Gelateria mo mo 6, nicht weit vom Gewimmel der Buchhandlung Lello und des daneben liegenden, teuren Amorino-Eispalastes. Hier ist die Kugel hausgemacht und kostet fast nur die Hälfte. Ein paar Tischchen stehen davor, aber man kann gut über die Straße in den grünen Jardim de Cordiaria gehen und sich auf eine Bank setzten. Campo Mártires de Pátria 171.
Einkaufen
Armazén do Castelo 3, hier werden die Tickets für die Buchhandlung Lello verkauft. Der Eckladen mit dem Schick eines ehemaligen Kaufhauses für Heimtextilien und Bekleidung wird seit 2016 von der Libraria Lello betrieben, verkauft werden schöne Dinge, die oft noch in Portugal hergestellt sind. Ein Spaziergang durch die luftigen Räumlichkeiten ist ein Erlebnis. Rua das Carmelitas 166.
Garrafeira do Carmo 2, auch dieser traditionelle Laden gegenüber der Carmo-Kirche ist bis zum letzten Zentimeter mit Weinflaschen gefüllt - u. a. mit einer großen Auswahl an Portweinen. Rua do Carmoi 17, Tel. 222-003285.
Fábrica e Armazén das Carmelitas 4, in diesem Laden einige Häuser unterhalb vom Armazén do Castelo werden viele nostalgische Produkte verkauft, oft mit Bezug zu Portugal, z. B. Kinderspielzeug, Puzzles, Kleider etc. Aber schon die Räumlichkeit dieses zweigeschossigen „Kaufhauses“ mit viel Holz und extrem hohen Decken sind einen Besuch wert. Rua das Carmelitas 108, www.facebook.com/armazemcarmelitas.
Treppenlauf
Tour 3
Der Stadthügel, auf dem die Kathedrale erbaut wurde, erschließt sich durch ein Treppauf-Treppab in mittelalterlichen, engen Gassen. Zum Rio Douro sind es viele Treppenstufen, bequemerweise aber meist abwärts.
Sé do Porto, die hl. Vandoma
Capela das Verdades, wer spricht die Wahrheit?
São Lourenço, schwindelige Ausblicke
Die älteste Ansiedlung
Rund um die Kathedrale
Außen grauer Granit, innen Silber
Sé do Porto - die Kathedrale
Die Kathedrale thront auf einem Hügel über dem Tal des Douro. Im 12. Jh. wurde sie als Wehrkirche geplant, was heute noch unschwer zu erkennen ist - ursprünglich war sie von einem Mauerring umschlossen. In dieser Schutzzone durfte damals interessanterweise auch eine Synagoge errichtet werden. Der großzügige Vorplatz wurde erst im letzten Jahrhundert angelegt, eine ganze Häuserzeile musste dem Umbau weichen. Die hohe spätbarocke Säule ist ein Pelourinho, ein historischer Pranger, an dem Verurteilte zur Schau gestellt wurden.
Das im Inneren etwas kahl wirkende Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1120 und zeigt noch seine romanische Grundstruktur. Der Hauptaltar wurde im 17. Jh. im Stil der Renaissance modernisiert. Besonders sehenswert ist der Silberaltar in der Sakramentskapelle im Querschiff links vom Chor, an dem genau hundert Jahre lang (1632-1732) gearbeitet wurde. Eine Legende erzählt, dass die Franzosen bei ihren Plünderungen im Jahr 1808 den Altar unbehelligt ließen, nachdem der Küster die aus 800 kg Silber geschmiedete Kostbarkeit unter einer Gipsschicht versteckt hatte.
An einem Seitenaltar ebenfalls links vom Chor steht die bemerkenswerte Figur des heiligen Pantaleon von Nikomedia. Nach der Eroberung von Konstantinopel überbrachten armenische Flüchtlinge, die den Osmanen entkommen waren, dem Bischof von Porto eine Reliquie des Heiligen zum Dank für ihre Aufnahme.
Am Seitenaltar rechts steht die Muttergottesfigur der verehrten Stadtheiligen, Vandoma genannt. Ungewöhnlich ist, dass sie aus Kalkstein geformt und anschließend farbig bemalt wurde. Eine Gesandtschaft aus dem französischen Städtchens Vendôme landete 1025 in Porto, mit dabei waren der Bischof Nonego und die Figur der Heiligen. Nonego wurde anschließend der dreizehnte Bischof von Porto.
