitlastige Atmosphäre dieser Jahre ist so satirisch und diffamatorisch aufgeladen, dass das Pandämonium GermanikumPandämonium Germanikum umso mehr aus dem Korpus anderer LiteratursatirenLiteratursatire heraussticht. Zu untersuchen wäre in diesem Zusammenhang, inwiefern die Literatursatiren der 1770er-Jahre die konterrevolutionären Satiren der 1790er-Jahre vorbereiten, wie beispielsweise KotzebuesKotzebue, August von Der weibliche Jakobiner-KlubDer weibliche Jakobiner-Klub , GoethesGoethe, Johann Wolfgang BürgergeneralDer Bürgergeneral , IfflandsIffland, August Wilhelm Die KokardenDie Kokarden oder SchummelsSchummel, Johann Gottlieb Die Revolution in ScheppenstedtDie Revolution in Scheppenstedt . Folgt man dem Vorschlag, die konservative Revolutionsdramatik der 1790er-Jahre im Hinblick auf ihre Thesen und WirkungsabsichtenWirkung zu typologisieren, so gelangt man zu dem triadischen Schema von Defension, Denunziation und Agitation.15 Dieses Raster scheint durchaus tauglich zu sein, die Literatursatiren der 1770er-Jahre in einem neuen Beziehungsgeflecht zu untersuchen. Dieser Untersuchungsbereich verstünde sich als Ergänzung zu der gleichfalls triadischen Klassifikation, die in erster Linie die Binnenstruktur der Texte untersucht. Danach bezieht sich die Kritik der Literatursatiren des Sturm und DrangSturm und Drang auf drei literarische Erscheinungen: „1. literarische und theoretische Besonderheiten der deutschen und der europäischen Aufklärung, 2. literarische Parallelerscheinungen zum Sturm und Drang wie Sentimentalität und Gefühlskult […] und 3. Entartungserscheinungen der eigenen Bewegung“Bourdieu, Pierre16. So lassen sich jene Kategorien von Defension, Denunziation und Agitation durchaus als Substruktur jedes einzelnen Punktes dieses Kritikmodells einlesen. Auf Nicolais WertherDie Leiden des jungen Werthers -Parodie bezogen würde dies beispielsweise bedeuten, dass NicolaiNicolai, Friedrich im defensorischen Bereich Werte, poetologischePoetologie Normen und VerhaltensstandardsVerhaltensstandard aufgeklärterAufklärung bürgerlicher Ordnungbürgerliche Ordnung verteidigt. Im denunziatorischen Bereich diffamiert er nicht nur den Prätext des Werthers , sondern auch einzelne Autoren des Sturm und Drang wie beispielsweise Lenz sowie den generellen emanzipativen Anspruch des Sturm und Drang. Im agitatorischen Bereich versucht der Text die dominanten, tradierten Mentalitätsstandards als die eigentlich überlegenen auszuweisen. In diesem Bereich lassen sich die meisten intertextuellen Referenzen mit parodistischer, satirischer oder wiederum diffamatorischer Absicht feststellen. Die LiteratursatirenLiteratursatire im engeren Sinn, vor deren Hintergrund LenzensLenz, Jakob Michael Reinhold Pandämonium GermanikumPandämonium Germanikum zu situieren ist und die Lenz auch bekannt waren, sind GoethesGoethe, Johann Wolfgang Götter, Helden und WielandGötter, Helden und Wieland (1774, entstanden Ende September/Anfang Oktober 1773), NicolaisNicolai, Friedrich WertherFreuden des jungen Werthers. Leiden und Freuden Werthers des Mannes. Voran und zuletzt ein Gespräch -Parodie (Januar 1775), Heinrich Leopold WagnersWagner, Heinrich Leopold Prometheus, Deukalion und seine RecensentenPrometheus, Deukalion und seine Recensenten (Februar 1775) und Johann Jakob HottingersHottinger, Johann Jakob Menschen, Thiere und GötheMenschen, Thiere und Göthe (Herbst 1775). Bereits am 8. April 1775 hatte Lenz mit LavaterLavater, Johann Caspar über Wagners anonym erschienene Satire, die zunächst Goethe zugeschrieben worden war, korrespondiert.17 Goethes Farce ist noch im engeren Sinn eine Personalsatire, in deren Gravitationsfeld aus Spott und Ironie Wieland steht. Der Verspottete erwacht am Ende des Stücks aus seinem Traum, während in Lenzens Pandämonium Germanikum der Spötter selbst am Ende aus dem Traum erwacht. Bezeichnend ist, dass bei beiden Autoren, Goethe wie Lenz, die Fiktion des Traums Wunschvorstellungen und Kritik gleichermaßen zu thematisieren erlaubt. Der Traum ist der Ort, wo die WirklichkeitWirklichkeit befragt und wo sie gebeugt werden kann, ohne mit gesellschaftlichen, mentalen oder logischen Normen zu kollidieren. Hottingers und Wagners Texte hingegen sind versifizierte Satiren und stehen in diesem Sinne auch in einer aufgeklärtenAufklärung Tradition. Hottinger referiert in seiner Satire Menschen, Thiere und Göthe zwar unmittelbar auf Goethes Werther und Wagners Prometheus, Deukalion und seine Recensenten , er denunziert aber insgesamt auch die emanzipative Haltung der Sturm-und-Drang-AutorenSturm und Drang. Dies zeigt sich zum einen am Inventar der Dramatis personae, u.a. treten Gans, Rabe, Hund, Esel und Frosch auf. Zum anderen wird dies auch durch die Satirisierung programmatischer Positionen des Sturm und Drang belegt. So sagt z.B. der Hund zu Prometheus:

„Wir beyde schiken uns wol zusammen,

Mögt alle Regeln zum Feu’r verdammen.

Is Quark, is für den Pöbel nur,

Viel besser Herr Doktor [d.i. Prometheus, M.L.-J.] is Natur –

Holla –“18.

Der moraldidaktische Appell im Epilog des Stücks, auf den LenzLenz, Jakob Michael Reinhold und GoetheGoethe, Johann Wolfgang in ihren LiteratursatirenLiteratursatire verzichten, führt als aufgeklärter Ordnungsruf den agitatorischen und den denunziatorischen Bereich des Stücks zusammen:

„S’ is ä Flegeley ’üch an jedem Biedermann z’reibä,

Der ’üch nit thät nach ’üerm Gustus schreibä. […].

S’ is Thorhät, s’ is eitle Bewegung.

Schnakscher Einfall is nit Widerlegung.

Is wol ’n Gaudium für d’n Narren;

Aber der klug Mann denkt, Herr Doktor hat ’nen Sparren“19.

Die Aufforderung aus WagnersWagner, Heinrich Leopold Literatursatire „Spitz jezt die Ohren, liebs Publikum“20 kann als programmatischer Warnruf des Literatursatirenstreits zwischen aufgeklärten Autoren und Autoren des Sturm und DrangSturm und Drang in den 1770er-Jahren verstanden werden. Auch Wagners Satire rückt noch Wieland in den Mittelpunkt des Spotts: „Ey sieh doch! guck! das nenn ich mir Original! / So was macht Jupiter W** [Wieland, M.L.-J.] nicht mal“21. Doch wird der Streit um die Beurteilung von Goethes WertherDie Leiden des jungen Werthers mindestens gleichrangig thematisiert. Daraus ergibt sich, dass erstens die Auseinandersetzung um eine einzelne Person erweitert wird und zweitens die Auseinandersetzung um einen literarischen Text. Diese Auseinandersetzung wird gleichwohl nicht minder personenbezogen geführt. Und drittens werden die Friktionen zwischen den nicht nur literarischen Positionen des Sturm und Drang und der AufklärungAufklärung deutlich markiert. Prometheus sagt in seinem Schlussmonolog in diesem Stück: „Den Spektakel auf einmal zu enden / Hätt freylich Prometheus die Mittel in Händen; / Doch da er zu gros denkt Insekten zu jagen, / Mag ihnen Epilogus d’Meynung noch sagen.“22 Und dieser lässt denn auch an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Aber so machts halt euer schäuslich Kritik / Verfolgt’s Genie, erstickt manch Mästerstück.“23 Das Bild der Insekten, die es zu jagen gilt, taucht dann bei LenzLenz, Jakob Michael Reinhold wieder in jenem Brief an LavaterLavater, Johann Caspar auf, worin er ihn auf WagnersWagner, Heinrich Leopold Literatursatire hingewiesen hatte. Lenz fügt einem in WielandsWieland, Christoph Martin Teutschem MerkurDer Teutsche Merkur erschienenen Epigramm von Christian Heinrich SchmidSchmid, Christian Heinrich mit dem Wortlaut „Es wimmelt heut zu Tag von Sekten / Auf dem Parnaß“ die knappe Bemerkung hinzu: „Und von Insekten“ (Lenz: WuBr, Bd. 3, S. 307).

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