Kreuzgang: Gegen eine Eintrittsgebühr kann man die Capela de São Vicente und der Kreuzgang aus dem 14. Jh. besichtigen. Unterhalb der Kapelle liegt die Krypta mit den Ruhestätten aller Bischöfe der Stadt, bis heute bekleideten einhundert dieses hohe Amt. Der klar gestaltete Kreuzgang zeigt im 1. Obergeschoss Azulejogemälde mit Szenen aus dem Hohelied und den Metamorphosen des Ovid.
Rechts vom Haupteingang ist in der Domfassade eine längere Einkerbung zu erkennen, diese stand als „geeichte“, amtliche Maßeinheit für eine Elle. Auf dem Vorplatz des Doms fanden früher Märkte statt, und Tuchkäufer konnten sich so sichergehen, nicht durch ein falsches Maßnehmen übervorteilt zu werden.
An der Nordseite des Doms hat sich Portos Barockarchitekt Niccoló Nasoni mit einer üppigen Loggia verewigt; auf einem hohen Sockel davor thront das erst 1998 aufgestellte Reiterstandbild von Vimara Peres, einem galizischen Adeligen, der im Jahre 868 die Stadt für die Reconquista zurückerobern konnte.
Neben der Kathedrale steht der großzügige Paço Episcopal (Bischofspalast), einer der schönsten Barockbauten in Porto.
Kathedrale: April-Juni und Okt. tägl. 9-12.30 und 14.30-19 Uhr, Nov.-März bis 18 Uhr, Juli-Sept. tägl. 9-19, So 9-12.30 und 14.30-19 Uhr. Eintritt frei.
Kreuzgang: April-Juni und Okt. Mo-Sa 9-12.15 und 14.30-18.30 Uhr, Nov.-März nur bis 17.30 Uhr, Juli-Sept. 9-18.30 Uhr, am So nur nachmittags. Eintritt 3 €, 20 % Rabatt mit Porto Card. Keine Besichtigung während der täglichen Messe von ca. 11 bis 12 Uhr!
Bischofspalast: 9-13 und 14-18 Uhr, geschlossen So und Mi. Eintritt 5 €. Durch den Palast ist auch eine Führung möglich (engl./span., ca. 30 Min.). Besonders eindrucksvoll ist der barocke Treppenaufgang.
Kathedrale und Bischofspalast erheben sich über die Altstadt
Hinter dem Dom
Rua de Dom Hugo
Vom Vorplatz der Kathedrale geht es linker Hand zu ihrer Rückseite, wo nach Osten die Rua de Dom Hugo abzweigt. Diese Gasse ist nach Bischof Dom Hugo benannt, der erste Bauherr der Kathedrale, und führt im Bogen um die Sé do Porto herum. Gleich zu Beginn wurden in dem Eckhaus (Nr. 5) die wohl ältesten Gemäuer der Stadt freigelegt (Di-Fr 10-18 Uhr).
Wenige Meter weiter ist in einem Herrschaftshaus (Casa-Museu Guerra Junqueiro) die Kollektion des Politikers und Poeten Abilio Manuel de Guerra Junqueiro (1850-1923) untergebracht. Junqueiro brachte es zu beachtlichem Wohlstand und sammelte mit Vorliebe Silbergeschirr und andere Wohnutensilien. Eine Vorliebe hatte er für sogenannte „Contatore“ - mobile, ausklappbare Bürosekretäre, mit denen die königlichen Steuereintreiber übers Land fuhren. Es handelte sich dabei um hochwertige Holzarbeiten mit vielen Schubfächern und mindestens einem Geheimfach. Neben der Sammlung gibt es regelmäßig Sonderausstellungen, 2018 war Günther Grass das Thema.
Nett ist das kleine Café im Innenhof.
Di-So 10-17.30 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 2,20 € (Sa/So frei). Rua de Dom Hugo 32, Tel. 222-003689.
Wahrheiten, nichts als Wahrheiten
Capela Nossa Senhora das Verdades
Bei der Capela das Verdades nehmen wir von der Rua de Dom Hugo links die Stufen hinunter zum Fluss. Zu dem Namen (Verdades - Wahrheiten) kam es, weil sich auf dem Treppchen die Leute aus der Nachbarschaft trafen und schwätzten, dabei wurden naturgemäß auch gerne auch Gerüchte verbreitet. Da passte es, dass man in der „Kapelle der Wahrheiten“ Abbitte dafür leisten konnte ... Die Kapelle zeigt sich seit 2017 wieder in frischer barock-manieristischer Pracht. Pilger, die den portugiesischen Part des Jakobswegs absolvieren, bekommen hier ihren Stempelnachweis (So/Mo geschlossen.).
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